Tomaten anbauen – Häufige Probleme mit Blüten und Früchten, ihre Ursachen und was Sie dagegen tun können

von Anne Seidel

Der Tomatenanbau ist im Hobbygarten nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, ist er doch auch für Anfänger recht einfach und die Ernte fällt in den meisten Fällen wirklich reich aus. Nichtsdestotrotz kommen immer wieder Fragen auf, wenn es um die Tomatenpflanzen und -pflege geht. Manchmal entstehen Probleme während der Kultivierung, die wir nicht ungelöst lassen möchten. Mit unserer Hilfe wird der Anbau von Tomaten garantiert ein voller Erfolg. Schauen Sie sich im Folgenden häufig gestellte Fragen zu Problemen zum Thema “Tomaten anbauen” und ihre Antworten an.

Tomaten anbauen – Häufige Fragen bezüglich der Blüte

Tomaten anbauen - Probleme mit den Blüten durch mangelnde Bestäubung

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Für gewöhnlich kommt die Blütenbildung ganz von selbst, vor allem, da sich die Pflanze selbst bestäuben kann, doch manchmal scheint etwas nicht zu stimmen. Es kommen keine Tomatenblüten oder aber aus ihnen scheinen sich keine Früchte zu entwickeln. Woran könnte das liegen?

Tomaten blühen nicht

Tomaten anbauen - Warum Tomaten keine Blüten entwickeln

Es kann verschiedene Ursachen haben, dass die Tomatenpflanzen nicht blühen. Zunächst einmal sollten Sie sicher sein, dass Sie nicht einfach ungeduldig sind und zu früh mit den ersten Blüten rechnen. Im Allgemeinen erscheinen die ersten Tomatenblüten ab Mai, und zwar in den Blattachseln. Ist der Monat Mai bereits vorüber und noch immer blühen die Tomaten nicht? Das könnten die Gründe sein:

  • ungünstiger Standort
  • falsche Bewässerung
  • nicht richtig gedüngt
  • Pflanzen nicht richtig ausgegeizt
  • Krankheiten oder Schädlinge

Die Chancen, dass Sie die Pflanzen noch rechtzeitig retten, stehen recht hoch, da sie ziemlich flexibel sind. Versuchen Sie also, das Problem zu finden und etwas zu ändern. Dadurch verspätet sich die Ernte zwar höchstwahrscheinlich etwas, aber zumindest bekommen Sie Früchte.

Was sollten Sie also je nach Ursache tun?

Blüten, aber keine Früchte durch falsches Düngen oder Gießen

  • Beim Standort sollten Sie Folgendes beachten:

Ohne ausreichend Licht, kann die Tomatenpflanze weder Blüten (oder nur wenige), noch Früchte ausbilden. Zu Lichtmangel kann es auch kommen, wenn der Standort an sich zwar richtig ist, die Pflanze aber zu dicht gewachsen ist, sodass nicht mehr genug Licht an alle Blätter kommt. Das Ausgeizen und regelmäßige Auslichten sind deshalb wichtige Pflegeschritten, wenn Sie Tomaten anbauen. Wie Sie Tomaten richtig ausgeizen, können Sie hier nachlesen.

  • Wichtig bei der Bewässerung ist:

Bei Tomaten handelt es sich um sehr durstige Pflanzen. Das Wässern sollte daher niemals vernachlässigt werden. Nichtsdestotrotz darf es auch keine Staunässe geben. Aber wie viel Wasser brauchen Tomaten, vor allem bei Hitze? Orientieren Sie sich daher an der Erde: Den Wurzelbereich halten Sie feucht. Pfützen sollten aber nicht verbleiben. Dürfen Tomaten im Regen stehen? Pflanzen vertragen Regen, also das Wasser von oben, nicht besonders gut. Überdachungen sind daher eine gute Idee. Wenn Sie selbst gießen, tun Sie das immer von unten, ohne die Blätter zu befeuchten.

  • Beim Düngen von Tomatenpflanzen gilt:

Schwere Böden, die Lehm enthalten, speichern Nährstoffe besser, da sie nicht so schnell weggespült werden. Hier ist eine Überdüngung wahrscheinlich. Düngen Sie also weniger. Ist der Boden hingegen durchlässig und sandig und dadurch auch trockener, gehen die Nährstoffe aus Dünger schneller verloren, sodass Sie häufiger nachdüngen müssen. Sie können zu diesem Zweck nicht nur die allseits beliebte Brennnesseljauche verwenden, sondern auch Beinwelljauche zubereiten.

  • Bei Krankheiten oder Schädlingen:

Es ist logisch, dass Sie diese bekämpfen sollten. Vor allem Schädlinge an Tomaten, wie Läuse oder Thripsen beispielsweise, werden Sie schnell mit Hilfe von der bereits erwähnten Jauche aus Brennnesseln los. Krankheiten wie Blütenendfäule oder Braunfäule kommen des Öfteren vor und sollten behandelt werden. Wie Sie sie erkennen sowie weitere Tomatenkrankheiten finden Sie in diesem Artikel.

