Mittel gegen Heuschnupfen: Tipps zur effektiven Behandlung einer Pollenallergie
Nach dem Frühlingsanfang freuen sich viele auf das milde Wetter. Doch für andere ist die Blütezeit eine große Herausforderung: Blumen, Bäume und Stauden sondern Pollen ab, die bei empfindlichen Menschen eine allergische Reaktion auslösen können. Mit Heuschnupfen wird eine der häufigsten Allergien Europas bezeichnet. Die Anzahl der Allergiker hat sich in den letzten Jahrzehnten bundesweit verdoppelt. Heutzutage wurde die saisonal bedingte Pollenallergie bei rund 15% der Bevölkerung Deutschlands diagnostiziert. Die Betroffenen leiden an juckenden Augen, einer laufenden Nase und Brennen am Gaumen. Unter Umständen kann der Heuschnupfen zu Komplikationen wie allergisch bedingter Asthma führen. Die ersten Symptome werden ab April gespürt und bereiten Beschwerden bis zum Ende September. Aufgrund der ziemlich langen Periode des Pollenfluges und die zunehmende Zahl der Allergiker ist es sehr wichtig, die Allergie effektiv zu behandeln. Wir haben für Sie mehrere Ideen für wirksame Mittel gegen Heuschnupfen zusammengefasst und erklären, worauf es bei der Behandlung einer Pollenallergie kommt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Pollenallergie und welche sind die Auslöser
Heuschnupfen ist ein Sammelbegriff, mit dem verschiedene Schnupfenarten bezeichnet werden. Auslöser sind ausschließlich die sogenannten Aeroallergene, d.h. Allergene, die nur mit der Luft übertragen werden. Der größte Teil dieser Allergene bildet die Gruppe der Pollen, die im Freien mit dem Wind verbreitet werden.
Ab Mitte April finden sich im Flachland bereits große Konzentrationen von Hagebuchen-, Eschen- und Birkenpollen, während in den Gebirgsregionen die Belastung durch Pollenflug geringer ist. Dabei gelten die Baum-, Getreide- und Gräserpollen als besonders aggressiv. Ein stickstoffhaltiger Regen, gefolgt von mehreren Tagen mit mildem und trockenem Wetter bietet die besten Voraussetzungen zum Keimen. Dem Wetterdienst sind diese Bedingungen bewusst, deswegen wird von den Meteorologen jedes Jahr ein Pollenkalender erstellt. Der Kalender ermöglicht eine genaue Vorhersage, die die Allergiker paar Tage vor der Hochsaison warnen kann. So bleibt ausreichend Zeit, um einige einfache Maßnahmen zur Vorbeugung von Heuschnupfen zu ergreifen. Wir erklären Ihnen unten in Details, wie Sie sich vor Pollenallergien schützen und die Symptome mildern können.
Zahlreiche Studien haben dabei bewiesen, dass besonders Pollen der Bäume in den Großstädten Heuschnupfen auslösen können. Es gibt zwei Gründe dafür: Zum einen sind die Bäume in den Städten den Abgasschadstoffen ausgesetzt, die sich während der Keimperiode an die Baumpollen lagern, zum anderen reizt die verschmutzte Luft zusätzlich die menschliche Haut und Schleimhaut. Alles in allem lässt sich die Schlussfolgerung machen, dass deswegen die Stadtbevölkerung besonders stark an allergischer Rhinitis leidet.
Aber auch im eigenen Haus sind wir gefährdet. Denn auch Hausstaubmilben, die Sporen der Schimmelpilze oder Tierhaare können, wenn eingeatmet, Allergien auslösen. Der Unterschied zu den Pollenallergie besteht darin, dass während die erste wetter- und jahreszeitbedingt ist, kann die zweite zu Dauerschnupfen führen.
Welche sind die Symptome von Heuschnupfen und wie wird die Allergie diagnostiziert?
Die Symptome eines Heuschnupfens können stark variieren. Viele der Betroffenen leiden an Niesen, Juckreiz, tränenden Augen, chronischer Müdigkeit, verschiedenen Kontaktalergien und Dermatitis. Die Ärzte raten dabei dazu, sich bei Husten immer untersuchen zu lassen. Denn es kann sein, dass sich die Symptome im Laufe der Zeit verschlimmern und auf die Bronchien ausweiten. Besonders allergische Kleinkinder sind von einer Asthma gefährdet, die Eltern sollten deswegen am liebsten sich immer beim Hausarzt beraten lassen, um Komplikationen zu vermeiden. Er kann am besten einschätzen, ob eine Behandlung mit Medikamenten als Vorbeugungsmaßnahme Sinn macht und eventuell eine Therapie verschreiben.
Bevor es aber zu einer Behandlung kommt, ist es wichtig, die genaue Ursache zu erfahren. Die Diagnose einer allergischen Rhinitis fällt in den meisten Fällen nicht schwierig. Die Ärzte untersuchen die Patienten und entscheiden aufgrund der Symptomatik, ob ein Haut- oder ein Bluttest notwendig ist. Eine molekulare Diagnostik und nasale Tests können in manchen Fällen wichtige Informationen liefern. Sobald die Auslöser feststehen, können die Fachkräfte eine passende Therapie empfehlen.
