12 Mythen über Yoga, die Sie nicht (mehr) glauben sollten
Eine Studie aus dem Jahr 2019 gibt an, dass rund 2,81 Millionen Deutsche ab 14 Jahre in ihrer Freizeit häufig Yoga machen. Auch die Vielfalt von Yogahosen und der damit verbundenen Ausrüstung auf dem deutschen Markt spricht für die stets wachsende Beliebtheit von dem geistigen und körperlichen Training. Aber nur, weil Yoga seinen Weg in die kollektive Psyche der Deutschen gefunden hat, heißt das noch lange nicht, dass alle Informationen, die die Menschen über die jahrtausend alte indische Lehre haben, wahr sind. In der Tat gibt es zahlreiche Mythen über Yoga – viele davon widersprüchlich – mit denen wir aufräumen möchten. Im Folgenden haben wir einige der falschen Vorstellungen über Yoga zusammengestellt und dazu jeweils eine realistische Erklärung hinzugefügt.
Inhaltsverzeichnis
- Die häufigsten Mythen über Yoga:
- 1. Man muss flexibel sein, um Yoga zu machen
- 2. Yoga ist für die Schlanken, Jungen und Schönen
- 3. Mythen über Yoga: Yoga ist eine Religion
- 4. Nur Vegetarier und Hippies machen Yoga
- 5. Beim Yoga geht es nur um Dehnungsübungen
- 6. Yoga ist zu einfach
- 7. Yoga ist zu schwierig
- 8. Mythen über Yoga und Schwangerschaft
- 9. Sie brauchen spezielle Kleidung für Yoga
- 10. Yoga-Posen zu machen ist peinlich
- 11. Echte Männer machen kein Yoga
- 12. Mythen über Yoga: Man braucht zu viel Zeit
Die häufigsten Mythen über Yoga:
1. Man muss flexibel sein, um Yoga zu machen
Zu sagen, dass man flexibel sein muss, um Yoga zu machen, ist wie zu sagen, dass man in Form sein muss, um ins Fitnessstudio zu gehen, oder dass man sauber sein muss, um duschen zu können. Es mag einen Zusammenhang zwischen Yoga und Flexibilität bestehen, aber Flexibilität ist keine Voraussetzung, um Yoga zu machen.
Man muss nicht unbedingt seine Zehen im Stehen berühren können, um Yoga zu betreiben. Anfänger können das machen, indem sie die Knie beugen. Im Laufe der Zeit kann Yoga Ihnen helfen, flexibler zu werden, aber Sie müssen nicht wie ein Gummimensch sein, um erstmals damit zu beginnen. Flexibilität ist ein Ergebnis von Yoga, keine Voraussetzung.
2. Yoga ist für die Schlanken, Jungen und Schönen
Das Bild der Yogin ist heutzutage mit der Vorstellung von schlanken, biegsamen, schönen jungen Frauen verbunden, die in Studios und an Strände gehen, um brezelartige Körperverrenkungen zu vollenden, die sie dann in den sozialen Medien veröffentlichen. Dieses Bild ist natürlich attraktiv, und es hat sicherlich dazu beigetragen, das Interesse an Yoga zu wecken, aber dieser Eindruck ist irreführend und stimmt nicht mit der Wirklichkeit überein.
Laut der Umfrage von Statista über die Anzahl der Personen in Deutschland, die in ihrer Freizeit Yoga oder Pilates betreiben (nach Häufigkeit und Altersgruppen im Jahr 2013) fielen nur etwa 13 Prozent der Befragten in die Altersgruppe der 14-29-Jährigen, wobei die große Mehrheit der Befragten über 30 Jahre alt war und 12 Prozent von ihnen in die Kategorie “40+” fielen.
