Fuchsien überwintern im Topf oder Beet: Vorbereitende Pflegemaßnahmen und der richtige Winterschutz

von Anne Seidel

Haben auch Sie Ihre Fuchsien bisher im Herbst immer entsorgt, um sich dann im Frühjahr neue Exemplare zu kaufen? Die meisten Hobbygärtner gehen so vor, dabei ist es gar nicht schwierig, diese hübsche, mehrjährige Pflanze durch den Winter zu bringen. Vor allem winterharte Fuchsien sind zu diesem Zweck bestens geeignet. Wir listen Ihnen einige dieser Sorten auf und erklären, wie Sie Fuchsien überwintern – je nachdem, ob sie sich im Topf auf dem Balkon oder im Gartenbeet befinden.

Winterharte Sorten für Kübel und Kästen

Fuchsien überwintern im Topf oder Garten - Tipps zur Pflege und zum Schutz

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Um die Überwinterung etwas einfacher zu gestalten, können Sie sich für Sorten entscheiden, die robuster gezüchtet wurden. Im Folgenden erhalten Sie eine Liste mit solchen Sorten, unter denen sich sowohl stehende als auch hängende Varianten finden.

  • Alice Hoffmann – stehend
  • Ballerina – stehend
  • Caledonia – stehend
  • Cardinal Farges – stehend
  • Delocate Purple – halbhängend
  • Dollarprinzessin – stehend
  • Fuchsia regia ssp. reitzii – stehende Wildsorte für Freiland
  • Magelan-Fuchsie – stehende Wildsorte für Freiland
  • Tom West – hängend

Trotz besserer Winterhärte sollten Sie einige wichtige Maßnahmen ergreifen, damit die Pflanzen auch wirklich den kalten Winter überstehen können. Welche sind das?

Wie kann man Fuchsien überwintern?

Wie die meisten Pflanzenarten verfällt die Fuchsie in die Winterruhe und diese ist auch sehr wichtig, um ein gesundes und üppiges Wachstum in der kommenden Saison zu garantieren. Wenn die natürlichen Bedingungen nicht ausreichen, damit die Pflanze von selbst in den Winterschlaf verfällt, sollten wir nachhelfen beziehungsweise den Vorgang nicht stören (z. B. einen Raum mit niedrigen Temperaturen statt einen beheizten). Was müssen Sie tun, wenn Sie winterharte Fuchsien überwintern möchten?

Wo verbringen die Pflanzen am besten den Winter?

Sie können sowohl die Fuchsien überwintern im Keller oder einem anderen Winterquartier (nicht winterharte Sorten), als auch draußen im Garten, wenn Sie sie ins Beet gepflanzt haben. Wir fassen für beide Varianten das Wichtigste zusammen:

Die Topfpflanzen stehen am besten an einem hellen, frostfreien Ort mit Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad. Dort bewässern Sie sie sehr sparsam, denn sie benötigen Wasser lediglich in solchen Mengen, um die Wurzeln vor dem Austrocknen zu bewahren. Gedüngt wird gar nicht. Falls Sie nur einen dunklen und kühleren Ort zur Verfügung haben (zwischen 2 und 8 Grad), ist das auch kein Problem. Dann ändert sich nur der Zeitpunkt für den Rückschnitt (s. unten) und Sie sollten in diesem Fall regelmäßig durchlüften, um Pilzbildung vorzubeugen.

Fuchsien überwintern im Beet mit Winterschutz aus Rindenmulch, Stroh oder Reisig

Beetpflanzen können ruhig draußen bleiben, nachdem Sie sie mit einem Rückschnitt gepflegt haben (ein Drittel der Pflanze abschneiden). Dieser erfolgt idealerweise nach dem ersten Frost. Dann brauchen die Fuchsien zum Überwintern einen Frostschutz, indem Sie sie zunächst mit Erde anhäufeln und anschließend mit Laub, Reisig, Rindenmulch oder Stroh abdecken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch ein schützenden Pflanzenvlies über die Fuchsie legen.
Tipp: Immergrüne Bodendecker bieten besten Winterschutz. So lassen sich Garten-Fuchsien mit ihnen unterpflanzen, sodass eine Schicht Winterschutz unnötig wird.

