Kann man Tomaten mit Backpulver gießen? Bei richtiger Anwendung können Sie die Pflanzen stärken
Backpulver ist ein allseits beliebtes Mittel bei verschiedensten Problemen und das nicht nur im Haushalt, sondern auch im Garten. Während es im Haus meist für Backwaren, aber auch zum Putzen eingesetzt wird, wirkt es bei den Gartenpflanzen gegen verschiedenste Krankheiten und Schädlinge. Des Weiteren lässt sich damit “düngen”. Aber was bringt Backpulver im Garten und ist es wirklich nicht schädlich für die Pflanzen? Wir fassen zusammen, was die Vor- und Nachteile sind, wenn Sie Tomaten mit Backpulver gießen, und was Sie dabei unbedingt beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten mit Backpulver gießen – oder doch lieber mit Natron?
Wie Sie vielleicht schon festgestellt haben, ist die Wirkung beider Mittel im Haushalt als Reinigungsmittel nahezu identisch. Aber gilt das auch bei der Anwendung an lebendigen Pflanzen? Beide Mittel haben dieselbe Wirkung und können sich gegenseitig ersetzen. Im Prinzip besteht Backpulver ja größtenteils aus Natron. Auch in Bezug auf die Menge/Konzentration gibt es keine Unterschiede, sodass jedes Rezept mit Backpulver auch direkt für Natron nehmen können.
Sie können also sowohl Backpulver als auch Natron als Dünger für Tomaten verwenden, wobei “Dünger” nicht unbedingt das richtige Wort ist. Vielmehr wirkt das Mittel kräftigend für die Pflanzen und sollte eher als Pflanzenstärkungsmittel bezeichnet werden, das lediglich zusätzlich zum üblichen Tomatendünger dem Gießwasser beigefügt wird. Es deckt also in keinster Weise den Nährstoffbedarf der Tomaten.
Wie Sie Tomatendünger aus Hausmitteln herstellen können, erfahren Sie hier.
Vorteile von Backpulver für Tomaten
- Der Boden wird verbessert. Es kommt nicht selten vor, dass der Gartenboden zu sauer ist, was nicht jeder Pflanze allzu gut bekommt. Mit Natron oder Backpulver neutralisieren Sie den pH-Wert jedoch erfolgreich und hierfür müssen Sie lediglich die Tomaten mit Backpulver gießen, nachdem Sie das Pulver im Gießwasser aufgelöst haben.
Hinweis: Basische Böden können dadurch nicht ausgeglichen werden! - Schutz vor Krankheiten. Vor allem Mehltau und Grünschimmel wird mit dem Gießwasser vorgebeugt. Sie geben hierfür einfach ein Teil in eine Sprühflasche und besprühen die Unterseiten der Blätter jede Woche einmal.
- Tomaten schmecken besser. Manch Hobby-Gärtner wundert sich bei der Ernte oft, wenn die Tomaten trotz der guten Pflege nicht so gut schmecken, wie erwartet. Häufig liegt das am ungünstigen Säuregehalt. Backpulver und Natron neutralisieren, wie bereits erwähnt, den pH-Wert im Boden, wodurch auch das Aroma der Früchte positiv beeinflusst wird.
Lesen Sie auch: Tomaten gießen mit Aspirin? Das bringt das Medikament der Pflanzen
Mit diesem Dünger schmecken die Früchte besser!
Ihre Tomaten werden unten schwarz? Das können Sie gegen Nährstoffmangel bei Pflanzen tun!
Ihre Tomaten werden unten schwarz? Pilzkrankheiten, Nährstoffmängel oder falsche Pflege können die Ursachen sein. Wir erklären, wie Sie
Wenn Sie Tomaten mit Backpulver gießen, werden die Pflanzen nicht nur gut versorgt, auch die Früchte schmecken später bedeutend leckerer. Hinzu kommen auch die bereits oben erwähnten Vorteile: Die Tomatenpflanzen sind durch das Hausmittel auch besser gegen Schädlinge geschützt, da sie gestärkt werden. Wie Sie richtig vorgehen, wenn Sie Tomaten mit Backpulver düngen, fassen wir im Folgenden zusammen.
Tomaten mit Backpulver gießen – So bereiten Sie das Stärkungsmittel zu
- Geben Sie die gewünschte Menge Gießwasser in eine Gießkanne oder einen anderen beliebigen Behälter.
- Mischen Sie die nötige Menge Backpulver oder Natron unter. Rechnen Sie hierbei mit einem Teelöffel des Pulvers pro Liter Wasser.
- Gießen Sie die Pflanzen. Falls der natürliche Dünger für Tomaten nicht für alle Pflanzen gereicht hat, stellen Sie einfach eine weitere Portion her.
Backpulver verstreuen als Alternative zur flüssigen Variante
Eine Alternative wäre, das Pulver ganz einfach um die Pflanzen auf den Boden zu streuen. Das erste Mal bringen Sie das Backpulver oder Natron bereits am Anfang aus, wenn Sie Tomatenpflanze etwa eine Größe von mindestens zweieinhalb Zentimetern erreicht hat. Führen Sie das Ganze dann wenige Woche vor der Ernte ein zweites Mal durch.
Wie oft müssen die Tomaten damit gegossen werden?
Tomaten anbauen - Häufige Probleme mit Blüten und Früchten, ihre Ursachen und was Sie dagegen tun können
Schauen Sie sich diese häufigen Fragen zu Blüten und Früchten an! Sollten Sie Tomaten anbauen und diese Probleme haben, finden Sie hier die Ursachen und Lösung.
Wichtig ist, dass Sie nicht zu häufig mit Backpulver die Tomaten düngen. Dann besteht nämlich das Risiko, aus dem neutralisierten Boden einen zu basischen zu schaffen, was wiederum die Aufnahme bestimmter Nährstoffe erschwert. Um dies zu vermeiden, können Sie in regelmäßigen Abständen den pH-Wert messen. Hierfür gibt es spezielle Teststreifen.
Allgemeine Regeln zur Häufigkeit des Düngens von Tomatenpflanzen finden Sie hier.
Tomatenpflanzen sind ja, wie Sie wissen, sehr durstig und man muss sie deshalb jeden Tag gießen. Im Allgemeinen können Sie etwa einmal monatlich Ihre Tomaten mit Backpulver gießen. Falls Sie einen sehr sauren Boden hatten, können Sie anfangs auch alle zwei-drei Wochen mit dem Mittel bewässern. Solange Sie den Boden regelmäßig testen, sollte alles gut sein.
Und wie lange sollte man die Tomaten düngen?
Im Prinzip können Sie das so lange tun, wie noch Früchte wachsen und reifen, wobei Sie sich immer wieder auch am pH-Wert des Gartenbodens orientieren.
Wie Sie Backpulver gegen Schädlinge einsetzen, können Sie hier nachlesen.
Kann Backpulver schädlich für Pflanzen werden?
Die positive Wirkung des Pulvers ist bekannt, doch in welchen Fällen richtet es mehr Schaden als Nutzen an? Zum einen natürlich, wenn Sie es zu häufig auf neutralem Boden anwenden. Dann riskieren Sie nämlich einen zu basischen Wert. Zum anderen darf das Pulver auch nicht direkt und unverdünnt auf die Pflanzen gelangen. Wenn Sie also diesen “Dünger” für Tomaten selber machen, achten Sie auf die richtige Konzentration und streuen Sie trockenes Pulver lediglich auf den Boden und in einem ausreichenden Abstand zum Pflanzenstängel.