Gärtnern ohne Chemie: Brennnesseljauche gegen Schnecken & für kräftige Pflanzen

Alles blüht und grünt und die Gemüsepflanzen bereiten bereits Vorfreude auf die kommenden Früchte. Bangen Sie auch um ihr Überleben, weil die Schnecken im Vormarsch sind? Brennnesseljauche ist Ihr wundersamer Helfer in der Not!

von Anne Seidel
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Wer sich schon länger mit natürlichen, ungiftigen Mitteln für den Garten beschäftigt, weiß, dass die Jauche aus Brennnesseln ein echtes Wundermittel ist. Als Flüssigdünger und im Kampf gegen eine Reihe von Schädlingen hat sich die Brennnesseljauche bewährt und bleibt nach wie vor eine der besten naturfreundlichen Mittel für den Garten. Die große Frage heute lautet aber: Ist Brennnesseljauche gegen Schnecken ebenso effektiv, wie gegen Blattläuse beispielsweise? Stellen Sie die Jauche selbst her und staunen Sie über ihre Wirkung!

Was macht die Jauche so effektiv?

Zubereitung - Brennnesseln schneiden und in Wasser gären lassen

In Form von Dünger bringt die Brennnesseljauche einige wichtige Inhaltsstoffe mit sich, die den Pflanzen zugutekommen. Dazu gehören unter anderem Stickstoff und Kalium.

Weniger bekannt ist hingegen, dass der Duft der Brennnessel in Form einer Jauche auch auf zahlreiche Schädlinge abschreckend wirkt. Schnecken gehören ebenfalls dazu. So können Sie mit der Brennnesseljauche gegen Schnecken und andere Schädlinge einen natürlichen Schutzschild kreieren.

Wie Sie Brennnesseljauche gegen Schnecken ansetzen

Die fertige Jauche aus Brennnesseln absieben und Pflanzen gießen
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Möchten Sie Schafgarbe gegen Schnecken anwenden, haben Sie verschiedene Möglichkeiten: als Begleitpflanze im Gemüsebeet oder als Spritzmittel.

Mit wenigen Mitteln ist im Nullkommanichts eine Brennnesseljauche angesetzt, die Sie zum Gießen der Gemüse- und anderen Pflanzen verwenden können.

Sie brauchen:

  • 1 Eimer (oder einen anderen großen Behälter); ein Deckel ist von Vorteil, aber Sie können ihn auch mit einem Brett, Folie oder anderen Dingen abdecken
  • 1 kg Brennnesseln, frisch gepflückt
  • 10 Liter Wasser (Regenwasser ist am besten, aber nicht Pflicht)

Wie Sie die Brennnesseljauche selber machen:

  • Schneiden Sie die gesammelten Brennnesseln direkt in den Eimer klein.
  • Geben Sie das Wasser dazu.
  • Rühren Sie kräftig durch.
  • Ab sofort müssen die Pflanzenteile gären. Hierbei sollten Sie täglich einmal gut durchrühren.
  • Stellen Sie den Eimer am besten weiter weg von Sitzbereichen und dem Haus, da die Flüssigkeit einen unangenehmen Geruch entwickelt.
  • Nach 10 bis 14 Tagen ist die Jauche fertig und einsatzbereit. Dass es so weit ist, erkennen Sie daran, dass das Wasser eine dunkle Farbe angenommen hat und auch stark riecht.
  • Sieben Sie die Pflanzenteile ab.

Man kann die Jauche auch gegen Unkraut verwenden.

Wie Sie die Brennnesseljauche gegen Schnecken anwenden

Füllen Sie den Brennnesselsud unverdünnt in eine Gießkanne oder eine Sprühflasche. Da diese unverdünnte Variante sehr stark ist und die Pflanzen verbrennen könnte, sollten Sie sie keinesfalls direkt besprühen. Stattdessen gießen oder befeuchten Sie die Erde rund um die Pflanzenbasis.

  • Die beste Zeit ist die Dämmerung. Dann werden Schnecken aktiv und es ist umso besser, wenn die Jauche gerade erst frisch und intensiv riechend ins Beet kommt.
  • Nach Regenfällen muss die Methode unbedingt wiederholt werden. Das viele Wasser verdünnt die Jauche nicht nur, sondern spült sie weg, sodass sie nicht mehr wirken kann.
  • Am besten bereits im Frühling mit der Abwehr beginnen.
  • Unbedingt regelmäßig anwenden. Da es sich um ein natürliches Mittel handelt, schädigen Sie die Umwelt dadurch nicht. Hierbei gilt: lieber regelmäßig in kleinen Dosen als selten und zu viel.
Welche Pflanzen sind für Brennnesseljauche gegen Schnecken geeignet

 

Kombinieren für beste Erfolge

So richtig effektiv wird das Abwehrmittel, wenn Sie es mit weiteren Maßnahmen kombinieren. Haben Sie die Brennnesseljauche gegen Schnecken eingesetzt, können Sie zusätzlich dazu:

  • Vorhandene Schnecken absammeln. Wählen Sie hierfür die Abendstunden, wenn die Plagegeister aktiv werden.
  • Schneckenbarrieren einsetzen. Kupferbänder, Sandringe, Schneckenkragen und raue Materialien verhindern, dass die Weichtiere zur Pflanze vordringen können.
  • Fördern Sie natürliche Feinde. Es ist doch wundervoll, wenn andere ein wenig der Arbeit abnehmen, oder? Locken Sie Igel, Kröten und Vögel in den Garten, die sich an den Schnecken bedienen werden.
  • Setzen Sie auf Mischkultur. Pflanzen, die besonders gefährdet sind, können Sie mit schneckenabschreckenden Arten kombinieren. Thymian, Salbei, Farn und Ringelblume sind beispielsweise gut geeignet.

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Für welche Pflanzen ist Brennnesseljauche geeignet?

Diese Jauche wirkt auf eine Vielzahl von Gemüse- und Zierpflanzen sehr positiv. Doch wie so oft gibt es auch Ausnahmen, bei denen Sie vorsichtig sein sollten.

Gut geeignet ist sie für:

  • Beerensträucher
  • Chili
  • Erdbeeren (mit Vorsicht dosieren, da Geschmack beeinflusst werden kann)
  • Kohlarten
  • Kürbis
  • Liebstöckel
  • Minze
  • Paprika
  • Petersilie
  • Porree
  • Rosen
  • Schnittlauch
  • Sellerie
  • Sonnenblumen
  • Stauden mit hohem Nährstoffbedarf
  • Tomaten
  • Zitronenmelisse
  • Zucchini

Oder zusammengefasst: Pflanzen, die robust sind und einen hohen Nährstoffbedarf haben.

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Nicht geeignet ist Brennnesseljauche gegen Schnecken bei:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Karotten
  • Knoblauch
  • Radieschen
  • Salat
  • Zwiebeln

Ursache: Einige dieser Sorten vertragen Jauche nicht und neigen zu Fäule, andere verformen sich aufgrund der Überdüngung oder bilden durch das viele Stickstoff zu viele Blätter und dafür weniger Früchte.

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Fazit: Effektiver Schutz aus der Natur, der sich lohnt

Brennnesseljauche ist kein Gift und schadet somit weder den Schnecken, noch der Umwelt im Allgemeinen. Sie wirkt lediglich abschreckend und versorgt dabei auch noch Ihre Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen. Und das Beste: Es kostet zudem nichts! Was könnte man sich von einem Schädlingsbekämpfungsmittel noch wünschen?

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Foto: KI generiert; Design: Deavita/ Canva

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.