Orchideen düngen mit einfachen Mitteln aus dem Haushalt – Natürliche & nährstoffreiche Dünger
Während die Orchideen bis vor ein paar Jahren noch schwer zu pflegen und nur Profis vorbehalten waren, eignen sich die heutigen Zuchtformen selbst für Anfänger sehr gut. Und ihr wunderschöner Anblick hat es wirklich so einigen angetan. Wer sein Haus nicht mit Pflanzen vollstellen möchte, aber dennoch Wert auf einen hübschen Akzent mit echten Blüten legt, der entscheidet sich gern für Orchideen mit ihrer großen Vielfalt an Blütenfarben. Doch damit sie auch immer wieder Freude an neuen Blüten haben können, ist es wichtig, dass Sie die Orchideen düngen und auf diese Weise mit Nährstoffen versorgen. Wir erklären Ihnen heute genau, was Sie dabei beachten sollten und mit welchen alltäglichen (Abfall-) Produkten Sie dies tun können.
Möchten Sie Orchideen düngen, müssen Sie dafür nicht Unmengen an Geld für spezielle Düngemittel ausgeben. Ihnen stehen alltäglich reichlich Produkte in Ihrem Haushalt zur Verfügung, die Sie zu diesem Zweck verwenden können und Ihre hübschen Pflanzen werden es Ihnen danken! Erfahren Sie nun, was Sie alles zum Düngen von Orchideen einsetzen können und auf welche Weise, damit Sie sich über gesunde Orchideen freuen können.
Inhaltsverzeichnis
Ab wann Orchideen düngen und wie oft?
Damit es Ihren Pflanzen gut geht, ist nicht nur wichtig zu wissen, was sich als Düngemittel eignet. Wichtig ist auch der richtige Zeitpunkt. Was ist also zu beachten, wenn man seine Orchideen richtig düngen möchte?
Orchideen düngen – Zeitpunkt
Also wann düngt man Orchideen denn nun? Grundsätzlich gilt, dass man Orchideen lediglich während der Wachstumsphase düngt und es wiederum während der Ruhephase bleiben lässt. Die Ruhephase findet für gewöhnlich im Winter statt. Dementsprechend brauchen Sie nicht Orchideen düngen im Winter.
Orchideen düngen während der Blütezeit, oder nicht?
Sobald die Wachstumsphase wieder beginnt, starten auch Sie wieder mit der Nährstoffzufuhr, denn dann benötigt die Pflanze Kraft. Sie erkennen den richtigen Zeitpunkt daran, dass sich neue Blätter, Stängel oder Blütendolden bilden. Sind die Blüten verwelkt, brauchen Sie den Stängel noch nicht abzuschneiden, denn nicht selten wächst aus einem der sogenannten “Augen” eine neue Blütendolde und natürlich benötigt die Pflanze auch hierfür ausreichend Nährstoffe. Somit dürfen Sie auch weiterhin Orchideen düngen während der Blüte.
Des Weiteren sollten Sie auch die Orchideen düngen, wenn sie nicht blühen (außer während der Ruhephase), denn in dieser Zeit wachsen neue Blätter und hoffentlich bald auch neue Blütendolde, die versorgt werden müssen.
Orchideen düngen nach Umtopfen
Außer während der Ruhephase sollten Sie auch eine Düngepause einlegen, wenn Sie die Orchideen umgetopft haben haben. Lassen Sie dann am besten 4 bis 6 Wochen das Düngen der Orchideen aus.
Orchideen düngen – Wie oft?
Eine gute Nachricht für alle Anfänger, die sich eine Orchidee zulegen möchten, ist, dass es sich bei dieser Pflanze um einen Schwachzehrer handelt. Das bedeutet, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn Sie das Düngen mal über längere Zeit vergessen oder auslassen. Es ist sogar so, dass es der Pflanze schadet, wenn Sie zu oft Ihre Orchideen düngen. Alle zwei Wochen reicht vollkommen aus.
Orchideen düngen mit Hausmittel
Jetzt, wo wir die Frage “Orchideen wann düngen” geklärt haben, können wir auch zu der Frage kommen “Orchideen düngen womit”. Möchten Sie Ihre Orchideen natürlich düngen, stehen Ihnen verschiedenste Möglichkeiten zur Verfügung, mit denen Sie Dünger für Orchideen selber machen können. Mit welchen natürlichen Mitteln genau Sie Orchideendünger selber machen können, haben wir Ihnen im Folgenden einmal aufgelistet.
