Amaryllis nach der Blüte: Wo sollte man das Verblühte abschneiden und welche Pflege braucht die Blume danach?
Amaryllis (Ritterstern) gehört zu den populärsten Winterblumen. Nach dem Ende der Blütezeit im Januar landet die ganze Pflanze aber oft im Müll. Schade, eigentlich, denn die Zwiebelblume ist mehrjährig und kann bei guter Pflege den nächsten Winter erneut austreiben. Wir erklären, wie Sie die Amaryllis nach der Blüte richtig zurückschneiden und pflegen.
Inhaltsverzeichnis
Verblühte Amaryllis, was tun? Verwelkte Blüten unverzüglich entfernen
Die Blütezeit des wunderschönen Exots fängt in der Vorweihnachtszeit an. In den Wintermonaten erfreuen ihre großen, sternförmigen Blüten das Auge. Die Blütezeit endet normalerweise im Januar, kann sich aber bis hin zum März erstrecken, wenn man Verwelktes zeitig abschneidet. So steckt die Pflanze ihre Energie in Blütenbildung und nicht in Samenbildung.
Amaryllis nach der Blüte zurückschneiden und umtopfen
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Etwa Anfang bis Mitte Februar ist der richtige Zeitpunkt, die verblühte Amaryllis abzuschneiden. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
1. Entfernen Sie alle verwelkten Blüten mit dem Stiel. Verwenden Sie am besten eine scharfe Gartenschere. Desinfizieren Sie die Schere nach jedem Schnitt, falls Sie mehrere Exemplare zurückschneiden möchten.
2. Im Februar und März bildet der Exot sein Wurzelwerk aus. Deswegen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die Blume umzutopfen. Die neue Blumenerde wird die Zwiebelblume mit wichtigen Nährstoffen versorgen und das erneute Austreiben und Blätterbildung fördern. Nehmen Sie einen Topf, der nur ein bisschen größer als die Zwiebel ist Bohren Sie Abflusslöcher in den Topf.
3. Prüfen Sie die Wurzeln auf Anzeichen einer Krankheit. Falls Sie beschädigte Stellen bemerken, schneiden Sie sie ab. Sie sind Eintrittspfoten für Schädlinge und Fäulnis.
Die richtige Pflege im Frühling ist für die Amaryllis nach der Blüte entscheidend
Der Ritterstern braucht auch nach dem Schnitt regelmäßige Pflege. Im Unterschied zu vielen heimischen Pflanzen, bei denen nach der Blütezeit eine Ruhephase beginnt, richtet sich der Lebenszyklus des Exoten nach der Regen- und Trockenzeit. In den Monaten Februar – August sammelt die Zwiebel Nährstoffe und speichert sie dann für die Ruhephase, die Ende August beginnt. Um sie dabei zu unterstützen, sollten Sie sie richtig pflegen und regelmäßig mit Wasser und Dünger versorgen. Folgende Tipps werden Ihnen dabei helfen:
- Lassen Sie den Boden nie austrocknen, die Amaryllis braucht regelmäßige Wassergaben. Gießen Sie die Pflanze nur von unten, die Blätter und die überirdischen Pflanzenteile sollten trocken bleiben.
- Verabreichen Sie alle zwei Wochen Dünger. Am besten verwenden Sie Flüssigdünger. Warten Sie allerdings nach dem Umtopfen etwa 3 Wochen, bevor Sie die Pflanzen düngen. Die Blumenerde enthält alle notwendigen Nährstoffen und wird die Amaryllis in dieser Zeit versorgen.
- Stellen Sie die Blume absonnig, bis sie neue Blätter bildet. Die Blätter sind sehr wichtig und sollten etwa zwei Wochen nach dem Rückschnitt erscheinen.
- Etwa Ende Mai oder wenn die Temperaturen über 20° Celsius steigen, darf die Amaryllis auf den Balkon bzw. auf die Terrasse. Wählen Sie einen absonnigen und windgeschützten Platz aus.
- In den Sommermonaten werden die Reserven für die nächste Blütezeit angelegt. Das liegt daran, dass die Amaryllis nach der Ruhephase im Spätsommer und Herbst dann Blüten bildet.
