Kennen Sie den Liebstöckel schon? Wie Sie das gesunde Kraut richtig pflegen und verarbeiten (+ Rezepte)
Die Natur hat uns so einige aromatische und leckere Gewürzpflanzen und Kräuter zu bieten. Doch während Basilikum, Petersilie, Rosmarin, Thymian und Co. jedem bekannt sind und regelmäßig zum Einsatz kommen, gibt es auch die ein oder andere Sorte, die nicht bekannt oder der einfach viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Der Liebstöckel, umgangssprachlich auch Maggikraut genannt (obwohl es nichts mit der Gewürzmischung zu tun hat), ist eine solche Kräuterpflanze, die problemlos in Ihrem Garten einen passenden Platz finden kann und zudem pflegeleicht ist. Was ist Liebstöckel? Wir stellen Ihnen das Kraut für den Garten einmal vor.
Inhaltsverzeichnis
Maggikraut pflanzen und pflegen
Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine Staude. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben zum Ende der Saison also ab, woraufhin die Staude im Frühjahr erneut austreibt. Liebstöckel ist also winterhart. Unter gewissen Umständen kann sie eine Höhe von imposanten 2 Metern erhalten, doch Sie sollten sie regelmäßig schneiden, um nicht nur das Gewürz konservieren zu können, sondern auch, um gegebenenfalls die Blüte zu verhindern.
Liebstöckel durch Ableger kultivieren
Im Handel sind Samen problemlos erhältlich und Sie können sie gerne auch zu Hause über eine Aussaat kultivieren. Jedoch macht es wenig Sinn, da die Pflanze, wie bereits erwähnt, eine stattliche Größe erhält und dadurch ausreichend Material für die Ernte bringt. Statt also den Garten gleich mit mehreren Pflanzen zu füllen, greifen Sie besser zu Ablegern. Auf diese Weise können Sie in Zukunft auch den Liebstöckel vermehren. Falls Sie doch mehr als einen Setzling einpflanzen möchten, achten Sie auch hier auf einen ausreichend großen Abstand. 30 Zentimeter sollten es zwischen zwei Pflanzen mindestens sein.
Das Maggikraut freut sich über diesen Standort
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Nicht nur recht hoch kann die Staude wachsen, sondern auch ziemlich in die Breite, was Sie also bei der Standortwahl ebenso beachten sollten. Sie möchten schließlich nicht, dass sie und andere Gartenpflanzen sich gegenseitig stören. Ansonsten freut sich die Pflanze besonders über einen sonnigen Standort, aber auch im Halbschatten kommt sie gut zurecht. Des Weiteren achten Sie auch auf einen Boden, der nährstoffreich (düngen Sie in Abständen) und immer gut bewässert, also feucht, ist. Das Maggikraut mag auch Kalk sehr, sodass ein kalkhaltiger Boden von Vorteil ist.
Tipp: Wenn Sie möchten, können Sie den Liebstöckel auch in einen Topf pflanzen. Der Kübel sollte zu diesem Zweck aber groß sein und mit spezieller Erde für Kräuterpflanzen oder Tomatenpflanzen beziehungsweise Gemüseerde gefüllt sein. Diese sind nicht nur mit Humus angereichert, wodurch Wasser gespeichert werden kann, sondern enthalten auch keine künstliche Dünger, wie sie häufig in Blumenerde beispielsweise zu finden ist.
Liebstöckel ernten und konservieren – Kraut und Samen zum Würzen von Speisen
Blätter die ganze Saison über
Man sollte regelmäßig ernten, denn nur so können sich immer wieder neue Triebe bilden und Sie die ganze Saison über mit Blättern versorgen. Alles, was Sie hierfür tun müssen, ist, die Blätter abzuzupfen. Das Maggikraut schneiden Sie nur dann, wenn Sie die Blütenbildung vermeiden möchten.
Die Samen sind essbar
Nach der Blüte bildet der Liebstöckel Samen, die Sie ebenfalls ernten können. Dafür müssen Sie aber warten, bis sie wirklich reif sind. Sie erkennen das daran, dass sie eine braune Farbe bekommen. Üblicherweise ist es im Spätsommer so weit.
Und was ist mit den Wurzeln?
Sie können es sich wahrscheinlich schon denken: Nicht nur die Liebstöckelblätter und -samen sind zum Verzehr geeignet. Auch die Liebstöckelwurzel können Sie wahlweise bereits im Herbst ausgraben oder erst nach dem Winter im Frühling. Wichtig ist jedoch, dass die Pflanze schon alt genug ist. Mindestens 3 Jahre alt sollte sie zu diesem Zeitpunkt sein.
- Die Blätter können Sie sowohl frisch zum Würzen Ihrer Speise verwenden, als auch trocknen und trocken aufbewahren für einen späteren Zeitpunkt.