Tomaten blühen, aber bilden keine Früchte

Tomaten anbauen - Tomaten haben Blüten, entwickeln aber keine Früchte

Da sich Tomaten selbst bestäuben, scheint es merkwürdig zu sein, wenn zwar Blüten vorhanden waren, nun aber keine Tomatenfrüchte wachsen. Was könnten hierfür die Ursachen sein?

  • Die Pflanzen wurden zu früh ins Freiland ausgepflanzt.
  • Der Standort ist ungünstig.
  • Zu viel Stickstoff beim Düngen.
  • Die Pflanzen bekommen zu wenig Wasser.
  • Mangelnde Bestäubung.

Was können Sie dagegen tun?

  • Wichtig zum Zeitpunkt des Auspflanzens:

Möchten Sie Tomaten anbauen, sollte natürlich die Frostzeit vorüber sein (also nach den Eisheiligen), um Erfrierungen zu vermeiden, die nicht nur eine verspätete Blüte zur Folge haben, sondern auch die Ernte komplett verhindern können. Aber nicht nur das ist wichtig. Eine Eingewöhnungsphase sollte nicht unterschätzt werden, damit die Pflanzen keinen Schock erleiden. Denn dadurch wird die Blütephase nicht nur hinausgezögert. Im Anschluss daran können sich auch keine Früchte entwickeln. Wie Sie die Pflanzen richtig an die neue Umgebung gewöhnen und abhärten, können Sie hier nachlesen.

Möchten Sie Tomaten anbauen durch die direkte Aussaat ins Freie, ist eine Bodentemperatur von mindestens 10 Grad erforderlich.

Lesen Sie auch: Kübelpflanzen abhärten in nur 3 Wochen: So klappt’s sicher!

  • Der Standort für die gute Fruchtbildung:

Tomatenpflanzen brauchen es hell, nicht aber zu sonnig und heiß. Aus diesem Grund ziehen es Gärtner vor, eine Überdachung oder zumindest ein Netz zur Verfügung zu stellen. Ist es zu heiß, vertrocknen die Blüten und es entwickeln sich keine Tomaten. Auch vertragen die Pflanzen Regen und starke Winde nicht so gut. Ein weiterer Punkt, der für eine Überdachung spricht.

Tomatenpflanzen nicht zu früh auspflanzen, da die Blüte verzögert wird

  • Überdüngung vermeiden

Natürlich braucht die Pflanze Nährstoffe, um Früchte bilden zu können, schließlich ist das ein kraftaufreibendes Unternehmen. Jedoch darf es nicht zu viel sein und vor allem mit Stickstoff darf man es nicht übertreiben, denn dieser stimuliert das Wachstum der Blätter. Wenn Sie also viele neue, helle und weichere Blätter feststellen anstelle von Früchten, ist ein Überschuss die Ursache. Lassen Sie das Düngen in diesem Fall für eine Weile bleiben. Regen hilft dabei, den Überschuss wegzuspülen, aber Sie können auch mit Mulch aus Stroh nachhelfen. Sobald die Pflanzen wieder ihren Normalzustand erreicht haben, düngen Sie mit passendem Dünger weiter.

  • Wassermangel vermeiden

Erst welken die Blätter, dann die Blüten und wenn man nichts unternimmt, geht die Pflanze ein oder zumindest ist die Chance auf eine Ernte hin. Wenn Sie also an den hängenden und zusammengerollten Blätter einen Wassermangel erkennen, handeln Sie sofort, denn bis zu einem gewissen Zeitpunkt ist die Tomatenpflanze mitsamt Blüten noch zu retten. Hatten Sie Blüten, aber keine Früchte, kann es also durchaus sein, dass Sie diesen Moment verpasst haben.

  • Helfen Sie bei der Bestäubung nach

Ja, die Tomaten können sich selbst bestäuben, doch es ist auch nicht falsch, dabei ein wenig nachzuhelfen, besonders, wenn sie in einem Gewächshaus wachsen. Hierfür können Sie die blühenden Pflanzen einfach am Morgen ein wenig schütteln, damit der Blütenstaub sich verteilen kann. Auch mit einem Pinsel können Sie über alle Blüten streichen und den Staub so auf andere Blüten übertragen. Tun Sie das über mehrere Tage hinweg. Hier erfahren Sie mehr.

Probleme mit den Früchten

Warum platzen die Früchte manchmal - Richtig bewässern nach Hitzeperiode

Sie können sich über viele grüne Früchte freuen und warten nun sehnsüchtig darauf, dass sie sich verfärben und geerntet werden können, um sie endlich probieren zu können. Doch es scheint, als würde das inzwischen viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die roten Früchte sind der Höhepunkt und die große Belohnung, wenn Sie mühevoll Tomaten anbauen, daher ist das natürlich ärgerlich. Woran könnte es liegen?

