Wann und wie sollte man Kakteen umtopfen? So geht es richtig und ohne Verletzung

Kakteen gehören zu den pflegeleichtesten Zimmerpflanzen, die so gut wie keine Pflege brauchen, um zu gedeihen. In manchen Fällen müssen aber die stacheligen Pflanzen in einen neuen Topf umgesetzt werden, was auf den ersten Blick als eine anspruchsvolle Aufgabe aussieht. Mit etwas Sorgfalt und einigen nützlichen Tipps können Sie auch Ihre Kakteen umtopfen.

Meine Oma hatte so viele Kakteen, die ich als Kind immer bewunderte. Mit den Fingern die Stacheln vorsichtig zu berühren, um ihre Schärfe zu prüfen, war für mich keine Seltenheit. So kam ich auch zur Frage, wie man überhaupt diese stacheligen Gewächse umpflanzen kann, ohne sich zu verletzen. Und es ist nicht so schwer, als ich mir damals dachte. Möchten Sie auch wissen, wie man Kakteen richtig umtopfen kann? Dann lesen Sie weiter.

Soll ich meinen Kaktus umtopfen?

Haus & Garten

Bärlauch oder Maiglöckchen: Wie sich die giftige von der essbaren Pflanze unterscheidet

Die beiden Pflanzen sehen sich sehr ähnlich, jedoch ist die Blume giftig. Woher weiß man, ob man essbaren Bärlauch oder Maiglöckchen vor sich hat?

Fangen wir mit der ersten und wichtigsten Frage an: wann soll ein Kaktus umgetopft werden? Kakteen können eigentlich mehrere Jahre lang in demselben Topf wachsen, aber es gibt einige Merkmale, an denen man erkennen kann, dass ein Umtopfen nötig ist.

• Direkt nach dem Kauf: Kaufen Sie einen neuen Kaktus zum Beispiel aus dem Supermarkt, dann wäre es ratsam, dass Sie ihn gleich umtopfen. Vor allem bei günstig angebotenen Gewächsen ist dies ein notwendiger Schritt, da sie in der Regel in einem minderwertigen Substrat stehen. Diesen sollten Sie austauschen und mit Kakteenerde von guter Qualität ersetzen.
• Bei einem Schädlingsbefall: Haben sich Schädlinge wie Läuse oder Spinnmilben auf Ihren Kaktus niedergelassen, dann kann das Umtopfen eine Rettung sein. Achten Sie darauf, dass Sie die alte Erde komplett entsorgen, um einen neuen Befall zu verhindern.
• Der Kaktus ist zu groß geworden: Kakteen kommen oft in kleine Töpfe und wenn sie etwas anwachsen, können sie an Halt verlieren und zur Seite umkippen. Das ist ein sicheres Zeichen, dass das Gewächs einen größeren Topf braucht.
• Das Substrat ist verbraucht: Merken Sie, dass das Substrat Ihres Kaktus zu trocken geworden ist und Wasser und Nährstoffe nicht gut speichern kann, dann sollten Sie es austauschen. In einer frischen Erde wird die Pflanze sicherlich besser gedeihen.

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Der Frühling ist die ideale Jahreszeit zum Umtopfen von Kakteen. Gerade im April und Mai können Sie sich an die Arbeit machen und Ihre Kakteengewächse in neue Töpfe setzen. Blühende Exemplare sollte man entweder vor oder nach der Blüte umtopfen. Bemerken Sie also bereits Knospen oder Blüten an Ihrem Kaktus, dann warten Sie lieber, bis diese verblüht sind, bevor Sie mit dem Umpflanzen weitermachen. Ein anderer möglicher Zeitpunkt ist der September, aber falls ein Umtopfen nicht dringend notwendig ist, können Sie es im nächsten Frühjahr tun.

Den Kaktus umpflanzen: So geht es richtig

Kakteen umtopfen ist eine stachelige Angelegenheit. Trotzdem klappt es mit der richtigen Ausrüstung ziemlich einfach. Hier ist alles, worauf Sie achten sollten.

Schutz vor den Stacheln

Warnung: Die meisten Kakteen haben Stacheln, die bei Kontakt mit der Haut schmerzhaft und schwer zu entfernen sind. Dadurch kann man außerdem der Pflanze schaden. Tragen Sie beim Umpflanzen eines Kaktus eine Schutzausrüstung wie dicke Gartenhandschuhe, damit Sie nicht gestochen werden.

