Orchideen umtopfen: Wann, welche Erde, welcher Topf und was passiert mit den Luftwurzeln? Wir beantworten Ihre Fragen!

von Olga Schneider

Sie haben den wunderschönen Exoten geschenkt bekommen oder haben ihn bereits ein paar Jahren und plötzlich ragen Wurzeln über den Topfrand? Dann ist die Zeit zum Umpflanzen gekommen. Aber was sollte man dabei beachten? Wir erklären, wie Sie die Orchideen umtopfen und beantworten die häufigsten Fragen für die Pflege während und danach!

Orchideen umtopfen: Antworten auf die wichtigsten Fragen

Orchideen umtopfen im Herbst Anleitung schnell welcher Topf

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Im Unterschied zu anderen Pflanzen werden die Orchideen nicht zu bestimmter Jahreszeit, sondern bei Bedarf umgepflanzt. Wir erklären, in welchen Fällen Sie die Orchidee umtopfen und wann Sie den Exoten besser in Ruhe lassen sollten.

Wann ist der passende Zeitpunkt?

Orchideen umtopfen Schritt für Schritt Anleitung in Fotos

1. Die Orchideen direkt nach dem Kauf umtopfen: Wie alle anderen Pflanzen werden auch die Orchideen in Transportbehältern geliefert. Diese sind aber nur für kurze Zeit gedacht. Wenn Sie lange Freude an Ihrem Exoten haben möchten, dann sollten Sie ihn direkt nach dem Kauf umtopfen. Auch die richtige Pflege danach ist sehr wichtig, damit sich die Orchidee an den neuen Standort schneller gewöhnen kann.

2. Die spezielle „Erde“ für Orchideen beginnt bereits nach zwei Jahren zu verroten. Wenn Sie das Substrat bis dann nicht gewechselt haben, kann sich Fäulnis bilden und die ganze Blume kann eingehen. Um dies zu verhindern, wechseln Sie das spezielle Orchideen-Substrat alle zwei Jahren.

3. Wenn die Wurzeln der Orchidee plötzlich aus dem Topf herausragen, dann ist auch die Zeit gekommen, die Blume umzutopfen. In diesem Fall spielt aber vor allem die Topfgröße eine entscheidende Rolle.

Orchideen während der Blütezeit umpflanzen: Geht das?

Orchideen Luftwurzeln herausragen umtopfen im Herbst notwendig

Die einzige Zeit, die ungünstig zum Umtopfen ist, ist die Blütezeit. Von Februar bis Mai sollten Sie daher die Orchidee besser in Ruhe lassen. Ein geplanter Substrat-Wechsel sollte im Herbst oder im Winter, aber auf jeden Fall vor der Blütezeit stattfinden. Selbst wenn die Luftwurzeln über den Topfrand herausragen, sollten Sie die Orchidee während der Blüte nicht umtopfen.

Einzige Ausnahme: Nach dem Kauf oder wenn Sie eine blühende Orchidee geschenkt bekommen, dann sollten Sie sie trotzdem umpflanzen.

Orchideen umtopfen: Soll man die Luftwurzeln schneiden?

Orchideen umtopfen und Luftwurzeln schneiden ja oder nein

Die Orchideen zählen zu denjenigen Pflanzen, die Luftwurzeln haben und über diese Organe Wasser aus der Umgebung aufnehmen können. Daher sind diese spezifischen Wurzeln für die Blume sehr wichtig und sollten nicht einfach beim Umtopfen gekürzt bzw. komplett entfernt werden.

Wie bei anderen Pflanzen gilt auch für den Exoten die Faustregel: Schneiden Sie nur vertrocknete Wurzeln ab. Sie sind in der Regel schlaff und fühlen sich beim Anfassen „leer“ an. Es kann allerdings passieren, dass die Orchidee zu viele Luftwurzeln bildet.

In diesem Fall hilft neben dem Umpflanzen in einen großen Topf auch der Substratwechsel. Die neue „Orchideenerde“ sollte möglichst luftig sein und ausreichend Platz für die überflüssigen Luftwurzeln bieten. Beim Umtopfen dann einfach einige Wurzeln nach unten lenken und mit Substrat bedecken.

Welche Erde sollte man nehmen? Kann man die Orchideen auch ohne Erde halten?

Orchideen umpflanzen welche Erde sollte man nehmen

Vorerst: In den Regenwäldern wachsen die Orchideen nicht auf dem Boden, sondern befestigen sich an Bäumen. Sie haben daher andere Ansprüche an Boden als die typischen Zimmerpflanzen. Die Blume braucht Rohhumus-Ablagerungen. Die Substrate für Orchideen sind speziell für den Exoten gemacht und enthalten alle wichtigen Nährstoffe, die die Pflanze braucht.

Sie können übrigens bestimmte Orchideenarten auch ohne Erde umtopfen. In diesem Fall werden die Wurzeln in einem leeren Glas arrangiert. Wichtig dabei ist, dass die Blätter und die Luftwurzeln nicht im Glas stehen. Zudem sollte das Gefäß vor dem Gebrauch desinfiziert werden. Entfernen Sie Substratreste von den Wurzeln und den Trieben.

Welcher Topf eignet sich am besten?

Orchideen umtopfen wann ist es notwendig und wie Anleitung

Für welchen Topf Sie sich entscheiden, hängt vor allem vom Wuchs der Orchidee ab. Grundsätzlich gilt: Alle Arten, die einen Haupttrieb haben (monopodial), sollten mittig in den Kübel gesetzt werden. Bei den verzweigten Arten (sympodial) werden die alten Wurzeln am Kübelrand arrangiert und die Mitte frei für die neuen Wurzeln gelassen.

Ansonsten kann man in den Gartenzentren eine große Auswahl Töpfen finden. Dabei ist es wichtig, den passenden Topf für die jeweilige Art zu finden.

In der Praxis haben sich Töpfe aus Ton mit Löchern, sowie transparente Kunststofftöpfe durchgesetzt. Die Abzugslöcher sind für die Orchidee sehr wichtig, denn nur so lässt sich Staunässe vermeiden. Ein transparenter Topf bietet noch den Vorteil, dass man die Wurzeln sehen kann. Gerade Anfängern fällt es so leichter, Schädlinge, Fäulnis und andere Probleme zu bemerken und rechtzeitig zu reagieren.

Die Orchidee vor oder nach dem Umtopfen gießen?

Gönnen Sie Ihrer Orchidee einen Tag vor dem Umpflanzen ein Tauchbad. Die Wurzeln sollten sich vollsaugen. Am nächsten Tag, direkt nach dem Umtopfen, können Sie Wasser in eine Sprühflasche füllen und damit die Blätter und den Wurzelbereich besprühen.

Orchideen beim Umtopfen teilen

Beim Umtopfen ist auch der richtige Zeitpunkt, die Orchidee zu teilen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Aber auch direkt vor der Blütezeit kann man den Exoten umpflanzen und dann direkt die Ableger schneiden. Der Vorgang hängt davon ab, zu welcher Gruppe die jeweilige Art gehört. Monopodiale Arten lassen sich durch Seitentriebe vermehren. Sympodiale Arten werden durch Ableger vermehrt.

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