Tomaten werden nicht rot

Tomaten anbauen - Grüne Früchte färben sich aus diesen Gründen nicht rot

Wann werden Tomaten rot? Üblicherweise reifen Tomaten je nach Sorte nach 55 bis 90 Tagen. Das hängt davon ab, ob Sie frühe Sorten gepflanzt haben oder späte. Sollte auch nach dieser Zeit nichts passieren, kann es sein, dass:

  • Es zu kalt ist.
  • Zu viele Blätter an der Pflanze wachsen.
  • Die Pflanze krank ist.

Das sollten Sie schnellstmöglich je nach Ursache tun oder beim nächsten Mal beachten

Ausgeizen und Auslichten, damit die Pflanze ausreichend Licht und Kraft für Früchte hat

  • Pflanzen Sie sie nicht zu früh aus

Jungpflanzen gehören nicht vor den Eisheiligen ins Freie, denn Frost wird diese eingehen lassen. Auch für Samen sollte es nicht zu früh sein. Mindestens 10 Grad sollte der Boden haben, wenn Sie Tomaten anbauen möchten.

  • Wählen Sie den richtigen Standort

Ein windgeschützter Standort ist für die wärmeliebende Tomatenpflanze optimal, denn Kälte lässt sie langsamer wachsen. Gleichzeitig bekommt ihr aber auch zu starke Sonne nicht. Wie viel Sonne brauchen Tomaten, um zu reifen? Eine Temperatur zwischen 18 und 26 Grad mit mindestens 6 Sonnenstunden pro Tag gelten als optimal. Im Gewächshaus ist Hitze ein großes Risiko und zu vermeiden.

  • Zu starkes Blattwachstum vermeiden

Je mehr grüne Pflanzenteile die Tomate bildet, desto mehr Kraft investiert sie eben darin, anstatt ins Reifen der Früchte. Das Auslichten und Ausgeizen sind eine gute Lösung für dieses Problem. Auch die Düngung mit zu viel Stickstoff sollte vermieden werden. Entfernen Sie auch immer die untersten Blätter der Pflanze.

Tomaten anbauen – Können die Früchten noch nachreifen?

Kann man unreifen Tomaten nachreifen lassen und wie

Ist die Saison vorüber und es sind noch einige grüne Tomaten vorhanden? Reifen Tomaten nach oder sind sie ein hoffnungsloser Fall? Ja, sie können noch an der Pflanze nachreifen, wenn Sie sie dabei unterstützen. Hierfür müssen die Früchte aber ihre volle Größe erreicht haben und das Wachstum der Pflanze abgeschlossen sein. Das können Sie tun:

  • Reduzieren Sie die Wassergaben. Statt wie bisher täglich bewässern Sie nun alle drei Tage, wodurch die Pflanze auf das Ende Ihres Lebenszyklus vorbereitet wird, sodass sie ihre letzten Kräfte in die Fruchtausbildung steckt, um sich vermehren zu können.
  • Verdunkeln Sie den Standort, wenn das möglich ist. Sie können auch Vlies verwenden und es über die Pflanzen stülpen. Das hat denselben Effekt wie das Reduzieren der Wassermengen.
  • Im Gewächshaus können andere Früchte beim Ausreifen helfen. Verteilen Sie Bananen und/oder Äpfel, die Ethylen abgeben. Das ist ein Gas, dass die Reife beschleunigt. Die Frucht sollte zusammen mit der Pflanze beispielsweise unter einem Kasten stehen, damit die Gase nicht verloren gehen. Die Früchte sollten außerdem nicht mit der Erde in Kontakt sein. Hierfür können Sie ein Brett unterlegen.
  • Drinnen im Haus können abgeerntete, noch unreife Tomaten an einem dunklen, feuchten Ort nachreifen. Es sollte warm, mit Temperaturen von 18 bis 10 Grad sein. Der Keller ist beispielsweise optimal. Achten Sie darauf beschädigte Früchte vorher zu entfernen. Ernten Sie unreife Tomaten am besten mit einem Teil der Pflanze (pflücken Sie sie nicht ganz ab, sondern schneiden Sie die Pflanze ab).

Warum platzen Tomaten?

Das Platzen der Früchte ist Folge von plötzlichen Veränderungen. Genauer gesagt passiert das, wenn:

  • Die Pflanze längere Zeit zu trocken stand und dann plötzlich stark bewässert wird. Deshalb auf regelmäßige Bewässerung achten!
  • Wenn es längere Zeit heiß war und das Wetter plötzlich kälter wird (z. B. große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht).

Tricks, wie Tomatenfrüchte nachreifen können an der Pflanze, im Gewächshaus und im Lager

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