Tipps für eine umweltfreundliche Grabgestaltung: Schmücken & bepflanzen Sie das Grab richtig!

von Anne Seidel

Eine pflegeleichte Gestaltung des Grabs ist das, was viele aufgrund des stressigen Alltags, anstreben. Und im Eifer des Gefechts greifen viele zu Materialien aus oder mit Plastik und anderen für die Umwelt schädlichen Dingen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wir sind uns sicher, dass Sie das eigentlich vermeiden möchten. Wie kann man eine umweltfreundliche Grabgestaltung erreichen? Worauf sollte man achten beziehungsweise verzichten?

Keine Sorge, eine umweltfreundliche Grabgestaltung ist nichts, was Ihnen mehr Zeit, Mühe und Kosten bereiten würde. Doch behalten Sie einige Dinge immer im Hinterkopf, wenn Sie neue Dekorationen und Pflanzen für das Grab besorgen.

Für eine umweltfreundliche Grabgestaltung wählen Sie Deko und Pflanzen richtig!

Umweltfreundliche Grabgestaltung mit insektenfreundlichen Blumen

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Wenn wir von umweltfreundlicher Gestaltung des Grabs reden, meinen wir nicht nur die Verwendung von ausschließlich natürlichen Materialien. Auch bezüglich der Pflanzenwahl und -pflege gibt es einiges zu beachten, damit aus dem Friedhof ein naturfreundliches Gebiet wird.

Vermeiden Sie schädliche Abfälle und vor allem nicht recyclebare

Statt Kerzen und Einweg-Windlichter Laternen verwenden

Es sind vor allem die Blumentöpfe, die einfach unnötig sind. Das gilt aber nicht nur für die Kunststofftöpfe, sondern selbst für Tontöpfe. Denn obwohl letztere aus natürlichen Materialien hergestellt werden, können sie nicht einfach verrotten und müssen deshalb richtig entsorgt werden. Was können Sie tun?

  • Nehmen Sie die neuen Pflanze, wenn möglich, gleich ohne Töpfe mit auf dem Friedhof.
  • Beim Händler können Sie sie sogar gleich ohne Blumentöpfe mitnehmen und sie stattdessen dort lassen.
  • Pflanztöpfe, die Sie dennoch mit auf den Friedhof genommen haben, nehmen Sie am besten auch wieder mit. Solange sie nämlich nicht in einem verschlossenen Container entsorgt wurden (für recycelbaren Abfall), können sie schnell durch Winde oder sogar wilde Tiere in der Natur landen.
  • In Baumschulen beispielsweise können Sie leere Töpfe nicht selten ebenfalls abgeben.
  • Möchten Sie Blumen mitsamt Topf einpflanzen, ist ein Torftopf die ideale Variante. Auch bei bereits gefrorenem Boden ist das eine gute Idee.

Weitere Materialien, die auf dem Friedhof nichts zu suchen haben sollten, oder zumindest in jedem Fall gut entsorgt werden müssen, sind:

  • Drähte mit Kunststoffbeschichtung/-ummantelung
  • Styropor
  • Steckschaum
  • Kunststoffbasis und -elemente für Kränze und Gestecke

Umweltfreundliche Grabgestaltung ohne Plastik und Styropor

Achten Sie bereits beim Kauf darauf, dass solche Materialien nicht enthalten sind. Sie alle lassen sich durch Holz oder Torf ersetzen. Das können Sie auch für die baldigen Allerheiligen-Gestecke im Hinterkopf behalten.

Mehr zum Thema „Grabgestaltung zu Allerheiligen“ erhalten Sie hier.

Vor allem Kerzenwindlichter gehören zu jenen Dingen, an die nicht gedacht wird. Man zündet sie an und verlässt dann meist den Friedhof, während sie weiter vor sich hin brennt. Übrig bleibt das Plastikwindlicht, das dann – schön leicht aufgrund fehlender Kerze – vom Wind durch die Gegend befördert wird. Laternen sind eine bessere Alternative, denn sie sind stabiler. Idealerweise investieren Sie in eine aus Stein, die dann am Grab fixiert wird.

Entscheiden Sie sich für die richtigen Pflanzen

Pflegen Sie die naturfreundlichen Grabpflanzen ohne chemische Mittel

Grabdekorationen aus Naturmaterialien bieten Insekten Unterschlupf und gute Lebensbedingungen. Mit den richtigen Pflanzen können Sie das natürlich noch verstärken. Egal, ob eine saisonale oder ganzjährige Grabbepflanzung geplant haben, versuchen Sie möglichst viele insektenfreundliche Blumen und Pflanzen einzubringen. Gerade in Städten ist sehr von Vorteil:

  • Nicht invasive Gräser beispielsweise bieten im Winter Unterschlupf für Insekten.
  • Einheimische Blumen und Sträucher bieten mit ihren Blüten Nahrung. Und es gibt reichlich robuste Arten, die auch für eine pflegeleichte Grabgestaltung bestens geeignet sind.
  • Bei saisonaler Bepflanzung können Sie bereits im zeitigen Frühjahr mit den ersten Frühblühern den Insekten Nahrung bieten und mit Spätblühern bis in den späten Herbst hinein.
  • Größere Gehölze können mitunter Nistplätze bieten.

Wichtig bei der Wahl von lebendigen und Schnittblumen:

  • Wenn Sie exotische Pflanzen verwenden, bringt das nicht immer einen Vorteil für unsere Insektenwelt.
  • Pflanzen, die aus der Ferne importiert werden, haben bereits durch den Transport die Umwelt verschmutzt. Unterstützen Sie das nicht, sondern nehmen Sie möglichst einheimische Arten.
  • Auch Schnittblumen aus Übersee sind für eine umweltfreundliche Grabgestaltung ungeeignet. Ihre Ökobilanz ist ebenfalls aufgrund des Transports schlecht.
  • Schnittblumen für Kränze und Gestecke halten nicht lange und sind unnötig. Sie können, aufgrund der obigen Gründe, vermieden werden. Wählen Sie stattdessen haltbare Naturmaterialien wie Rinde oder Tannenzapfen

Für eine umweltfreundliche Grabgestaltung einheimische, insektenfreundliche Pflanzen wählen

Die Erde für eine umweltfreundliche Grabgestaltung aufbereiten

Da man die Pflanzen nicht so oft gießen kann wie im eignen Garten oder Balkon, möchte man natürlich Erde mit wasserspeichernden Eigenschaften auf dem Grab. Viele entscheiden sich hierbei für Torf, der jedoch aus Mooren gewonnen wird. Für die Gestaltung Ihres Grabs (oder auch Gartens) wird also woanders ein Lebensraum zerstört. Sie können aber naturfreundlichere Materialien für Ihr Substrat verwenden, und zwar:

  • Holzfasern
  • Kompost
  • Rindenhumus

Die Rolle der Pflanzenpflege

Exotische Schnittblumen vermeiden und die Erde naturfreundlich aufbereiten mit Kompost

Mit der naturfreundlichen Grabbepflanzung und Grabdekoration ist es längst nicht getan. Denn damit alles seinen Zweck erfüllen kann, muss es auch gepflegt werden. Bei der Deko gibt es nicht viel zu sagen. Was die Pflanzen betrifft, schon. Nur, wenn Sie sie am Leben erhalten, können Sie natürlich der Natur etwas nützen. Doch das bedeutet nicht, dass Sie beispielsweise zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung wahllos chemische Pflanzenschutzmittel einsetzen sollten. Im Gegenteil! Versuchen Sie es im Fall der Fälle immer erst mit natürlichen Methoden und Mitteln.

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