Wissenschaft bestätigt: Diese Zutat aus der Küche macht Tomaten größer und süßer!
Kurkuma, kombiniert mit Milch, Bananenschalen und Kaffeesatz, verbessert Bodenqualität und Tomatenertrag.
Kurkuma für Tomaten? Klingt verrückt – funktioniert aber! Laut einer aktuellen Studie wachsen Tomaten mit einem natürlichen Kurkuma-Dünger kräftiger, süßer und farbintensiver.
Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken einfach besser – vor allem, wenn sie kräftig wachsen, saftig sind und eine tiefrote Farbe entwickeln. Genau dabei könnte ein natürlicher Dünger helfen, den bisher kaum jemand auf dem Schirm hatte: Kurkuma. Ja, richtig gelesen! Die gelbe Wurzel, die sonst Currygerichten Farbe gibt, zeigt in einer wissenschaftlichen Studie erstaunliche Effekte auf Tomatenpflanzen.
Kurkuma als Pflanzennahrung? Was hinter der Idee steckt
Ein Forscherteam um Carvajal-Mena hat 2022 untersucht, wie sich ein selbstgemischter Dünger mit Kurkuma, Küchenabfällen und Holzasche auf Tomaten auswirkt. Die Studie wurde unter Gewächshausbedingungen durchgeführt – doch die Ergebnisse sind auch für Hobbygärtner hochinteressant.
Was genau wurde getestet?
Der sogenannte TF-Dünger („Turmeric Fertilizer“) wurde in drei Konzentrationen gemischt: 1,0 %, 2,5 % und 3,0 % Kurkuma. Die Basis bestand aus Kurkuma, Bananenschalen, Kaffeesatz, Milch und Holzasche. Eine Emulsion wurde hergestellt, die die Pflanzen nicht nur ernähren, sondern auch ihre Gesundheit fördern sollte.

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Die spannendsten Erkenntnisse aus der Studie
1. Bessere Bodenqualität
Schon ab 1,0 % Kurkumazusatz verbesserte sich der Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumgehalt im Boden – allesamt Nährstoffe, die Tomaten für ein gesundes Wachstum benötigen. Auch die Wasserspeicherfähigkeit stieg deutlich. Bei 3 % TF konnte der Boden über 50 g Wasser pro 100 g trockener Erde halten – ein Pluspunkt in trockenen Sommern.
2. Stärkere Pflanzen, mehr Fotosynthese
Die TF-behandelten Tomatenpflanzen entwickelten einen höheren Photosyntheseindex. Das bedeutet: Sie waren vitaler, konnten Sonnenlicht besser in Energie umwandeln und wuchsen dadurch kräftiger. Bei 3 % TF lag der Wert bei 0,72 im Vergleich zu nur 0,52 bei den unbehandelten Pflanzen.
3. Mehr und schönere Früchte
Pflanzen, die mit 2,5 % oder 3,0 % TF gegossen wurden, trugen bis zu 16 Früchte – doppelt so viele wie die Kontrollgruppe! Auch die Größe machte Eindruck: Die Tomaten erreichten Durchmesser von über 52 mm.
4. Kräftige Farbe, besserer Geschmack
Durch den hohen Lycopingehalt reiften die Früchte schneller und entwickelten ein intensives Rot. Gleichzeitig stieg der Zuckergehalt auf bis zu 6,36 °Brix, während der Säuregehalt leicht sank. Das Ergebnis: Tomaten, die süßer schmecken und länger haltbar sein könnten.
Entdecken Sie in unserem Artikel „Warum sind Tomaten gesund und wofür? Das zeigen Studien“, wie Lycopin und andere Inhaltsstoffe Ihre Gesundheit unterstützen können.
5. Gesündere Pflanzen durch Kurkuma
Kurkuma ist bekannt für seine antibakterielle Wirkung – und genau das könnte auch den Pflanzen zugutekommen. Die Forscher vermuten, dass der Dünger das Risiko für Pilzinfektionen senkt und so die Gesundheit der Tomaten verbessert.

Wie Sie den Kurkuma-Dünger für Tomaten zu Hause selbst ansetzen
Keine Sorge – Sie brauchen kein Labor. Eine vereinfachte Variante lässt sich auch in der heimischen Küche herstellen:
Zutaten für ca. 1 Liter Dünger:
- 25 g Kurkumapulver (entspricht etwa 2 gehäuften Esslöffeln)
- 250 ml Vollmilch
- 1 Banane (Schale), kleingeschnitten
- 2 EL Kaffeesatz
- 1 EL Holzasche (von unbehandeltem Holz)
- Wasser
Hinweis: Die in der Studie eingesetzte 2,5 %-Konzentration bedeutet 2,5 g Kurkuma pro 100 ml Lösung – oder eben 25 g pro Liter. Wenn Sie also 25 g Kurkumapulver in Ihrem 1-Liter-Rezept verwenden, erreichen Sie genau jene Konzentration, die im Gewächshausversuch das beste Wachstum, den höchsten Ertrag und die beste Fruchtqualität bei Tomaten bewirkt hat.
So geht’s:
- Reste zerkleinern: Banane, Kaffeesatz und Asche mit etwa 500 ml Wasser im Mixer fein pürieren.
- Kurkuma-Milch anrühren: Milch leicht erwärmen (nicht kochen) und Kurkuma einrühren.
- Beides vermengen: Alles gut mischen und auf 1 Liter auffüllen.
- Optional sieben: Wenn Sie eine Gießkanne mit feinem Auslauf verwenden, empfiehlt es sich, die Mischung durch ein Tuch zu filtern.
- Anwendung: Etwa 200 ml pro Pflanze alle zwei bis drei Wochen. Gut schütteln vor Gebrauch!
Fazit: Ein echter Geheimtipp für nachhaltigen Tomatenanbau
Die Studie von Carvajal-Mena et al. zeigt eindrucksvoll, dass Kurkuma – clever kombiniert mit Haushaltsresten – ein wirksamer organischer Dünger sein kann. Gerade die 2,5-%-Variante überzeugte in Sachen Fruchtqualität, Bodengesundheit und Pflanzengesundheit. Wer Tomaten nachhaltig anbauen möchte, ohne auf chemische Dünger zurückzugreifen, sollte diese natürliche Mischung definitiv ausprobieren.
Quelle: Carvajal-Mena, N., Rangel-Castro, J.I., Cruz-Barrera, W.A. et al. (2022): Effect of turmeric-based organic emulsion fertilizer on soil properties, plant physiology and yield of tomato (Solanum lycopersicum L.). Published in Heliyon.
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