Therapien und Vorbeugungsmaßnahmen
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Während bei einer Kontakt- oder Nahrungsmittelallergie die Ärzte empfehlen, die Allergenen aus dem Menü bzw. Kosmetik auszuschließen, ist es bei Heuschnupfen unmöglich, den Auslöser komplett zu meiden. Stattdessen werden in diesen Fällen Maßnahmen zur Hyposensibilisierung ergriffen. Mit einer Immuntherapie werden die Betroffenen gegenüber den Allergenen unempfindlich gemacht. Rund 65% der Patienten werden positiv von der Therapie beeinflusst, bei der Mehrheit wird das Risiko für Entwicklung von weiteren Allergien wesentlich verringert. Sie leiden außerdem seltener an Komplikationen wie Husten und Asthma und brauchen weniger oder gar keine Arzneimittel während der Hochsaison der Pollen.
Wichtige Vorbeugungsmaßnahmen, die die Betroffenen im Voraus ergreifen können, sind außerdem:
1. Während der Hochsaison der Pollen seltener lüften und im Haus einen Luftreiniger anschalten.
2. Die Kleidung im Trockner, und nicht im Freien trocknen.
3. Wenn Sie ausgehen müssen, dann ist ein Nachmittag, nach einem Regen die optimale Zeit dafür. Der Regen reinigt die Luft von schwebenden Pollen
4. Keine Gartenarbeit während der Hochsaison. Besonders Rasenmähen sollten die Allergiker auf die Dauer vermeiden.
5. Vor dem Ausgehen Nasenbalsam oder Vaseline auf die Nasenschleimhaut auftragen.
6. Nach jedem Spaziergang duschen.
7. Die empfindlichen Augen mit Sonnenbrillen vor Pollen schützen.
8. Anderen Allergenen vorbeugen: Das eigene Zuhause vor dem Beginn der Hochsaison gründlich reinigen und täglich staubsaugen. Wenn möglich die Haustiere draußen halten und nicht im Haus lassen.
9. Zigarettenrauch und starke Düfte vermeiden.
10. Falls notwendig, Schimmel im Haus entfernen.
Honig
Honig kann unter Umständen eine überraschend effektive Wirkung haben und sich als ein der besten Mittel gegen Heuschnupfen erweisen. Das Naturprodukt enthält nämlich geringe Mengen an Pollen und kommt deswegen als ein Mittel zur Desensibilisierung zum Einsatz. Wer täglich Honig konsumiert könnte ähnlich wie bei einer Hyposensibilisierungstherapie den Körper langsam an die Allergene gewöhnen. Damit aber der gewünschte Effekt erzielt wird, müssen Sie sich jedenfalls an einige Grundregeln halten:
1. Kaufen Sie Honig nur von lokalen Händlern. Nur wenn die Bienen sich vom Blütenstaub aus der Gegend ernährt haben, wird der später von ihnen produzierte Honig auch die Polen enthalten, die eine allergische Reaktion bei Ihnen auslösen.
2. Wenn Sie im Frühjahr an Heuschnupfen leiden, dann müssen Sie Honig kaufen, der im Frühling geschleudert ist. Leiden Sie dagegen im Sommer an Allergien, dann sollte das Naturprodukt im Spätsommer geschleudert werden.
Wenn Sie allergische Asthma haben, sollten Sie Honig lieber komplett vermeiden. Auch für Kleinkinder ist diese Methode weniger geeignet. Ansonsten können Sie schon mindestens 4 Monaten vor der Hochsaison täglich Honig essen. Beginnen Sie mit einem Teelöffel täglich und erhöhen Sie sehr langsam die Menge, bis Sie vier Esslöffel täglich zu sich nehmen. Falls Sie an schweren Allergien leiden, sollten Sie zuerst unbedingt die Therapie mit Honig mit Ihrem Hausarzt besprechen.
Vitamin C
Vitamin C ist ein natürliches Antihistaminikum, das unter anderem Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten. Die Früchte sind außerdem reich an Flavonoiden, die antioxidative Eigenschaften haben. Die Kombination zwischen Vitamin C und Flavonoiden kann effektiv Beschwerden wie verstopfte Nase lindern. Da die Kombination mit Milch die Wirkung von Flavonoiden neutralisieren kann, empfehlen die Experten auf Tee mit Zitrone und Milch zu verzichten. Stattdessen können Sie im Frühling täglich eine Tasse frischen Saft pressen und mit einer halben Tasse Wasser verdünnen. Trinken Sie den Saft am Morgen, nachdem Sie gefrühstückt haben.
Scharfer Paprika / Chilischoten
Scharfer Paprika / Chilischoten enthalten Capsaicin, ein Stoff, der dem Gemüse seinen scharfen Geschmack gibt. Je nach dem Schärfegrad können Sie eine halbe bis eine Chilischote täglich zu Salaten und Gerichten dazugeben. Sie wird Beschwerden wie Niesen oder Juckreiz mildern, wirkt schleimlösend und kann Schwellungen reduzieren.
