Bärlauch oder Maiglöckchen: Wie sich die giftige von der essbaren Pflanze unterscheidet

von Anne Seidel
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Der leckere Bärlauch und das hübsche Maiglöckchen sehen sich sehr ähnlich, was nur halb so schlimm wäre, wenn letzteres nicht giftig wäre. Das ist auch der Grund, weshalb viele sich nicht trauen, die essbare Pflanze zu pflücken. Im Prinzip ist es hier wie mit den Pilzen und man geht lieber auf Nummer sicher und verzichtet ganz. Möchten Sie jedoch wissen, ob es sich um Bärlauch oder Maiglöckchen handelt?

bärlauch oder maiglöckchen die blüten unterscheiden sich stark

Es gibt nämlich so einige Unterschiede, mit deren Hilfe Sie eigentlich ziemlich schnell und einfach erkennen können, um welche von beiden Pflanzen es sich handelt. Welche sind das?

Bärlauch oder Maiglöckchen: Was wächst denn dort nun?

weiße blüten in form von glöckchen beim giftigen maiglöckchen

Die Erntesaison des Bärlauchs (Allium ursinum) ist im Frühjahr und genauer gesagt vor der Blüte. Letztere sind aber einer der Erkennungsmerkmale beziehungsweise Unterschiede zwischen den beiden Pflanzen. Hinzu kommt, dass auch die noch giftigere Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) in dieser Zeit ebenfalls aufgrund der fehlenden Blüten dem Bärlauch ähnelt.

Wie sich die Blüten unterscheiden

unterschied zwischen bärlauch und maiglöckchen sternform vs. glockenform
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Haben Sie einen Ort mit noch grünen Pflanzen entdeckt und wundern sich, um welche der drei es sich tatsächlich handelt, werden Ihnen die Blüten nicht viel weiterhelfen. Ist es jedoch ein Bereich, den Sie des Öfteren besuchen (Park, Wald oder gar der eigene Garten), können Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt für die Zukunft anhand der Blüten merken, ob dort Bärlauch oder Maiglöckchen (Convallaria majalis) wächst.

  • Die Blüten der Maiglöckchen sind eigentlich gut bekannt und auch der Name verrät schon: sie ähneln winzigen Glocken und besitzen eine weiße Farbe.
symptome einer vergiftung mit convallaria majalis
  • Bärlauchblüten sind ebenfalls weiß, jedoch haben sie die Form von Sternchen, die wiederum an einer Dolde wachsen.
  • Die Blüte der Herbstzeitlosen ist wiederum vollkommen anders: Sie ist rosa-pink und erinnert stark an die der Krokusse. Während der Blütephase im Herbst sind die grünen Blätter nicht mehr vorhanden.

Bärlauch oder Maiglöckchen: Unterschiede in Bezug auf die Blätter

bärlauch oder maiglöckchen an den blättern erkennen

Um eine Vergiftung während der Erntesaison zu vermeiden, müssen Sie also auf die Unterschiede in den Blättern achten.

Bärlauchblätter

  • Jedes Blatt wächst einzeln, an nur einem Stiel, aus dem Boden.
  • Der Unterseite des Blatts ist matt.
  • Kaum Blattadern sind zu sehen.
  • Die Blätter duften nach Knoblauch, spätestens, wenn Sie sie zwischen den Fingern zerreiben.
  • Weich und empfindlich, weshalb sie sich auch so einfach zerreiben lassen.
an einem blattstiel wachsen zwei blätter bei der blume
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Maiglöckchenblätter

  • Pro Stiel entstehen immer zwei Blätter und er wird sozusagen von ihnen umschlossen.
  • Die Blattunterseite ist glänzend.
  • Maiglöckchenblätter haben viele erkennbare Blattadern.
  • Riechen Maiglöckchen nach Knoblauch? Nein, diese Blume besitzt geruchlose Blätter.
  • Die Blätter haben eine feste Struktur
herbstzeitlose (colchicum autumnale) ist besonders giftig

Blätter der Herbstzeitlosen

  • Sie wachsen ganz ohne Stiel direkt aus der Erde.
  • Glänzen auf beiden Blattseiten.
  • Geruchlos.
  • Wie Maiglöckchenblätter sind die der Herbstzeitlosen recht fest.

Wichtiger Hinweis! Falls Sie die Duftprobe durchführen, bedenken Sie, dass der Knoblauchduft anschließend weiterhin am Finger haftet. Würden Sie als Nächstes also denselben Test an einer der giftigen Pflanzen durchführen, würde das irreführend und nicht sicher sein!

bärlauch oder maiglöckchen verwechslung und vergiftung vermeiden

Wachsen Herbstzeitlose, Bärlauch und Maiglöckchen nebeneinander?

Nein, das ist nicht der Fall, weshalb auch der Standort ein Hinweis darauf sein kann, ob es sich um Bärlauch oder Maiglöckchen eigentlich handelt.

  • Bärlauchpflanzen mögen es schattiger und gedeihen meist in Waldgebieten. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Auwald, Mischwald oder Laubwald. Nur im Nadelwald ist sie nicht anzutreffen.
  • Der giftige Doppelgänger wächst ebenfalls in Wäldern, aber auch in Gärten.
  • Herbstzeitlosen findet man wiederum meistens auf Wiesen.

Was passiert, wenn man sie doch einmal verwechselt?

vor der blüte der herbstzeitlosen wachsen blätter, die dem bärlauch ähneln

Wie giftig sind Maiglöckchen und Herbstzeitlosen eigentlich beziehungsweise welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf?

  • Erstere verursacht nach etwa zwei bis sechs Stunden zunächst ein Brennen in Mund und Rachen. Dabei ist auch das Schlucken erschwert. Im Anschluss oder auch zeitgleich leiden Betroffene unter Bauchschmerzen, sowie Übelkeit in Kombination mit Erbrechen. Auch mit einem verlangsamten Puls macht sich die Maiglöckchenvergiftung bemerkbar. Ein Gegengift wird in diesem Fall verabreicht.
  • Die Herbstzeitlose ist sogar noch gefährlicher, denn hier gibt es kein Gegengift. Neben Übelkeit und Erbrechen kommt es auch zu Magenkrämpfen, bis hin zu einem blutigen Stuhlgang führen, begleitet von Atemnot. All diese Symptome können bereits eine Stunde nach dem Verzehr beginnen oder spätestens nach sechs Stunden. Es ist sehr wichtig, dass Sie den Notarzt alarmieren, denn im späteren Verlauf werden Nieren und Leber geschädigt und die Blutgerinnung mitsamt Herzkreislauf gestört, was wiederum zu Herzversagen und dem Tod durch Organversagen enden kann.

Aufgrund dieser ernsten Folgen sollten Sie niemals ein Risiko eingehen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich tatsächlich um Bärlauch handelt. Stattdessen können Sie auf Pflanzen aus dem Handel zurückgreifen.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.