Kübelpflanzen abhärten: Mit dieser 3-Wochen-Regel klappt das Auswintern garantiert!

von Anne Seidel
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Sicher können Sie es auch kaum erwarten, all die schönen Pflanzen endlich aus dem Winterquartier zu holen und auf die Terrasse oder den Balkon zu stellen. So wirkt der Außenbereich gleich viel freundlicher. Doch bevor das möglich ist, muss sich für einige Arten das Wetter noch verbessern. Und dann ist da auch unbedingt eine Eingewöhnungsphase notwendig. Wie genau kann man Kübelpflanzen abhärten?

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Als echter Pflanzenfan habe ich auch eine Menge Topfpflanzen im Heizkeller zu stehen, die nur darauf warten, Frühlingsluft zu schnuppern und die ersten Sonnenstrahlen zu spüren. Jenen, die ich beim Auszug nicht direkt in den Schatten der Terrasse stelle, gebe ich erst noch ausreichend Zeit, um sich an die Bedingungen draußen zu gewöhnen.

Warum sollte man Kübelpflanzen abhärten?

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Das Auswintern, wie der Prozess auch genannt wird, ist bei allen Pflanzen, die überwintert wurden, zu empfehlen. Ja, auch bei jenen, die eigentlich an einem sonnigen Ort standen und Sonnenlicht vermeintlich gewohnt sein sollten. Das ist nämlich nicht der Fall, denn die direkte Sonneneinstrahlung im Freien wirkt noch einmal viel stärker als die, die durch die Glasscheibe abgedämpft wird. Hinzu kommen kühle Winde, die es im Winterquartier nicht gab. Ihre Pflanzen sind also wortwörtlich verwöhnt und anfälliger.

Das sind die Vorteile, wenn Sie sich die Zeit nehmen und Kübelpflanzen abhärten:

  • Erfrierungen werden vermieden
  • Blätter erhalten keinen Sonnenbrand; bei einem radikalen Frühjahrsschnitt stellt das jedoch weniger ein Problem dar, da neu austreibenden Blätter sofort dem Wetter ausgesetzt sind und sich nach und nach daran gewöhnen
  • Plötzlich nach draußen gebrachte Pflanzen können einen Schock erleiden, was sie schwächer und somit auch für Krankheiten und Schädlinge anfälliger macht

So gehe ich bei meinen Topfpflanzen vor, wenn die Zeit zum Auswintern naht:

Wann kann man mit dem Auswintern beginnen?

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Das hängt von zwei Faktoren ab:

  • Wie war die Temperatur im Winterquartier?
  • Um welche Pflanze handelt es sich?

Wie die Temperatur den Zeitpunkt beeinflusst

Sie können sich wahrscheinlich schon denken, was gemeint ist: Je kühler eine Pflanze bisher gestanden hat, desto eher wird sie die noch relativ niedrigen Temperaturen im Freien vertragen. Sie gewöhnt sich schneller an die Umgebung. Außerdem kann man auch schon zeitiger mit dem Auswintern beginnen, als bei Topfpflanzen, die im warmen Zimmer überwintert wurden.

Frostverträgliche Kübelpflanzen abhärten

  • Obwohl Sie Ihre Topfpflanzen überwintern mussten, sind sicher einige dabei, die auch mit Temperaturen um die Null klarkommen und somit meistens auch unter diesen Bedingungen überwintert werden. Bei mir ist das beispielsweise beim Oleander und Zitronenbaum der Fall.
    (Achtung, Zitronenbäumchen können auch hell und warm überwintert werden, dann ändern sich aber die Pflegebedürfnisse, wie Sie hier nachlesen können)

Diese Pflanzenarten können schon ins Freie, wenn die Temperaturen am Tag nicht mehr unter null fallen.

  • Hatte das Winterquartier eine Temperatur von 15 Grad oder sogar mehr, gilt es als warm. Die Pflanzen, die den Winter dort verbracht haben, würden Schaden davontragen, wenn man sie sofort nach draußen stellt. Deshalb muss man diese Kübelpflanzen abhärten. Außerdem dürfen die nächtlichen Temperaturen nicht mehr unter 5 Grad fallen.
    Als Orientierung eignen sich die Eisheiligen im Mai. Das ist jener Zeitpunkt, den Gärtner als sicher einstufen. Falls Sie jedoch die Zeit haben, immer das Wetter zu beobachten und bei Bedarf die Pflanzen wieder ins Warme zu bringen, müssen Sie nicht unbedingt so lange warten.

