Welches Tier frisst Zecken? So werden Sie sie mit natürlichen Feinden los!
Eine der lästigsten Insekten überhaupt ist wohl die Zecke. Und obwohl sie keine so große Plage wie die Mücke zu sein scheint, sorgt sie doch für Unruhe - vor allem während und nach Spaziergängen in Wald und Wiese.

Schlimm wird es jedoch, wenn die Zecken sogar im eigenen Garten heimisch geworden sind. Haben Sie diese Insekten in letzter Zeit des Öfteren an Ihnen krabbeln sehen, obwohl Sie nirgendwo anders spazieren waren? Finden Sie auch an Ihrem Haustier häufiger als sonst diese Parasiten?
Dann könnten Sie mit ein paar natürlichen Feinden etwas gegen die Plage tun. Klar, es ist keine Lösung, die von heute auf morgen und zu hundert Prozent wirkt, aber Sie können mit Fressfeinden definitiv die Population reduzieren. Fragt sich nur noch, wie man denn natürliche Feinde von Zecken anlocken kann. Und welches Tier frisst Zecken denn überhaupt?
Warum Sie etwas gegen die Insekten tun sollten
Was Zecken besonders lieben ist die Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit und Schatten. Das sind Bedingungen, die im heimischen Garten meist gegeben sind, schließlich gießen wir regelmäßig und sorgen auch für schattige Ecken. So finden sie ihren Weg in den gemütlichen Garten, wo sie sich im hohen Gras, in Bodendeckern und im Laub verstecken.
Klar, man kann chemische Mittel zur Bekämpfung verwenden, doch wer möchte schon Chemikalien mitten im Gemüse? Zeit also, für ein natürliches Gleichgewicht zu sorgen und natürliche Feinde in den Garten zu locken! Das tut dem Garten auch in vielerlei anderer Hinsicht gut (denken Sie beispielsweise an andere Schädlinge).
Welches Tier frisst Zecken und sollte in den Garten gelockt werden?
Es gibt Wildtiere, die Zecken liebend gerne verspeisen, aber auch Haustiere, die Sie eventuell in Erwägung ziehen könnten, wenn Sie die Zeit und den Platz für die Pflege haben.
Hühner fressen Insekten und bringen ganz nebenbei frische Eier
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Nicht alle Hühnerarten, aber beispielsweise die Vorwerkhühner und auch Laufenten, Fasane und Perlhühner naschen Zecken, wenn sie ihnen über den Weg laufen, während sie nach anderen Insekten scharren und picken. Falls Sie also sowieso schon darüber nachgedacht haben, sich Hühner zuzulegen, haben Sie jetzt noch einen weiteren Grund. Idealerweise dürfen die Hühner zu diesem Zweck frei durch den Garten laufen. Denken Sie daran, dass Sie nicht nur Platz, sondern auch eine Genehmigung benötigen.
Der geliebte Igel – ein Freund und Helfer im Garten
Schnecken, Käfer, Ohrwürmer und zu Ihrer Freude auch Zecken stehen unter anderem auf dem Speiseplan des stacheligen Gesellen. Zwar gehört das Tier auch zu den Opfern der Zecken, jedoch kommen die Igel ihnen auch nicht selten zuvor.
Singvögel wie Amseln und Zaunkönig
Der Zaunkönig, Amseln, Spechte und Meisen gehören unter anderem zu jenen Vogelarten, die die Zeckenpopulation eindämpfen können. Viele von ihnen besuchen ganz von alleine unsere Gärten, doch Sie können es ihnen auch noch attraktiver machen. Dann werden sie sich nicht nur über Zecken, sondern auch über andere lästige Insekten hermachen.