Eine zweite Blüte im Juni und Juli fördern
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Was die wenigsten wissen: Manchmal blüht die Amaryllis noch einmal im Sommer. Die Blütezeit dauert deutlich kürzer als gewöhnlich. Wichtige Voraussetzung für diese zweite Blütenbildung ist die richtige Pflege im Frühling. Wenn die Pflanze in dieser Zeit ausreichend Reserven speichern konnte, dann kann Sie erneut Blüten bilden. Damit die Amaryllis dann aber noch Energie für die Blütezeit im Winter hat, sollten Sie die verwelkten Blüten unverzüglich abschneiden.
Amaryllis nach der Blüte: Erst im Spätsommer überwintern
Im August können Sie die Wassergaben nach und nach reduzieren und Ende August komplett einstellen. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Düngen. In den nächsten vier Wochen werden die oberirdischen Pflanzenteile absterben. Diese müssen etwa Mitte bis Ende September abgeschnitten werden. Dann können Sie die Amaryllis überwintern. Zu diesem Zweck graben Sie die Zwiebel aus, lösen Sie Blumenerde von den Wurzeln und legen die Pflanze auf Zeitungspapier. Lassen Sie die Zwiebel über Nacht trocknen und dann wickeln Sie sie in Zeitungspapier ein. Sie können die Winterblume für einen Monat im Keller überwintern. Die optimale Raumtemperatur im Winterquartier sollte 15 Grad Celsius nicht überschreiten.
Lagern Sie die Zwiebeln außer der Reichweite von Kindern und Haustieren. Die unterirdischen Pflanzenteile sind sehr giftig und ein Unfall könnte tödlich enden.
Der Ritterstern im Winter wieder zum Blühen bringen
Etwa fünf bis maximal 6 Wochen nach dem Überwintern kommt die Pflanze aus der Winterruhe. Sie müssen die Zwiebel in einen großen Topf einpflanzen. Verwenden Sie frische Blumenerde. Stellen Sie dann die Pflanze dunkel und gießen Sie sie sparsam. Erst, wenn sich die neuen Triebe und Blätter zeigen, können Sie die Amaryllis wieder hell stellen. Dies passiert in der Regel Anfang Dezember, kurz vor dem Anfang der Blütezeit.
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Sonderfall Amaryllis im Glas
Nicht alle Amaryllis-Blumen können im Glas austreiben. Die Zwiebeln werden in den Gartenzentren speziell gezüchtet und vorbehandelt, sodass man sie dann im speziellen Glas zu Hause vortreiben kann. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Zwiebel nicht ins Wasser gestellt wird, sondern direkt über dem Wasser stehen. Zu diesem Zweck werden die Zwiebeln in speziellen Gläsern verkauft. Diese sind nicht nur funktional, sondern auch sehr dekorativ.
Der Ritterstern kann allerdings nicht für immer im Glas bleiben. Sie werden bald bemerken, dass die Blume ihre Wurzeln ausbildet. Nach dem Ende der Blütezeit wird sie zurückgeschnitten und in herkömliche Erde eingepflanzt. Seien Sie dabei besonders vorsichtig, wenn Sie den Exoten aus dem Glas nehmen. Die Blume hat noch junge Wurzeln, die sehr empfindlich sind und leicht beschädigt werden können.
Ebenfalls wie die Topfpflanze muss die Amaryllis dann alle zwei Wochen gedüngt werden, damit sich die Zwiebel erholen und neue Reserven für die Ruhezeit speichern kann.
Die Amaryllis, hierzulande noch als Ritterstern bekannt, ist eine wunderschöne und dauerhafte Zimmerpflanze. Es wäre zu schade, die Zwiebel nach dem Ende der Blütezeit zu entsorgen. Denn mit der richtigen Pflege kann sie jahrelang im Winter blühen. Im Unterschied zu anderen Pflanzen beginnt die Ruhephase bei der Amaryllis erst im Spätsommer. Bis dahin braucht sie Nährstoffe und Sonnenlicht, damit sie die Nährstoffe aufnehmen kann.
Read in English: Amaryllis after blooming: where to cut and what care does the flower need afterwards?