Ätherische Öle zum Kochen, Backen und Trinken: Tipps und Rezepte aus der Aromaküche

von Laura Klang

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Ätherische Öle sind vor allem durch ihren Duft und für Anwendung und schönende Wirkung auf Haut und Haar bekannt. Kann man sie jedoch direkt verzehren? Naturreine Bio-Öle lassen sich auch zum Verfeinern von Essen und Getränken verwenden. Sie sind eine super Alternative der frischen Kräutern, die man meistens im Winter nicht immer in der Küche hat. Natürlich lassen sie sich auch einfrieren, jedoch verlieren sie manchmal ihren charakteristischen Geschmack und Aromaeigenschaften. Hingegen sind getrocknete Kräuter nur selten aromatisch. Anders sieht es bei der Variante in einem Flüssigen Zustand aus. Man kann ätherische Öle zum Kochen, Backen und Trinken wunderbar verwenden, denn sie schmecken genau wie das Original.

Ätherische Öle zum Kochen und die Aromaküche

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Es reicht nur einen kleinen Tropfen, um neue Möglichkeiten in der Kochkunst zu erleben. Dadurch erhalten die schon bekannten Speisen und Getränke einen neuen intensiveren Geschmack und verwöhnen den Gaumen. Auch ohne ein ätherisches Öl zu kosten, hat es eine Wirkung auf unsere Sinne. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Düfte wahre Mutmacher sind und unsere Körper und Geist wecken. So bekommt das Kochen mit ätherischen Ölen eine neue Bedeutung und wird heute als Aromaküche bezeichnet.

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In der Aromaküche empfindet man ein Vergnügen sowohl beim Kochen als auch später beim Essen der Speise. Jedes Gericht bekommt einen besonderen Pfiff und wird neu empfunden. Ätherische Öle öffnen die Sinne und haben nicht nur eine verführerische Wirkung. Sie sind ideal für gesunde und vitale Ernährung und stärken Körper und Geist. Obwohl sich die Aromaküche durch viel Kreativität und Feingefühl auszeichnet, gibt es auch hier einige Grundregeln zu beachten. Als Starthilfe geben wir ein paar Tipps und Anregungen für eine schmackhafte Aromaküche nach den eigenen Vorlieben.

Was sind ätherische Öle?

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Ätherische Öle werden für Haut- und Haarpflege, Aromamassagen und wohltuende Bäder verwendet. Sie eignen sich hervorragend auch zur Aromatisierung und zum Verfeinern von Speisen. Allerdings sind das nicht dieselben Duftöle, die man in die Duftlampe träufelt. Bei aromatischen Ölen geht es meistens um ein synthetisch hergestelltes Produkt, das man nicht essen darf. Zum Verzehr eignen sich ausschließlich naturreine ätherische Öle, die am besten aus Bio-Anbau stammen. Hier gilt vor allem die goldene Regel: Qualität statt Quantität. Auch wenn man unter Allergien leidet, muss man diese Besonderheiten berücksichtigen. Bei der Zubereitung von Essen und Getränke für Babys, Kleinkinder und überempfindliche Menschen sollte man grundsätzlich auf intensive Gewürze verzichten und somit auch auf die Aromaküche oder man lässt sich von Aromatherapeut beraten.

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In der Aromaküche, wie auch für Körperpflege werden die ätherischen Öle nicht einfach aus dem Fläschchen gekippt und direkt aufgetragen oder verzehrt. Diese werden nur verdünnt eingesetzt. Auf der Haut kann die direkte Anwendung von reinem ätherischem Öl Reizungen, Irritation, Jucken usw. verursachen. In der Küche wird eine Speise einfach ruiniert. Sie wird so stark aromatisiert, dass man sie gar nicht mehr genießen könnte. Damit man sich die Stärke eines ätherischen Öl genauer vorstellen kann, muss man im Klaren sein, dass in nur einem Tropfen Rosenöl das Aroma von 30 Duftrosen steckt. So wenn man in ein Glas Wasser einen Tropfen Rosenöl gibt, dann schmeckt es nach 30 Rosenblüten und das ist einfach viel zu viel.

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Ätherische Öle zum Kochen oder Trinken dosiert man am besten mit einem kleinen Trick bzw. mit einem Zahnstocher. So steckt man einen herkömmlichen Zahnstocher in die Flasche mit dem jeweiligen ätherischen Öl und anschließend wäscht man ihn kurz im Glas oder im Gefäß mit dem Gericht aus. So erhält der Cocktail oder die Speise einen herrlichen feinen Geschmack. Für gute Ergebnisse muss man sich unbedingt an die Dosierungsvorschläge halten.

