Kräuter Küche anpflanzen – Tipps für passende Kombinationen und Pflege
Kräuter und Gewürze sind für ein leckeres Gericht unumgänglich. Im Prinzip sind es genau die Gewürze, die ein Essen zu dem machen, das es ist. Aus diesem Grund greifen viele zu frischen Kräutern, statt getrockneten, denn sie besitzen ein stärkeres Aroma. Frische Kräuter zum Kochen können Sie problemlos im Laden kaufen. Haben Sie jedoch ausreichend Platz in der Küche, können Sie auch ganz einfach eine eigene Kräuter Küche pflanzen, indem Sie eine beliebige Auswahl an Gewürzpflanzen säen. Einige Tipps rund ums Pflanzen, Ernten und Verarbeiten der Kräuter sowie eine List dazu, welche Gewürze zum Kochen eigentlich zusammenpassen, haben wir im heutigen Artikel zusammengestellt.
Kräuter gibt es in Geschäften und Supermärkten frisch zu kaufen. Angeboten werden sie in Form von Sträußen. Das ist praktisch, wenn man keine Kräuter Küche besitzt. Aufbewahrt werden frische Kräuter und Gewürze am besten im Kühlschrank, nachdem Sie sie in ein feuchtes Tuch gewickelt haben. Jedoch bedeutet dies aus, dass die Pflänzchen schnell, und zwar innerhalb von drei Tagen, aufgebraucht werden sollten. Das ist oft nicht zu schaffen und so landet ein Teil leider in den Müll oder auf den Kompost. Eine vielleicht bessere Variante sind hier solche, die im Topf verkauft werden, denn diese halten länger. Welche Variante Sie auch bevorzugen, es ist wichtig, dass Sie die Pflanzen gut überprüfen, um sicherzugehen, dass Sie auch wirklich frische Kräuter erhalten. Dies können Sie einmal optisch und zum anderen mit Ihrem Geruchssinn tun.
Die Pflanzen sollten unbedingt schön grün und frisch aussehen. Das gilt nicht nur für die Blätter sondern auch für die Stängel. Topfpflanzen sehen manchmal eher schwammig aus. In diesem Fall sollten Sie kein besonders starkes Aroma erwarten. Solche Blätter sind nämlich ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen während des Wachstums nicht ausreichend Licht bekommen haben. Ebenso empfehlenswert ist ein Test, bei dem Sie an einem Stängel der Pflanze ziehen. Kommt dabei der gesamte Wurzelballen mitsamt Erde aus dem Topf, dann entscheiden Sie sich lieber nicht für sie.
Ein weiteres Hilfsmittel zum Überprüfen der Kräuter und Gewürze ist, wie bereits erwähnt, Ihre Nase. Zupfen Sie ein Blättchen der Pflanze ab und zerreiben Sie es leicht zwischen den Fingern. Nun können Sie an den Fingern riechen. Frische Kräuter duften nämlich stark. Daran können Sie die Qualität der Kräuter erkennen. Wenn das Kraut schon so nicht aromatisch duftet, wie soll es dann Ihr Gericht verbessern können?
Sie können auch auf Nummer sicher gehen und ganz einfach eine eigene Kräuter Küche zusammenstellen. So wissen Sie immer, dass es sich um beste Qualität handelt. Sie haben außerdem immer die nötigen Kräuter zur Hand und müssen nichts mehr wegwerfen. Sie schneiden nämlich lediglich die Menge ab, die Sie für das jeweilige Gericht benötigen. Der Rest der Pflanze kann dann in Ruhe weiterwachsen.
Die besten Kräuter für die Küche
Es ist schwierig zu sagen, welche Kräuter die besten für Sie sind. Welche Sorten Sie selbst ziehen, kommt im Prinzip nicht nur auf Ihren Geschmack sondern auch auf die Gerichte, die Sie üblicherweise kochen und die Teesorten, die Sie am liebsten haben, an. Manche Gerichte vertragen eher mediterrane, andere einheimische und wieder andere exotische Gewürze. Schätzen Sie am besten ab, welche Kräuter Sie am häufigsten verwenden. Sollten Sie im Nachhinein doch noch eine andere Kräuterart benötigen, die Sie nicht in Ihrer Kräuter Küche haben, können Sie ja immer noch in den Laden gehen. Beginnen Sie am besten mit einer kleineren Auswahl, wenn Sie frische Kräuter in der Küche anpflanzen. Trinken Sie, beispielsweise, gern Pfefferminztee, können Sie diesen in Zukunft aus frischen Kräutern zubereiten. Kochen Sie gern und oft mediterrane Gerichte, statten Sie Ihre Kräuter Küche eben mit mediterranen Gewürzen aus. Im Laufe der Zeit werden Sie selbst feststellen, welche Kräuter Sie desweiteren benötigen.
