Welche Vitamine senken den Blutzucker? Hier ist eine kurze Liste
Hoher Blutzucker oder Hyperglykämie kann durch Medikamente, chronische Krankheiten oder ein Ungleichgewicht von Hormonen verursacht werden. Diabetiker können eine Hyperglykämie entwickeln, wenn sie nicht ausreichend Insulin einnehmen oder wenn sie zu viele Kohlenhydrate zu sich nehmen, insbesondere einfache Kohlenhydrate, die einen hohen glykämischen Index haben. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Vitamine dazu beitragen können, einer Hyperglykämie vorzubeugen, indem sie den Blutzuckerspiegel senken. Um welche Vitamine es sich handelt, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Den Großteil der Vitamine kann man über die Nahrung zuführen. Wenn das nicht möglich ist, sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Sie sollten allerdings nicht versuchen, Blutzuckerunregelmäßigkeiten mit Vitaminzusätzen zu regulieren, bevor Sie Ihren Arzt konsultiert haben.
Inhaltsverzeichnis
Vitamin D und Blutzuckerspiegel
Je mehr Vitamin D Sie konsumieren, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mit zunehmendem Alter an hohem Blutzucker und Typ-2-Diabetes erkranken, ergab eine Studie, die 2008 in der Fachzeitschrift Diabetes veröffentlicht wurde. Es ist jedoch noch nicht bekannt, wie Vitamin D dies bewirkt oder ob eine erhöhte Vitamin-D-Zufuhr die Werte von Menschen, die bereits einen hohen Blutzuckerspiegel haben, direkt senken kann. Neuere Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2014 deuten darauf hin, dass Vitamin D im Gehirn die Glukosetoleranz und Insulinsensitivität verbessern kann.
B Vitamine und ihre gesundheitlichen Vorteile im Alltag
B Vitamine haben jeweils ihre eigenen einzigartigen Funktionen. Sie hängen jedoch voneinander ab, um die besten gesundheitlichen Vorteile zu erzielen.
Gesunde Erwachsene sollten mindestens 600 internationale Einheiten pro Tag zu sich nehmen. Zu der Gruppe der D-Vitamine zählen Vitamin D3 (Cholecalciferol) und Vitamin D2 (Ergocalciferol). Laut Wissenschaftler ist Vitamin D3 wirksamer bzw. besser verwertbar als Vitamin D2. Vitamin D3 kommt überwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. Viel Vitamin D gibt es in Eiern, Fisch, Champignons und Avocados. 85 Gramm Lachs enthalten 447 IE Vitamin D, während 250 ml fettfreie oder Vollmilch 115 bis 124 IE liefern. Ein Eigelb spendet dem Körper ca. 40 IE an Vitamin D. 100 g Avocado mit 200 IE sind schon die beste pflanzliche Quelle für Vitamin D2, Pilze enthalten um die 80 IE.
Wer seinen Bedarf an Vitamin D nicht komplett über die Nahrung abdecken kann, greift zu Vitaminpräparaten. Vitamin D3 als Nahrungsergänzungsmittel wird auch manchmal mit Vitamin K2 in einer Kapsel kombiniert. Da Vitamin D fettlöslich ist, sollte man es mit einer Mahlzeit einnehmen.
Vitamin C und Blutzucker
Die Einnahme von Vitamin C-Präparaten kann bei Menschen mit Typ-2-Diabetes dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu senken und den Blutdruck im Laufe des Tages zu kontrollieren. Dies ergab eine Studie australischer Forscher, die 2019 in der Fachzeitschrift “Diabetes, Obesity and Metabolism” veröffentlicht wurde. Das Team der Deakin University in Victoria hat herausgefunden, dass die zweimalige tägliche Einnahme von 500 mg Vitamin C Menschen mit Typ-2-Diabetes helfen kann, indem sie den Blutzuckerspiegel senkt und die Blutzuckerspitzen nach dem Essen minimiert. Die Teilnehmer zeigten einen signifikanten Rückgang des Blutzuckerspiegels um 36 Prozent nach dem Essen.
B Vitamine und Blutzucker
Wirkung von Thiamin, Vitamin B1
Thiamin, auch als Vitamin B1 bekannt, ist notwendig für den Abbau von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweiß zur Energiegewinnung und für die Gesundheit des Immun- und Nervensystems. Laut einem Artikel, der 2012 im “Journal of Clinical Medicine Research” veröffentlicht wurde, ist es auch ein entscheidender Bestandteil des Glukosestoffwechsels. Typ-1-Diabetiker weisen häufig einen niedrigen Thiaminspiegel auf; zudem besteht bei einer großen Zahl von Personen mit hohem Blutzucker ebenfalls ein Thiaminmangel. Es ist jedoch nicht sicher, ob eine thiaminreiche Ernährung Blutzuckerprobleme verhindern kann.
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Männer benötigen täglich etwa 1,2 Milligramm Thiamin, Frauen hingegen nur 1,1 Milligramm. 100 Gramm Weizenkeim-Müsli enthält fast 2 Milligramm Thiamin, also mehr als 100 Prozent der empfohlenen Tagesmenge für einen Erwachsenen. 85 Gramm Schweinefilet mit 1 Milligramm Thiamin deckt 67 Prozent des Bedarfs eines Mannes und 73 Prozent des Bedarfs einer Frau.
Wirkung von Vitamin B6 auf den Blutzucker
Der durchschnittliche Erwachsene benötigt etwa 1,3 Milligramm Vitamin B6 oder Pyridoxin pro Tag. Vitamin B6, das für die Synthese von Antikörpern und des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen benötigt wird, spielt auch eine Rolle bei der Aufrechterhaltung eines konstanten Blutzuckerspiegels. Eine Studie, die 2012 im “Journal of Nutrition” veröffentlicht wurde, zeigte, dass eine niedrige Zufuhr von Vitamin B6 mit erhöhten Entzündungswerten im Körper und einem höheren Risiko für die Entwicklung einer Reihe von Krankheiten, einschließlich Diabetes, verbunden ist. Es sind zusätzliche Studien erforderlich, um festzustellen, ob eine höhere Zufuhr von Vitamin B6 direkt zur Regulierung des Blutzuckers beitragen kann. Um sicherzustellen, dass Sie genug Vitamin B6 zu sich nehmen, essen Sie regelmäßig Lebensmittel wie Bananen, Bohnen, Nüsse, Geflügel, Avocados und Vollkornprodukte.
Wirkung von Biotin, Vitamin B7
Ein in Jahre 2005 im “Journal of Nutritional Biochemistry” veröffentlichter Artikel kam zu dem Schluss, dass das B-Vitamin Biotin die Produktion von Verbindungen wie Insulin, die den Blutzucker regulieren, stimuliert, und die Synthese von Enzymen hemmt, die für die Produktion von Glukose in der Leber verantwortlich sind. Der Artikel berichtete auch, dass Menschen, die nicht genügend Biotin zu sich nehmen, mit höherer Wahrscheinlichkeit eine beeinträchtigte Glukosetoleranz und einen höheren Blutzuckerspiegel haben.
Die empfohlene Tagesdosis von Biotin für Erwachsene beträgt 30 Mikrogramm. Ein ganzes gekochtes Ei liefert 10 Mikrogramm Biotin, 85 Gramm Lachs enthalten etwa 7 Mikrogramm, und Haferflocken haben 20 Mikrogramm pro 100 Gramm. Andere gute Biotin-Quellen sind Leber, Hülsenfrüchte, Nüsse, Hering und Pilze wie Champignons, Shiitakepilz und Steinpilz.