Statt Handschuhe zu tragen, können Sie sich eine spezielle Kakteen-Greifzange besorgen. So werden Sie den Kaktus sicher aus dem alten Topf nehmen und umpflanzen, ohne seine Stacheln zu zerstören oder sich zu verletzen. Eine günstige Alternative wäre zum Beispiel ein Stück Schaumstoff, das Sie zum Anfassen der Pflanze verwenden können.

Lesen Sie auch: Kakteen ohne Stacheln: 6 pflegeleichte und hübsch blühende Arten

Welche Erde für den Kaktus?

Kakteen brauchen eine gut durchlässige Erde, die sowohl mineralische als auch organische Bestandteile hat. Das richtige Substrat sorgt für eine gute Drainage und verhindert Staunässe, die die Wurzeln der Kakteengewächse zerstören kann. Entscheiden Sie sich am besten für spezielle Kakteenerde und beachten Sie dabei auch die Art Ihrer Kakteen, falls sie spezifische Anforderungen an das Substrat haben.

Kakteen kann man auch in Seramis umtopfen. Dieses Substrat hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und immer mehr Hobbygärtner schwören darauf. Nutzen Sie dafür das spezielle Seramis-Substrat für Kakteen und Sukkulenten, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Möchten Sie Ihre eigene Kakteenerde selber mischen? Unter dem Link finden Sie unsere Anleitung für ein gutes, selbstgemachtes Substrat.

Die richtige Topfgröße

Wenn Sie Ihren Kaktus umtopfen, weil er den alten Topf ausgewachsen hat, sollten Sie einen neuen Topf wählen, der groß genug ist. In der Regel sollte nach dem Umtopfen 1 bis 2 cm Platz zum Rand bleiben, so fühlt sich der Kaktus am wohlsten.

Kakteen umtopfen: Anleitung

Haus & Garten

Schnittlauch pflanzen und pflegen: Wann, wie und mit welchen Pflanzen gelingt der Anbau im Garten und Topf!

Schnittlauch ist eine leicht zu kultivierende, mehrjährige Pflanze, die an Gras erinnert. Wie kann man Schnittlauch pflanzen und pflegen?

Hinweis: Das alte Substrat sollte vor dem Umpflanzen angetrocknet sein. Gießen Sie die Pflanze mindestens eine Woche vor dem Umtopfen nicht mehr.

1. Stellen Sie den neuen Topf bereit. Greifen Sie den Kaktus mit der speziellen Zange, oder mit einem anderen Schutzmittel und nehmen Sie ihn vom alten Topf raus.
2. Entfernen Sie so weit wie möglich das alte Substrat. Je trockener es ist, desto einfacher gelingt dieser Schritt. Lösen Sie die Erde um den Wurzelballen herum mit einem Stock ab, um die Wurzeln freizulegen.
3. Gibt es abgestorbene oder vertrocknete Teile, können Sie diese nun entfernen.
4. Der neue Topf muss Abflusslöcher haben. Legen Sie einige Steine auf den Boden als zusätzliche Drainageschicht.
5. Füllen Sie den Topf zu einem Drittel mit guter Kakteenerde. Dann greifen Sie wieder vorsichtig den Kaktus und setzen Sie ihn in den Topf hinein. Drücken Sie die Wurzeln etwas fest und schütteln Sie dann noch mehr Erde ringsherum.
6. Während Sie den Kaktus noch mit der Zange halten, nehmen Sie den Topf mit der anderen Hand und klopfen Sie ihn ein paar Male auf den Tisch, damit sich das Substrat gut durchsetzen kann.
7. Füllen Sie weiter mit Erde und drücken Sie sie nach unten fest, bis der Topf voll ist und der Kaktus gut sitzt.
8. Sie können den Topf in einen zusätzlichen Übertopf Ihrer Wahl setzen.

Sollte man Kakteen gießen nach dem Umtopfen?

Im Unterschied zu anderen Pflanzen sollten Sie nach dem Umtopfen den Kaktus nicht angießen, da dies zum Verfaulen der Wurzeln führen kann. Die Pflanze braucht Zeit, um sich zu regenerieren und neue Wurzeln zu bilden, die das Wasser dann aufnehmen können. Stellen Sie den umgetopften Kaktus für eine bis zwei Wochen an einen schattigen Platz und gießen Sie erst nach dieser Zeit zum ersten Mal.