Braucht Ihr Garten Kalk? So versorgen Sie kalkliebende Pflanzen richtig – und wann Sie besser darauf verzichten!
Kalk kann das Wachstum vieler Pflanzen fördern, aber wissen Sie, welche Arten es wirklich brauchen und welche besser in saurem Boden gedeihen? Lesen Sie weiter, um wichtige Informationen zu erhalten und Fehler beim Kalken zu vermeiden!
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum manche Pflanzen in Ihrem Garten nicht richtig gedeihen? Vielleicht kämpfen Ihre Rosen, der Rasen wird von Moos überwuchert oder Ihr Gemüse bleibt klein? Oft liegt das Problem im Boden – und hier kommt Kalk ins Spiel! Aber welche Pflanzen brauchen Kalk wirklich, und welche sollten ihn meiden? Und wie kalkt man richtig, ohne zu übertreiben? Ich gebe Ihnen praktische Tipps und zeige Ihnen sogar einige Hausmittel, falls Sie keinen Gartenkalk zur Hand haben!
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Kalk im Garten so wichtig?
Kalk ist nicht nur ein weißes Pulver, das man auf den Boden streut – er spielt eine große Rolle für die Gesundheit Ihres Gartens! Hier sind die wichtigsten Vorteile:
- Kalk verhindert sauren Boden – Durch Regen und Düngung wird der Boden mit der Zeit sauer, was viele Pflanzen nicht mögen. Kalk bringt das Gleichgewicht zurück.
- Er verbessert die Bodenstruktur – In schweren Lehmböden sorgt Kalk für mehr Luft und bessere Durchlässigkeit. Sandige Böden speichern mit Kalk Wasser und Nährstoffe besser.
- Kalk hilft Pflanzen, Nährstoffe besser aufzunehmen – In saurer Erde bleiben wichtige Stoffe wie Magnesium und Kalzium unzugänglich. Kalk löst dieses Problem.
- Er verhindert Moos im Rasen – Moos wächst oft, wenn der Boden zu sauer ist. Kalk kann helfen, es loszuwerden!
Aber Achtung: Nicht jede Pflanze mag Kalk! Streut man ihn falsch aus, kann das mehr schaden als nützen. Deshalb sollten Sie genau wissen, welche Pflanzen davon profitieren – und welche nicht.
Welche Pflanzen brauchen Kalk?
Jetzt wird’s praktisch: Diese Pflanzen lieben kalkhaltige Böden und wachsen dort besonders kräftig und gesund.
Gemüse, das Kalk braucht
- Kohlarten: Ob Blumenkohl, Brokkoli oder Rotkohl – alle lieben Kalk! Ein bisschen Kalk hilft, Krankheiten zu vermeiden und sorgt dafür, dass die Köpfe schön kräftig werden. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5.
- Lauch & Zwiebeln: Diese Gemüse gedeihen einfach besser in leicht alkalischer Erde. Ein bisschen Kalk macht da einen großen Unterschied!
- Spargel: Der Spargel fühlt sich in durchlässigen, kalkreichen Böden richtig wohl. Da wächst er am besten!
- Rote Bete & Sellerie: Kalk ist super für die Wurzelbildung und hält die Pflanzen gesund. Sowohl Knollen- als auch Stangensellerie mögen einen pH-Wert von 6,5 bis 7,0.
- Spinat: Dieses leckere Blattgemüse liebt es ebenfalls, wenn der Boden leicht alkalisch ist. Ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5 ist perfekt für ihn.

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Obstbäume und Beerensträucher, die Kalk mögen
- Apfel- und Kirschbäume: Diese Baumarten sind richtige Kalkliebhaber und wachsen besonders gut in leicht kalkhaltiger Erde.
- Johannisbeeren & Stachelbeeren: Vor allem die Schwarzen Johannisbeeren profitieren von ein wenig Kalk – die lieben das!
- Walnussbäume: Kalk hilft ihnen, starke Wurzeln zu entwickeln. Damit wird auch der Baum stabiler.
Und hier finden Sie weitere Informationen über das Kalken von Bäumen.
Kräuter und Blumen, die Kalk mögen
- Lavendel: Fühlt sich in kalkhaltigen Böden wie in seiner mediterranen Heimat wohl. Ein echter Sonnenschein im Garten!
- Rosen & Flieder: Kalk stärkt diese Pflanzen und sorgt für üppige Blütenpracht. Wer möchte nicht das Blühen der eigenen Pflanzen fördern?
- Pfingstrosen: Diese wunderschönen Blumen benötigen stabilen, kalkhaltigen Boden für ein kräftiges Wachstum.
- Mediterrane Kräuter: Thymian, Oregano, Salbei und Majoran sind Kräuter, die alkalische Böden bevorzugen. Ein bisschen Kalk kann hier die Ernte verbessern!
- Sträucher und Bäume: Steinlorbeer, Buchsbaum, Akazien, Rosmarin, Ahorn und Olivenbaum sind ebenfalls Pflanzen, die kalkhaltige Böden bevorzugen.