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Die schlanke Figur ist ebenfalls ein Missverständnis. Man muss nicht dünn (oder konventionell schön) sein, um Yoga zu betreiben. Yoga ist vielseitig, einladend und für alle geeignet. Schauen Sie sich einfach die Instagram-Seiten von wahrhaft inspirierenden Yogis wie Jessamyn Stanley und Amber Karnes an, die beweisen, dass Yoga für jeden und in jeder Größe zugänglich ist.
3. Mythen über Yoga: Yoga ist eine Religion
Für uns Europäer gibt es vieles an Yoga, was “religiös” erscheinen mag, und sicherlich hat die indische Lehre ein spirituelles Element, aber es ist wichtig zu verstehen, dass Yoga selbst keine Religion ist. Dieser Mythos über Yoga ist unter Christen sehr oft zu hören. Das kommt von den indischen Wurzeln des Yoga, wo Mantras und Gesänge seit vielen Jahren verwendet werden. Sie sollen den Fokus auf das Wesentliche lenken und uns helfen, innerlich zu erwachen, aber sie sind nicht erforderlich, um Yoga zu betreiben.
Und selbst wenn Sie sich entscheiden, sich den Mantras und Gesängen anzuschließen, würden Sie sich nicht zu einer neuen Religion bekehren. Es gibt ein spirituelles Element, das Sie dazu ermutigt, sich mit einer höheren Macht zu verbinden, aber es ist konfessionslos, sodass Menschen jeder Religion Yoga machen können.
4. Nur Vegetarier und Hippies machen Yoga
Es stimmt, dass Yoga eine Lehre ist, die Selbstbewusstsein, Liebe und Verbindung mit der Welt fördert. Da die Praktizierenden immer achtsamer und gewissenhafter in ihren Handlungen werden, treffen viele von ihnen Entscheidungen, die der Außenwelt irgendwie “hippiemäßig” erscheinen. Laut einer amerikanischen Umfrage aus dem Jahr 2016 sagt die Hälfte der Yoga-Praktizierenden, dass sie “umweltbewusst leben, nachhaltig essen und ihrer Gemeinschaft Zeit spenden”. Aber das bedeutet, dass die andere Hälfte nicht behauptet, diese Dinge zu tun. Es gibt also keine Verpflichtung für Yogis, auf Fleisch zu verzichten oder die Verwendung von kommerziell hergestellten Deodorants einzustellen.
5. Beim Yoga geht es nur um Dehnungsübungen
Ob Sie es glauben oder nicht, beim Yoga geht es nicht um Stretching. Ja, wenn Sie zu einer typischen Yogastunde gehen, werden Sie durch eine Reihe von Asanas (Posen) geführt, die Dehnungsübungen sehr ähnlich sind und sich auch so anfühlen, aber das körperliche Element des Yoga ist nur ein Teil des Gesamtbildes.
Beim Yoga geht es um die Atmung. Das wahre Ziel des Yoga ist es, den Körper zu bewegen, sich mit dem Atem zu verbinden und im gegenwärtigen Moment zu sein. Das eigentliche einzige “Ziel” ist es, überschüssige Energie freizusetzen. Deshalb wird Yoga eher als eine Lehre anstatt als Workout betrachtet. Als Yoga-Praktizierender geht es nicht nur darum, was sechzig Minuten lang auf der Yogamatte passiert, sondern auch darum, was man aus dieser 60-minütigen Sitzung mitnimmt, um es den Rest des Tages in seiner Seele zu tragen.
6. Yoga ist zu einfach
Um fair zu sein – es gibt im Yoga einige “leichte” Posen, das heißt, wenn Sie “leicht” als “nicht körperlich herausfordernd” definieren. Sowohl Savasana als auch die Kindspose würden einen nicht unbedingt ins Schwitzen bringen. Wenn Sie der Typ sind, der gerne hart rennt, schwere Gewichte hebt, hochintensiv trainiert und einfach nur allgemein ins Schwitzen gerät, sehen Sie sich vielleicht Yoga an und denken: “Pfui, das ist mir viel zu langsam und unauffällig.” Vielleicht denken Sie sogar: “Meine Trainingszeit ist kostbar, warum sollte ich sie mit etwas verschwenden, das weniger effektiv ist als meine übliche Routine?”
