Warum Sie Stauden nicht schneiden sollten: Welche Vorteile das mit sich bringt
Eine übliche Gartenarbeit im Herbst ist das Zurückschneiden der Stauden. Nicht nur die Blüte im nächsten Jahr soll so angeregt werden. Auch rein optisch wirkt der Garten im Winter so ordentlicher und gepflegter. Doch es gibt auch gute Gründe, weshalb man Stauden nicht schneiden sollte. Welche sind das? Und gilt das für alle Staudenarten?
Insekten, aber auch einige Stauden selbst profitieren davon, den Rückschnitt in der alten Saison komplett auszulassen oder zumindest möglichst lange hinauszuzögern.
Inhaltsverzeichnis
Stauden nicht schneiden: Verblühtes nicht sofort entfernen
Im Frühjahr oder Sommer können Sie mit dem Abschneiden der vertrockneten Blüten eine zweite Blütephase hervorrufen. Das ist natürlich guter Grund, diese Pflegemaßnahme in die Routine aufzunehmen. Im Herbst ist dies aber nicht mehr notwendig – eine Blüte wird es jetzt aufgrund sinkender Temperaturen so oder so nicht mehr geben. Und da die Pflanzen nun nach und nach absterben werden, tun viele, was am logischsten erscheint: die trockenen Pflanzenteile an der Oberfläche werden direkt entfernt.
Warum aber sollte man Stauden nicht schneiden?
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- Zum einen bieten die verblühten Stauden vielen Insekten Nahrung.
- Vor allem hohe Stauden sind ein wichtiger Unterschlupf im Winter.
- Die abgestorbenen Pflanzenteile an der Oberfläche sind auch ein gewisser Winterschutz für die Wurzeln.
- Verbliebene Samenstände sind willkommenes Futter für Vögel.
Welchen Kompromiss kann man eingehen, um allem gerecht zu werden?
Was können Sie für Insekten und Vögel tun?
- Kombinieren Sie Ihre Stauden pfiffig. Es gibt zahlreiche spätblühende Sorten, die Sie in Ihre Staudenbeet integrieren können. So erhalten Insekten noch lange Zeit ausreichend Nahrung, während die sie früher blühenden problemlos schneiden können.
- Sie können auch bewusst einige Stauden nicht schneiden, wenn sie beispielsweise hübsche Samenstände bilden. Dann wirken sie im Winter ebenfalls dekorativ und stören die gepflegte Optik Ihrer Beete nicht.
- Blütensamen stellen eine gute Futterquelle für Vögel dar.
- Hohe Stauden wie die Fetthenne oder Vernonie sehen hübsch aus und sind ein Unterschlupf für verschiedene Insekten. Der nützlichen Florfliege beispielsweise kommen solche Stängel zugute. Und auch die beliebten Marienkäfer verstecken sich darin vor der Kälte.
Versuchen Sie, eine gute Vielfalt an Stauden in Ihren Garten zu pflanzen, mit denen Sie schon ab dem zeitigen Frühjahr und bis in den Spätherbst Vögeln und Insekten blühende Exemplare beziehungsweise Samen zur Verfügung stellen.
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Vor allem immergrüne Arten sind natürlich eine gute Wahl, aber nicht nur. Folgende Exemplare werden die Optik Ihres Gartens auch während der Wintersaison nicht stören, sondern fügen ihm sogar mit Hilfe von schönes Laub oder Samenständen dekorativen Charakter hinzu:
- Bergenie (Bergenia), bekommt rote Blätter
- Brandkraut (Phlomis)
- Federborstengras (Pennisetum alopecuroides)
- Geißbart (Aruncus dioicus)
- Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides)
- Hohe Fetthenne (Sedum telephium)
- Lampionblume (Physalis alkekengi)
- Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)
- Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Schleifenblume (Iberis sempervirens)
- Storchschnabel (Geranium), einige Arten
- Sonnenhut (Echinacea)
Fazit: Abschneiden oder besser stehen lassen?
Fakt ist jedoch auch, dass das Abschneiden der meisten Staudenarten im Herbst die Vorteile mit sich bringt, dass:
- früh gekürzte Stauden senken das Risiko, später versehentlich Neuaustrieb mit abzuschneiden und so die Blüte zu stören
- die Pflanzen im Frühjahr einfacher austreiben können
- die Blüte im kommenden Jahr üppiger ausfällt, als wenn sie nicht geschnitten werden
- der Herbstschnitt der noch trockenen Pflanzen einfacher ist, als wenn sie später schon weich und matschig sind
- der Garten gepflegter aussieht
Im Endeffekt bleibt es also Ihnen überlassen, ob Sie Stauden nun im Herbst schneiden oder nicht und besser bis zum Frühling warten. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Wer sich nicht entscheiden kann, versucht am besten die goldene Mitte zu finden und ein Staudenbeet zu gestalten, das einmal eine große Vielfalt bietet, mit Blütephasen die ganze Saison hindurch. Gleichzeitig sind auch Arten von Vorteil, die auch im Winter optisch etwas hermachen und somit die Optik des Gartens nicht stören.