Mit Tee aus Kompost
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Da Kompost unangenehm riechen kann und sich auch nicht allzu leicht ins Substrat mischen lässt, ist ein aus Kompost hergestellter Tee die ideale Variante für diese Art von natürlichem Düngemittel. Wichtig ist, dass Sie nur Kompost aus blattreichen Pflanzen verwenden (z.B. von Salaten) sowie altes Gemüse, wenn Sie Orchideen düngen. So wird der Tee hergestellt:
Vermengen Sie einen Liter Wasser (kalk- und chlorfrei) pro Kilogramm Pflanzenmaterial beispielsweise in einem Eimer und stellen Sie ihn für mindestens 24 Stunden beiseite, damit die Pflanzen beginnen können, im Wasser zu verrotten und so ihre Nährstoffe abzugeben. Hierfür ist eine Umgebungstemperatur von mindestens 20 Grad ideal. Sieben Sie dann die Pflanzenteile ab und verwenden Sie das Wasser zum Tauchen der Orchideen.
Orchideen düngen mit Hefe
Am besten geeignet ist Trockenhefe. Diese versorgt die Pflanzen mit reichlich Kalium und Phosphor und kann zum Düngen vor und während der Blütezeit verwendet werden. Jedoch ist auch ein Hefewürfel geeignet, der für das folgende Rezept verwendet wurde: Stellen Sie eine Lösung her, indem Sie einen Würfel Hefe unter Rühren in 10 Liter Wasser (lauwarm und kalkarm) auflösen. Erst wenn sämtliche Hefe aufgelöst ist, kann die Lösung zum Bewässern der Orchideen eingesetzt werden. Tauchen Sie die Pflanzen am besten. Auf diese Weise können Sie also nicht nur Ihre Orchideen düngen, sondern auch gleichzeitig bewässern.
Orchideen düngen mit Bier
Gemeint ist nicht frisches, sondern abgestandenes Bier. Sicher kommt es mal vor, dass Sie Ihr Bier am Abend zuvor nicht mehr ausgetrunken haben und dann am nächsten Tag wegwerfen. Das müssen Sie nun nicht mehr tun. Stattdessen lasse Sie es noch einen Tag stehen und verdünnen es dann mit Wasser. Das verwenden Sie dann alle 4 bis 6 Wochen zum Gießen. Es ist der enthaltene Hopfen, der den Pflanzen so guttut und wie Kompost wirkt. Außerdem kann der Biergeruch Schädlingen vorbeugen, da manche ihn gar nicht mögen.
Orchideen mit Kaffeesatz düngen
Gern können Sie auch Ihre Orchideen düngen mit Kaffeesatz. Statt also jeden Morgen den Kaffeesatz in den Müll oder auf den Kompost zu werfen, verwenden Sie ihn stattdessen, um ein natürliches Düngemittel herzustellen. Das Besondere an dieser Variante ist, dass der Kaffee wirklich alle Nährstoffe beinhaltet, die die Orchidee benötigt: Kalium, Stickstoff und Phosphat.
Den Kaffeesatz verteilen Sie einfach über dem Substrat und gießen die Pflanze gleich danach ein wenig. Spätestens nach 3 Tagen beziehungsweise sobald er getrocknet ist, entfernen Sie ihn wieder. Dann können Sie nach 2 Wochen erneut neuen Kaffeesatz auslegen. Halten Sie den Satz nach dem Gießen nicht feucht, da sonst Schimmel entstehen kann, der die Pflanzen schädigt.
Schwarzer Tee
Alternativ zu Kaffee kann auch Schwarzer Tee verwendet werden, da dieser dieselben Nährstoffe enthält und die Orchidee somit ebenso bestens versorgen kann. Verwenden Sie aber niemals frischen Tee beziehungsweise Teebeutel, wenn Sie Orchideen düngen, denn dieser ist zu stark. Stattdessen nehmen Sie einfach den Satz oder Beutel, nachdem Sie Ihren Tee zubereitet haben und legen ihn für 20 Minuten in warmes Wasser (250 ml Wasser pro Beutel).
Entfernen Sie dann den Teebeutel und lassen Sie die Flüssigkeit abkühlen. Dann können Sie damit die Pflanzen gießen und das sogar täglich, ohne eine Überversorgung zu riskieren. Verwenden Sie dieses Gießwasser immer nur frisch zubereitet und für die Zubereitung kalkfreies oder zumindest kalkarmes Wasser!
Mit Babypille düngen
Das klingt erst einmal komisch, aber die Anti-Babypille kann wirklich wahre Wunder bei Ihren Pflanzen bewirken und dazu gehört auch die Orchidee. Die Pille versorgt Ihre Pflanzen zwar nicht mit Nährstoffen, fördert aber das Wachstum. Wenn Sie also Orchideen düngen mit Babypille erreichen Sie sozusagen eine Art von Dünger-Effekt. Kombinieren Sie sie mit anderen Düngemitteln Ihrer Wahl. Haben Sie Ihre Pille abgesetzt und noch ein paar übrig, können Sie sie folgendermaßen verwenden:
Lösen Sie eine Pille über Nacht in 1/4 bis 1 Liter Wasser auf und gießen Sie damit Ihre Orchideen. Dies können Sie nach 4 Wochen einmal wiederholen oder aber alle 6 Monate Ihre Pflanzen auf diese Weise versorgen (oder mindestens in einem Abstand von 2 Wochen). Alternativ kann die Pille auch direkt ins Substrat gesteckt werden. Bei jedem Gießen verteilt sich dann ein wenig Dünger.
