Lavendel vermehren: Wie Sie die Pflanze per Stecklinge im Wasserglas oder Topf selbst ziehen können
Seine kleinen, filigranen Blüten und das frische Kräuteraroma machen ihn zum Highlight im mediterranen Garten: der Lavendel. Wer von der mediterranen Pflanze fasziniert ist, kann sie selbst vorziehen. Zum Glück lässt sich Lavendel vermehren. Wir erklären, wie die Vorzucht über Samen und Stecklinge im Wasserglas problemlos gelingt.
Inhaltsverzeichnis
Wann ist der richtige Zeitpunkt, Lavendel vorzuziehen?
Im August ist der richtige Zeitpunkt, die mediterrane Staude durch Stecklinge zu vermehren. Sie brauchen folgendes Zubehör:
- eine oder mehrere Lavendel-Pflanzen (egal, ob es sich um Kübelpflanzen oder Freiland-Pflanzen handelt)
- ein scharfes und sauberes Messer
- eine scharfe und saubere Gartenschere
- Wassergläser (1 Glas pro Steckling)
- 10 cm Anzuchttöpfe (1 Topf pro Steckling)
- Anzuchterde oder Gartenerde und torffreien Kompost
- transparenten Polyethylenbeutel
Lavendel durch Stecklinge im Wasserglas vermehren
Tipps für einen bienenfreundlichen Garten: Wie Sie Ihren Außenbereich gestalten sollten, um die Insekten anzulocken!
Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps für einen bienenfreundlichen Garten - wie Sie ihn gestalten können, um die wichtigen Bienen anzulocken.
Anleitung:
- Wählen Sie junge Seitentriebe und schneiden Sie etwa 10 bis 15 cm lange Stücke ab. Die mediterrane Staude treibt am besten aus diesjährigem Holz aus, entfernen Sie daher verholzte Pflanzenteile von den Stecklingen.
- Entfernen Sie auch die Blätter unten am Stiel, sodass Sie die Stecklinge dann in ein Glas mit Wasser geben können. In diesem Fall ist es wichtig, die unteren Blätter abzuschneiden. Ansonsten werden sie im Wasser verwelken und die Pflanze wird eingehen.
- Optional: Wurzelbildung mit natürlichen Mitteln fördern: Zu diesem Zweck können Sie Weidenzweige in kleine Stücke schneiden, in ein Glas geben und Wasser ins Glas füllen. Lassen Sie die Weidenzweige über Nacht ziehen und am nächsten Morgen können Sie das Wasser abseihen und die Schnittstellen der Stecklinge hineintauchen.
- Bedecken Sie die Stecklinge mit dem transparenten Beutel. Den Beutel sollten Sie täglich für etwa 20 – 30 Minuten entfernen und die Stecklinge lüften, damit die Erde nicht schimmelt und die Feuchtigkeit entweichen kann.
- Stellen Sie die Gläser an einen absonnigen warmen Platz im Zimmer.
- Wechseln Sie das Wasser alle zwei – drei Tage, wenn es trüb wird.
- Lassen Sie die Triebe im Wasser, bis sie mehrere, mindestens 6 cm lange Wurzeln ausgebildet haben. Dafür brauchen die Stecklinge zwischen 2 und 3 Wochen.
- Während der Wurzelbildung-Phase können Sie nach und nach Kokosfasern ins Wasser geben. So können Sie später den Stress beim Pflanzen in Anzuchterde auf das Minimum halten.
- Anzuchterde oder ein Gemisch aus Blumenerde und torffreiem Kompost in die Anzuchttöpfe füllen. Gründlich gießen. Auch in den nächsten Wochen und Monaten sollten Sie die Jungpflanzen regelmäßig gießen und die Erde nie antrocknen lassen.
- Die Stecklinge einpflanzen. Die kalten Wintermonate sollten sie am besten im Wintergarten, im beheizten Gewächshaus oder an der Fensterbank zu Hause verbringen. Während dieser Periode werden die Pflanzen in die Höhe schießen. Kürzen Sie die Triebe regelmäßig auf 15 – 20 cm, dann wird die Staude auch in die Breite wachsen.
- Die vorgezogenen Pflanzen können dann im Frühjahr in den Garten eingepflanzt werden.
Vermehrung durch Stecklinge in Anzuchterde
Wie Gurken ernten und lagern? Mit unseren Tipps und Tricks bleiben Ihre Gurken länger frisch und schön knackig!
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Gurken ernten und lagern, damit sie möglichst lange frisch bleiben. Können Sie Gurken einfrieren oder im Kell
Anleitung:
- Schritt 1 aus der Anleitung oben wiederholen: Stecklinge abschneiden.
- Entfernen Sie auch die Blätter unten am Stiel, sodass Sie später die Stecklinge in Anzuchterde stecken können.
- Optional: Damit Sie die Wurzelbildung beschleunigen, können Sie die Schnittstelle der Stecklinge in Wurzelhormonen (Pulver, aus dem Gartencenter) tauchen.
- Füllen Sie Anzuchterde oder Blumenerde und torffreien Kompost in die Anzuchttöpfe.
- Setzen Sie die Stecklinge einzeln in die Anzuchttöpfen, decken Sie die Töpfe mit der Plastiktüte ab und stellen Sie die Pflanzen an einen absonnigen und warmen Platz.
- Entfernen Sie täglich die Plastiktüte für 30 Minuten. Nach 3 – 4 Wochen können Sie die eine Ecke der Tüte abschneiden.
- Wenn die Stecklinge erneut austreiben oder die alten Triebe wachsen, dann können Sie die Tüten komplett entfernen.
- Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, die Erde sollte während der Wachstumsphase immer frisch bis feucht sein.
Lavendel vermehren: So können Sie die mediterrane Pflanze über Samen vorziehen
Die Vermehrung über Samen ist etwas komplizierter als diese über Stecklinge. Am besten ziehen Sie die Samen auf der Fensterbank vor und pflanzen dann die Jungpflanzen nächsten Frühling in Kübeln bzw. ins Blumenbeet um. Sie brauchen folgendes Zubehör:
- Samen aus dem Gartencenter
- Aussatschale
- Anzuchterde
Anleitung:
- Die Aussaatschale mit Anzuchterde füllen.
- Die Samen auf die Erde legen und mit einer dünnen Schicht Anzuchterde abdecken. Die mediterrane Pflanze ist nämlich Lichtkeimer.
- Die Samen dann mit einer Plastiktüte abdecken. Regelmäßig lüften, damit sich kein Fäulnis bildet.
- Im Unterschied zu den Stecklingen, die viel Wasser brauchen, um die Wurzeln zu bilden, bevorzugen Samen einen leicht angetrockneten Boden.
- Der Keimprozess kann sich über Wochen bis hin zu Monaten erstrecken, daher ist bei der Anzucht Geduld gefragt.
- Wenn die Jungpflanzen 6 – 7 cm hoch werden und mindestens 2 Blätter gebildet haben, dann können Sie sie in den Garten einpflanzen.