Achten Sie auf die Qualität

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Wie schon erwähnt, sind die ätherischen Öle zum Würzen und die Duftöle nicht das gleiche. Zum Aromatisieren und Verfeinern von Getränken und Speisen eignen sich nur naturreine ätherische Öle mit einwandfreier Qualität – Bio-Öle. Sie stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Je nach Pflanzmaterial werden die ätherischen Öle durch Wasserdampfdestillation bei den meisten Gewürze oder Pressung bei den Zitrusfrüchten gewonnen. Eine andere Methode, die in der Produktion oft verwendet wird ist die Hochdruck-Extraktion. Dabei werden unterschiedliche Lösungsmittel wie Hexan, Alkohol und etc. eingesetzt. Für Gewinnung von Bio-Ölen wird allerdings nur natürliche Kohlensäure eingesetzt. Diese Methode gilt als hochmodern und besonders schonend, so dass die vollständigen, naturreinen Extrakte der Pflanzen erhalten werden.

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Obwohl die ätherischen Öle bessere Eigenschaften als die getrockneten Gewürzen haben, können sie die frischen Kräuter nicht ersetzen. Deshalb lohnt es sich, immer frische Kräuter zur Hand zu haben und jede Möglichkeit zu nutzen, diese selbst zu züchten. Mittlerweile gibt es schon viele Varianten für einen eigenen Kräutergarten. Wenn nicht im Garten, mindestens auf dem Balkon oder an der Fensterbank bietet sich bestimmt in jedem Zuhause genug Platz, ein paar Kräutertöpfchen zu züchten.

Ätherische Öle zum Kochen: Verwendung

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Naturreine ätherische Öle sind hochkonzentreirte Essenzen und nur in einem einzigen Tropfen steckt die ganze Würzkraft wie von einem Handvoll Gewürz. Daher ist es wichtig, nur kleine Mengen davon beim Kochen zu verwenden oder am besten das jeweilige ätherische Öl zu verdünnen. Natürlich wird es nicht bloß mit Wasser verdünnt, sonst schwimmt das Öl an der Oberfläche. Es ist empfehlenswert ein ätherisches Öl zu emulgieren. Dafür eignen sich hochwertige Speiseöle, natürliche Salze, Honig, Zucker, Sahne usw. Auf diese Weise produziert man selbst eine Ölmischung, die man später bei der Zubereitung von Speisen und Getränken leichter dosieren kann.

Richtig aufbewahren

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Um die Qualität und die geschmacklichen Eigenschaften der ätherischen Öle oder der selbst hergestellten Würzöle lange Zeit genießen zu können, müssen diese geschützt vor Licht und Hitze aufbewahrt werden. Am besten werden sie in dunklen Gläsern verschlossen, kühl und dunkel gelagert. Sie vertragen große Temperaturschwankungen nicht und im Sommer sollten sie im Kühlschrank. Wenn ein Öl oder eine Ölmischung sauer oder ranzig riecht, ist es verdorben und muss sofort entsorgt werden.

Welche Arten eignen sich zum Kochen?

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In der Aromaküche werden Öle von Pflanzen und Früchten verwendet, die man sonst beim Kochen und Backen einsetzt, wie zum Beispiel: Pfefferminze, Vanille, Zitrone, Orange, Kamille, Thymian, Lorbeer, Zitronengras, Rosmarin usw. Ätherische Öle werden nicht direkt mit gekocht, sondern vorher mit einem Emulgator verdünnt. Dann gibt man tropfen- oder löffelweise zum Gericht ein und schmeckt dann immer wieder ab.

Richtig dosieren

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Man verwendet ätherische Öle zum Kochen am besten verdünnt. Dafür eignet sich ein hochwertiges, neutrales Basisöl wie Oliven-, Sonnenblumen-, Haselnuss-, Mandel-, Sesam-, Argan-, Lein-, Rapsöl und etc. Um ein Würzöl selbst herzustellen, reichen pro 50 ml Öl 5-15 Tropfen reines ätherisches Öl nach Wahl. Von Zitrusölen kann man grundsätzlich etwas mehr geben und bis zu 20 Tropfen mit 50 ml Basisöl vermischen. Mit intensiven Ölen wie von Nelke, Kreuzkümmel oder Zimt muss man sparsamer sein und etwa 1-2 Tropfen davon geben. Natürlich ist alles Geschmacksache und man sollte erstmal testen, um festzustellen, was schmeckt und was nicht. Hier stellen wir ein paar leckere und erprobte Rezepte für Ölmischungen und Würzsalze vor.

