Kann man Kürbis hochbinden? Warum das von Vorteil ist & wie man es richtig macht
Wer schon einmal Kürbisse kultiviert hat, weiß, dass sie enormen Platz einnehmen. Sie sind kriechende Pflanzen, die nicht zu eng gepflanzt werden dürfen, um Pilzkrankheiten durch mangelnde Durchlüftung zu verhindern. Kann man sie hochbinden?
Haben Sie vielleicht die Größe der Kürbispflanzen unterschätzt? Fragen Sie sich nun, ob man den Kürbis hochbinden kann, um die Fläche des Beets entlasten und stattdessen den Platz nach oben zu nutzen? Bringt das vielleicht sogar Vorteile für die Pflanze?
Tatsächlich ist das eine wirklich gute Idee, denn so ist der Kürbisanbau nicht nur im kleinen Garten möglich, sondern auch die Pflanze selbst profitiert davon. Das Ergebnis sind gesunde Pflanzen und Früchte, selbst auf engstem Raum. Doch damit das funktioniert, sollten ein paar Dinge beachtet werden.
Was spricht für den vertikalen Anbau?
Foto: CSJ STUDIO/ Shutterstock
Rein optisch sind die kriechenden Kürbispflanzen wirklich schön anzusehen. Sie lassen das Beet natürlicher aussehen. Doch es bringt auch einige Nachteile mit sich, wie:
Platzmangel im Beet
sich stauende Feuchtigkeit und daraus folgende Fäulnisgefahr
Schädlingsbefall durch Bodenkontakt
unübersichtliches Wachstum
Wenn Sie also die Kürbispflanzen hochbinden, bringt das nicht nur eine bessere Gesundheit für sie mit sich, da sie besser durchlüftet werden. Die Früchte wachsen sauber und nicht mitten auf der Erde und Sie behalten einen besseren Überblick, was die Pflege und Ernte erleichtert.
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Bevor Sie nun aber die Schnur und Schere aus dem Schuppen holen, sollten Sie bedenken, dass nicht alle Kürbissorten fürs Hochbinden geeignet sind. Überprüfen Sie, ob Sie eine der folgenden gepflanzt haben beziehungsweise, welche Sie für die kommende Saison wählen sollten.
Butternut-Kürbis
einige Sorten des Muskatkürbisses
Rankender Hokkaido-Kürbis
Zierkürbis
Ob man einen Kürbis hochbinden darf oder nicht, kommt auf die schlussendliche Größe der Früchte an. Auch große Sorten kann man theoretisch nach oben ranken lassen, jedoch müssen Sie dann auch für eine wirklich stabile Stütze sorgen. Besser ist es also, schon beim Kauf zu kompakten Sorten zu greifen, die für kleine Gärten gezüchtet wurden.
Damit der vertikale Anbau klappt, sollten Sie ein paar Regeln einhalten. Denn nicht nur die Pflanze selbst erreicht ein gutes Gewicht, sondern auch die Früchte. Überlegen Sie sich schon im Voraus, welcher Standort im Hinblick auf die folgenden Tipps am besten geeignet wäre.
Bauen Sie eine stabile Rankhilfe für den Kürbis
Foto: Jonathan Alfred/ Shutterstock
Es ist nicht von Anfang an notwendig, doch ab einer gewissen Größe, sollten Sie beginnen, die Pflanze zu stützen und zu leiten. Deshalb brauchen Sie ein Gerüst, das zu diesen Zwecken geeignet ist.
Rankgitter aus Holz oder Metall
Spaliere an der Hauswand
Ranktürme oder -obelisken
stabile Zäune
Pergola
selbstgebaute Rankhilfe, beispielsweise aus Bambus oder stabilen Ästen
Wie bereits erwähnt, ist die Kürbispflanze eine kriechende Pflanze. Sie bildet zwar auch Ranken mit kleinen Haftwurzeln aus. Diese reichen jedoch nicht zum eigenständigen Klettern aus, besonders, je schwerer sie wird. Deshalb müssen Sie nachhelfen, indem Sie sie leiten und festbinden.
Bindfäden, Jute, Pflanzenbinder und Pflanzenclips sind dabei notwendig. Diese befestigen Sie in regelmäßige Abständen, damit das Gewicht gleichmäßig verteilt werden kann.
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Stützen Sie die Früchte
Mit dem Festbinden der Kürbispflanze ist es noch nicht getan. Sie wissen, wie schwer ein Kürbis werden kann und so stabil die Pflanzenstängel auch wirken, werden sie das Gewicht nicht ewig halten können. Auch hierbei benötigt die Pflanze Unterstützung. Netze sind hierfür optimal, denn sie lassen gleichzeitig auch ausreichend Sonne auf die Früchte fallen, welche zum Reifen notwendig ist.
Verwenden Sie beispielsweise:
alte Feinstrumpfhosen
Obst- oder Gemüsenetze
Hängematten, die Sie aus Stoffresten anfertigen
Wichtig ist auch: Das verwendete Material muss unbedingt luftdurchlässig sein (keine Kunststofftüten beispielsweise), damit die Früchte nicht beginnen zu schimmeln und zu faulen.
Auch was die Pflege betrifft, gibt es zum kriechenden Anbau einen kleinen Unterschied, während andere Punkte dieselben sind. Was ist alles zu beachten?
Gießen Sie ausgiebig, denn diese Pflanze ist sehr durstig und braucht viel Wasser. Beim Bewässern muss darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht nass werden, es wird also im Wurzelbereich gegossen. Durch den vertikalen Anbau gelingt das viel besser.
Dünnen Sie die Seitentriebe regelmäßig aus, denn dadurch konzentriert sich die Pflanze mehr auf die Entwicklung der Haupttriebe, was sie stabiler macht.
Kontrollieren Sie die Blätter und entfernen Sie gelbe und kranke Blätter sofort. So beugen Sie Schädlingen vor.
Mulchen Sie den Boden rund um den Wurzelbereich. Das unterdrückt Unkraut und hält den Boden feucht und kühl.
Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.