Yoga ist nicht unbedingt ein hartes Training, aber es ist viel anspruchsvoller, als viele Leute denken. Bei Posen handelt es sich um Muskeln, die nicht häufig benutzt oder nicht in einer statischen oder isometrischen Kontraktion gehalten werden. Ganz zu schweigen davon, dass Yoga-Posen Ihren Körper in weniger als die bekannten Positionen bringen. Das Ergebnis? Anfänger verlassen den Unterricht wahrscheinlich mit dem Gedanken: “Wow, das war schwieriger, als ich erwartet hatte.”
Diejenigen unter Ihnen, die immer noch skeptisch sind, weil sie wertvolle Trainingszeit mit Yoga “verschwenden”, sollten Folgendes bedenken:
- Yoga ist nicht als Training im traditionellen Sinne gedacht, aber Sie können es so schwer oder leicht machen, wie Sie wollen. Für Sportler, die die grundlegenden Posen wie “der heraufschauende Hund” nicht schätzen, gibt es eine Reihe von Yoga-Asanas, wie “Krähe” oder “Skorpion”, die eine unglaubliche Herausforderung darstellen.
- Yoga bietet neben der Kalorienverbrennung viele gesundheitliche Vorteile, von denen viele Sportler profitieren würden. Gleichgewicht, Koordination, statische Kraft, Flexibilität und Achtsamkeit sind allesamt Vorteile des Yoga, und sie werden auch als fähigkeitsbezogene Komponenten der Fitness betrachtet, die die Gesamtleistung in der gewählten Sportart oder Aktivität verbessern können.
- Sie können es nicht wissen, bevor Sie es ausprobiert haben. Yoga ist oft ein Kampf für Sportler, weil es sie zwingt, auf eine Art und Weise zu trainieren, wie sie es normalerweise nicht tun. Nur weil etwas einfach aussieht, heißt das nicht, dass es auch so ist.
7. Yoga ist zu schwierig
Einer der großen Mythen über Yoga – ganz das Gegenteil des vorigen – ist, dass Yoga zu schwierig ist, oder genauer gesagt, “jenseits meiner Fähigkeiten”. Yoga mag jemandem, der es noch nicht gemacht hat, ungewohnt erscheinen und viele Menschen haben Angst, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und etwas Neues auszuprobieren. Sie haben vielleicht Angst, dass sie die Posen nicht ausführen können, dass sie nicht mitmachen können oder, im Falle von Sportlern, dass sie sich unfähig fühlen, wenn sie sich normalerweise sicher fühlen, körperliche Herausforderungen anzunehmen.
Wenn die Angst jenes ist, was Sie zurückhält, sollten Sie vielleicht trotzdem Yoga ausprobieren. Das Wichtigste, das man durch Yoga lernt, ist, auf den eigenen Körper zu hören, in dem eigenen Tempo voranzukommen und Urteilsvermögen und Kritik loszulassen, sowohl von sich selbst als auch von anderen. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Posen und Varianten, die individuelle Unterschiede und Fähigkeitsstufen zulassen.
8. Mythen über Yoga und Schwangerschaft
Bekannt ist, dass Bewegung gut für eine gesunde Schwangerschaft ist, und dass Yoga oft als eine sichere und schonende Option für werdende Mütter propagiert wird. Warum sollte dies also als ein Mythos betrachtet werden? Es steckt alles im Detail. Ja, Frauen sollten während der Schwangerschaft Yoga machen, aber mit Vorsicht. Während der Schwangerschaft und in geringerem Maße auch während der Menstruation produziert der weibliche Körper das Hormon Relaxin. Die Funktion von Relaxin besteht darin, den Körper auf die bevorstehende Entbindung vorzubereiten, indem es die Muskeln, das Bindegewebe und die Gelenke entspannt oder flexibler macht. Dies führt zwar zu einer größeren Beweglichkeit, könnte aber auch die werdenden Mütter dazu anregen, während der Yogapraxis zu weit zu gehen, was zu Verletzungen führen kann.
