Tomaten selber ziehen: So kommen Sie Schritt für Schritt von Samen zu Früchten aus der eigenen Ernte

von Anne Seidel

Tomaten gehören wohl zu den beliebtesten Gemüsesorten, wenn es darum geht, sein eigenes Gemüse anzubauen. Das liegt nicht nur an der recht einfachen Pflege und der hohen Erfolgschancen auf eine reiche und leckere Ernte. Hinzu kommt der Fakt, dass sie nicht nur im Gartenbeet gedeihen, sondern selbst in Kübeln auf dem Balkon gezogen werden können. Ganz egal, wofür Sie sich entscheiden, mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung werden Sie alles richtig machen. So gehen Sie vor, wenn Sie Tomaten selber ziehen möchten:

Samen oder vorgezogene Pflanzen?

Tomaten selber ziehen auf der Fensterbank

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Falls Sie komplett von vorne beginnen und Samen für die Anzucht verwenden möchten, können Sie damit bereits im Februar oder März beginnen. Dieser Schritt ist optional, denn einige Wochen später werden Sie auch die Möglichkeit haben, vorgezogene Tomatenpflanzen im Handel zu erwerben. In diesem Fall gehen Sie direkt zu Schritt 2 über. So können Sie Tomaten-Setzlinge ziehen:

1. Tomaten selber ziehen aus Samen

Tomaten selber ziehen - Anzuchttöpfe und -erde für die Samen vorbereiten

Wenn Sie Tomaten selber ziehen in der Wohnung und aus Samen gehen Sie wie folgt vor:

  • Haben Sie Samen besorgt (gekauft oder spontan aus einer Bio-Tomate entnommen), müssen Sie diese natürlich aussäen.
  • Hierfür bereiten Sie kleine Anzuchttöpfe und Anzuchterde vor.
  • Geben Sie einige Samen hinein (am besten immer mehrere in einem Abstand von ca. 3 cm, da nicht immer alle keimen) und bedecken Sie sie dünn mit Erde.
  • Befeuchten Sie alles gut mit einer Sprühflasche (beim Gießen werden die winzigen Samen weggespült) und stellen Sie die Töpfe an einen hellen und warmen Ort (am besten auf eine Fensterbank bei höchstens 18 bis 20 Grad).
  • Sie können die Töpfe mit Frischhaltefolie bedecken, um die Erde feucht zu halten. Diese nehmen Sie aber einmal am Tag ab, damit frische Luft an die Erde gelangt.
  • Halten Sie die Erde in den kommenden Wochen feucht, aber nicht nass.

Tipp:
– Sie können auch eine reife Tomate in Scheiben schneiden und diese Scheiben dann direkt auf Anzuchterde legen. Bedecken Sie sie dann mit einer dicken Schicht Erde und machen Sie mit den obigen Schritten weiter. Die Frucht wird im Laufe der Zeit verrotten. Da sie sich aber unter der Erde befindet, wo kein Sauerstoff hingelangt, besteht auch kein Risiko, dass das Fruchtfleisch schimmeln könnte.
– Alternativ können Sie die Scheiben auch in Gläsern in etwas Wasser tauchen. Die Tomatensamen lösen sich dann nach einiger Zeit vom Fruchtfleisch, wobei solche, die oben schwimmen, aussortiert werden können.
– Verwenden Sie sogenannte samenfeste Sorten.

2. Pflanzen pikieren

Tomaten selber ziehen - Anleitung und Schritte für eigene Tomatenpflanzen

Schon bald zeigen sich die ersten Pflänzchen. Nicht mehr lange und Sie werden feststellen, dass es ihnen zu eng in diesem kleinen Topf wird. Aus diesem Grund muss man Tomaten pikieren, Sie dünnen den Bestand also etwas aus, damit die erhaltenen sich gut entwickeln können.

  • Pikiert wird, sobald die jungen Pflanzen das erste Blattpaar ausgebildet haben oder spätestens beim zweiten.
  • Nehmen Sie ein beliebiges Stäbchen oder ähnliches (Schaschlikspieß, Zahnstocher, der Griff einer Gabel etc.) und schieben Sie es unter das Pflänzchen.
  • Heben Sie das Stäbchen an, damit die Tomatenpflanze nach oben und aus der Erde gedrückt wird. Auf diese Weise sollten alle Pflanzenteile intakt bleiben.
  • Bei Pflanzen mit sehr langen Wurzeln kürzen Sie diese auf ca. 2 cm Länge.
  • Überlegen Sie, welche Pflanzen Sie behalten möchten (am besten die größten und kräftigsten) und pflanzen Sie diese in neue Töpfe – diesmal nur eine Pflanze pro Topf.

3. Die richtige Pflege der Tomatenpflanze

Tomatenpflanzen pikieren beim einem oder zwei Blattpaaren

Gießen Sie auch jetzt weiterhin gleichmäßig und regelmäßig. Nach etwa einem Monat ist es auch an der Zeit für die erste Nährstoffversorgung, wofür Sie speziellen Tomatendünger verwenden können. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Dünger nicht zu viel Stickstoff enthält. Dieser führt nämlich zu einem Wachstumsschub, durch den die Pflanze mehr Grün als notwendig entwickelt, anstatt sich auf die Ausbildung der Blüten und Früchte zu konzentrieren.

4. Die Pflänzchen ins Beet pflanzen

Pflanzen in den Garten ins Beet umpflanzen im Mai

Haben Sie Ihre Tomatenpflanzen vorgezogen gekauft beziehungsweise sind Ihre eigenen groß genug geworden (etwa 30 cm), naht auch schon die Zeit, in der Sie diese in den Garten pflanzen, beziehungsweise auf den Balkon stellen können. Warten Sie damit bis zu den Eisheiligen im Mai. Dort werden sie, wenn möglich, vor Regen geschützt. Ein Netz, das über dem Beet aufgespannt wird, ist hierfür ideal. Im heißen Sommer schützt dieses dann praktischerweise die Pflanzen auch vor der starken Mittagssonne.

Eine Woche nach dem Auspflanzen düngen Sie Ihre Tomatenpflanzen.

Tomaten selber ziehen – giftig oder nicht?

Vielleicht haben Sie auch einmal die Behauptung gelesen, selbstbezogene Tomaten seien gesundheitsschädlich, da diese Giftstoffe produzieren würden. Daran ist aber, zum Glück, nichts dran. Es gibt zwar tatsächlich Gemüsesorten, bei denen dies möglich ist (Kürbis und Zucchini beispielsweise, aber nur nach Stresssituationen und am bitteren Geschmack erkennbar), auf Tomatenpflanzen und -früchte trifft dies jedoch nicht zu. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, wenn Sie Tomaten selber ziehen möchten.

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