Wissenswertes über die Larven von Marienkäfern: Warum sie im Garten unverzichtbar sind
Jeder kennt und liebt den Marienkäfer und weiß, dass er im Kampf gegen Blattläuse und andere Schädlinge hilfreich ist. Aber wussten Sie, dass die Larven dieses Nützlings sogar noch effektiver und wertvoller sind?
Haben Sie wieder einmal eine Blattlaus-Plage und brauchen unbedingt Unterstützung, um sie zu bekämpfen? Wussten Sie, dass Sie Marienkäfer selbst züchten können, um sie dann gezielt auf Ihren Pflanzen auszusetzen? Wie genau funktioniert das und was sollte man beachten?
Viele wissen nicht, wie die Larven aussehen – kein Wunder, denn abgesehen von den Farben, erinnern sie in keinster Weise an den ausgewachsenen Käfer. Wer sowieso schon kein Insektenfreund ist, tötet sie vielleicht sogar, aus Angst, es könnte sich um einen Schädling handeln – ein großer Fehler, denn der große Hunger der Marienkäferlarven könnte kaum nützlicher für Ihren Garten sein. Lernen Sie heute die wertvollen Larven von Marienkäfern kennen, um sie in Zukunft auch in Ihrem Garten zu erkennen und zu nutzen.
Steckbrief der Marienkäferlarven

Zugegeben, auf den ersten Blick kann so eine Marienkäferlarve etwas bedrohlich wirken, was vor allem an den kleinen Stacheln liegt und weil sie ein wenig wie Raupen wirken – und Raupen können wirklich schädlich für unsere Nutz- und Zierpflanzen sein. Doch mit der Verwirrung ist jetzt Schluss – so erkennen Sie die Larven von Marienkäfern:
- Art: meist der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata)
- Größe: 4-10 mm (je nach Alter der Larve)
- Farbe: Dunkelgrau bis Schwarz mit orangefarbenen oder gelben Punkten
- Aussehen: Länglich, mit stacheligen Fortsätzen und beweglich wie Raupen
- Nahrung: Blattläuse, Schildläuse und andere weiche Insekten
- Entwicklung: Ei → Larve → Puppe → Käfer
- Lebensdauer: 1 Jahr, Winterruhe eingeschlossen
Wie Sie Marienkäfer anlocken, erfahren Sie hier.
Wie entwickeln sich die Larven von Marienkäfern?

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Im Frühjahr oder spätestens im frühen Sommer legen die Marienkäferweibchen ihre Eier ab. Dabei denken sie schon voraussichtlich – sie wählen die Unterseiten von Blättern jener Pflanzen, die bereits von Blattläusen befallen sind oder in deren Nähe. So sind die Larven gleich nach dem Schlüpfen mit Nahrung versorgt. Ist das Wetter warm, schlüpfen die Larven von Marienkäfern bereits nach 3 bis 5 Tagen, und zwar ganze 10 bis 50 Stück aus nur einem Gelege!

Bevor die Larven aber zum Käfer werden, durchlaufen sie 4 Stadien. In dieser Zeit wachsen sie und häuten sich mehrmals – ist man wachsam, kann man sogar hier und da die leeren Hüllen, Exuvien genannt, entdecken. Aufgrund dieser schnellen Wachstumsphase sind die Marienkäferlarven natürlich besonders hungrig – eine einzige kann an in dieser Zeit bis zu 400 Läuse fressen! Nach zwei Wochen endet das Larvenstadium und sie verpuppen sich. Innerhalb 7 bis 10 Tagen schlüpfen dann die Käfer.
Larven von Marienkäfern selbst züchten

Wussten Sie, dass die sympathischen Käfer sogar selbst züchten können? Sie können dafür die Eier aus der Natur sammeln, oder noch besser: Zuchtsets mit Eiern kaufen.
- Eier aus der Natur verwenden
Solche finden Sie, wie bereits erwähnt, unter Blättern auf Pflanzen, die von Läusen befallen sind. Häufig sind das Rosen, Holunder, Bohnen und Brennnesseln, beispielsweise. Sie erkennen Sie daran, dass sie klein und gelblich bis orangefarben sind und eine längliche Form besitzen. Die Eier liegen in Gruppen zusammen.
Haben Sie welche entdeckt, schneiden Sie das jeweilige Blatt vorsichtig ab. Legen Sie es dann in ein Einmachglas oder in ein spezielles Aufzuchtterrarium.

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- Zuchtsets kaufen
Solche Sets sind meist für Schulen und Kinder gedacht, denen die Entwicklung der Käfer vor Augen geführt werden soll. Doch das hindert Sie nicht daran, es auch selbst einmal zu probieren. Enthalten sind eine Aufzuchtbox mit Anleitung sowie Eier oder Larven und Futter.
Schaffen Sie die richtige Umgebung für die Zucht
Damit sich aus den Eier Larven entwickeln können, braucht es die richtige Umgebung:
- Der Behälter sollte gut durchlüftet sein. Zu diesem Zweck versehen Sie es mit kleinen Luftlöchern.
- Es muss warm sein. Eine Temperatur zwischen 18 und 25 Grad ist optimal. Vermeiden Sie aber unbedingt einen Standort in der direkten Sonne.
- Geben Sie Futter in den Behälter, damit die geschlüpften Larven sofort etwas zum Fressen haben. Sets enthalten Futter, bei selbst gesammelten Eiern legen Sie spätestens beim Schlüpfen der Larven Blattläuse in den Behälter. Achten Sie darauf, dass die Blätter unbehandelt sind.
- Achten Sie darauf, dass kein Kondenwasser im Behälter entsteht. Bei Bedarf legen Sie Futter nach. Zu diesem Zweck sollten Sie Ihren „Nachwuchs“ täglich beobachten.
Lassen Sie die Insekten wieder frei

Sobald die Larven von Marienkäfern geschlüpft sind, können Sie sie frei lassen und dabei gezielt auf befallene Pflanzen aussetzen. Wenn Sie möchten, können Sie die ersten zwei Stadien abwarten, bis die besonders hungrigen Phasen beginnen. Spätestens aber sobald die Käfer aus der Puppe geschlüpft und ausgehärtet sind (nach 1-2 Tagen), sollten sie raus in die Natur.
Wie kann man Marienkäfer in der Natur unterstützen und schützen?
- Vermeiden Sie die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln. Es gibt genügend pflanzliche, die für Nützlinge unschädlich sind – Jauchen und eine naturnahe Gartengestaltung mit schädlingsabweisenden Pflanzen, beispielsweise.
- Zusätzlich dazu sollten aber auch nicht Pflanzen fehlen, die von Blattläusen bevorzugt werden, damit die Marienkäfer Nahrung haben. Pflanzen Sie diese einfach weiter weg von Ihren Nutzpflanzen, während die abweisenden Pflanzenarten in der Nähe stehen.
- Sorgen Sie für einen Unterschlupf für die Marienkäfer, in denen Sie sich verstecken können. Das ist vor allem für den Winter wichtig. Laub- und Reisighaufen, ungemähte Ecken und Insektenhotels sind bestens geeignet.

Titelbild: pryzmat/ Shutterstock