Moderne Grabgestaltung als Alternative zur traditionellen – 2 Design Projekte

von Laura Klang

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Auf dem traditionellen Friedhof ist allerdings fast immer das Gleiche zu sehen – Grabsteine, je nachdem Bäume und vielleicht welche anspruchslose Pflanzen, die mit geringem Pflegeaufwand die Graboberfläche etwas lebendiger wirken lassen. Immer mehr streben Menschen nach naturgebundenem Leben und in Harmonie mit der Natur zu leben. Warum nicht diesen Wunsch und Philosophie nicht nach dem tatsächlichen Leben, bei der Bestattung anerkennen. Moderne Grabgestaltung durch ein alternatives und nachhaltiges Begräbnis lässt den Verstorbenen nicht so ganz gehen und bringt ihn, wo er gehört – in der Natur.

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Der Baum des Lebens ist ein verbreitetes Symbol, das mit religiösen und heiligen Umdeutungen verbunden ist und in der Mythologie vielen Völkern anwesend ist. Die heiligen Bäume stehen für die kosmische Ordnung, als Weltachse zwischen Himmel, Erde und Unterwelt. In den meisten alten Kulturen werden unterschiedliche Baumarten, wie Birke, Eiche, Pfirsichbaum oder Feige, als Symbol für Unersterblichkeit (China), Erwachens im Buddhismus, als Lebensbaum im Judaismus und bei Ägyptern gehalten.

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Die Überzeugung, dass der Mensch als ein Lebewesen nach dem Tod wieder in die Natur übergeht, ergibt die Idee für die „grünen“ Friedhöfe oder die so genannten FriedWälder. Der Leib des verstorbenen Mensch wird zur Grundlage für die Ernährung eines Baumes, der später als Ort des Gedenkens dient. So tritt der Mensch nach seinem Tod, in der Form eines Gehölzes, in den Lebenzysclus wieder ein.

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„Capsula Mundi“ ist ein Projekt, der im ökologischen Aspekt die unkonventionelle Kunst bzw. Design in der alten Brauchtum der Särge einbringt. In einer biologisch abbaubaren Kapsel wird man in Embryonalstellung eingebettet und als Nahrungsquelle für einen wachsenden Baum dient. Diese außergewöhnliche Bestattung bezieht sich auf mehrere Gedanken des menschlichen Ursprungs.

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Die Kapsel besteht aus abbaubarem Kunststoff und dient als eine Art Sarg. Ihre Ei ähnelnde Form ist nicht zufällig. Das Ei symbolisiert in vielen Kulturen die Fruchtbarkeit und ist als Zeichen des immer wiederkehrenden Lebens verehrt. Die Kapsel wird in die Erde gelegt und darauf ein Baum gepflanzt. Die Baumart könnte der Mensch selbst zu Lebzeiten ausgesucht hat oder seine Angehörige machen später das für ihn.

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Der Baum an sich ist ein Lebewesen im Unterschied zum Grabstein. Er wächst, blüht, braucht Pflege, wird uralt und bleibt für die Hinterlebenden zur Erinnerung an den geliebten Mensch. In sofern wird es als eine Art Wiedergeburt, Kreislauf der Natur, betrachtet.

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Ein wachsender Baum statt Grabstein gibt dem Tod neuen Sinn. Die Angehörige können sich um ihn kümmern und so trauern. Langsam werden die Friedhöfe zu richtig schönen Wäldern, die auch die Mitmenschen zusammenbringen. Ein Projekt, das zum Nachdenken lenkt. Solche Bestattungen sind aber vermutlich verboten. In Deutschland ist sogar das Verwahren der Urnenasche nicht erlaubt.

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Eventuell wird es zugelassen die Asche aus der Feuerbestattung in Urne unter einem Baum gelegt zu werden. In diesem Fall besteht die Urne aus Edelstahl, um den Boden nicht mit Stoffen und Schwermetallen der Totensache zu belasten. In manchen Ländern ist eine Naturbestattung zugelassen und die Asche wird auf hoher See oder Gebirgen verstreut.

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Bei diesem Design Projekt, das sich mit dem Thema Tod beschäftigt, wird die hochtechnologischen Fortschritt noch einbezogen. Ein Inkubator, Tone ähnelnd, fördert den Wachsund einer Pflanze aus der Asche des Verstorbenen und das wird durch eine App am Handy gesteuert.

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Die Idee stammt aus Barcelona, Spanien und ist unter dem Namen „Bios Incube“ auf Kickstarter zu finden. Die Urne, wo die Asche eingeschüttelt wird, besteht aus Kokosnuss und in der oberen Schicht Samen einer wählbaren Pflanze eingearbeitet. Diese Urne wird in einer Kunststofftone versenkt und dazu wird nur noch Wasser benötigt.

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Im Inkubator sind Sensoren eingebaut, die die wachsende Pflanze begleiten und ermitteln ob sie ausreichend Licht und Feuchtigkeit bekommt. Mittels einer App wird den korrekten Wachstum verfolgt und kontrolliert. Hinweise bezüglich Pflege und passenden Standort bekommt man auch durch das Smartphone.

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Am Tod kann man tatsächlich nichts ändern, aber können ihn als natürlichen Vorgang betrachten. Aus der Asche erwächst eine Pflanze, ein neues Leben, einen Anfang.

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*mehr über das Design Projekt „Capsula Mundi“ finden Sie hier

*mehr über das Design Projekt  „Bios Incube“ finden Sie hier 

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