Weißer Befall an Hortensien? Es handelt sich entweder um Schädlinge oder Krankheiten
Sie stehen gerade vor Ihrer schönen Hortensie und möchten sie bewundern, als Ihnen plötzlich ein weißer Belag ins Auge sticht. Was ist das denn nun schon wieder?

Haben Sie einen weißen Belag auf den Blättern entdeckt? Oder befinden sich die weißen Flecken am Stiel? Fragen Sie sich, wie Sie das Problem identifizieren und natürlich anschließend lösen können?
Keine Sorge, welche der Varianten es auch immer ist, Sie können die Pflanze mit einfachen Mitteln retten, solange Sie sofort etwas unternehmen und auch für die Zukunft einem erneuten Befall vorbeugen. Woher weißer Befall an Hortensien stammt und was genau Sie, je nach Ursache, dagegen tun können, können Sie mithilfe der folgenden Übersicht bestimmen. So können Sie sich den Rest der Saison beruhigt über die üppigen weißen, pinken oder blauen Blüten freuen.
Weißer Befall an Hortensien – Ungeziefer oder Krankheit?
Je nach Ursache des weißen Belags handelt es sich entweder um einen häufigen unbeliebten Schädling oder aber um eine von zwei möglichen Pilzerkrankungen, die je nach Wetterlage auftreten können. Wir fassen zusammen:
Echter Mehltau zeigt sich auf den Blättern
Befindet sich bei Ihren Hortensien weißer Belag auf den Blättern, handelt es sich in jedem Fall um eine Pilzkrankheit. Das, was Sie dort sehen, sind nämlich die Pilzsporen, die sich nach und nach weiter ausbreiten, bis sie irgendwann sogar das ganz Blatt bedecken.
Echter Mehltau ist eine der beiden Varianten. Er erscheint auf den Oberseiten der Blätter und ist mehlig-weiß. In dieser Phase lässt er sich noch von den Blättern abwischen. Später verfärben sich diese Stellen jedoch braun und vertrocknen.
So erkennen Sie den Echten Mehltau:
- weißer, abwischbarer Belag
- auf den Blattoberseiten
- trocken-warme Witterung begünstigt diese Mehltau-Art
Das können Sie tun:
- Bereits befallene Pflanzenteile entfernen. Sie können den Belag kaum vollständig entfernen und riskieren dadurch, dass sich die Pilze auf die restliche Pflanze und auch auf Nachbarpflanzen übertragen (wenn die Witterung dementsprechend günstig ist).
- Spritzmittel aus Wasser und Milch. Dieses Hausmittel hat einen sehr positiven Effekt und kommt für gewöhnlich als Erstes zum Einsatz. Besprühen Sie die Blätter mit einer Mischung mit dem Verhältnis 1 Teil Milch zu 9 Teilen Wasser.
- Ein spezielles fungizides Pflanzenschutzmittel ist dann notwendig, wenn die Milchlösung nicht geholfen hat oder die Pflanze bereits stark befallen ist.
Weitere Tipps zum Echten Mehltau finden Sie hier.
Falscher Mehltau
Der Falsche Mehltau ähnelt dem Echten, unterscheidet sich aber darin, dass er an anderen Stellen erscheint und eine andere Farbe vorweist – grau bis weißlich ist, mit samtiger Konsistenz und diesmal an den Blattunterseiten. Aber auch auf die Oberseiten kann der Belag übergehen.
So erkennen Sie den Falschen Mehltau:
- fühlt sich samtig an
- grau bis weißlich
- bedeckt die Unterseiten der Blätter
- auf den Blattpberseiten können gelbliche Flecken entstehen
- durch die Erkrankung beginnen die Blätter zu welken
- Blätter können ohne welkende Anzeichen frühzeitig abfallen
- entsteht unter feuchten Bedingungen – üblicherweise nach längeren Regenphasen
Mehr als nur Unkraut: Wie Sie die Jauche aus Ackerschachtelhalm als Dünger verwenden können
Wie genau macht und nutzt man die Jauche aus Ackerschachtelhalm als Dünger? Das Rezept und die Anwendung könnten nicht einfacher sein!
