Ist Palmöl ungesund und umweltschädlich? Was ist dran an den Behauptungen?
Palmöl, auch Palmfett und Palmkernöl genannt, steht stark unter Kritik. So soll das billige Fett gesundheitsschädlich sein und dabei gleichzeitig auch der Natur schaden. Um dies zu verstehen, sind ein paar Informationen zur Herstellung und den Inhaltsstoffen notwendig, die wir Ihnen heute geben möchten. Und was sind eigentlich die Palmöl Nachteile für die Umwelt? Erfahren Sie, was Palmfett eigentlich ist, wofür es verwendet wird, weshalb Palmöl ungesund ist und welche Alternativen Ihnen zur Verfügung stehen.
Inhaltsverzeichnis
Palmöl ungesund – Was ist Palmöl eigentlich?
Beim Palmfett handelt es sich um ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen wird. Aus dem Kern der Frucht erhält man wiederum das Palmkernöl. Da die Herstellung dieses Pflanzenöls so günstig und die Verarbeitung außerdem so einfach ist, ist dieses Öl beliebt als Zutat für Lebensmittel, darunter auch ungesunde Fertigprodukte, und andere Waren. So findet Palmöl Verwendung auch in der Kosmetik (z.B. Seife), aber auch in Waschmitteln und sogar Säuglingsnahrung. Vor allem Schokolade und Schoko-Aufstriche sind für das enthaltene Palmfett bekannt – und das obwohl Palmöl ungesund sein soll.
Wie wird Palmöl hergestellt?
Die Palmöl Palme stammt ursprünglich aus dem Regenwald in Westafrika. Das bedeutet auch, dass die Palmöl Pflanze warmes und feuchtes Klima bevorzugt. Da solch ein Klima auch in anderen Gebieten der Erde herrscht und die Nachfrage außerdem im Laufe der Zeit immer mehr stieg, wurde der Anbau auch auf die Gebiete außerhalb Afrikas erweitert (Malaysia, Indonesien und Südamerika).
Palmöl und Umwelt
Um für die Palmöl Plantage jedoch ausreichend Platz zu schaffen (Ölpalmen brauchen zum Wachsen reichlich Platz), wurden und werden weiterhin große Flächen des Regenwalds zerstört. Da dies außerdem durch das Verbrennen der Pflanzen geschieht, ist also nicht nur der Fakt, dass dabei ganze Ökosysteme verloren gehen, so beunruhigend, sondern auch, dass durch die Feuer CO2-Abgase freigesetzt werden.
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Somit leistet der Palmöl Anbau leider auch einen großen Beitrag zur Regenwald Zerstörung und schadet auf diese Weise nicht nur der Gesundheit des Einzelnen, sondern der Umwelt im Allgemeinen. Und warum ist Palmöl ungesund?
Warum ist Palmöl so ungesund?
Egal ob Sie Palmöl in Lebensmitteln zu sich nehmen oder aber das Palmöl in Kosmetik über die Haut aufnehmen – Palmöl Produkte sind in welcher Form auch immer schädlich. In welchem Maße, hängt aber vor allem von der Herstellungsart ab. Doch warum ist Palmöl ungesund?
Wie schädlich ist Palmöl für die Gesundheit – Palmöl Wirkung
Es existieren die sogenannten gesättigten und ungesättigten Fettsäuren in Fetten, von denen die gesättigten ungesund und die ungesättigten vorteilhaft für die Gesundheit des Menschen sind. Palmfett enthält (wie auch viele andere pflanzliche Öle) eben jene schädlichen Fettsäuren in größeren Mengen, als die ungesättigten. Und eben damit bringt Palmöl Probleme für die Gesundheit mit sich. Die Fettsäuren führen nicht nur zu Übergewicht, sondern begünstigen sogar die Entstehung von Herzkrankheiten. Da Palmöl die Cholesterin-Werte in die Höhe treibt (beziehungsweise die darin enthaltenen gesättigten Fettsäuren), kann es auch Diabetis hervorrufen. All das macht Palmöl ungesund.
Ist Palmöl krebserregend?
An sich kann das Risiko durch Palmöl Krebs zu bekommen, nicht durch das Öl selbst steigen. Dennoch gilt Palmfett als krebserregend. Was stimmt denn nun? Ist Palmöl schädlich in Bezug auf diese Krankheit?
Gefährlich kann das Öl werden, wenn es bei der Verarbeitung erhitzt wird und das wird es in den meisten Fällen. Dabei entstehen nämlich sogenannte Fettsäureester und genauer gesagt 3-MCPD und Glycidyl. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft diese Substanzen als krebserregend ein. Bei Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass ab einer bestimmten Dosierung Tumore entstehen. Außerdem soll das Palmöl dadurch auch giftige Effekte auf Leber, Nieren und Hoden haben.
