Gewitterfliegen loswerden: Was sind Gewittertierchen, warum befallen sie uns & welche Hausmittel wirken dagegen?

von Anne Seidel
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Ein Gewitter oder einfach nur Regenwetter ist im Anmarsch und schon sind sie überall im Haus, auf der Terrasse und sogar auf der Haut: die sogenannten Gewitterfliegen, die zu allem Überfluss auch noch beißen. Worum handelt es sich bei diesen Insekten, warum erscheinen sie überhaupt und unter welchen Bedingungen? Gibt es Mittel gegen Gewitterfliegen, die vorbeugend oder bei einer Plage helfen? Wir fassen das Wichtigste zusammen und erklären, wie Sie Gewitterfliegen loswerden.

Was sind Gewitterfliegen?

Gewitterfliegen loswerden - Was sind Gewittertiere und was kann man tun

Bevor wir uns darauf konzentrieren, wie Sie Gewitterfliegen loswerden können, möchten wir Ihnen erklären, warum sie überhaupt erst erscheinen. Die Insekten werden auch Thripse, Fransenflügler, Gewittertierchen oder fälschlicherweise Gewitter-Gnitzen genannt und tauchen auf, sobald sich ein Unwetter anbahnt. Genauer gesagt ist es die schwüle Luft, die für eine Gewitterfliegen-Plage sorgt. Was genau hat das Wetter mit dem Erscheinen zu tun?

Nun, Gewittertierchen leben bevorzugt auf Pflanzen, wo sich die Schädlinge vom Saft ernähren. Da sie trotz ihrer Flügel keine besonders guten Flugkünstler sind, trifft man sie auch selten woanders an. Bis die Mutter Natur sie sozusagen dazu zwingt. Sie kennen doch das sogenannte Plankton, winzige Meeresbewohner, die einfach durch das Wasser strömen? Thripsen bewegen sich auf ähnliche Weise fort. Sie werden durch die Luftströmungen “umhertransportiert” und gehören somit zum sogenannten Luftplankton. Bei Temperaturen über 20 Grad steigen sie auf und “fliegen” so kilometerweit von einem Ort zum anderen.

Thripsen vorbeugen mit fein-maschigem Fliegengitter

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Wenn nun ein Gewitter aufzieht, entstehen Aufwinde und die elektrische Feldstärke verändert sich, was vermutlich auch dazu führt, dass die Insekten beginnen, abzusinken. Dabei landen Gewitterfliegen auf der Haut, Kleidung und anderen unerwünschten Oberflächen. Sie werden also nicht etwa von uns angezogen oder suchen uns bewusst auf, sondern haben kaum Einfluss darauf. Nicht selten findet man sogar Gewitterfliegen im Haus, in das sie über die Winde durch das Fenster gelangen oder aber durch Pflanzen eingeschleppt werden.

Können Thripsen beißen?

Ein Fransenflügler-Stich mit Ausschlag verheilt meist von selbst

Ja, es kann tatsächlich passieren, dass Gewitterfliegen beißen. Jedoch tun sie dies nicht aus aggressivem Verhalten heraus oder weil Sie das Blut wie Mücken beispielsweise zur Fortpflanzung benötigen. Eigentlich passiert dies eher aus Versehen. Nichtsdestotrotz kann eine Entzündung und Schwellung und Juckreiz entstehen, wenn Gewitterfliegen stechen. Äußerst selten führt ein Gewittertierchen-Stich aber zu Ausschlägen und selbst wenn, heilen diese üblicherweise in wenigen Tagen von selbst, genauso wie die winzige Bisswunde.

Dennoch ist das natürlich äußerst lästig, weshalb man gerne etwas gegen die Schädlinge unternehmen und einem Befall vorbeugen möchte. Wie kann man Gewitterfliegen loswerden?

Interessantes: Wie lange leben Gewitterfliegen? Ihre Lebensdauer beträgt je nach Bedingungen ein bis zwei Monate. Aus diesem Grund ist es eine bessere Idee, etwas gegen sie zu unternehmen, statt darauf zu warten, dass sie von selbst verschwinden.