- Die Samen vom Liebstöckel verwenden Sie ebenfalls nach Belieben sofort oder Sie bewahren sie luftdicht und trocken auf. Wichtig ist, dass Sie sie vor der Verwendung zerdrücken. Mit den Liebstöckelsamen wird vor allem Brot sehr gerne gewürzt. Aber auch zu Reis schmeckt das Gewürz.
- Für die Verwendung von Maggikraut-Wurzeln müssen Sie sie richtig vorbereiten. Zunächst reinigen Sie sie gründlich, dann schneiden Sie sie in kleinere Stücke, die Sie entweder direkt zum Koch verwenden oder aber trocknen können.
Wie Sie das Maggikraut verarbeiten – Ein paar Rezepte
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Das Maggikraut kann seine Heilwirkung unter anderem als Tee entfalten. Auch das sogenannte Liebstöckelsalz wird gerne zum Würzen verwendet. Für einen gesunden Dip können Sie außerdem Pesto aus ihm zubereiten. Sehen Sie selbst:
Maggikraut-Verwendung als Tee
Die Blätter verwenden Sie, um einen aromatischen Tee zuzubereiten, der entwässernd und entgiftend wirkt. Durch diese Eigenschaften kann er bei Infektionen der Harnwegen helfen, aber auch die Verdauung fördern. Selbst bei Beschwerden während der Menstruation und auch bei Atemwegsbeschwerden kann der Liebstöckeltee lindernd wirken. Da der Tee aus Maggikraut gesund ist, sollten Sie ihn durchaus ab und zu genießen. So bereiten Sie ihn zu:
- 1 TL trockene Blätter oder 2 TL frische Blätter in einer Tasse mit Wasser übergießen.
- 5 bis 10 Minuten ziehen lassen.
- Die Blätter abseihen.
- Trinken.
Vorsicht! Schwangere sowie Menschen mit Nierenerkrankungen dürfen den Tee nicht konsumieren!
Liebstöckelsalz zubereiten für eine leckere Gewürzmischung
Die Gewürzmischung enthält im Prinzip das Gleiche wie das Wort selbst, nämlich Liebstöckel und Salz. Sie müssen nur im richtigen Verhältnis mischen.
- Zerkleinern Sie die Blätter. Idealerweise verarbeiten Sie die zu Pulver, indem Sie einen Mixer oder eine elektrische Kaffeemühle verwenden. Wie grob Sie das Gewürz lassen, können Sie selbst entscheiden.
- Wiegen Sie das erhaltene Pulver nun, um die nötige Salzmenge bestimmen zu können.
- Das ideale Verhältnis ist 1:10. Wenn Sie also 10 g Maggikraut gemahlen haben, fügen Sie 100 g Salz hinzu und mischen gut.
Bewahren Sie das Gewürz luftdicht verpackt und vor allem trocken auf. Dann ist es ein Jahr lang haltbar.
Wie Sie Kräuter richtig trocknen, erfahren Sie hier.
Die Kräuterpflanze für Pesto verwenden
Jeder kennt Pesto aus Basilikum, doch Sie können zu diesem Zweck auch Liebstöckel verarbeiten. Folgendes Rezept können Sie als Basis verwenden und beliebig abändern oder ergänzen:
- 1 Bund frisches Maggikraut
- ½ Bund frische Petersilie
- 150 ml Olivenöl (oder anderes Pflanzenöl)
- 50 g beliebige Nüsse oder Kerne (z. B. Pinienkerne, Walnüsse oder Kürbiskerne)
- 70 g geriebener Parmesan
- 1 gehackte Knoblauchzehe
- 1 gehackte, rote Zwiebel
- Salz und Pfeffer zum Würzen
Von den beiden Kräutern brauchen Sie die Blätter sowie die dünneren Stängel. Diese zupfen Sie ab, nachdem Sie sie abgewaschen und trocken getupft haben. Geben Sie sie dann mit all den anderen Zutaten in einen Mixer und pürieren Sie sie. Falls das Pesto zu dick werden sollte, können Sie nach und nach noch etwas Olivenöl dazugeben, bis Sie die gewünschte Konsistenz erhalten.
Neben Olivenöl lässt sich auch anderes Pflanzenöl verwenden. Sehr beliebt für Liebstöckel-Pesto-Rezepte sind unter anderem Kürbiskernöl, Sonnenblumenöl oder Walnussöl, aber im Prinzip haben Sie hier freie Wahl. Auch bei den Nüssen können Sie nach Belieben variieren oder kombinieren.
Haben Sie schon einmal Bärlauch-Pesto probiert? Dieses Rezept ist auf jeden Fall einen Versuch wert!