Dass die Pflanzen eine heilende Eigenschaft besitzen, ist kein Geheimnis. Hierbei hat jedes Kraut eine bestimmte Wirkung. Dementsprechend können Sie die Wahl auch danach richten. Wer oft an Magenschmerzen leidet, wird einen Nutzen aus den einen Gewürzen ziehen, während andere wiederum bei Erkältungen helfen, das Immunsystem stärken oder den Kreislauf fördern. Schauen Sie sich die folgende Liste aus häufig gewählten Kräutern an und erfahren Sie, welch positive Eigenschaften sie besitzen.
mit heilender Wirkung
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Möchten Sie für eine Party oder als Snack zwischendurch gern ein Kräuterbrot selber backen, können Sie eines der folgenden, leckeren Rezepte ausprobieren.
– Pfefferminze – Die Pfefferminze gehört wohl zu den beliebtesten Kräutern. In Form von Tee schmeckt das Kraut nicht nur äußerst lecker, sondern hat sich auch bei der Bekämpfung von Magenschmerzen bewährt. Die Pfefferminze wirkt nämlich beruhigend, krampflösend und regt außerdem die Gallenproduktion an. Auch bei Entzündungen kann die Pfefferminze helfen. In Form von ätherischen Ölen wirkt die Pflanze nämlich kühlend und beruhigt so die Entzündung. Und im Sommer kann mit diesem Kraut auch ganz einfach ein beliebiges Getränk gewürzt werden, um so noch erfrischender zu wirken.
– Thymian – Thymian gehört zu den mediterranen Gewürzen und ist ebenso ein wahres Wundermittel, denn es hilft bei verschiedenen Problemen. Wer an Husten, Heiserkeit oder an einer Erkältung leidet, dem ist mit Thymian schnell geholfen. Das Kraut hat auch eine kampflösende Wirkung und kann so schnell beruhigen. Hinzu kommt auch seine desinfizierende Eigenschaft. Aus diesen Gründen ist Thymian zu empfehlen. Ob als Tee oder für ein angenehmes Aroma im Gericht – dieses Gewürz ist keinesfalls zu unterschätzen.
– Estragon – Schon in der Vergangenheit war Estragon ein beliebtes und vor allem hilfreiches Hausmittel bei Rheumabeschwerden und Muskelskrämpfen. Doch das ist noch längst nicht alles, was dieses Kraut zu bieten hat. Pflanzen Sie Estrago und Sie erhalten ein verdauungsförderndes und harntreibendes Mittel, das zudem viel Kalium enthält. Appetitlosigkeit und sogar Nierenträgheit werden dank Estragon schnell bekämpft.
– Melisse – Die Melisse ist bekannt für ihr zitroniges Aroma, das zum Verfeinern von Gerichten und auch Tee sehr gut geeignet ist. Das Kraut beruhigt das Nervensystem und ist somit der perfekte Helfer für diejenigen, die unter Schlafstörungen leiden. Bereiten Sie aus der Melisse einfach einen Tee zu und bekämpfen Sie Unruhe und das Gefühl von Stress.
– Pimpinelle – Dieses eher weniger bekannte Kraut ist ebenso ein guter Helfer im Haushalt. Abgesehen davon, dass sie die Verdauung sowie den Stoffwechsel fördert, können ihre Blätter auch auf der Haut sehr nützlich sein, denn sie helfen gegen Pickel und lindern außerdem leichtere Verbrennungen. Hierfür werden die Blätter einfach in Wasser eingeweicht und auf die zu behandelnden Stellen gelegt.