Carotinoide
Carotinoide sind ähnlich wie Flavonoide, Pigmente, die für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt sind und die Abwehrkräfte stärken können. Karotten, Aprikosen, Süßkartoffeln, Kürbisse und Spinat sind reich an Carotinoide. Nehmen Sie mindestens eine Handvoll von den bereits erwähnten Obst- und Gemüsesorten täglich zu sich.
Welcher Tee hilft bei Polenallergie?
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Selbst wenn Kamillentee für seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften gefeiert wird, sollten Allergiker lieber darauf verzichten. Der ansonsten milde Tee kann die allergische Reaktion verstärken. Stattdessen bieten sich Pfefferminztee oder Schwarztee als Alternativen. Kühle Kompresse mit Schwarztee helfen bei tränenden Augen. Anstatt die Teebeutel selbst auf die Augen zu legen, können Sie Wasser kochen, den Teebeutel für drei Minuten eintauchen und dann entfernen. Lassen Sie den Tee sich zuerst auf Raumtemperatur abkühlen und stellen Sie ihn dann für 15 bis 30 Minuten im Kühlschrank. Tauchen Sie Wattepads in den Tee ein und legen Sie sie anschließend auf die Augen. Lassen Sie die Kompresse für 15 Minuten wirken und entfernen Sie dann die Wattepads.
Knoblauch
Knoblauchzehen enthalten den Stoff Quercetin, der die Wirkung von Histamin abschwächt. Wer seine Symptome mit Knoblauch mildern möchte, sollte zwei Monate vor der Hochsaison der Pollen eine bis zwei Knoblauchzehen täglich roh verzehren. Sie können auf Wunsch zum Beispiel Salate oder Vorspeisen damit abschmecken und die Knoblauchzehen entweder pressen oder in dünne Scheiben schneiden.
Vaseline
Eines der beliebtesten Mittel gegen Heuschnupfen, und vielleicht das günstigste und gleichzeitig effektivste ist die Vaseline. Wer vor dem Ausgehen Vaseline auf und in die Nase verteilt, wird die Allergene von der Nasenschleimhaut fernhalten. Die Pollen werden nicht eingeatmet, sondern kleben an der Vaseline. Zwar kann die Vaseline, im Unterschied zu den anderen oben genannten Maßnahmen nicht zur Vorbeugung beitragen, sie eignet sich aber perfekt zur Milderung der Symptome.
Zu Hause können Sie dann die Nase mit Salzwasser duschen, um die Vaseline auf schonende Weise zu entfernen und die Schleimhaut zu pflegen. Diese Nasenduschen sollten Sie aber nur in der akuten Phase, also in der Hochsaison der Pollen verwenden.
Duftöle
Duftöle kommen ebenfalls oft bei der Behandlung von allergischer Rhinitis zum Einsatz. Pfefferminzöl wirkt schleimlösend, ätherisches Oreganoöl – entzündungshemmend und Eukalyptus Duftöl kann bei einer laufenden Nase helfen. Lavendel- und Muskatellersalbeiöl können Kontaktallergien und Hautentzündungen regulieren.
Es gibt mehrere Varianten, wie Sie mit ätherischen Ölen ihre Beschwerden mildern können:
1. Bei verstopfter Nase können Sie einmal am Tag paar Tropfen eines Duftöls Ihrer Wahl auf ein Taschentuch geben und es dann vor der Nase halten. Atmen Sie dann für mehrere Minuten die ätherischen Öle ein.
2. Bringen Sie Wasser zum Kochen, nehmen Sie dann den Topf vom Herd und geben Sie mehrere Tropfen Duftöl dazu. Bedecken Sie Ihren Kopf mit einem Tuch und atmen Sie dann den Dampf ein. Wiederholen Sie 2 bis 3 Mal täglich.
3. Geben Sie Duftöle in ein Aroma-Öl Duftvernebler.
4. Mischen Sie die Öle dem Badewasser bei.
Hilft wirklich Akupunktur bei Heuschnupfen?
Nicht nur Kräuter und bestimmte Gemüse- bzw. Obstsorten helfen zur Reduzierung der Symptome der Pollenallergie. In den letzten Jahren wird immer öfter von Akupunktur als Behandlungsmethode gesprochen. In England raten manche Arztverbände, Patienten, die keine Medikamente einnehmen möchten, mit Akupunktur zu behandeln. In Deutschland ist sich die Fachwelt nicht einig, ob eine solche Behandlung wirklich die Beschwerden reduzieren kann, oder nicht.
Millionen von Menschen leiden jedes Jahr an Heuschnupfen, allein in Deutschland ist jeder fünfte von der allergischen Rhinitis betroffen. Die meisten Menschen gehen aber nicht zum Arzt und möchten keine Medikamente nehmen. Ein Fehler, eigentlich, denn gerade der Hausarzt kann einschätzen, ob andere Mittel gegen Heuschnupfen angewendet werden können oder man doch lieber Medikamente nehmen sollte, um Komplikationen wie Asthma zu vermeiden.