Wer knabbert da an meinen Pflanzen? Blattschädlinge im Garten mit Bildern erkennen und endlich loswerden!
Löcher in Blättern, klebrige Spuren oder Gespinste? Lernen Sie, die häufigsten Blattschädlinge im Garten anhand von Bildern zu erkennen und erfahren Sie, wie Sie Ihre Pflanzen natürlich schützen.

Wer knabbert da an Ihrem Grün? Welche Blattschädlinge sind im Garten besonders aktiv und wie sehen ihre Spuren aus? Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die häufigsten Blattschädlinge im Garten sicher erkennen. Erfahren Sie zudem, welche natürlichen Methoden Ihre Pflanzen effektiv schützen – für einen vitalen, schädlingsfreien Garten.
Erst sind es nur ein paar gelbe Flecken oder eingerollte Blätter – doch plötzlich sind viele Pflanzen befallen. Blattschädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen treten im Frühling und Sommer besonders häufig auf und machen selbst vor gepflegten Gärten nicht halt. In diesem Artikel zeige ich Ihnen die häufigsten Schädlinge mit Bildern zur Erkennung, typische Schäden und die besten natürlichen Mittel zur Bekämpfung – ganz ohne Chemie!
Was sind Blattschädlinge überhaupt?
Als Blattschädlinge bezeichnet man Insekten, Milben oder andere Kleinstlebewesen, die die Blätter von Pflanzen angreifen – sei es durch Saugen, Beißen oder das Absondern von Giftstoffen. Oft sind sie so winzig, dass man sie erst bemerkt, wenn der Schaden bereits sichtbar ist: vergilbte Blätter, Verkrüppelungen, schleimige Spuren oder feine Gespinste. Je früher Sie den Befall erkennen, desto einfacher und schonender gelingt die Bekämpfung.
1. Blattläuse – winzig, aber extrem gefräßig
Erkennung: Blattläuse sitzen in Massen an Triebspitzen, Blattunterseiten oder jungen Knospen. Sie können grün, schwarz, gelb oder rot sein – je nach Art. Auffällig ist auch der klebrige Honigtau, den sie hinterlassen.
Typischer Schaden:
- Verkrümmte Blätter
- Verkümmerte Triebe
- Rußtaupilz auf dem Honigtau
Was hilft wirklich?
- Abspritzen mit einem harten Wasserstrahl
- Spritzmittel aus Schmierseife & Wasser (1 EL Seife auf 1 Liter Wasser)
- Neemöl oder Rapsölprodukte
- Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen fördern
- Brennnesseljauche als natürliche Pflanzenstärkung
Tipp: Kontrollieren Sie besonders im Frühjahr regelmäßig junge Triebe – ein früher Einsatz spart viel Mühe später!
2. Spinnmilben – Die unsichtbaren Feinde
Erkennung: Winzige rote oder gelbliche Punkte, oft mit feinen Gespinsten an Blattunterseiten. Bei Trockenheit verbreiten sie sich explosionsartig – besonders im Gewächshaus.
Typischer Schaden:
- Helle Sprenkel auf den Blättern
- Trockene, brüchige Blätter
- Wachstumsstörungen
Was wirklich hilft:
- Luftfeuchtigkeit erhöhen (z. B. durch regelmäßiges Besprühen)
- Pflanzen abduschen
- Raubmilben einsetzen (z. B. Phytoseiulus persimilis)
- Spritzungen mit Neemöl oder Rapsöl
Tipp: Spinnmilben lieben trockene Luft – mit höherer Luftfeuchtigkeit machen Sie ihnen das Leben schwer. Hier weitere Tipps zur Bekämpfung von Spinnmilben mit Hausmitteln.
3. Weiße Fliegen – kleine, flinke Plagegeister
Die besten Pflanzen gegen Maulwurfsgrille: So schützen Sie Ihren Garten vor Schäden auf natürliche Weise
Die besten Pflanzen gegen Maulwurfsgrillen – so vertreiben Sie die Schädlinge natürlich und schützen Ihren Garten effektiv.