– Schnittlauch – Schnittlauch besitzt einen würzigen Geschmack und sollte aus mehrere Gründen nicht fehlen. Sein hoher Gehalt an Vitamin C stärkt das Immunsystem, was vor allem während und nach dem Winter von Vorteil ist. Wer an hohem Blutdruck leidet, kann es ebenso mit Schnittlauch probieren, denn er kann ihn senken. Und mal ehrlich, wer liebt es nicht, sein Brot oder aber die Suppe mit einigen Stängeln Schnittlauch zu würzen?
Möchten Sie Gewürze pflanzen, können Sie es machen, indem Sie entweder Samen säen oder fertige Jungpflanzen in den Topf oder Garten pflanzen. Die Gewürzküche kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden. Das kommt im Prinzip darauf an, wieviel Platz Sie in der Küche haben und wieviele Pflanzen Sie gewählt haben. Wichtig ist ein heller und sonniger Standort, der mindestens vier bis fünf Stunden direkte Sonne garantiert und außerdem windgeschützt ist. Die ideale Temperatur für die Pflanzen liegt zwischen 18 und 22 Grad. Aus diesem Grund wird gern für die Kräuter Küche die Fensterbank gewählt. Ist diese nicht groß genug, ist auch eine hängende Kräuter Küche gut geeignet. Am besten eignet sich aber natürlich ein Standort im Freien. Ob im Garten oder auf dem Balkon, die Pflanzen werden Ihnen mit einem üppigen Wachstum danken.
Die Häufigkeit der Bewässerung wird durch die Art der Kräuter bestimmt. Mediterrane Sorten stammen aus heißen Gebieten und kommen somit auch mit Trockenperioden zurecht. Einheimische Kräuter sind wiederum auf etwas mehr Wasser angewiesen. So oder so müssen Pflanzen, die sich an heißen Tagen auch in der Sonne befinden ungefähr zweimal am Tag gegossen werden. Je nachdem wieviel Zeit Sie den Pflanzen schenken können, wählen Sie auch den Standort. Egal wie oft Sie gießen, wichtig ist, dass Staunässe vermieden wird. Diese schädigt nämlich die Wurzeln, da sie verfaulen. Je nach Pflanze ist auch das Düngen nicht zu vergessen. Je schneller die Kräuterart wächst, desto häufiger muss gedüngt werden. Petersilie oder Schnittlauch sind, beispielsweise, jede Woche auf Flüssigdünger angewiesen. Der Vorteil bei mediterranen Kräutern ist nicht nur, dass sie seltener gegossen werden müssen. Dünger benötigen diese Pflanzen für die Kräuter Küche nicht, jedoch sollten Sie dafür jedes Jahr umgetopft werden.
Sowohl beim Anpflanzen als auch in Gerichten gibt es Kombinationen, die gut zusammenpassen und auch solche, die vermieden werden sollten. Da die Nährstoffe bekanntlicherweise über die Wurzeln aufgenommen werden, ergänzen sich manche Pflanzen, während andere miteinander konkurrieren. Das gleiche gilt auch für Schädlinge. Manche Pflanzen schrecken bestimmte Schädlinge ab, was für jene von Vorteil sein kann, die von denselben Schädlingen häufig angegriffen werden. Hier eine Liste von guten und schlechten Kombinationen:
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– Petersilie können Sie beruhigt mit Erdbeeren, Dill und Schnittlauch kombinieren.
– Rosmarin passt zum Basilikum, denn das Wachstum des Basilikums wird so gefördert. Jedoch benötigen beide Pflanzen eine unterschiedliche Menge an Wasser, weshalb ein ausreichend großer Abstand zwischen den Pflanzen im Topf garantiert werden sollte.
– Zitronenmelisse ist besonders anspruchslos, wenn es um das Zusammenleben mit anderen Kräutern geht. In der Kräuter Küche fördert sie nämlich das Wachstum der anderen. Eine Ausnahme bildet lediglich Basilikum.
– Eine wachstumsfördernde Eigenschaft besitzt auch die Kamille. Sie ist gut als Kombination zu Dill, Majoran, Schnittlauch, Kerbel und Pimpinelle geeignet.
– Salbei kombinieren Sie am besten mit Oregano und Bohnenkraut.
– Thymian kommt mit allen mediterranen Kräutern sehr gut aus. Eine Liste mit mediterranen Kräutern erhalten Sie weiter unten im Artikel.