Wie genau Sie die Kübelpflanzen abhärten, sobald das Wetter mitspielt

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Meine Pflanzen stehen zwar im Heizkeller, aber fern des Ofens und direkt an der nicht sonderlich gut abgedichteten Tür zum Garten hin, also ausreichend kühl, aber nicht kalt. Aus diesem Grund brauchen sie das allmähliche Auswintern. Sind in meiner Region die erwähnten Bedingungen gegeben, gewöhne ich meine Pflanzen also nach und nach an die Außenbedingungen. Das sieht im 3-Wochen-Takt so aus:

  • Vermeiden Sie Extremen gleich zu Beginn

Selbst, wenn es sich um eine Pflanze handelt, die die volle Sonne liebt – ein großer Fehler wäre es, sie sofort an einen sonnigen und offenen Standort zu stellen. Das direkte Sonnenlicht würde die Blätter, ohne zu zögern, verbrennen.

Starke, kalte Winde und Zugluft machen es selbst den hartnäckigsten Pflanzen schwer, wenn sie gerade erst aus dem Quartier kommen. Ein windgeschützter Standort ist also wichtig.

Denken Sie daran, dass die Pflanze es bisher warm hatte. Plötzlicher Frost wird ihr schaden. Können Sie die Topfpflanze nicht zurück ins Quartier bringen, sollten Sie Schutzvlies über sie legen.

Der optimale Standort für die erste Woche ist also: schattig, windgeschützt, frostfrei (bzw. Frostschutz über Nacht). Bei mir ist das alles auf der überdachten Terrasse gegeben.

Tipp: Möchten Sie Ihre Terrassen- und Balkonpflanzen beschneiden, dann ist nach dieser Woche der ideale Zeitpunkt dafür. Für den Fall, dass das Auswintern einigen Topfpflanzen nicht so bekommen ist, können Sie die betroffenen Pflanzenteile gleich mit entfernen.

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  • Nach der ersten Woche können Sie mutiger werden

Ab der zweiten Woche steigere ich die Menge der Einflüsse. Die Töpfe kommen jetzt an einen halbschattigen Ort, sodass sie Sonnenlicht in Maßen abbekommen können. Dieser neue Standort darf und sollte auch windiger sein.

Wichtig ist, dass Ihre Kübelpflanze trotz der zulässigen Sonne noch nichts von der Mittagssonne abbekommt. Diese wäre noch viel zu viel für das empfindliche Exemplar. Falls möglich, vermeiden Sie auch die westliche Ausrichtung mit Nachmittagssonne, da diese auch schon relativ stark ist. Optimal wäre also die Morgensonne im Osten.

Ab Woche ist der Standort also: im Halbschatten und etwas windiger. Nachtfröste sind bei frosttoleranten Exemplaren kein Problem mehr, sodass diese nicht mehr geschützt werden müssen. Ich persönlich stelle die Pflanzen jetzt auf die Ostseite des Hauses unter zwei große Fliedersträucher, die den Halbschatten garantieren, aber auch Morgensonne zulassen.

  • Ist die zweite Woche vorüber, ist die Eingewöhnung abgeschlossen

Nach der zweiten Woche im Halbschatten stelle ich meine Pflanzen auch schon an ihren üblichen Standort, beziehungsweise, wenn die Pflanze neu ist, an den für sie angegebenen Platz.

Wie Sie Ihre Tomatenpflanzen abhärten, können Sie hier nachlesen.

Denken Sie an einen Pflanzen-Check!

im winterquartier können schädlinge die topfpflanzen befallen Überprüfen sie sie

Nicht nur Ihre Kübelpflanzen fühlen sich in dem kuschelig warmen Winterquartier pudelwohl. Auch für Schädlinge sind dort die besten Voraussetzungen für einen Befall gegeben. Hinzu kommt, dass die Pflanzen durch die Winterruhe und schlechteren Lichtbedingungen schwächer und damit anfälliger sind.

Wenn Sie die Kübelpflanzen abhärten, denken Sie also auch daran, sie auf Krankheiten und Schädlinge zu überprüfen und rechtzeitig mit der Beseitigung oder Heilung zu beginnen. Je früher, desto weniger Schäden treten auf und umso einfacher und schneller werden Sie das Problem wieder los.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.