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Erfahrenere Yogis sollten bei jeder Praxis genau auf ihren Körper hören und innerhalb ihrer Grenzen vor der Schwangerschaft bleiben. Anfänger sollten besondere Aufmerksamkeit auf die Sicherheit lenken, da sie möglicherweise nicht wissen, wo ihre Grenzen liegen. Sie sollten mit einem qualifizierten Yogalehrer zusammenarbeiten und vielleicht an speziellen Yogakursen für Schwangere teilnehmen. Und übrigens: Es gibt auch Yoga mit Baby.
9. Sie brauchen spezielle Kleidung für Yoga
Man muss nicht das richtige Outfit oder die richtige Kleidung haben, um Yoga zu machen. Beim Yoga geht es nicht um das Aussehen, sondern darum, den Atem durch den Körper zu bewegen und eine tiefere Verbindung mit sich selbst zu finden. Um es klar zu sagen: Sie können es tun, während Sie alles tragen, was Sie wollen, ob es nun ein bequemer Schlafanzug ist oder die Leggings, die Sie bereits zur Hand haben. Wir müssen auch erwähnen, dass die meisten großen Yogastudios Matten und Yoga Zubehör ausleihen, so dass Sie vor Ihrem ersten Kurs wirklich nichts kaufen brauchen.
10. Yoga-Posen zu machen ist peinlich
Wenn es Ihnen in einer Klasse mit anderen Menschen etwas unangenehm ist, den Hintern hoch in die Luft zu strecken, sind Sie nicht allein. Viele haben Angst vor der Klassenumgebung, da sie nicht “beobachtet'” werden wollen. In der Tat sind aber die meisten der Praktizierenden auf die Pose fokussiert, so dass sie vielleicht kaum bemerken, was die Menschen um sie herum tun. Wenn Sie bestimmte Posen ausführen, haben Sie keine Zeit, über die Menschen um Sie herum nachzudenken, wenn Sie auf Ihren Atem achten und versuchen, Ihre Ausrichtung zu perfektionieren.
11. Echte Männer machen kein Yoga
Wir haben noch nie ein “No Boys Allowed”-Schild an einer Studiotür gesehen. Tatsächlich wurde Yoga von Männern begonnen. Historisch gesehen waren einige der größten Yogalehrer Männer. Und heute praktizieren immer mehr Männer, darunter Prominente wie LeBron James, Colin Farrel, Adam Levine und Robert Downey Junior Yoga. Wenn Sie immer noch nicht davon überzeugt sind, dass Yoga eine “männliche” Sache ist, schauen Sie sich eine DVD von Diamond Dallas Page, einem ehemaligen Wrestler und World Champion, an.
12. Mythen über Yoga: Man braucht zu viel Zeit
Viele Yogastunden dauern etwa 30, 60 oder 90 Minuten. Die Vorstellung, dass man sich auf eine Stunde Yoga festlegen muss, um die Vorteile zu nutzen, ist weit von der Realität entfernt. Jeder kann heutzutage online ein Yoga-Workout finden, das 5, 10 oder 15 Minuten lang ist. Die Ausrede, dass die Zeit der Schlüsselfaktor ist, um etwas nicht für sich selbst zu tun, ist etwas, was die Leute noch einmal überdenken sollten. Wenn man 10 Minuten Zeit hat, um fernzusehen oder sich an den Computer zu setzen, hat man auch Zeit für Yoga!
Nachdem wir diese Mythen über Yoga schon aufgeklärt haben, sind Sie bereit die Ausreden im Kopf zu beseitigen? Jetzt ist die perfekte Zeit, sich ein Video für Anfänger auszusuchen und ein paar Asanas auszuprobieren!