Gewitterfliegen loswerden – Erste Maßnahmen

Gewitterfliegen bekämpfen mit natürlichen Hausmitteln

Der Fakt, dass die Tierchen nicht fliegen können und recht träge sind, erweist sich als sehr praktisch, wenn die Plagegeister in Ihre Innenräume eingedrungen sind. Sie lassen sich nämlich bequem und einfach mit dem Staubsauger wegsaugen. Anschließend sollten Sie den Beutel entsorgen, damit diese nicht wieder herauskrabbeln. Alternativ eignet sich auch ein einfaches Mikrofasertuch, mit dem Sie die Thripsen wegwischen.

Da Gewittertierchen, wie bereits erwähnt, auf Pflanzen leben und sich von ihnen ernähren, ist die Chance groß, dass Sie auch Ihre Pflanzen bereits befallen haben. Aus diesem Grund sollten Sie sie überprüfen. Sollten Sie einen Befall feststellen, können Sie die lästigen Gewitterfliegen loswerden, indem Sie die Pflanzen ganz einfach in der Dusche oder Badewanne abduschen.

Gewitterfliegen bekämpfen mit Hausmitteln

Gegen einen Befall auf Ihren Pflanzen können Sie mit natürlichen Mitteln vorgehen. Mit folgenden Tricks können Sie auf naturfreundliche Weise Gewitterfliegen loswerden.

  • Neemöl gegen Thripsen

Sie können mit Neemöl Gewitterfliegen vertreiben, indem Sie es mit Wasser verdünnen und dann auf die Pflanzen sprühen. Das Öl sorgt dafür, dass die Schädlinge sich nicht auf den Pflanzen festhalten können. Gleichzeitig pflegt es Ihre grünen Freunde.

  • Pflanzen von Fransenflüglern befreien mit Seifenlauge

Auch Seifenlauge macht es den Insekten schwer, sich auf den Pflanzenteilen festzuhalten. So schützen Sie ganz einfach Ihre Pflanzen, ohne dabei der Natur zu schaden. Verwenden Sie aber Naturseife, um die Lauge herzustellen und sprühen oder reiben Sie die Blätter mit ihr ein.

  • Bekämpfung mit Hilfe von Raubmilben

Im Garten lassen sich auch natürliche Feinde gegen Gewittertierchen einsetzen, also solche, die sich von ihnen ernähren. So erweisen sich Raubmilben als sehr effektiv im Kampf gegen die Thripsen und werden ganz einfach auf die Pflanze verteilt, wenn Sie Gewitterfliegen loswerden möchten.

Hinweis: Wenn alles nichts hilft, kann man auch zu einem Insektizid greifen. Da dieses aber auch der Natur schadet, sollte es nur im äußersten Notfall eingesetzt werden!

Gewitterfliegen loswerden: Vorbeugende Maßnahmen gegen Gewittertierchen

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  • Thripsen werden von hellen Farben angezogen und besonders die blaue Farbe hat es ihnen angetan. Das können Sie auf zwei Weisen im Kampf gegen die Insekten nutzen: Vermeiden Sie einmal Kleidung in solchen Farben, da Sie die Tierchen so zusätzlich anziehen, oder setzen Sie Blau bewusst ein, indem Sie blaue Leimtafeln als Gewitterfliegen-Falle einsetzen. Auch in gelber Farbe sind sie wirksam.

Gewitterfliegen loswerden mit klebenden Blau- oder Gelbkarten

  • Damit die Fransenflügler es schwer haben, in Ihr Haus einzudringen, sollten Sie es unbedingt mit Fliegengittern versehen. Bedenken Sie aber, dass diese Tierchen äußerst winzig sind und somit auch durch die meisten Maschen hindurchpassen (falls Sie sich gewundert haben, warum Sie trotz Fliegengitter Gewittertierchen im Haus haben, ist das womöglich der Grund), weshalb Sie Netze mit feineren Maschen wählen sollten.
  • Was hilft gegen Gewittertierchen auf der Haut? Bei schwülem Gewitterwetter vermeiden Sie einfach Regionen, in denen verstärkt Fransenflügler vorkommen (z. B. Getreidefelder). Vermeiden Sie außerdem die oben erwähnten Farben bezüglich der Kleidung, um Gewitterfliegen am Körper zu verhindern. Dunklere Kleidungsstücke sind die bessere Wahl.

Die Gewitterfliege schwebt bei schwülem Wetter durch die Luft

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.