Die Vorbereitungen im Spätsommer und Herbst

Topfpflanzen im kühlen und hellen Winterquartier

Düngen Sie richtig

Pflanzen müssen sich darauf einstellen können, dass die Winterruhe bevorsteht. Und während dies in freier Natur ganz von selbst geschieht, kann man die Pflanze bei der heimischen Kultivierung schnell durch die falsche Pflege dabei stören. In den meisten Fällen geschieht dies durch das falsche Düngen, beziehungsweise durch einen verspäteten Stopp. Bereits ab September brauchen Sie die Fuchsie nicht mehr mit Nährstoffen zu versorgen, damit sie das Wachsen einstellen kann.

Fuchsien überwintern nach einem Rückschnitt im Herbst

Fuchsien überwintern und zurückschneiden

Des Weiteren müssen Sie die Fuchsien zurückschneiden, um das Risiko für Erkrankungen und Schädlinge zu reduzieren. Ausnahme bilden Topf- und Kastenpflanzen, die Sie an einem kühlen und hellen Ort drinnen durch den Winter bringen (ca. 10 Grad). Der Rückschnitt ist in diesem Fall nicht notwendig, denn das würde durch die Helligkeit neue Triebe hervorrufen, denen es aber zu kalt ist. Stattdessen führen Sie diesen erst im Frühling durch. Ist der Ort dunkel, schneiden Sie beruhigt im Herbst, aber noch vor dem ersten Frost, und zwar wie folgt:

  • pro Trieb ein bis zwei Augen an der Pflanze lassen
  • entfernen Sie die Blätter (außer bei kleinblättrigen Sorten)
  • entfernen Sie verwelkte Blüten
  • putzen Sie die Pflanze: Abgestorbene Pflanzenteile und Triebe, die Sie als störend empfinden, schneiden Sie ab

Fuchsien überwintern – ab wann wird es Zeit für das Winterquartier?

Pflanzen, die hell stehen, erst im Frühling zurückschneiden

Obwohl die Pflanze an sich kühlere Temperaturen bevorzugt, sind solche unter dem Nullpunkt fatal für sie. Durch Frost wird sie beschädigt und auf Dauer lässt er sie außerdem erfrieren. Ganz egal, welche winterharte Sorte Sie wählen, ein Winterschutz ist zwingend notwendig. Und nachdem Sie Fuchsien überwintern im Topf, haben Sie es nicht allzu eilig, sie im Frühjahr wieder nach draußen zu bringen. Ab Mitte Mai oder den Eisheiligen sollte keine Gefahr mehr bestehen. Theoretisch können Sie es auch schon ab April probieren, jedoch bei Pflanzen, die nahe der Null-Grad-Temperatur überwintert wurden, und Sie müssen dann einen Standort finden, der vor Frost geschützt ist. Gewöhnen Sie die Pflanze allmählich wieder an die Bedingungen draußen.

Erste Pflegemaßnahmen nach dem Winter

Ab wann Fuchsie vor Frost und Kälte schützen

Bereits im frühen Frühjahr dürfen Sie die Pflanzen im Beet wieder abdecken. Nun können Sie sie auch auf abgestorbene Teile überprüfen und diese gegebenenfalls entfernen.

Die Kübelpflanzen gewöhnen Sie nach und nach wieder an die Bedingungen draußen und halten ab sofort die Erde feucht, aber nicht nass. Nachts kommt die Topfpflanze zunächst wieder nach drinnen, denn Temperaturen um die 20 Grad sind ihr derzeit am liebsten. Sie können sie gerne auch mit einem neuen, größeren Topf und frischem Substrat verwöhnen. Hat die Pflanze bereits ausgetrieben, stellen Sie sie zunächst an einen halbschattigen Ort, damit die jungen Triebe nicht durch die plötzliche Sonne verbrennen.

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