Tomaten grün ernten und dann nachreifen lassen: Vor- und Nachteile der Methode
Wenn der Wetter im August regnerisch und kalt ist, dann reifen Obst und Gemüse deutlich langsamer. Dann stellt sich die Frage, ob man Sonnenanbeter wie Tomaten grün ernten und dann nachreifen lassen kann? Die Vor- und Nachteile dieser Methode im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten grün ernten: In welchen Fällen ist es sinnvoll?
Im August haben Tomaten Saison. Und das leckere Gemüse findet zahlreiche Anwendungen in der deutschen Küche. Am besten schmecken natürlich die Tomaten aus eigenem Anbau. Wenn sie allerdings sehr langsam reifen, kann man sie auch grün ernten. In folgenden Fällen ist dies sinnvoll:
1. Es regnet sehr häufig: Wenn sie wegen Unwetter und Regen später als gewöhnlich reif werden. Starker Regen kann die Früchte beschädigen, nasser Boden führt zu Fäulnis und die ganze Pflanze kann eingehen. Beim schlechten Wetter und Temperaturen unter 20 Grad Celsius halten die Pflanzen sowieso den Reifeprozess an.
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2. Um einen Schädlingsbefall zu verhindern: Grundsätzlich gilt – je länger es die Früchte brauchen, um knallrot zu werden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Schädlingen gefunden und angekrabbelt bzw. angefressen werden. Um dies zu vermeiden, können Sie die Tomaten grün ernten.
3. Wenn die Pflanzen krank sind: Manche Krankheiten breiten sich schnell im Gemüsegarten aus. Wenn eine Tomate erkrankt, können Sie die Nachbarpflanzen ernten. Eine frühe Ernte ist ebenfalls empfehlenswert, wenn die Tomaten wegen zu hohem Stickstoffgehalt im Boden an Fruchtendfäule erkranken. Dann kann man die gesunden Früchte ernten, selbst wenn sie immer noch grün sind.
In einigen Fällen werden die Früchte einfach nicht nachreifen. Zum Beispiel, wenn die Tomaten zu klein sind, wenn sie schwarze Flecken haben oder wenn sie aufgeplatzt sind. Auch wenn Sie Saatgut brauchen, dann müssen Sie reife Früchte finden.
Unreife Tomaten richtig ernten und lagern: Darauf müssen Sie achten
Grüne Tomaten erntet man am besten, wenn man die kompletten Tomatenrispen mit einer scharfen Gartenschere abschneidet. So reifen sie schneller und halten länger. Alternativ, wenn die ganze Pflanze nur grüne Früchte hat, kann man sie bodennah abschneiden und so ins Haus bringen.
Der richtige Zeitpunkt ist im Spätsommer und Frühherbst. Die Tomaten werden an einem sonnigen, frostfreien Tag abgepflückt.
Ernten Sie nur große und mittelgroße Exemplare, die ganz kleinen Tomaten werden nicht mehr wachsen und im Lagerraum faulen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Größe die reifen Tomaten aus einer Sorte haben sollten, dann können Sie den Reifegrad prüfen. Schneiden Sie eine Tomate in zwei – wenn es um die Tomatensamen Flüssigkeit gibt, dann werden die Früchte nachreifen. Wenn Sie allerdings die Samen mit dem Messer nicht hin und her bewegen können, dann werden die Früchte faulen.
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Die richtige Lagerung spielt dann eine entscheidende Rolle. Unreife Tomaten sind nicht besonders aromatisch. Damit sich der Geschmack des Fruchtfleisches beim Nachreifen verbessert, sollte man die Früchte an den Tomatenrispen erstmals lassen. Die Blätter müssen allerdings entfernt werden, damit sie nicht zu Eintrittsstellen für Schimmelpilze und Bakterien werden.
Die Lagerung hängt davon ab, ob Sie einzelne Früchte geerntet haben oder die kompletten Pflanzen abgeschnitten haben.
Einzelne Früchte: Trennen Sie reife und unreife Tomaten. Die grünen Früchte werden in Papiertüten gelegt oder mit Verpackungspapier umwickelt und die reifen Früchte werden kalt gestellt. Ganze Pflanzen werden im Lagerraum kopfüber aufgehängt.
Als Lagerraum eignen sich gut dunkle Keller und Dachgeschosse. Die optimale Temperatur im Lagerraum liegt zwischen 19 und 21 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60 % und 80 % betragen. Tomaten mögen kein direktes Sonnenlicht, sie reifen am besten, wenn sie dunkel gelagert werden.
Tomaten nachreifen lassen: Nützliche Tipps
Die Reifezeit hängt von der jeweiligen Sorte ab. Wichtig ist, dass sie oft die Tomaten prüfen und faulende oder kranke Exemplare entfernen. Reife Tomaten werden kalt gestellt oder verwertet. Wenn Sie der Prozess beschleunigen möchten, legen Sie eine reife Banane neben den grünen Tomaten. Sie wird Ethylen abgeben – ein Gas, der das Reifen fördert. Eine ähnliche Wirkung haben auch reife Äpfel.
Kann man grüne Tomaten roh essen oder verarbeiten?
Grüne Tomaten enthalten den Stoff Solanin, der in höheren Mengen giftig für Menschen und Tiere ist. Um Unfälle zu vermeiden, sollten Sie also unreife Tomaten roh nicht verzehren und auch nicht weiter verarbeiten. Was nicht nachreift, wird entsorgt. Sie müssen auch die Tomaten an einem Platz im Haus außer der Reichweite von Haustieren und Kleinkindern nachreifen lassen.