Löwenzahn unter der Lupe: Ist der Milchsaft aus dem Stängel giftig?
Kaum eine Pflanze ist so allgegenwärtig wie der Löwenzahn – ob auf Wiesen, in Gärten oder zwischen Pflastersteinen, seine leuchtend gelben Blüten kennt fast jeder. Besonders auffällig: der weiße Milchsaft, der beim Abbrechen der Stängel austritt. Viele Menschen fragen sich, ob diese „Milch“ vielleicht giftig ist – schließlich sieht sie ungewöhnlich aus und erinnert an den Saft anderer Pflanzen, die tatsächlich gefährlich sein können. In diesem Beitrag schauen wir uns genauer an, was es mit dem weißen Saft des Löwenzahns auf sich hat, ob er gesundheitsschädlich ist, und worauf man bei ähnlichen Pflanzen achten sollte.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der weiße Milchsaft?
Der weiße Milchsaft des Löwenzahns ist eine klebrige, milchige Flüssigkeit, die beim Abbrechen von Stängeln, Blättern oder Wurzeln austritt. In der Fachsprache nennt man diesen Saft Latex. Der Milchsaft enthält verschiedene Inhaltsstoffe wie:
- Bitterstoffe (z. B. Taraxacin);
- Terpene;
- Harze;
- Enzyme;
- geringe Mengen Alkaloide;
Wofür braucht die Pflanze den Milchsaft?
Der Milchsaft erfüllt mehrere Schutzfunktionen:
- Abwehr von Fressfeinden: Der bittere Geschmack schreckt Tiere ab.
- Schutz vor Infektionen: Der Latex wirkt antibakteriell und antifungal.
- Wundheilung: Der klebrige Saft verschließt schnell verletzte Pflanzenteile, ähnlich wie ein Pflaster.
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Ist der Milchsaft giftig für Menschen?
Für gesunde Erwachsene ist der Milchsaft des Löwenzahns nicht giftig. Allerdings ist er leicht reizend – insbesondere bei empfindlicher Haut kann es beim Kontakt zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommen. Beim Verschlucken kleiner Mengen, etwa beim Kauen eines Stängels, sind keine gefährlichen Folgen zu erwarten. Große Mengen sollten jedoch vermieden werden, da der Saft bitter ist und zu Magenbeschwerden führen kann.
Was ist mit Kindern und Tieren?
- Kinder: Sollten nicht in größeren Mengen am Stängel lutschen oder die „Milch“ absichtlich aufnehmen. Zwar besteht keine akute Vergiftungsgefahr, aber der bittere Geschmack kann zu Übelkeit führen.
- Haustiere: Die meisten Tiere meiden den bitteren Milchsaft instinktiv. Bei kleinen Heimtieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen sollte man trotzdem aufpassen, da empfindliche Mägen reagieren können.
Vorsicht bei Verwechslung!
Auch wenn der weiße Milchsaft des Löwenzahns harmlos ist, gibt es andere Pflanzen mit ähnlich aussehendem Milchsaft, die giftig oder stark hautreizend sein können. Deshalb ist es wichtig, Löwenzahn sicher zu erkennen und nicht mit anderen Pflanzen zu verwechseln.
Typische Verwechslungsgefahren
Schöllkraut (Chelidonium majus)
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Das Schöllkraut kann auf den ersten Blick dem Löwenzahn ähneln, vor allem wegen seiner gelben Blüten. Allerdings unterscheiden sich die Blüten deutlich in Form und Aufbau. Beim Abbrechen des Stängels tritt ein gelblich-orangefarbener Milchsaft aus, der deutlich von dem weißen Saft des Löwenzahns zu unterscheiden ist. Schöllkraut ist giftig – sowohl beim Verzehr als auch bei Hautkontakt, da es Reizungen und allergische Reaktionen auslösen kann.
Wolfsmilchgewächse (Euphorbia-Arten)
Viele Pflanzen aus der Gattung Wolfsmilch führen ebenfalls einen weißen Milchsaft. Dieser ist jedoch hochgradig reizend und kann bei Hautkontakt Brennen, Rötungen oder sogar Verätzungen verursachen. Gelangt er in die Augen, kann es zu schweren Reizungen kommen. Im Gegensatz zum harmlosen Löwenzahn ist hier besondere Vorsicht geboten.
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Fazit
Der weiße Milchsaft des Löwenzahns ist nicht giftig, aber auch nicht zum Verzehr geeignet. Wichtiger ist die Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen, die ebenfalls weißen oder farbigen Milchsaft führen, wie Schöllkraut oder Wolfsmilchgewächse. Diese können tatsächlich giftig oder stark hautreizend sein. Wer Pflanzen für den eigenen Gebrauch sammelt – sei es als Nahrungsmittel oder Heilkraut – sollte sich ganz sicher sein, dass es sich um echten Löwenzahn handelt.