Erkennung: Kaum berührt man die Pflanze, schwirren kleine, weiße Insekten auf. Sie sitzen gern an der Blattunterseite und saugen Pflanzensaft.
Typischer Schaden:
- Vergilbte Blätter
- Klebriger Honigtau
- Schwäche der gesamten Pflanze
Natürliche Gegenmaßnahmen:
- Gelbtafeln zur Kontrolle
- Neemöl oder Paraffinöl-Spritzung
- Mischkultur mit Lavendel oder Basilikum
Tipp: Kombinieren Sie Zierpflanzen mit duftenden Kräutern – Weiße Fliegen mögen das gar nicht.
4. Schildläuse & Wollläuse – hartnäckig, aber besiegbar
Erkennung: Schildläuse wirken wie kleine braune Buckel auf Stängeln und Blattadern, Wollläuse wie weiße Wattepunkte. Beide sind schwer zu entfernen, da sie gut geschützt sind.
Typischer Schaden:
- Wachstumsstörungen
- Gelbe, trockene Blätter
- Honigtau, oft mit Rußtaupilzen
Was hilft:
- Entfernen mit einem Wattestäbchen und Alkohol
- Neemöl regelmäßig anwenden
- Pflanzen duschen und isolieren
- Nützlinge wie Schlupfwespen einsetzen
Tipp: Kontrollieren Sie Pflanzen, die im Haus oder Winterquartier stehen, besonders gründlich – hier verbreiten sie sich oft zuerst.
5. Schnecken – Hungrig und nachtaktiv
Erkennung: Große Fraßlöcher an Salat, Tagetes oder Jungpflanzen, dazu silbrige Schleimspuren – ein klarer Fall von Schnecken.
Typischer Schaden:
- Gefressene Blattränder
- Totalverlust bei Jungpflanzen
- Schleim auf Blättern und Erde
Was hilft wirklich:
- Schneckenzäune (z. B. aus Kupfer)
- Kaffeesatz oder Sägespäne um Pflanzen streuen
- Bierfallen (vorsichtig dosiert)
- Laufenten oder Igel im Garten fördern
- Brennnesseljauche gegen Schnecken
Tipp: Entfernen Sie Unterschlupfmöglichkeiten (Bretter, alte Töpfe), in denen sich Schnecken tagsüber verstecken.
6. Raupen & Käfer – Gefräßige Blattfresser
Erkennung: Raupen sind oft grün, gelb oder schwarz, manche sogar behaart. Sie sitzen meist offen auf den Blättern oder verkriechen sich darunter. Auch verschiedene Käferarten – etwa der Lilienhähnchen oder der Dickmaulrüssler – verursachen typische Fraßspuren.
Typischer Schaden:
- Deutlich sichtbare Löcher in den Blättern
- Skelettierte Blattreste
- Häufung von Kotkrümeln
Was hilft:
- Absammeln früh morgens (vor allem bei Raupen)
- Algenkalk oder Gesteinsmehl auf den Blättern verteilen
- Nützlinge wie Schlupfwespen oder Vögel fördern
- Neempräparate gegen Käferlarven und Jungraupen
Tipp: Kontrollieren Sie besonders Kohl, Salat, Buchsbaum und Lilien – diese Pflanzen sind besonders beliebt bei Raupen & Käfern!
7. Erdflöhe – Kleine Springer mit großem Hunger
Geheimtipp für den Garten: Wie Sie Goldgarbe & Schafgarbe gegen Schnecken einsetzen können
Möchten Sie Schafgarbe gegen Schnecken anwenden, haben Sie verschiedene Möglichkeiten: als Begleitpflanze im Gemüsebeet oder als Spritzmittel.
Erkennung: Winzige, schwarze Käfer, die beim Nähern wegspringen – fast wie Flöhe. Besonders aktiv bei warmem, trockenem Wetter im Frühjahr.
