Pflegeleichte Grabbepflanzung von Sommer bis Winter – Tipps und Ideen
Gräber sind ein Ort der Erinnerung an geliebte Menschen, ihre letzte Ruhestätte. Viele Angehörige pflegen diese selbst, weshalb eine angemessene Grabgestaltung und pflegeleichte Grabbepflanzung die erfolgreiche Formel für einen ordentlichen, schön bepflanzten Ort der letzten Ruhe ist. Außerdem hat die Gartenarbeit eine therapeutische Wirkung und hilft den Verlust zu verarbeiten. Für die Grabbepflanzung gibt es viele Möglichkeiten, die sich vom Standort zum Standort unterscheiden. Meist besteht sie aus drei verschiedenen Bereichen: Rahmenpflanzen, Bodendeckern und Wechsebepflanzung. Die letzte sollte, laut Experten, nicht mehr als ein Drittel der Fläche betragen, Bodendecker kommen auf die Hälfte, und Rahmenpflanzen nehmen den restlichen Platz auf – circa 15 % des geplanten Bereichs.
Inhaltsverzeichnis
- Pflegeleichte Grabbepflanzung – Rahmenpflanzen
- Je nach Jahreszeit
- Im Frühjahr – rote Primeln und weißen Zierkies
- Im Sommer
- Im Herbst – Kirschlorbeere, Sternmoos und weiße Chrysantemen
- Zauberschnee (Euphorbia-Hybride ‘Diamond Frost’)
- Winterharte Besenheide (Calluna vulgaris)
- Winterharte Pflanzenarten
- Nach Standort auswählen – sonnige, halb- oder vollschattig
- Üppige Begrünung mit blühenden Pflanzenarten für sonnigen Standort
- Geeignete Sonnenliebhaber
- Lobelien, gelber Steinkraut und Koniferen im Halbschatten
- Symbolik und Bedeutung der Pflanzenarten
- Tipps für pflegeleichte Grabbepflanzung
- Die Auswahl der richtigen Pflanzen
- Pflegeleichte Arten – Koniferen, Spindelstrauch, Blauschwingel
- Asymmetrische Grabbepflanzung ist empfehlenswert
- Bodenabdeckungen aus Kies oder farbigem Rindenmulch
- Steinplatten, Liegesteine und Findlinge auf der Grabfläche
Pflegeleichte Grabbepflanzung – Rahmenpflanzen
Rahmenpflanzen verbinden den Grabstein mit der Begrünung und stehen oft am oberen Ende des Grabes, umrahmend es von rechts oder links. Dafür werden meist Gehölze verwendet – Zypresse, Wacholder, Eibe, Kiefer und auch Buchsbaum. Empfehlenswert ist es symmetrische Pflanzungen zu vermeiden und sich für asymmetrische zu entscheiden, da diese die geringe Grabfläche optisch vergrößern. Zusammenstellen von unterschiedlichen Pflanzenarten oder Stauden mit verschiedener Höhe wären eine optisch ansprechende Gestaltungsmöglichkeit.
Bodendecker für schattige und halbschattige Standorte
Die Bodendecker nehmen den größten Teil der Fläche ein und das aus mehreren Gründen – sie sind pflegeleicht, bevorzugen halb- bis schattige Standorte und unterdrücken das Unkraut, wenn sie dicht gewachsen sind. Als Klassiker gelten Efeu (Hedera helix) und die Immergrüne Heckenkirsche (Lonicera nitida). Andere immergrüne Bodendecker eignen sich auch als pflegeleichte Grabbepflanzung:
- Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens)
- Haselwurz (Asarum europaeum)
- Dickmännchen (Pachysandra terminalis)
- Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
Immergrüne Bodendecker – Zwergmispel (Cotoneaster dammeri)
Die Zergmispel beeindruckt nicht nur durch kräftig grüne und hübsch geformte Blätter. Auch durch rote Beeren wird sie geziert und bedeckt das Grab somit auf hübsche und pflegeleichte Weise. Es handelt sich um eine frostharte Pflanze, sodass sie ein mehrjähriges Exemplar erhalten, das noch lange Zeit das Grab zieren wird. Ein Halbschatten oder sonniger Standort wird bevorzugt. Es ist mit einer Höhe von 30 cm zu rechnen. Eine Pflanze erhält außerdem eine Breite von bis zu 15 cm, was Sie für eine ausreichende Anzahl beachten sollten.
