Benjeshecke anlegen mit unseren Tipps: Vor- und Nachteile der Totholzhecke & simple Bauanleitung
Haben Sie schon einmal von der sogenannten Totholzhecke gehört? Vielleicht nicht, aber gesehen haben Sie sie sicher schon einmal. Die aus geschnittenen Zweigen und Ästen bestehende Zaunart ist eine beliebte Alternative zur lebenden Hecke und bringt so einige Vorteile mit sich. Wer sich nun aber eine langweilige und triste Anhäufung von Holz vorstellt, liegt falsch. Denn in Wahrheit handelt es sich um ein System, in dem sich zahlreiche Tiere und Insekten wohlfühlen. Wer sich also einen Garten wünscht, der auch für andere Lebewesen ein echtes Paradies ist, erreicht dies mit der Benjeshecke, wie die Totholzhecke ebenfalls genannt wird, wunderbar. Wir fassen das Wichtigste zusammen, das Sie wissen sollten, wenn Sie eine Benjeshecke anlegen möchten – welche Genehmigungen sind für den Naturzaun aus Ästen erforderlich, wie kann man die Totholzhecke bauen und lässt sie sich eigentlich auch bepflanzen, damit sie lebendiger wirkt? Wir erklären!
Inhaltsverzeichnis
Benjeshecke anlegen – Die Vorteile
Abgesehen davon, dass Sie die Benjeshecke als Zaun dient, bringt sie auch weitere Vorteile mit sich. Schnittgut, das Sie bisher auf spezielle Weise entsorgen mussten, können Sie wunderbar verwerten, indem Sie die Benjeshecke im kleinen Garten gestalten (im großen Garten wäre der Aufwand möglicherweise zu groß oder das Material nicht ausreichend). So ist die Benjeshecke als Sichtschutz sehr nützlich, aber auch für Hochbeete, zum Abgrenzen der Gemüsebeete und sogar zum Aufbewahren von Kompost sehr praktisch.
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Wenn Sie eine Benjeshecke anlegen, schaffen Sie außerdem ein Ökosystem sowie eine praktische Nährstoffquelle, denn während sich die verwendeten Materialien auf natürliche Weise zersetzen, fügen Sie dem Boden auch wertvolle Nährstoffe hinzu. Grundstücke, die sich an stark befahrenen Straßen befinden, erhalten außerdem einen natürlichen Filter, der vor den Abgasen, aber auch vor dem Lärm schützt. Und all das erhalten Sie mit geringen Kosten und ohne großen Pflegeaufwand!
Benjeshecke bauen – Was Sie wissen sollten
Braucht man eine Baugenehmigung, wenn man ein Benjeshecke anlegen möchte?
Unter Umständen benötigen Sie für den Bau einer Benjeshecke eine Genehmigung. Je nachdem, wie groß Ihre Hecke werden soll, muss möglicherweise auch ein bestimmter Abstand zum Nachbarn eingehalten werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, informieren Sie sich im Voraus bei der zuständigen Behörde. Üblicherweise kann Ihnen schon telefonisch mitgeteilt werden, ob und in welchen Fällen Sie für die Benjeshecke eine Baugenehmigung benötigen.
Welche Höhe die Benjeshecke haben soll, können Sie im Prinzip selbst entscheiden – je nachdem, wozu Sie Ihnen dienen soll und wie viel Platz Sie zur Verfügung haben. Wenn Sie eine Benjeshecke anlegen und die Breite und Höhe bestimmen möchten, können Sie sich nach den üblichen Maßen richten, die wir weiter unten erwähnen.
Totholzzaun selber bauen – So wird’s gemacht
Die beste Zeit, um aus Totholz im Garten einen Zaun zu bauen, ist die kalte Jahreszeit, also der Zeitraum zwischen Oktober und März. Aber wie baut man eine Benjeshecke? Sie können Totholz kaufen oder aber in Ihrem Garten sammeln. Für den Aufbau der Hecke benötigen Sie außerdem Pfähle oder Pfosten, die in zwei Reihen mit beliebigem Abstand zueinander (je nachdem, wie breit die Hecke werden soll), in den Boden fixiert werden. Danach muss man nur noch die Benjeshecke füllen.