Das können Sie tun:
- Eine gute Luftzirkulation ist im Kampf gegen den Falschen Mehltau und zur Vorbeugung essenziell. Das Auslichten der Pflanze ist hierfür notwendig, damit sich die Feuchtigkeit nicht mehr im Inneren stauen kann.
- Staunässe vermeiden. Ist es zu nass, wird die Luftfeuchtigkeit unnötig erhöht, was die Bildung von Pilzen begünstigt.
- Kupferhaltige Präparate können den Pilz bekämpfen, jedoch muss sich die Erkrankung hierfür noch im Anfangsstadium befinden.
Weitere Tipps zum Falschen Mehltau finden Sie hier.
Weißer Befall an Hortensien durch Wollläuse
Keine der oben beschriebenen Kennzeichen treffen auf das Problem an Ihrer Pflanze zu? Haben die Hortensien weiße Flecken am Stiel oder Holz, hat Ihre Hortensie Läuse, und genauer gesagt Wollläuse, die auch als Schmierläuse bekannt sind.
Den weißen Belag produzieren die Läuse als Schutz. Sie saugen die Pflanzensäfte aus und schwächen dadurch die Pflanze – das Ergebnis sind verformte Blätter.
So erkennen Sie den Schädlingsbefall:
- weiße Flecken am Holz (Triebachsen) und an den Blattunterseiten in Form von Flaum
- klebriger Belag an verschiedenen Pflanzenteilen – sogenannter Honigtau, der von den Läusen ausgeschieden wird
- deformierte Blätter
- Blattfall
Wissenswertes über die Larven von Marienkäfern: Warum sie im Garten unverzichtbar sind
Lernen Sie die wertvollen Larven von Marienkäfern kennen, um sie in Zukunft auch in Ihrem Garten zu erkennen und zum Pflanzenschutz zu nutzen.
Das können Sie tun:
- Tupfen Sie die Läuse ab. Haben Sie weißes Ungeziefer an Hortensien, tränken Sie ein Wattestäbchen in Alkohol und entfernen Sie die Läuse.
- Neemöl als Spritzmittel. Es ist biologisch und kann somit nachhaltig gegen verschiedenste saugende Schädlinge angewendet werden.
- Stark befallene Pflanzenteile, auf die die Mittel nicht wirken, schneiden Sie ab.
Was können Sie vorbeugend tun?
Haben Sie das Problem gelöst, sollten Sie versuchen, einen erneuten Befall durch Schädlinge und Pilze an Ihren Hortensien vorzubeugen. Was sollten Sie beachten?
- Der richtige Standort sollte unbedingt eingehalten werden. Hortensien bevorzugen einen halbschattigen Platz, der luftig ist. Der Boden ist idealerweise sauer und humos.
- Gießen Sie richtig! Der Morgen ist der richtige Zeitpunkt, denn so hat die Pflanze einerseits ausreichend Zeit, um das Wasser aufzunehmen, bevor es durch die Mittagshitze aus dem Boden verdunstet. Andererseits kann die überschüssige Feuchtigkeit nach wenigen Stunden verschwinden, sodass Pilzen keine angenehme Umgebung zur Verfügung steht. Gießen Sie immer nahe dem Wurzelballen, um die Blätter nicht unnötig zu befeuchten.
- Eine kräftige Pflanze kann sich besser selbst schützen. Das ist wie mit unserem Immunsystem. Düngen Sie regelmäßig, damit die Hortensie auch selbstständig gegen potenzielle Erreger und Schädlinge ankämpfen kann. Hortensiendünger ist optimal.
- Kontrollieren Sie Ihren Strauch regelmäßig. Wenn Sie schon dabei sind, die schönen Blüten zu bewundern, werfen Sie auch gleich einen Blick auf den Rest der Pflanze. So können Sie schnell handeln, falls notwendig.
Eine schöne Kombination für den Garten ist die aus Hortensien und Lavendel!
Foto: Ombee Ly/ Shutterstock