Mühlenbeckia (Muehlenbeckia axillaris)
Der beste Standort für die Mühlenbeckia ist ebenso ein halbschattiger, doch heller Platz. Wichtig zu wissen ist, dass die Pflanze recht viel Feuchtigkeit benötigt. Obwohl die Pflanze auch in der direkten Sonne wachsen kann, sollte solch ein Ort aufgrund des hohen Wasserbedarfs vermieden werden. Dann würde die Erde nämlich zu schnell austrocknen. Natürlich kommt es darauf an, wie oft Sie das Grab besuchen und pflegen können. Je nach Größe der Pflanze, werden pro Quadratmeter 11 bis 25 Stück gepflanzt. Da die Pflanze bis zu Minus 20 Grad winterfest ist, kann nach dem Laubabfall im Herbst im Frühjahr mit neuen Blättern gerechnet werden.
Sternmoos (Sagina subulata)
Mehrjährig und winterfest ist das Sternmoos bei bis zu Minus 15 Grad. Da diese Art wie auch andere Moosarten viel Feuchtigkeit benötigt, ist ein schattiger bis halbschattiger Standortvorzuziehen. Möchten Sie das Moos dennoch an einen sonnigen Standort pflanzen, ist eine ausreichende Bewässerung Pflicht und das am besten am Morgen oder Abend, damit das Wasser vom Boden aufgenommen werden kann, noch bevor es von der Hitze verdunstet wird. Ein recht sandiger Boden ist ebenso wichtig, damit die Wurzeln nicht in den feuchten Jahreszeiten faulen.
Stachelnüsschen (Acaena)
Das Stachelnüsschen ist perfekt für eine pflegeleichte Grabbepflanzung geeignet. Grund für seine Beliebtheit ist vor allem das bunte Laub, dessen Farbe von grün-blau über kupferrot bis hin zu kräftigem Rot reicht. Ungefähr nach dem Sommer erscheinen dann die interessanten stacheligen Fruchtstände, die der Pflanzen einen weiteren interessanten Charme verleihen. Garantieren Sie einen durchlässigen Boden, um Fäulnis im Winter zu vermeiden. Ein Mix aus Lehm und Sand ist bestens geeignet. Ein sonniger Standort ist zudem vorzuziehen. Im Winter sollte die Pflanze am besten mit einem Kälteschutz aus Reisig abgedeckt werden.
Je nach Jahreszeit
Ein Dritter Teil der Grabfläche beträgt in der Regel die Wechselbepflanzung, die dreimal im Jahr gewechselt wird – Frühling Sommer und Herbst. Schon im Herbst, am besten im September und November, beginnt die Anpflanzung der Zwiebelblumen und Hornveilchen für den Frühling.
Im Frühjahr – rote Primeln und weißen Zierkies
Grabgestaltung Ideen für jede Jahreszeit und Feiertage
Als Grabgestaltung Ideen mit Blumen und Pflanzen gehören Sukkulenten, Echiverien oder das Alpenveilchen. Gräser wirken elegant und sorgen für eine angenehme
Setzen Sie Akzente über das ganze Jahr hindurch durch das Anpflanzen von Pflanzenarten, die unterschiedlich blühen – zum Beispiel frühe und späte Zwiebelblumen, wie Krokusse, Hyazinthen und Zierlauch. Andere Arten sind wiederum eine gute Wahl als Umrandung – Primeln (Primula), Vergissmichnicht, Tausendschön (Bellis) und Stiefmütterchen.
Rote Tausendschön (Bellis)
Tulpen, Hornveilchen und Narzissen, in kleinen Gruppen zwischen den Bodendeckern gesetzt, kommen mit ihren bunten Blüten besonders gut zur Geltung. Diesen reicht das Licht unter den Laubbäumen und sie sind außerdem unempfindlich gegen Frost. Auf diese Weise müssen Sie sich nicht jedes Jahr um eine erneute Bepflanzung Gedanken machen. Die Zwiebel bleiben einfach in der Erde und erscheinen im nächsten Frühling aufs Neue.
Im Sommer
Im Sommer werfen die Bäume dichten Schatten auf die Grabfläche und ein tägliches Gießen wäre auch unmöglich, deshalb sollte man sich für anspruchslosere Pflanzen entscheiden. Eine gute Lösung wären:
- Geranien
- Margeriten
- Begonien
- Fuchsien
- Sommerphlox (Phlox paniculata)
- weiße Duftsteinrich (Lobularia, Alyssum maritimum)
Blau blühende Lobelien (Lobelia)
Lobelien erfreuen uns mit ihren Blüten zwischen Mai und September und benötigen zu diesem Zweck einen möglichst sonnigen Standort, denn ursprünglich stammen sie aus Südafrika und anderen warmen Gebieten. Notfalls eignet sich aber auch ein Halbschatten. Die einjährige Pflanze benötigt eine Außentemperatur von mindestens 15 Grad, sowie eine wasserdurchlässige Erde, die aber nie austrocknen und regelmäßig gedüngt werden sollte.
Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana) oder Primeln in unterschiedlichen leuchtenden Farben
Mit Primeln und dem Fleißigen Lieschen erhalten Sie ohne Zweifel wunderschöne und vor allem bunte Hingucker und eine pflegeleichte Grabbepflanzung. Angeboten werden die Pflanzen in den verschiedensten Farben. Während das Fleißige Lieschen einen Schatten und Halbschatten bevorzugt, sollte für die Primel ein Halbschatten oder ein sonniger Ort gefunden werden. Lieschen sind nicht winterhart und werden als einjährige Pflanze verkauft, während Primeln den Winter durchaus überstehen können. Beide Blumenarten benötigen viel Wasser. Zur Pflege gehört auch das regelmäßige Entfernen der verwelkten Blüten. Nur so können sich nämlich immer wieder neue Blüten bilden und Sie lange Zeit erfreuen.
Im Herbst – Kirschlorbeere, Sternmoos und weiße Chrysantemen
Im Herbst werden traditionell Gräber bepflanzt und mit Blumengestecken geschmückt, da die Tagen an denen man der Verstorbenen gedenkt bevorstehen – die „stillen Feiertage“ Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November. Herbstblüher, wie Herbstzeitlosen und Herbstmargeriten auch die Alpenveilchen (Cyclamen persicum), eignen sich für die Wechselbepflanzung, die aus der Ferne besonders schön wirkt und Akzente mit kräftigen Blütenfarben setzt. Rotlaubige Purpurglöckchen, gelbe Chrysanthemen und Paprikapflanzen mit dekorativen Früchten sehen wunderschön aus und könnten als Schalenbepflanzung eingesetzt werden. .
Zauberschnee (Euphorbia-Hybride ‘Diamond Frost’)
Eine anspruchslose Pflanze, die bei der Grabgestaltung eingesetzt wird, ist der Zauberschnee (Euphorbia-Hybride ‘Diamond Frost’). Er wirkt zart mit seinen weißen, kleinen Blüten, ist aber sehr widerstandsfähig und blüht von Mai bis zu den ersten Frösten im November. Die Pflanze benötigt einen Halbschatten oder einen sonnigen Standort, denn sie ist sehr wärmeliebend. Haben Sie nur einen Schatten zur Verfügung, kann der Zauberschnee auch dort gepflanzt werden, jedoch ist dann mit einer geringeren Blütenmenge zu rechnen. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig, wobei kurze Trockenperioden problemlos vertragen werden. Gedüngt wird von Ende des Frühjahrs zum Spätsommer regelmäßig. Auf eine Überdüngung ist jedoch zu achten. Zu viele Salze bekommen der Pflanze nämlich nicht. Ansonsten erhalten Sie aber das perfekte Exemplar für eine pflegeleichte Grabbepflanzung.
Winterharte Besenheide (Calluna vulgaris)
Im Herbst sollte jede Menge Gertenarbeit erledigt werden – Stauden und immergrüne Sträucher gepflanzt, währenddessen nicht winterharte Pflanzen zur Überwinterung eingelagert. Das abfallende Laub sollte regelmäßig entfernt werden, um eventuellen Krankheiten an den Pflanzen vorzubeugen.
Winterharte Pflanzenarten
Die Besenheide (Calluna vulgaris) blüht in rosa oder violett und zusammen mit den Grüntönen des Wacholders und die weißen kugeligen Früchten der Schneebeere ergibt eine sehr anmutige Bepflanzung mit reizvollen Schattierungen. Kleinwüchsuge Sorten eignen sich als Schalenbepflanzung für kleinflächiges Grab oder Urnengrab – zum Beispiel Calluna vulgaris. Die Christrose (Helleborus niger) ist eine der winigen im Winter blühenden Pflanzen und verleiht einen ganz besonderen Blickfang.
Nach Standort auswählen – sonnige, halb- oder vollschattig
Wie bei der Begrünung und das Pflanzenbeet im Garten, auch diese für die Grabfläche sollte der Standort berücksichtigt werden, um die richtige Pflanzen grundsätzlich ausgewählt zu werden.
