Kakteenerde selber mischen: Diese Nährstoffe brauchen die Exoten!

von Olga Schneider
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Damit die Kakteen hierzulande als Zimmerpflanzen gut durch den Winter kommen, sollte auch das Substrat passend ausgewählt werden. Zum Glück kann man die Kakteenerde selber mischen. Das gibt es dabei zu beachten!

Kakteenerde selber mischen: Unterschied zur herkömmlichen Blumenerde

kakteenerde selber machen anleitung und tipps
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Das Besondere am Kaktussubstrat ist seine Zusammensetzung. Es ist speziell an den Bedürfnissen der Flachwurzler angepasst und unterscheidet sich von herkömmlicher Blumenerde. Wir fassen die wichtigsten Unterschiede zusammen:

1. Drainage: Die Blumenerde kann Feuchtigkeit speichern, die dann von den Pflanzen nach und nach aufgenommen wird. Kakteen und Sukkulente brauchen aber einen extrem durchlässigen Boden. Selbst geringe Staunässe können sie überhaupt nicht vertragen und werden eingehen. Die gute Drainage ist also das A und O des gesunden Wurzelsystems der Kakteen.

2. Zusammensetzung: Die Blumenerde enthält unter anderem Torfmoos, Baumrinde und Vermiculite – alles Materialien organischer Herkunft. Im Unterschied dazu setzt sich die Kaktuserde vorwiegend aus Bimsstein, Kies und Sand, enthält auch geringe Mengen Perlite, Torfmoos und Kokosfasern.

3. Bodendichte: Die herkömmliche Erde für Zimmerpflanzen ist deutlich dichter als Kakteenerde. Das Substrat für die exotischen Pflanzen punktet dagegen mit einer herausragenden Stabilität, verklumpt nicht und ermöglicht eine gute Durchlüftung.

Grundsätzlich gilt also: Kakteenerde trocknet sehr schnell, hat eine geringe Bodendichte und enthält vorwiegend unorganischen Materialien. Der Humusanteil im Substrat kann von Art zu Art stark variieren. Dabei gilt die Faustregel: Orientieren Sie sich am natürlichen Standort der Pflanzen.  Exoten, die es besonders sonnig mögen und in ihrer Heimat in trockenen und sandigen Gebieten wachsen, brauchen wenig Nährstoffe und mehr Mineralien. Und umgekehrt: Kakteensorten, die in Tiefebenen wachsen, brauchen einen höheren Humusanteil.

Substrat für Kakteen: Die Bestandteile im Überblick

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Eine hochwertige Kakteenerde setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu gehören unter anderem:

1. Herkömmliche Blumenerde. Verwenden Sie keine Gartenerde, sie kann Bakterien und Pilze enthalten. Auch gedüngte Blumenerde ist ungeeignet – der Dünger wird die Wurzeln beschädigen. Kakteen sind nicht für unsere Breiten geschaffen und reagieren empfindlich auf heimische Krankheitserreger.

2. Quarzsand, Kies und Lavabruch für eine bessere Drainage. Verwenden Sie auf keinen Fall Spielsand, denn er verdickt sehr schnell. Die Folgen – eine schlechte Drainage und Staunässe – führen oft zu faulenden Wurzeln und welkenden Kakteen.

3. Torfmoos oder Kokosfaser – regulieren den pH-Wert des Bodens. Sehr aufmerksam dosieren und nur in geringen Mengen dem Substrat beimischen.

4. Für stark zehrende Sorten kann man ein wenig Kompost beimischen.

5. Holzkohle hat eine antibakterielle und fungizide Wirkung und kann Krankheiten vorbeugen und das Substrat quasi desinfizieren. So bleiben die Wurzeln gesund.

5. Perlite verbessert die Durchlässigkeit und verbessert den Boden.

Kakteenerde selber mischen: Rezept und Variationen

mineralische kakteenerde und humusanteil
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Universalrezept:

Das Rezept für Kakteenerde ist super einfach. Vermischen Sie zuerst Quarzsand, Kies und/ oder Lavabruch mit Korngröße 4 mm im Verhältnis 1 zu 1. In einem anderen Behälter vermengen Sie dann Perlite und Bimsstein auch im Verhältnis 1 zu 1.

Eine Universalerde setzt sich aus 40 % Blumenerde, 40 % Kies- und Sandgemisch und 20 % Perlite und Bimsstein zusammen.

Rezept für Starkzehrer:

30 % Humus, 40 % Kies- und Sandgemisch, 10 % Bimsstein, 10 % Holzkohle und 10 % Kokosfasern.

Rezept für Schwachzehrer:

Anzuchterde, Sandgemisch mit Korngröße 6, Bimsstein und Pinienrinde im Verhältnis  3 : 3 : 1 : 1 vermengen.

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Kakteen brauchen keinen Dünger, wenn das Substrat Anzucht- oder Blumenerde enthält. In einigen Fällen kann man etwas frischen Kompost einarbeiten, es sollte aber wirklich maximal 1/3 Handvoll pro 20 Liter Kübel sein.

Die Bedürfnisse der beliebtesten Sorten im Überblick

Kakteen, die ein mineralisches Substrat bevorzugen, gehören zu den folgenden Gattungen:

  • Ariocarpus
  • Astrophytum
  • Aztekium
  • Echinocactus
  • Obregonia

Kakteen, die im mineralisch-humosen Substrat gut gedeihen, gehören zu den Gattungen:

  • Echinopsis
  • Harrisia
  • Myrtillocactus
  • Opuntia
  • Polaskia
  • Rebutia
  • Trichocereus

Kakteen, die ein humusreiches Substrat bevorzugen, sind:

  • Acanthocereus
  • Hylocereus
  • Pereskia
  • Rhipsalis
  • Selenicereus

So vermengen Sie die Zutaten richtig

substrat für kakteen selbst mischen

Für die Kakteenerde einfach die Zutaten zuerst die Anzucht- bzw. Blumenerde bzw. Humus in den Topf füllen. Besprühen Sie die Erde zuerst mit Wasser, damit Sie beim Vermengen keinen Staub einatmen müssen. Alternativ können Sie auch Mundschutzmaske tragen.

Dann Sandgemisch hinzufügen und gut in die Erde gleichmäßig einarbeiten. Dann Holzkohle, Kokosfasern und Pinienrinde dazu geben und das Ganze gut verrühren. Anschließend den pH-Wert testen – wenn dieser niedrig ist, können Sie etwas Torfmoos einarbeiten.

Kaktuserde richtig lagern und verwenden

Lassen Sie das Substrat zuerst trocknen und lagern es dann in luftdichten Behältern an einem dunklen und kühlen Ort. Sie können die Erde auch für Sukkulenten verwenden, sie haben ähnliche Ansprüche am Boden und sind ebenfalls Flachwurzler. Dickblattgewächse und Bonsaibäume gedeihen ebenfalls ganz gut in sandigen Substraten.

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.