Produkte, die Palmöl enthalten und Alternativen
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In Deutschland beinhaltet im Durchschnitt jedes zweite Produkt Palmfett und das, obwohl Palmöl ungesund sein soll. Das Gesetz fordert jedoch, dass die Hersteller dies auch auf dem Etikett vermerken. Besonders beliebt ist das Palmöl für folgende Produkte:
- Schokoaufstriche: Ganz besonders beliebt ist Palmfett für die geliebten Schokoaufstriche, da man damit eine perfekte Konsistenz erreicht, womit kaum ein anderes Fett mithalten kann. Möchten Sie nicht auf die leckere Nougat Creme verzichten, wählen Sie beispielsweise eine Nutella Alternative ohne Palmöl. “Vego” beispielsweise ist eine Nougat Creme ohne Palmöl und verwendet stattdessen Shea Butter. Produkte mit Palmöl, die aber nachhaltig sind, sind unter anderem “Samba”, “Bionella” und “Cocoba”. Am besten stellen Sie Schokoaufstrich aber selbst her.
- Schokoriegel: Kaum eine bekannte Marke Schokoriegel verzichtet auf Palmfett. Möchten Sie aber Palmöl vermeiden, da ja Palmöl ungesund ist, machen Sie sich am besten auf den Weg in den Bio-Laden. Dort gibt es reichlich Alternativen, die palmölfrei sind oder das Öl zumindest in Bio-Qualität enthalten. “Rapunzel”, “Alnatura” und “ichoc” sind nur ein paar der möglichen Varianten. Überhaupt können Sie von Alnatura verschiedene Süßigkeiten ohne Palmöl wählen, darunter Kekse, Müsli und Schokolade ohne Palmöl.
- Seife: Auch bei den Seifen sind Alternativen in den Standartgeschäften schwer zu finden. Große Marken verwenden Palmfett, wenn auch meistens zertifiziertes. Ein gern verwendeter Palmöl Ersatz ist Kokosöl. “Natural” von Speick verwendet eben dieses Öl statt das Palmfett. Oder entscheiden Sie sich für unbekanntere Marken, die ebenso auf Palmöl verzichten.
- Creme: Wer bei dieser Art von Kosmetikprodukten eine Palmöl Alternative sucht, muss schon etwas länger suchen und – etwas tiefer in die Tasche greifen. Das ist auch bei “Quitte” von Dr. Hauschka der Fall. Die Tagescreme von Alterra nutzt statt Palmfett Aprikosenkern- und Nachtkerzenöl in Bio-Qualität und ist zu einem günstigeren Preis erhältlich.
Palmfett in Lebensmitteln und Kosmetika
- Fertigprodukte: Manchmal muss es eben schnell gehen, doch wussten Sie, dass auch Fertiggerichte Palmfett enthalten? Das gilt unter anderem für Tütensuppen, Tiefkühlpizzen und verschiedene fertige Nudelgerichte. Versuchen Sie stattdessen Lebensmittel ohne Palmöl aus dem Bio-Laden zu wählen oder noch besser – kochen Sie selbst. Es gibt reichlich Gerichte, die schnell zubereitet werden. Dann müssen Sie sich auch keine Sorgen darüber machen, dass Palmöl ungesund ist.
- Margarine: Die Margarine ist an sich schon ein recht umstrittenes Produkt. Eine Alternative zu Palmöl erhalten Sie, wenn Sie stattdessen Butter kaufen. Laut EU-Verordnung darf diese nämlich nicht mehr als solche verkauft werden, wenn pflanzliche Öle hinzugefügt werden. Dann wird das Produkt als Mischfett bezeichnet.
Alternative Bezeichnungen für Palmfett in Lebensmitteln und Kosmetika
Obwohl Sie bei vielen Produkten direkt auf dem Etikett nachlesen können, ob Palmöl oder Palmfett enthalten ist, sind manche Hersteller so gewitzt, andere Bezeichnungen zu verwenden, von denen viele nicht wissen, dass sie genau das bedeuten. Das macht es den Verbrauchern schwer, bewusst auf Palmöl zu verzichten.
Der World Wide Fund of Nature (WWF) hat deshalb eine Liste mit alternativen Bezeichnungen veröffentlicht. Diese und eine weitere ausführliche Liste finden Sie in den Links am Ende des Artikels. Hier vorab aber ein paar Beispiele:
- Fettsäureglycerid
- Glyceryl (Stearate)
- Palmate (z.B. Sodium Palmate – Natriumsalze von Palmöl-Fettsäuren)
- Palmfruchtöl
- Pflanzenfett
- Palmkern
- Pflanzenöl
- PEG-100 Stearate
- Sodium Palm Kernelate
- Zink Stearate
Wie steht es mit dem Bio-Produkt?
Ist Palmöl ungesund, wenn es in Bio-Qualität verwendet wird? Der Unterschied zwischen Bio Palmöl und konventionellem Palmfett besteht im Prinzip lediglich darin, dass die Bio-Produkte nicht mit Pesitziden und Kunstdünger angebaut werden, sondern gemäß den Anforderungen für einen ökologischen Anbau. Es enthält also keine Chemikalien.
Es handelt sich um nachhaltiges Palmöl, das jedoch nichts an der natürlichen Zusammensetzung des Öls ändert. Bei Bio-Qualität können Sie davon ausgehen, dass kein Regenwald gerodet wurde und bei der Produktion auch Kleinbauern faire Einkommen erhalten.
Bewertung der Fettsäureester vom Bundesinstitut für Risikobewertung
Liste mit alternativen Bezeichnungen für Palmfett und -öl; Liste der WWF