Üppige Begrünung mit blühenden Pflanzenarten für sonnigen Standort
Geeignete Sonnenliebhaber für pflegeleichte Grabbegrünung sind Bodendecker-Rosen, Geranien, Eisbegonien, Elatior-Begonien und die Kalanchoe mit ihren dickfleischigen Blättern. Besonders trockenheitstolerant und auf Gräbern sehr beliebt ist die Dipladenia (Mandevilla sanderi), auch als robustes Blühwunder bezeichnet. Unterschiedliche Züchtungen erfreuen mit weißen, leuchtend roten, rosafarbenen oder üppig gelben Blüten. Sonnige bis halbschattige Standorte vertragen ganz gut Fleißige Lieschen und Männertreu.
Geeignete Sonnenliebhaber
Was pflanzen unter Obstbäumen - angemessene Unterpflanzung
Geeignete Pflanzen unter Obstbäumen unterstützen und wirken positiv dem Wachstum der gezüchteten Arten. Die Baumscheiben können gezielt bepflanzt werden.
Grabenerde ist meist eher trocken und sandig, weshalb Pflanzenarten, die sich an sonnigen Standorten sehr wohl fühlen, sich ideal für Bepflanzung an vollsonnigen Standorten eignen. Beliebte Sorten sind:
- Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
- Kriech-Wacholder (Juniperus horizontalis)
- Stachelnüsschen (Acaena buchananii)
- Fiederpolster (Leptinella squalida)
- Woll-Ziest (Stachys)
Bodendecker und Immergrüne für schattigen oder halbschattigen Standort
Lobelien, gelber Steinkraut und Koniferen im Halbschatten
Für Gräber in Schattenlage eignen sich fast alle Bodendecker und Immergrüne, aber auch Fuchsien und Knollenbegonien.
Symbolik und Bedeutung der Pflanzenarten
Viele Pflanzen sind wegen ihrer Symbolik sehr beliebt und dadurch kann der Charakter des Verstorbenen oder die Gefühle der Angehörigen zum Ausdruck gebracht werden. Pflanzen mit stacheligen Blättern, wie der Ilex und der Feuerdorn, haben im Volksmund den Ruf, das Böse fernzuhalten. Als Lebensbaum wurde die Thuja bezeichnet und die Hängende Kätzchenweide (Salix caprea ‘Pendula’) steht für Leistungsfähigkeit und Vitalität. Andere Pflanzen mit übertragener symbolischer Bedeutung sind:
- Gedenkemein (Omphalodes verna)
- Tränendes Herz (Dicentra spectabilis)
- Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)
- Schlüsselblume (Primula veris)
- Lilie (Lilium)
Tipps für pflegeleichte Grabbepflanzung
Gräber werden am besten morgens gelegentlich gegossen, da mittags die Sonne die nasse Blätter und Blüten verbrennt. Werden die Pflanzen abends gegossen, können die die Feuchtigkeit nicht richtige aufnehmen, bevor die Temperaturen sinken.
Die Auswahl der richtigen Pflanzen
Bei der Auswahl der richtigen Pflanzen für Grabbepflanzung sollte immer den Geschmack des Verstorbenen berücksichtigt werden.
Pflegeleichte Arten – Koniferen, Spindelstrauch, Blauschwingel
Rahmenbepflanzung und Bodendecker, die dauerhafte Bepflanzung, sollte mit dem Grabstein abgestimmt werden und dazu passend ausgesucht werden.
Asymmetrische Grabbepflanzung ist empfehlenswert
Wenn die Grabfläche gering ist, wäre eine asymmetrische Grabbepflanzung zu empfehlen, um die Fläche optisch vergrößern
Bodenabdeckungen aus Kies oder farbigem Rindenmulch
Bodendecker sind im Prinzip die pflegeaunaufwendigste Variante für Begrünung der Grabfläche. Eine noch pflegeleichtere Alternative dazu sind Bodenabdeckungen aus Kies oder farbigem Rindenmulch.
Steinplatten, Liegesteine und Findlinge auf der Grabfläche
Von Friedhof zu Friedhof ist die Friedhofsordnung unterschiedlich und da steht meistens nach welcher Zeit das Grab schön bepflanzt werden muss. Abdeckende Steinplatten, Liegesteine und Findlinge sparen den Aufwand des Gärtners, sind aber nicht auf jedem Friedhof erlaubt.