Purinarmes Essen bei Gicht – ausgewogene Diät als Vorbeugungsmassnahme
Die Stoffwechselkrankheit Gicht hat ein stark ausgeprägtes klinisches Bild – aufgrund der im Blut angesammelten Harnsäure entstehen Gelenkschmerzen, die sich meistens nur mit Arzneimittel behandeln lassen. Ist die akute Phase einmal vorbei, stellt sich die Frage – wie kann man weitere Anfälle vermeiden? Eine unterstützende Therapie besteht dabei unter anderem auch aus einer ausgewogener Diät als Vorbeugungsmaßnahme. Purinarmes Essen bei Gicht spielt also eine entscheidende Rolle für den Heilungsprozess. Wir nehmen die wichtigsten Lebensmittel unter die Lupe und geben Ihnen Tipps, wie sie mit der richtigen Ernährung die Gicht unter Kontrolle bekommen.
Purinarmes Essen bei Gicht: warum spielt die richtige Ernährung so große Rolle?
Bei der Krankheit Gicht handelt es sich eigentlich um eine Störung des Stoffwechsels – dabei steigt die Harnsäurekonzentration im Blut, infolgedessen es sich Urat-Kristalle bilden. Sie setzen sich unter anderem in Gelenken und Sehnen und sogar in den Nieren ab. Dazu kommt es unter anderem deswegen, weil zu viele purinreiche Lebensmittel konsumiert werden, oder weil die Nieren nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden. Während diese Form der Stoffwechselstörung angeboren ist, gibt es mehrere auslösende Faktoren.
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Der erhöhte oder tägliche Alkoholkonsum kann bei erblich vorbelasteten Menschen Attacken hervorrufen und sich negativ auf Patienten mit Gicht auswirken. Aber vor allem die purinreichen Lebensmittel, die konsumiert werden, in Kombination mit Stress, Infektion oder anderen Krankheiten, führen zu Gelenkentzündungen. Dann kommt es zu einem schmerzhaften Anfall, der am Anfang typisch und leicht erkennbar ist. Die Diagnose wird vom Arzt aufgrund einer Blutuntersuchung festgestellt. Eine erste Behandlung erfolgt durch Medikamente, danach aber setzen die Ärzte normalerweise auf die richtige Lebensweise viel Wert. Das heißt, vor allem die richtige Ernährung kommt in Frage.
Ein purinarmes Essen bei Gicht ist untrennbarer Teil des Heilungsprozesses. Das Ziel – mit purinarmem Ernährungsplan den Harnsäurengehalt in bestimmten Grenzen zu halten. Im Prinzip sollten die Patienten während der Heilungsphase den Konsum von Gicht-haltigen Lebensmitteln stark senken. Optimal sind Harnsäurenwerte unter 350 pro Tag und 2500 pro Woche.
Essen bei Gicht: Welche Lebensmittel kommen in Frage und welche nicht?
Purinhaltige Lebensmittel sollten also am besten komplett vermieden werden (es sei denn, der Arzt schreibt etwas Anderes vor). Wir nehmen die wichtigsten Gruppen von Produkten unter die Lupe:
- Fleisch ist purinreich, was zur starken Bildung von Harnsäure führt. Beispielsweise enthält das Hammelfleisch bis zu 81 Purine per 100Gramm Fleisch, was zur Bildung von ca. 150 Harnsäure per 100 Gramm führt. Besonders gefährlich ist Kalbsbries, mit seinen extrem hohen Werten von 525 Purine per 100 Gramm und 1240 Harnsäure per 100 Gramm. Bei Lammfleisch ist der Puringehalt auch hoch, hält sich aber in bestimmten Grenzen – 76 Purine und 182 Harnsäure per 100 Gramm. Bei Rindfleisch ist ebenfalls Vorsicht geboten – beim Konsum von Herz, Leber, Nieren und Zunge steigen die Purine mit 150-200 pro 100 Gramm, während das Muskelfleisch um 60 Purine und 140 Harnsäure im 100 Gramm aufweist. Schweinefleisch, Kaninchen, Reh/Hirsch und Hase haben ähnliche Werte, die zwischen 60 und 70 Purinen und 150-170 Harnsäure variieren.