- Weitere Pflanzen: Auch Bartblume, Bauernjasmin, Gewöhnliche Esche, Glanzmispel, Hainbuche und Hibiskus kommen gut mit kalkhaltigen Böden zurecht.
Tipp: Viele Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und robuste Gartenpflanzen lieben Kalk! Schauen Sie einfach, was in Ihrem Garten wächst, und geben Sie ihnen die Unterstützung, die sie brauchen. So bleibt Ihr Garten blühend und gesund!
Welche Pflanzen vertragen keinen Kalk?
So wie es Pflanzen gibt, die Kalk brauchen, gibt es auch solche, die ihn gar nicht mögen. Hier sollten Sie auf Kalk verzichten:
Gemüse, das sauren Boden bevorzugt
- Kartoffeln – Zu viel Kalk macht sie anfälliger für Krankheiten.
- Tomaten & Paprika – Sie brauchen leicht sauren Boden für eine optimale Nährstoffaufnahme.
- Möhren & Radieschen – Kalk kann die Wurzeln faserig und weniger schmackhaft machen.
Obst- und Zierpflanzen, die auf sauren Böden besser wachsen
- Heidelbeeren & Preiselbeeren – Sie brauchen saure Erde, Kalk würde sie absterben lassen.
- Rhododendren & Hortensien – Sie gehören zu den klassischen Moorbeetpflanzen und mögen keinen Kalk.
- Farne & Azaleen – Auch sie lieben saure Erde und reagieren empfindlich auf Kalk.
Grundregel: Wenn eine Pflanze von Natur aus in Wäldern oder Moorgebieten wächst, mag sie in der Regel keine kalkhaltigen Böden!

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Wie erkennt man, ob der Boden Kalk braucht?
Bevor Sie Kalk ausbringen, sollten Sie den pH-Wert Ihres Bodens testen. Das geht ganz einfach mit einem Bodentest aus dem Gartencenter oder mit einer DIY-Methode zu Hause:
Essig-Test: Gießen Sie etwas Essig auf eine Handvoll Erde. Wenn es schäumt, ist genug Kalk vorhanden – wenn nicht, ist der Boden eher sauer.
Oder Sie sehen es an den Pflanzen:
Zeichen für zu sauren Boden (Kalkmangel):
- Moos im Rasen
- Schwaches Wachstum
- Vergilbte Blätter trotz Düngung
- Kohlpflanzen mit Wurzelschäden (Kohlhernie)
Zeichen für zu viel Kalk:
- Blätter werden dunkelgrün, aber Pflanzen wachsen schlecht
- Eisen- oder Magnesiummangel (gelbe Blätter mit grünen Adern)
Wie kalkt man den Boden richtig?
Bevor Sie Kalk auf Ihre Beete oder den Rasen streuen, sollten Sie den pH-Wert Ihres Bodens testen. Das geht ganz einfach mit einem Bodentest aus dem Gartencenter.
- pH-Wert unter 5,5? → Boden ist zu sauer, Kalken ist sinnvoll!
- pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5? → Sie können moderat kalken, aber nicht zu viel!
- pH-Wert über 7? → Ihr Boden ist bereits alkalisch – kein Kalk nötig!
Wann und wie viel Kalk ausbringen?
Beste Zeit: Herbst oder Frühjahr – dann kann sich der Kalk gut im Boden verteilen.
Menge:
- Sandige Böden: 150-200 g/m²
- Lehmige Böden: 300-400 g/m²
- Stark saure Böden: Bis zu 500 g/m²
Wichtig: Nach dem Kalken mindestens 2 Wochen warten, bevor Sie neuen Dünger ausbringen oder Pflanzen setzen!
Hausmittel: Natürliche Alternativen zu Kalk
Sie haben keinen Gartenkalk zu Hause? Kein Problem! Es gibt auch natürliche Methoden, um Kalk in den Boden zu bringen:
- Eierschalen – Zerstoßen und unter die Erde mischen. Sie geben langsam Kalk ab.
- Muschelschalen oder Schneckengehäuse – Funktionieren wie Eierschalen, aber noch langsamer.
- Holzasche – Besonders Asche von unbehandeltem Holz enthält viel Kalk. (Aber Vorsicht, nicht übertreiben!)
- Milch oder Buttermilch – Verdünnt ins Gießwasser geben – eine sanfte Kalkquelle!
Diese Methoden sind sanfter als Gartenkalk und eignen sich gut für empfindliche Pflanzen.
Und in diesem Artikel finden Sie weitere Informationen über Eierschalen als Dünger im Garten.
Jetzt wissen Sie, wie wichtig Kalk für Ihren Garten sein kann! Achten Sie darauf, nicht zu viel zu verwenden. Ein Bodentest hilft Ihnen herauszufinden, was Ihre Pflanzen wirklich brauchen. Wenn Sie mal keinen Gartenkalk zur Hand haben, probieren Sie Eierschalen oder Buttermilch aus. Viel Spaß im Garten und beim Ausprobieren!