– Melisse und Basilikum
– Estragon und Dill
– Pfefferminze und Kamille
– Fenchel und Koriander
– Lavendel sollte lediglich ausreichend Platz erhalten und somit entfernt von anderen Pflanzen in der Kräuter Küche gepflanzt werden.
– Liebstöckel ist ein Einzelgänger. Ausnahmen sind Kombinationen mit Fenchel und Petersilie, die durch ihn gefördert werden.
– Thymian und Majoran mögen sich gar nicht. Werden Sie zusammen in einen Behälter gepflanzt, geht der Majoran schnell ein.
– Wermut sollte immer allein stehen.
Sind die Pflanzen groß genug geworden, können Sie damit beginnen, diese zu ernten. Eines haben alle Pflanzen gemeinsam und das ist, dass die beste Tageszeit dafür der Morgen ist. Wie die Pflanzen geerntet werden, kommt auf die Art an. Während beim Basilikum, Rosmarin und Salbei, beispielsweise, nur die Spitzen der Triebe abgeschnitten werden, damit die Pflanzen mit der Zeit nicht kahl werden und weiterhin neue Triebe bilden, werden Melisse, Estragon oder die Minze wiederum möglichst weit unten, also in Bodennähe abgeschnitten. Für die weitere Verarbeitung stehen Ihnen dann verschiedene Varianten zur Verfügung. Entweder Sie trocknen die Gewürze, indem Sie sie in Büscheln aufhängen oder Sie frieren sie bis zu einem Jahr ein oder Sie verwenden sie gleich zum Kochen. Die Zweige des Rosmarins und die Lorbeerblätter werden hierbei nicht zerkleinert, sondern im Ganzen in das Gericht gegeben. So können sie ihr Aroma am besten an das Gericht abgeben. Petersilie, Dill oder Schnittlauch werden kleingehackt. Dafür verwenden Sie am besten ein scharfes Messer, das die Kräuter nicht zerquetscht. Andernfalls verlieren Sie einen Großteil des Aromas an das Schneidebrett.
Die richtige Kombination ist auch für einen angenehmen Geschmack von Gerichten von großer Bedeutung. Es gibt Gruppen, die super zusammenpassen, während andere Kräuterarten nicht im Gericht kombiniert werden sollten. Außerdem sind manche Sorten eher für salzige Gerichte geeignet, während andere (z.B. Melisse, Lavendel, Minze) süßliche solche verfeinern können. Kräuter aus der Kräuter Küche, die einen sehr ähnlichen Geschmack besitzen, passen in Gerichten nicht sehr gut zusammen. Dazu gehört, beispielsweise, die Kombination aus Majoran und Oregano. Dill, Brunnenkresse, Minze und Waldmeister gehören zu sehr aromatischen Sorten, die sich geschmacklich nicht vertragen und sollten somit am besten immer einzeln verwendet werden.
Am einfachsten eignen sich typische Kräutermischung als Orientierung, wenn Sie Ihre Gewürze kombinieren möchten. Dazu gehören nicht nur die mediterranen Kräuter, die auch als Kräuter der Provence bekannt sind, gehören Rosmarin, Thymian, Oregano, Majoran, Bohnenkraut, Basilikum, Estragon, Fenchel, Kerbel, Lorbeer und Salbei, die allesamt auch mit Lavendel kombiniert werden können.
Kräuter der französischen Küche teilen sich in zwei Gruppen und können ebenso als Orientierung genutzt werden. Zum einen ist das die sogenannte “Bouquet garni”-Gruppe mit Petersilie, den Blättern der Sellerie, Zwiebeln, Thymian, Bohnenkraut, Basilikum, Kerbel, Dill, Estragon, Rosmarin, Pimpinelle, Knoblauch und Lorbeerblättern. Die zweite Gruppe nennt sich “Fines Herbes” und viele der eben erwähnten Gewürze wiederholen sich in dieser Gruppe. Petersilie, Estragon, Kerbel und Schnittlauch sowie Salbei, Basilikum, Bohnenkraut, Thymian, Oregano, Rosmarin, Lavendel, Ysop und Majoran können in der Gewürzmischung enthalten sein und passen gut zueinander.