Schneeschimmel im Rasen bekämpfen und vorbeugen – Tipps für die Rasenpflege gegen Pilzbefall

von Anne Seidel

Der Winter hinterlässt nicht selten die ein oder andere Krankheit bei Pflanzen, besonders, wenn diese zuvor nicht richtig vorbereitet und geschützt wurden. Vor allem der Rasen kann während der kalten Saison in Mitleidenschaft gezogen werden und braucht zu Beginn der neuen Saison zusätzliche Pflege oder bedarf einer Erneuerung. Falls Sie auf Ihrem Rasen helle Flecken festgestellt haben, ist dies möglicherweise der sogenannte Schneeschimmel. Wir erklären, worum es sich genau handelt, wie er entsteht und wie Sie Schneeschimmel im Rasen bekämpfen und vorbeugen können.

Worum handelt es sich bei diesem Rasenschimmel?

Schneeschimmel im Rasen behandeln und vorbeugen - Tipps für den Garten

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Bei Schneeschimmel handelt es sich um eine unangenehme Pilzerkrankung durch den Pilz Microdochium nivale („Schneeschimmel“ ist die deutsche Bezeichnung). Da feuchtkaltes Wetter die Entstehung besonders begünstigt, tritt die Krankheit üblicherweise zwischen Oktober und März auf. Gerade in dieser Zeitperiode ist es durch häufige Regenfälle oder schmelzenden Schnee äußerst feucht und in Kombination mit der natürlichen Herbst- und Winterkälte entsteht ein perfektes Milieu für die Pilze. Temperaturen zwischen Null und zehn Grad sind für den Pilz ideal.

Woran erkennt man Schneeschimmel im Rasen?

Bevor dieser Schimmel als weißer Pilz im Rasen wahrgenommen wird, zeigt er sich durch braungraue Flecken, die eine runde Form besitzen. Während sie im Laufe der Zeit immer weiter wachsen und sich gleichmäßig ausbreiten, verfärben sie sich zu grau bis weißlich, wobei die Ränder auch wie Ringe erscheinen. Da es sich um mehrere Flecken auf relativ kleiner Fläche handelt, gehen diese auch früher oder später ineinander über. Die Grashalme sterben während des gesamten Prozesses ab, aber glücklicherweise nur oberirdisch. Auf die grauweiße Verfärbung folgt eine gelblich-braune.

Wie sollte man Schneeschimmel im Rasen behandeln?

Der Schimmelpilz stirbt im Frühling von selbst ab und das Gras erholt sich

Auf den ersten Schock folgen ein paar beruhigende Worte: Es handelt sich nicht um einen sehr aggressiven Pilz, den Sie nur mit Mühe loswerden. Eigentlich ist es sogar so, dass Sie nicht unbedingt etwas unternehmen müssen. Vor allem, wenn Sie es bevorzugen, auf chemische Mittel gegen Schneeschimmel im Rasen oder im Allgemeinen in Ihrem Garten zu verzichten, brauchen Sie bei diesen Arten von Pilzkrankheiten im Rasen keine Ausnahme machen (die effektiven Bekämpfungsmittel sind ohnehin nicht im Heimgebrauch zulässig).

Stellen Sie einen Befall mit Schneeschimmel im Rasen bereits ganz am Anfang fest, können Sie mit Hausmitteln versuchen, dagegen anzugehen. Hierfür stellen Sie einen Aufguss aus Zwiebeln oder Knoblauch (eine gehackte Knolle 20 Minuten in einem Liter Wasser kochen, dann im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen) her, den Sie einmal in der Woche auf die betroffenen Stellen sprühen.

Sobald das Wetter im Frühling wärmer wird, wird sich auch der Pilz nicht mehr weiter ausbreiten können und stirbt von selbst ab. Es bleiben zwar die unschönen Flecken zurück, doch auch hier haben wir gute Nachrichten: Wie wir bereits erwähnt haben, sind die Wurzeln nicht von der Erkrankung betroffen. Schon bald werden daher frische und gesunde Grashalme nachwachsen und die Flecken verschwinden – meist ganz, ohne dass Sie nachsäen müssen. Sind die Stellen jedoch besonders kahl, dürfen Sie auch mit ein paar frischen Samen nachhelfen.

Den Prozess unterstützen und beschleunigen

Schneeschimmel im Rasen bekämpfen ohne Chemie mit der richtigen Pflege

Wenn der Rasen schimmelt, tun Sie ihm einen großen Gefallen, indem Sie ihm bei der Heilung helfen. Zu diesem Zweck pflegen und kräftigen Sie ihn mit den richtigen Maßnahmen. Dazu gehört, dass Sie zunächst einmal die kranken Flächen durchkämmen, um die abgestorbenen Halme zu entfernen. Mit einem Handvertikutierer funktioniert das ganz gut. Im Anschluss lohnt es sich, die gesamten Rasenfläche zu vertikutieren. So versorgen Sie die Grasnarbe unter anderem mit Sauerstoff, da er durchlüftet wird. Im Anschluss lohnt es sich auch, in die betroffenen Stellen etwas Sand oder alternativ Humus einzuarbeiten.

Düngen Sie den Rasen dann noch. Das ist im Frühjahr sowieso Pflichtprogramm, jedoch ist nach einem Pilzbefall darauf zu achten, dass der Dünger zwar gut kaliumhaltig ist, aber weniger Stickstoff als sonst enthält. Das ist deshalb so wichtig, weil er das Wachstum von Pilzen anregt und das wollen Sie nun schließlich vermeiden.

Zur Rasenpflege im Frühling gehört nicht selten auch das Kalken, falls die Bodenqualität dies erfordert. Bei Schneeschimmel im Rasen ist dieser Schritt aber zu vermeiden, da auch hier wieder das Pilzwachstum begünstigt wird.

Wie Sie in Zukunft den Schimmelbefall vermeiden können

Pilzkrankheiten vorbeugen mit der richtigen Rasenpflege im Frühling, Sommer und Herbst

Die üblichen Pflegemaßnahmen, die Sie dem Rasen ganzjährig geben sollten, sollten auch ausreichend sein, um Schneeschimmel im Rasen vorzubeugen. Dazu gehört auch die richtige Vorbereitung auf den Winter.

Im Frühjahr:

  • Rasen aerifizieren und mit Sand lockern
  • regelmäßig mähen, aber nicht zu kurz schneiden (mindestens 4 cm hoch lassen)
  • vertikutieren, um Rasenfilz zu entfernen und den Boden zu durchlüften

Im Sommer:

  • regelmäßig mähen
  • bei Bedarf bewässern

Im Herbst:

  • vertikutieren gegen Rasenfilz und Moos
  • abgefallenes Laub von der Rasenfläche entfernen, sonst staut sich Feuchtigkeit darunter
  • stickstoffbetonten Rasendünger vermeiden

Auch der oben erwähnte Aufguss aus Zwiebeln und Knoblauch kann vorbeugend einmal pro Woche auf den Rasen gespritzt werden.

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