Menstruationsbeschwerden natürlich behandeln – Das kann man tun!
Menstruationsbeschwerden, die mit dem Fachbegriff “Dysmenorrhö” bezeichnet werden, fühlen sich typischerweise wie dumpfe Schmerzen im Unterbauch vor oder während der Menstruation an. Der Schmerz zieht sich auch manchmal in den unteren Rücken- oder Oberschenkelbereich. Andere Symptome können Übelkeit, weicher Stuhlgang, Schwitzen und Schwindel sein.
Es gibt zwei Arten von Menstruationskrämpfen: primäre und sekundäre Dysmenorrhö. Bei der primären Dysmenorrhö, die in der Regel einige Jahre nach der ersten Regelblutung einsetzt, liegt keine körperliche Anomalie vor. Es wird vermutet, dass hormonähnliche Substanzen, sogenannte Prostaglandine, die auf natürliche Weise im Körper gebildet werden, diese Menstruationsbeschwerden verursachen und für die Schmerzen und Entzündungen verantwortlich sind. Die sekundäre Dysmenorrhö hingegen hat eine zugrunde liegende körperliche Ursache, wie z.B. Endometriose, Gebärmuttermyome oder Gebärmutterpolypen.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Mittel gegen Menstruationsbeschwerden
Wenn Sie unter Menstruationsbeschwerden leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt aufsuchen, um eine korrekte Diagnose zu erhalten. Hier haben wir allerdings einige Naturheilmittel aufgelistet, die in mehreren Studien eine vielversprechende Wirkung zur Linderung von Regelschmerzen gezeigt haben.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren kommen in Fischen wie Lachs, Makrele, Sardinen und Sardellen vor. Trotzdem sind Fischölkapseln die bevorzugte Form zur Einnahme, da viele Marken alle Schadstoffe in Fisch, wie Quecksilber und polychlorierte Biphenyle (PCB), herausfiltern.
Mindestens acht Studien mit insgesamt 1097 Teilnehmerinnen haben den Zusammenhang zwischen Ernährung und Menstruationskrämpfen untersucht und festgestellt, dass die Einnahme von Fischöl eine positive Wirkung auf Menstruationsbeschwerden zu haben schien. Tierstudien deuten darauf hin, dass die beiden Verbindungen in Fischöl, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), den Prostaglandinspiegel senken können.
Lavendel gegen Alzheimer: So behebt das ätherische Öl neurotoxische Ablagerungen
Ist Lavendel gegen Alzheimer wirksam? Eine neue Studie aus Italien bestätigt die Wirkung des Naturheilmittels. Angeblich kann es die Zellen
In einer kleinen Studie nahmen 21 junge Frauen zwei Monate lang täglich Fischöl (mit 1080 Milligramm Eicosapentaensäure (EPA), 720 Milligramm Docosahexaensäure (DHA) und 1,5 Milligramm Vitamin E) ein, gefolgt von einer Placebopille für zwei Monate. Die Ergebnisse legten nahe, dass die Frauen deutlich weniger Menstruationskrämpfe bei der Einnahme von Fischöl hatten.
Fischölkapseln sind vielerorts erhältlich. Bei der Auswahl des besten Produkte suchen Sie auf dem Etikett nach den Wirkstoffen EPA und DHA. Achten Sie darauf, dass Fischölkapseln Wechselwirkungen mit blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin (Coumadin) und Aspirin aufweisen können. Zu den Nebenwirkungen können Verdauungsstörungen und Blutungen gehören. Um den fischigen Nachgeschmack zu vermeiden, sollten die Fischölkapseln kurz vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Magnesium
Magnesium ist ein Mineralstoff, der natürlicherweise in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Nüssen, Samen und Vollkorn vorkommt. Es ist auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Magnesium wird für mehr als 300 biochemische Reaktionen im Körper benötigt. Es hilft bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und wird für eine normale Muskel- und Nervenfunktion, Knochengesundheit, Immunfunktion sowie für einen gesunden Herzrhythmus und Blutdruck benötigt.