Rezepte für Ölmischungen

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Aromatisches Zitronenöl (vielseitig einsatzbar, aber vor allem für Salatsoße, zum Backen):

  • 50 ml kaltgepresstes Olivenöl
  • 20 Tropfen Zitronenöl (lässt sich auf Wunsch durch Orangenöl ersetzen)

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Italienisches Würzöl (passt zu mediterranen Gerichten und Salatsoßen):

  • 50 ml hochwertiges Basisöl (kaltgepresstes Olivenöl)
  • 3 Tropfen Basilikumöl
  • 3 Tropfen Rosmarinöl
  • 3 Tropfen Oregano- oder Majoranöl
  • 5 Tropfen Zitronenöl

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Spanisches Würzöl

  • 50 ml Olivenöl
  • 1 Tropfen Oreganoöl
  • 2 Tropfen Rosmarinöl
  • 2 Tropfen Mandarinenöl

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Asiatisches Öl

  • 50 ml Sesamöl
  • 2 Lemongrasöl
  • 1 Tropfen Ingweröl
  • 1 Tropfen Kardamomöl

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Zitronen-Sojasauce (passt zu Fisch, Fleisch, Gemüse und Tofu):

  • 100 ml Sojasauce
  • 5 Tropfen Zitronengrasöl
  •  Tropfen Zitronenöl

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Aromahonig (passt zu Tee, Milch, Wasser, Cocktails, Müsli, Süßspeisen usw.):

  • 50 g Honig (Akazie)
  • 1 Tropfen Bergamottöl
  • 1 Tropfen Zimtöl
  • 2 Tropfen Mandarinenöl
  • 3 Tropfen Vanilleextrakt
  • 5 Tropfen Orangenöl

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Kakaoöl (passt zum Backen, für Süßspeisen und Eis):

  • 40 ml Mandelöl, süß
  • 16 Tropfen Kakaoextrakt

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Vanilleöl (passt zum Backen, für Süßspeisen, Milch und Eis):

  • 40 ml Mandelöl, süß
  • 16 Tropfen Vanilleextrakt

Lavendelwürzöl:

  • 50 ml mildes Basisöl (Rapsöl)
  • 3 Tropfen Lavendelöl

Ätherische Öle und ihre Wirkung

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Grapefruit: anregend und harmonisierend

Rosmarin: kreislauf- und appetitanregend

Basilikum: entspannt, muntert auf und fördert die Bekömmlichkeit

Rose: harmonisierend

Salbei: beruhigt und macht das essen verdaulicher (muss niedrig dosiert werden)

Estragon: entspannt und fördert die Bekömmlichkeit

Ingwer: appetitanregend und fördert die Bekömmlichkeit

Mandarine: erfrischend, anregend und stimmungsaufhellend

Ätherische Öle zum Kochen: Schmackhaft und gesund

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Obwohl Kochen mit ätherischen Ölen im ersten Moment ungewöhnlich klingt, lohnt es sich immer, etwas Neues in der Küche auszuprobieren. Wenn gerade nicht genug frische Kräuter zur Verfügung stehen oder man eine schmackhafte Ölmischung für Salatdressings braucht, kann man selbst Hand anlegen und ein Würzöl oder Würzsalz mixen. Eben Kräuter, Samen, Gewürze verleihen den zubereiteten Speisen und Getränken ein wohlschmeckendes Aroma. In der richtigen Kombination aus all diesen Aromastoffen liegt die Kunst, ein einmaliges Erlebnis zu schaffen.

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Dabei dienen ätherische Öle nicht nur zum Kochen und Verfeinern von Getränken und Speisen. Im Vordergrund stand früher, jedoch heute noch die Gesundheit. Bereits in der Antike war die reinigende und krampflösende Wirkung von Kräutern wie Rosmarin, Pfefferminze und Co. bekannt. Durch die richtigen Auswahl und Einsatz reiner ätherischen Öle in der Küche kann man von den gesunden Effekten der Kräuter und Gewürze profitieren. Wir wünschen viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!

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