- Huhnfleisch und Pute sind weiterhin zu vermeiden, mindestens in der akuten Phase, und können dann nur in sehr begrenzten Mengen gegessen werden – 50 bis 100 Purinen je nachdem, ob das Fleisch mit oder ohne Haut, weiß oder Keule, gebraten oder gebacken ist.
- Was den Fisch angeht, sieht die Situation ähnlich aus – Thunfisch hält den ersten Platz mit 107 Purinen und 260 Harnsäure in 100 Gramm.
- Hülsenfrüchte wie Soja, Erbsen, Linsen haben Puringehalt zwischen 100-130 pro 100 Gramm und bis zu 400 Harnsäure in 100 Gramm.
- Von regelmäßigem Verzehr von Pilzen ist ebenfalls abzuraten.
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Und diese Lebensmittel kommen für die ausgewogene purinarme Ernährung in Frage.
- Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark haben 0 Purine. Ebenfalls mit sehr niedrigen Purinen-Werten (unter 10 Purinen pro 100 Gramm) punkten Käsesorten wie Emmentaler oder Gouda, Schmelz.
- Gemüse wie Kopfsalat, Kartoffeln, Karotten, rote Bete, Radieschen, Tomaten, Zucchini und Zwiebel, die traditionell zum Menü gehören, gelten mit zwischen 10-15 Purinen pro 100 Gramm und bis zu 30 Harnsäure in 100 Gramm ebenfalls als unbedenklich.
- Fast alle Früchte gehören zu den purinarmen Lebensmitteln. Von Exoten wie Ananas, Orange und Banane, über einheimisches Obst wie Aprikose, Apfel, Wassermelone, Heidelbeere, Kirsche und Himbeeren – die Auswahl an saisonalen leckeren Früchten bietet zahlreiche Möglichkeiten für Obstsalate und leckeren Desserts. Hier halten sich die Werte in sehr angemessenen Grenzen – zwischen 10-15 Purinen und bis zu 20 Harnsäure in 100 Gramm.
- Auch Weizenmehl, Nudeln und Reis gehören zu der Gruppe der gesunden Lebensmittel. Zwar enthalten sie mehr Purine als Kartoffeln, sie erweisen sich jedoch als eine leckere und immer noch akzeptable Alternative für Menschen mit Gicht.
- Was die Nüsse angeht, scheiden sich die Geister – manche Ernährungsexperten raten zu einem regelmäßigen Konsum von kleinen Mengen vor allem von Haselnüssen und Wallnüssen, alle mit Purinenwerte pro 100 Gramm um die 10, anderen raten davon ab.
- Alkohol wie z.B. Wein enthält zwar 0 Purinen, doch davon ist es abzuraten. Alkohol verhindert die Bearbeitung von Harnsäure, daher steigt ihre Konzentration im Blut und es kommt erneut zu Problemen.
Schlussfolgerung: Trotz mancher Beschränkungen steht einer ausgewogenen Ernährung nichts im Wege – hier sollte man sich jedenfalls bei dem Arzt ausführlich beraten lassen, weil der stark begrenzte Fleischkonsum zu bestimmten Defiziten führen kann. Der Diätplan soll also entsprechend den eigenen Bedürfnissen gestaltet werden.
Wichtig
Jegliche Methoden, Informationen und Tipps in diesem Artikel basieren auf aktuellen Studien und medizinischen Quellen (zur Zeit der Veröffentlichung). Sie sind jedoch nicht zur Selbstdiagnose und -behandlung geeignet und dienen keinesfalls als Ersatz für kompetente, ärztliche Beratung.
Die beschriebene Ernährungsmethode ist für viele Menschen sicher, aber nicht für jeden. Wenn Sie schwanger sind, stillen oder medizinische Probleme haben, sprechen Sie vor Beginn mit Ihrem Arzt.