Typischer Schaden:
- Viele kleine, runde Löcher in jungen Blättern (Lochfraß)
- Wachstumsverzögerung bei Jungpflanzen
- Besonders auffällig bei Radieschen, Kohlrabi & Co.
Natürliche Hilfe:
- Feucht halten – Erdflöhe mögen keine Nässe
- Pflanzen mit Vlies abdecken
- Mischkultur mit Dill oder Ringelblume
- Leimtafeln zur Kontrolle und Begrenzung
Tipp: Ein feuchter Boden und schattige Bedingungen helfen, den Befall einzudämmen – also regelmäßig wässern!
8. Thripse – Unsichtbare Pflanzensauger
Erkennung: Winzige, längliche Insekten (schwarz oder gelblich), meist schwer zu sehen. Typisch sind silbrig-glänzende Verfärbungen auf den Blättern sowie kleine schwarze Kotpunkte.
Typischer Schaden:
- Silbrig-graue Blattflecken
- Verkrüppelte Triebe und Blüten
- Schwächung der Pflanze durch Virenübertragung
Was hilft:
- Luftfeuchtigkeit erhöhen
- Blautafeln zur Überwachung aufstellen
- Spritzungen mit Neemöl oder Lavendelextrakt
- Nützlinge wie Raubmilben einsetzen
Tipp: Thripse lieben trockene Luft – ein feuchteres Mikroklima im Gewächshaus oder auf der Fensterbank erschwert ihnen das Leben.
9. Zikaden – Klein, flink und Virenträger
Erkennung: Zikaden sind etwa 3-5 mm groß, grünlich oder weißlich und springen bei Berührung blitzschnell davon. Sie sitzen meist an der Blattunterseite.
Typischer Schaden:
- Gelbe Punkte oder Mosaikmuster auf Blättern
- Blattkräuselung
- Virusinfektionen durch Saugtätigkeit
Natürliche Gegenmaßnahmen:
- Pflanzen regelmäßig kontrollieren
- Mischkultur mit stark duftenden Kräutern wie Thymian
- Neemöl-Spritzungen
- Förderung von Nützlingen wie Spinnen oder Schlupfwespen
Tipp: Zikaden treten gern an Lavendel, Rosen, Reben oder Kräutern auf – kontrollieren Sie diese Pflanzen regelmäßig.
10. Minierfliegen – Die „Blattkünstler“
Erkennung: Minierfliegen sind selbst kaum zu sehen, aber ihre Larven hinterlassen typische Spuren: gewundene, helle Gänge im Blattinneren – fast wie kleine Tunnel.
Typischer Schaden:
- Sichtbare Miniergänge (meist weißlich oder durchsichtig)
- Vorzeitiger Blattfall
- Schwächung der Pflanze bei starkem Befall
Was hilft wirklich:
- Befallene Blätter frühzeitig entfernen
- Gelbtafeln zur Überwachung aufstellen
- Neemöl oder Präparate mit Azadirachtin
- Mischkultur mit Zwiebelgewächsen
Tipp: Lassen Sie befallene Blätter nicht auf dem Beet liegen – darin entwickeln sich neue Larven!
Wie lassen sich Blattschädlinge dauerhaft vermeiden?
Ganz verhindern lassen sich Schädlinge leider nie – aber Sie können Ihren Garten so gestalten, dass Schädlinge es schwerer haben:
- Stärken Sie Ihre Pflanzen durch Kompost, Jauchen und passende Standorte.
- Setzen Sie auf Mischkultur und Vielfalt statt Monokultur.
- Fördern Sie Nützlinge, indem Sie Wildblumen, Insektenhotels oder kleine Wasserstellen integrieren.
- Regelmäßig kontrollieren – besonders Blattunterseiten und Triebspitzen.
- Bei Befall schnell handeln, aber mit Bedacht.