Aber was kommt in die Benjeshecke? Äste und Zweige lassen sich mit anderen Gartenabfällen kombinieren. Essensreste sind tabu, wenn Sie eine Benjeshecke anlegen, da diese unerwünschte Tiere wie Ratten anlocken könnten. So ist beispielsweise auch Rasenschnitt als Füllmaterial sehr beliebt, wodurch sich die Benjeshecke in einen Komposthaufen verwandelt. Der Bau einer Benjeshecke mit Anleitung zusammengefasst:
Benjeshecke – Bauanleitung:
- Schlagen Sie die Pfähle für die Benjeshecke in gleichen Abständen und in zwei Reihen und parallel zueinander in den Boden. Achten Sie darauf, dass sie in etwa die gleiche Höhe haben. Sie können Sie notfalls am Ende mit einer Säge angleichen. Ein Beispiel für gute Maße:
– Pfosten für Benjeshecke zwischen 50 und 75 cm zueinander
– Höhe von 1 bis 1,5 Metern
– Breite von 50 cm - Zwischen den Pfostenreihen schichten Sie nun locker Füllmaterial. Und was darf rein, wenn Sie eine Benjeshecke anlegen? Es eignen sich Gartenabfälle wie Äste und Zweige mit unterschiedlichen Dicken, Baum- und Strauchschnitt, verblühte Pflanzen wie Gräser, Stauden oder Rasenschnitt (vermeiden Sie Nadelgehölze, da sie einen sauren Boden zur Folge haben). Danach verdichten Sie die Materialien, indem Sie auf sie treten und dadurch herunterdrücken.
Achtung: Ist die Totholzhecke fertig, diese nicht mehr betreten, da Sie sonst darin lebende Tiere verletzen könnten. - Die Hecke formen Sie nun noch, indem Sie abstehende Zweige und Äste mit einer Gartenschere stutzen. Biegsame Zweige können Sie einflechten und dabei auch die Pfähle mit einarbeiten, um die Benjeshecke zu befestigen und noch stabiler zu machen.
Die Totholzhecke richtig pflegen
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- Füllen Sie regelmäßig frisches Grüngut nach. Mit Erde und Laub können Sie Lücken füllen und eine stabile Hecke garantieren.
- Sträucher, die sich unerwünschterweise ansiedeln, schneiden Sie zurück oder entfernen Sie komplett.
- Pfosten, die im Laufe der Zeit morsch werden, tauschen Sie aus.
- Himbeer- und Brombeerranken lassen sich um die Pfähle wickeln für mehr Stabilität.
Sie können die Totholzhecke bepflanzen, um die Bildung des erwähnten Ökosystems schneller zu erreichen (das kann andernfalls bis zu 100 Jahre in Anspruch nehmen). Möchten Sie die Benjeshecke bepflanzen und auf diese Weise natürlich begrünen, können Sie folgende Pflanzen für Ihre Hecke aus Ästen wählen:
- Apfelbeeren
- Clematis
- Felsenbirnen
- Kapuzinerkressen
- Knöterich
- Kornelkirschen
- Sandorn
- Schlehen
- Schwarzer Holunder
- Wicken
- Zaunwinde
Die Benjeshecke und ihre Nachteile
Ein paar Nachteile sollten Sie bedenken, wenn Sie eine Benjeshecke anlegen möchten. Selbst wenn Sie nur eine kleine Benjeshecke anlegen, können Sie davon ausgehen, dass es mindestens 50 Jahre dauern wird, bis die Totholzecke einer echten, lebendigen Hecke ähnelt. Wer darauf aus ist, schnell eine grüne Hecke zu erhalten, greift deshalb lieber zu den klassischen Heckenpflanzen.
Hinzu kommt, dass viele der verwendeten Gehölze hartnäckig sind und neu austreiben. Diese dominieren dann gegenüber anderen Pflanzen in und an den Benjeshecken, sodass wahrscheinlich nicht die gewünschte Artenvielfalt entstehen kann. Auch andere eher unerwünschte Pflanzen wie Brennnesseln fühlen sich in dieser Umgebung sehr wohl und können dominieren.