Wichtig ist, dass Sie diese Art von Düngemittel nicht für essbare Pflanzen (Gemüse, Kräuter, Obstbäumchen etc.) verwenden, da die Hormone in die Pflanze gelangen. Auch im Freiland wird davon abgeraten, denn die Hormone sickern so ins Grundwasser.
Knoblauch als Nährstofflieferant
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Eine belebende Wirkung auf Orchideen hat auch der Knoblauch. Außerdem können Sie mit diesem Hausmittel die Blüte stimulieren. Ein gutes Düngemittel erhalten Sie, indem Sie dazu noch Bernsteinsäure verwenden. Erhitzen Sie einen Liter Wasser, geben Sie eine Tablette Bernsteinsäure hinein und lassen Sie die Flüssigkeit abkühlen. Dann hacken Sie 3 Knoblauchzehen fein, geben sie zur Flüssigkeit dazu und lassen alles abgedeckt 24 Stunden ziehen.
Bewässert wird mit dieser Flüssigkeit durch Tauchen. Hierfür geben Sie den Dünger durch ein Sieb in einen Eimer mit stehendem Wasser und tauchen die Orchideen in dieses Wasser. Wechseln Sie die Bewässerung mit Knoblauch mit der normalen Bewässerung ab und bewahren Sie das Düngemittel nicht länger als 3 Tage im Kühlschrank auf. Am besten stellen Sie immer so viel her, wie Sie gerade brauchen, wenn Sie Ihre Orchideen düngen.
Mit Apfel
Äpfel sind dann besonders wirkungsvoll, wenn Sie die Blüte bei den Orchideen stimulieren möchten. Man kann zu diesem Zweck zwar ein überreifes Apfelstück direkt auf das Substrat legen, aber dann riskieren Sie Schimmelbildung. Stattdessen können Sie das Apfelstück auch einfach neben den Topf legen. Das Apfelstück setzt dann das sogenannte Gas Ethylen frei, das eine Blüte anregt.
Kartoffel- und Reiswasser als Düngemittel
Einfaches Reiswasser ist bekannt für seine vielen Vorteile. Dazu gehört auch die Verwendung des Wassers als Düngemittel für Pflanzen. Verwendet wird es ganz einfach alle zwei Wochen lauwarm nach dem Kochen von Reis als Gießwasser, das die Orchidee dann mit Kalium, Kalzium und Vitamin B versorgt. Auf dieselbe Weise verwenden Sie auch Kartoffelwasser, wenn Sie auf natürliche Weise Orchideen düngen möchten.
Wie kann man Eierschalen verwenden
Kalzium, Kohlenstoff und Sauerstoff sind jene Mineralien in den Eierschalen, die so wertvoll für Ihre Orchideen sind. Möchten Sie also auf natürliche Weise Orchideen düngen, nutzen Sie einfach die Schalen Ihrer Frühstückseier. Sie können einerseits die Schalen in Wasser einweichen und es dann als Gießwasser verwenden. Oder Sie nehmen gleich das Wasser, in dem Sie die Eier gekocht haben, nachdem es abgekühlt ist. Gießen Sie damit einfach Ihre Blumen.
Bananenschalen zur Nährstoffversorgung von Orchideen
Zu guter Letzt möchten wir Ihnen noch die Bananenschalen als Düngemittel vorstellen, von denen Sie sicher regelmäßig und zur Genüge zu Hause haben. Sie enthalten reichlich wertvolles Kalium, Phosphor, Magnesium und Vitamine sowie Stickstoff, wenn auch in geringen Mengen. Um aus Ihnen ein Düngemittel zu erhalten, mit dem Sie Orchideen düngen können, müssen Sie sie erst einmal trocknen. Dann schneiden Sie sie in kleine Stücke und mischen sie ins Substrat oder verteilen sie darüber.
Alternativ können Sie aus den getrockneten Schalen in einem Mixer auch ein Pulver herstellen, das Sie mit trockenem Kaffeesatz kombinieren können.
Achtung! Bananen enthalten für gewöhnlich größere Mengen an Pestiziden (außer Bio-Bananen). Verwenden Sie die Schalen daher nicht für den Garten, falls Sie Wert auf Bio-Anbau legen. Aber auch für Blumen oder gar für die kosmetische Anwendung sind die Schalen von Bio-Bananen besser geeignet.