Im Jahr 2001 überprüften Forscher der “Cochrane Collaboration” drei kleine Studien, in denen Magnesium und ein Placebo gegen Dysmenorrhö verglichen wurden. Sie stellten fest, dass Magnesium zur Schmerzlinderung wirksamer war als das Placebo und dass der Bedarf an zusätzlichen Medikamenten bei der Einnahme von Magnesium geringer war.
Bei einer zu hohen Magnesium-Dosierung kann es allerdings zu Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, Atembeschwerden, niedrigem Blutdruck, unregelmäßiger Herzfrequenz und Verwirrung kommen. Es kann auch mit bestimmten Medikamenten interagieren, z.B. mit solchen gegen Osteoporose, Bluthochdruck (Calziumkanalblocker) sowie mit einigen Antibiotika, Muskelrelaxantien und Diuretika.
Akupressur als einfaches Hausmittel gegen Menstruationsbeschwerden
Wie viel Kaffee am Tag ist gesund? Neue Studie gibt die Antwort
Neue Analyse gibt endgültig Antwort auf die heikle Frage: Wie viel Kaffee am Tag ist gesund? Die Forscher aus Singapur haben über 95 Studien
Akupressur ist eine traditionelle Heilmethode, die auf den gleichen Prinzipien wie die Akupunktur beruht. Statt Nadeln an Akupunkturpunkten in die Haut zu stechen, wird Druck ausgeübt. Ein Punkt, der oft von Akupunkteuren bei Menstruationskrämpfen empfohlen wird, nennt sich Milz 6 (SP-06).
Akupressurpunkt SP-06
Um den Punkt zu finden, schlagen Akupunkteure vor, zunächst die Spitze des Innenknöchels zu ertasten. Ziehen Sie von diesem Punkt aus eine imaginäre Linie von der Innenseite des Knöchels bis zur unteren Wade. Der Punkt liegt etwa vier Fingerbreiten vom Innenknöchel entfernt. Er befindet sich nicht auf dem Schienbein, sondern direkt daneben in Richtung Wadenrücken, in einer ertastbaren Vertiefung.
Üben Sie mit dem Daumen oder Mittelfinger in einem 90-Grad-Winkel zur Haut einen allmählich zunehmenden Druck aus. Drei Minuten lang halten. Der Druck sollte nicht schmerzhaft oder unangenehm sein. Wiederholen Sie das 3 Mal am Tag während der Periode. Beachten Sie, dass eine Akupressur an diesem Punkt nicht während der Schwangerschaft durchgeführt werden sollte.
Andere natürliche Heilmittel gegen Menstruationsbeschwerden
- Fettarme oder vegane Ernährung
- Vitamin E
- Vitamin B1
- Wärme
- Schneeball-Rinde (Viburnum opulus)
- Fenchel
- Aromatherapie (ätherische Öle wie Muskatellersalbeiöl)
- Massage
- Kalzium
- Chiropraktik
- Bewegung, z. B. diese Yoga-Übungen bei Regelschmerzen
Aufgrund fehlender unterstützender Forschung ist es noch zu früh, ein Naturheilmittel zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden zu empfehlen. Nahrungsergänzungsmittel sind nicht auf ihre Sicherheit geprüft worden, und da sie auch weitgehend unreguliert sind, kann der Inhalt einiger Produkte von den Angaben auf dem Produktetikett abweichen.
Denken Sie auch daran, dass die Sicherheit der Alternativmedizin bei schwangeren Frauen, stillenden Müttern, Kindern und Personen, die an bestimmten Erkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen, nicht nachgewiesen wurde.
Wenn Sie die Anwendung irgendeiner Form von Alternativmedizin in Erwägung ziehen, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Hausarzt. Die Selbstbehandlung einer Erkrankung und das Vermeiden oder Verzögern der Standardversorgung können schwerwiegende Folgen haben.