Pflastersteine verfugen gegen Unkraut: Mörtel und Sand sind nicht die einzigen Möglichkeiten
Egal, ob Sie gerade erst Ihre Wege, die Terasse oder die Einfahrt pflastern oder bereits einige Jahre vergangen sind und Sie endlich etwas gegen das Unkraut, das ständig aus den Fugen wächst, unternehmen möchten, die Versiegelung für Pflastersteine ist ein wichtiger Teil beim Verlegen, denn von ihr hängt ab, wie pflegeleicht (oder eben nicht) Ihre Pflasterung im Endeffekt sein wird. Womit kann man Pflastersteine verfugen, ohne Unkraut nach einiger Zeit zu erwarten? Fugenmörtel und Sand sind längst nicht die einzigen Möglichkeiten!
Inhaltsverzeichnis
Fugen versiegeln gegen Unkraut mit den Klassikern: Splitt, Sand oder Mörtel
Fugensand, Fugensplitt und Fugenmörtel sind die am häufigsten gewählten Varianten, um Pflastersteine zu versiegeln. Sie bieten dauerhaft Schutz vor Unkraut, müssen aber in größeren Abständen erneuert werden.
Unkrauthemmender Fugensand
Eine Variante, die relativ natürlich wirkt (im Gegensatz zu Mörtel beispielsweise) ist Sand. Jedoch wird nicht beliebiger Sand verwendet, wenn man Pflastersteine verfugen möchten gegen Unkraut. Man verwendet speziellen Quarzsand gegen Unkraut, der frei von Salzen und chemischen Mitteln ist, um der Umwelt nicht zu schaden. Hinzu kommt, dass er wasserdurchlässig ist, sodass Regen- und anderes Wasser bestens ablaufen kann, ohne Pfützen oder Überschwemmung zu verursachen. Der Fugensand wird ganz einfach mit einem Besen in die Fugen eingefegt.
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Falls Sie Ihre alten Pflastersteine neu verfugen, sollten Sie zunächst das alte Füllmaterial herauskratzen, um Platz für den neuen Fugensand zu machen und natürlich, um bereits vorhandenes Unkraut zu entfernen. Sind die Pflasterfugen gefüllt, muss dieser Fugenfüller noch festgestampft werden. Hierfür verwendet man eine sogenannte Rüttelplatte.
Nachteile:
- Quarzsand ist relativ teuer.
- Grubensand ist als Alternative geeignet, aber nicht so fest wie Quarzsand.
- Fugensand wird relativ schnell von Regen weggespült und muss öfter wieder aufgefüllt werden.
- Insekten wie Ameisen erhalten einen perfekten Lebensraum und werden somit angezogen.
Pflastersteine verfugen mit Fugenmörtel
Noch länger gegen Unkraut wirksam ist Mörtel auf Zement-Basis (niemals Beton), aber es ist auch ein wenig umständlicher in der Umsetzung als Fugensplitt oder Fugensand. Abgesehen davon, dass die Temperaturen passen sollten (keine Sorge, zwischen 0 und 30 Grad sollte sie betragen, was einen ausreichend langen Zeitraum zur Verfügung stellt). Hinzu kommt, dass Sie die Mörtelmasse selbst anrühren und hierbei die richtige Konsistenz treffen müssen. Sie sollte zähflüssig bis flüssig sein und keine Klumpen enthalten, wenn Sie damit Pflastersteine verfugen möchten. Wichtig ist auch, dass Sie ein Gefälle einhalten, wenn Sie von ihren Pflastersteinen die Fugen füllen.
- Befeuchten Sie die Pflastersteine im Voraus gut. Sie sind dann ausreichend nass, wenn sie innerhalb von 20 Minuten nicht wieder trocknen.
- Nach dem Befeuchten sollte dennoch kein stehendes Wasser mehr vorhanden sein.
- Wie zäh beziehungsweise flüssig die Zementmasse sein sollte, hängt vom Gefälle ab. Zu dickflüssig sollte sie nicht sein, da sonst Hohlräume in der Masse entstehen und bei Frost die Fugen reißen können.
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Nachteile:
- Relativ teuer, dafür aber effektiv sowohl gegen Unkraut und Moos als auch gegen Insekten.
- Durch die starre Eigenschaft kann das Material nicht Bewegungen und Druck nachgeben. Bei manchen Pflastermaterialien kann dies zu Brüchen und Rissen führen.
- Wasserundurchlässig, sodass das Wasser nur an den Seiten der gepflasterten Flächen ablaufen kann. Dadurch wird die Moosbildung begünstigt, was wiederum an feuchten Tagen zu rutschigen Oberflächen führt.
Splitt verwenden zur Unterdrückung von Unkraut
Bei Fugensplitt gehen Sie im Prinzip wie beim Sand vor. Er wird eingefegt und im Anschluss gerüttelt, damit er besser einsinken kann. Danach ist es in den meisten Fällen notwendig, die Pflastersteinfugen noch einmal mit dem Feinsplitt auszufüllen. Erst dann kann die Fläche abschließend fest gerüttelt werden.
Nachteile:
- Teurer als Sand, dafür aber haltbarer und wird nicht so leicht von Regen weggespült.
- Nicht so haltbar wie Mörtel.
- Unkräuter können nach langer Zeit dennoch wachsen, nicht aber so schnell wie bei Sand.
Hinweis: Welche dieser drei Varianten die bessere ist, hängt auch vom Untergrund ab: Ist dieser fest, sollte auch das Füllmaterial für die Fugen fest sein und umgekehrt. Demnach gilt: Auf Beton verlegte Pflastersteine werden idealerweise mit Fugenmörtel versiegelt, bei einem Splitt- oder Sandbett müssen Sie dementsprechend die Pflastersteine verfugen mit Splitt oder Fugensand.
Pflastersteine verfugen mit Pflanzen
Viele Gärtner greifen auch zu dieser Variante, besonders, wenn es nicht nur effektiv sein, sondern auch natürlich aussehen soll. Es gibt eine Reihe von niedrig wachsenden Pflanzenarten, die begehbar, pflegeleicht und einfach schön anzusehen sind. Möchten Sie Pflastersteine verfugen ohne Unkraut in Zukunft zu erwarten, können Sie beispielsweise zu folgenden Arten greifen:
- Hauswurz; sonnig und trocken mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden; winterhart; immergrün
- Horn-Sauerklee; unter so ziemlich allen Bedingungen wuchsfreudig; blüht mit gelben Blüten
- Mauerpfeffer; sonnig und trocken mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden; blüht im Sommer sogar
- Sand-Thymian; sonnig mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden; blüht im Sommer sogar
- Sternmoos; schattig mit durchlässigem, nährstoffarmem Boden
- Zierrasen; etwas pflegebedürftiger, da er regelmäßig gestutzt werden muss
Die richtige Vorbereitung der Fugen ist essenziell, wenn Sie Pflaster unkrautfrei verfugen möchten. Entfernen Sie im Voraus bereits jegliche andere Pflanzen, also Unkräuter und Gräser. Hierbei können Sie auch gleich das alte Füllmaterial herauskratzen. Danach ist das Befüllen mit passendem Füllmaterial notwendig. Eine Mischung aus Sand und Erde ist optimal, um den künftigen Pflanzen einen guten Untergrund zu geben. Dann können Sie die auserwählten Pflanzenarten pflanzen oder säen.
Mehr zum Thema Fugenbegrünung können Sie in diesem Artikel nachlesen.