Spitzmäuse sind natürliche Feinde von Zecken
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Moment mal, Mäuse in den Garten locken? Wäre das kein Eigentor? Nein, nicht alle Mausarten sind schädlich für Ihre Pflanzen und die Spitzmaus gehört definitiv zu den Nützlingen, denn sie fressen Zecken und andere Insekten sowie verschiedene Schädlinge, sodass sie ein guter Helfer sind, wenn Sie Zecken im Garten loswerden beziehungsweise reduzieren möchten. Sie sind aber kein typischer Gartenbewohner, weshalb sie es naturnahe halten und Holzstapel oder Laubhaufen zur Verfügung stellen sollten.
Wie Sie natürliche Zecken-Feinde in den Garten locken
Es reicht natürlich nicht aus, nur zu wissen, welches Tier Zecken frisst. Sie sollten auch eine Umgebung schaffen, in der sich besagte Tiere wohlfühlen, damit sie oft durch Ihren Garten streifen.
Darauf sollten Sie Wert legen:
- Naturnaher Garten
Kahle und trockene Kiesgärten oder Chemikalien sind keine gute Umgebung für Wild- und andere Tiere. Auch auf Mähroboter sollten Sie verzichten, wenn Sie Vögel, Igel und Co. anlocken möchten. Stattdessen freuen sich diese Tiere über Blumenwiesen, Insektenhotels, Laubhaufen und alte Baumstämme.
- Vogelfreundlicher Garten
Wenn Vögel in der Nähe Futterquellen, Brutstellen und Tränken haben, bleiben sie auch eher oder kommen immer wieder zurück. Beerensträucher sehen hübsch aus und versorgen unsere gefiederten Freunde auch mit Futter. Sträucher und Bäume bieten wiederum natürlichen Schutz. Zu helle Lichter mögen sie am Abend und in der Nacht gar nicht.
- Igelfreundlicher Garten
Es kann immer mal sein, dass ein Igel zufällig durch Ihren Garten streift. Aber ob er igelfreundlich ist, bestimmt, ob er auch bleibt und bei der Gartenpflege mithilft. Ein komplett umzäuntes Grundstück braucht zunächst einmal einen Durchschlupf. Dann sollte es Versteckmöglichkeiten geben, in denen der nachtaktive Igel tagsüber ruhen kann – ein Laubhaufen ist hierfür schon ausreichend. Stellen Sie auch frisches Wasser bereit (keine Milch!).
- Was ist mit Hühnern im Garten?
Mit Hühnern kommt auch zusätzliche Verantwortung auf Sie zu. Möchten Sie diese gerne eingehen, besorgen Sie sich die nötigen Genehmigungen und informieren Sie sich über die Haltungsbedingungen. Freilaufende Hühner können im Garten einige Schäden anrichten, weshalb ein Gehege die bessere Wahl ist. Damit die Vögel aber trotzdem eine größere Fläche absuchen können, ist ein mobiles Gehege optimal.
Wenn die Fressfeinde nicht ausreichen: So beugen Sie Zecken im Garten vor
Natürlich sollten Sie sich nicht nur auf die Fressfeinde verlassen, sondern sollten auch selbst vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Diese sind:
- Regelmäßig Rasen mähen. Das ist besonders an den Rändern von Wiesen wichtig und dort, wo sich Büsche befinden.
- Entfernen Sie Laub regelmäßig. Auch der Komposthaufen sollten besser etwas entfernt stehen, denn dort fühlen sich Zecken sehr wohl. Das Laub können Sie zu einem Laubhaufen zusammentragen (auch etwas abseits von Aufenthaltsbereichen), um damit wiederum einen Unterschlupf für Igel zu gewährleisten.
- Schützen Sie Sitz- und Spielbereiche. Kies oder Rindenmulch sind keine bevorzugten Materialien der Zecken. Deshalb können Sie bestimmte Bereiche gezielt von ihnen abschirmen, indem Sie sie rundherum verstreuen.
- Hohe Gräser und andere hohe Pflanzen dienen Zecken dazu, leichter auf Ihre Beute zu gelangen (indem man sie streift). Vermeiden Sie langstielige Pflanzen also in Bereichen, die Sie oft begehen.
Titelbild: KPixMining/ Shutterstock