Rhododendronzikade bekämpfen: Welche Hausmittel helfen bei einem Befall und welche natürlichen Feinde hat der Schädling?

von Olga Schneider
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Wenn plötzlich die Blütenknospen des Rhododendrons verwelken und abfallen, dann fragt sich der Hobby-Gärtner, woran es liegen könnte. Schuld dafür in den meisten Fällen ist die Rhododendronzikade – ein Insekt, das selbst kein Schädling ist, aber oft eine gefährliche Pilzkrankheit von Pflanze zu Pflanze überträgt. Wir erklären, wie Sie die Rhododendronzikade bekämpfen können, welche natürliche Feinde hat sie und wie Sie ein Spritzmittel gegen Zikaden selber machen können.

Rhododendronzikade bekämpfen: Schadbild

Rhododendronzikade bekämpfen Schadbild und Erkennungsmerkmale

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Im Unterschied zu anderen Schädlingen in den deutschen Gärten ist die Zikadenart mit dem lateinischen Namen “Graphocephala fennahi” nicht heimisch. Die Insekten gelangten Anfang vorigen Jahrhunderts in Europa und siedelten sich hier an. Wie andere gebietsfremde Arten stellen auch die Rhododendronzikaden eine Gefahr für heimische Rhododendronarten dar.

Der Befall macht sich langsam bemerkbar. Die Anzahl der Zikaden, die auf einer Pflanze zu sehen sind, ist deutlich geringer als bei anderen Schädlingen. Dementsprechend können sie auch keine großen Schäden anrichten. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft, der über den Stiel bis zu den Blättern transportiert wird. Infolgedessen gelangen wenig Nährstoffe zu den oberen Blättern. Sie verfärben sich gelb, fallen aber nicht ab. Der Befall wird von unerfahrenen Hobby-Gärtnern oft übersehen, ist an sich kein großes Problem und die Pflanze wird wegen der Zikaden nicht eingehen.

Rhododendronzikade bekämpfen mit Hausmitteln biologisch unbedenklich anwenden

Diese Zikadenart ernährt sich ausschließlich vom Pflanzensaft des Rhododendrons und befällt nur diese Gehölzart.  Die Zikaden sind aktiv vom Spätfrühling bis zum Herbst. Mit bloßem Auge kann man sie allerdings erst Anfang Juli bemerken, wenn die ausgewachsenen Insekten zu sehen sind.

So sehen die Rhododendronzikade Larven und ausgewachsenen Insekten aus

Die Larven sind klein, dunkelgelb bis hellgrün, haben keine Flügel, einen flachen Körper und halten sich auf der unteren Blattseite auf. Mitte bis Ende Juli kann man die ausgewachsenen Rhododendronzikaden bemerken. Sie sind hellgrün gefärbt und haben orange Streifen auf dem Rücken. Auch sie halten sich lieber auf der unteren Blattseite auf.

Pilzkrankheit bei Rhododendron: Was ist die Knospenbräune

Rhododendron Krankheiten bekämpfen Tipps

Viel gefährlicher als die Insekten selbst ist ein Pilz, der das Gehölz während der Paarungszeit der Zikade befällt. Die Schäden, die die Weibchen während der Eiablage an den Blütenblättern anrichten, werden zu Eintrittsstellen für den Pilz. Mit der Ausbreitung des Erregers verfärben sich die Blütenknospen zunächst braun, dann schwarz. Sie trocknen aus, die Blüten öffnen sich nicht. Andere Pflanzenteile bleiben von einem Befall verschont.

Knospenbräune bekämpfen

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pilzkrankheit beschränken sich auf das unverzügliche Entfernen von befallenen Blüten. Am besten schneiden sie diese früh morgens ab. Zur Vorbeugung können Sie auch die gesunden Rispen, die sich direkt um die betroffenen Pflanzenteilen befinden, ebenfalls entfernen.

Rhododendronzikade bekämpfen: Spritzmittel

Rhododendronzikade bekämpfen Schädlinge im Garten nützliche Tipps

Der nächste Schritt ist es, die Rhododendronzikade zu bekämpfen. Und zwar so schnell wie möglich, bevor die Zikaden kleine Schlitze in den Blütenblättern machen, um ihre Eier dort abzulegen.

Gegen die Zikaden hilft ein einfaches Spritzmittel mit Essig: Lösen Sie Essig mit Wasser im Verhältnis 1 zu 5 und besprühen damit die unteren Blattseiten. Am besten tun sie dies früh morgens, um 5 bis 6 Uhr an, wenn es draußen noch kalt ist. Die Insekten befinden sich dann in einem besonderen Starrezustand und sie können das Gehölz problemlos behandeln.

Neemöl gegen Zikaden

Die Larven lassen sich in der Regel am schnellsten bekämpfen. Hat man aber den richtigen Zeitpunkt dafür im Mai und Juni verpasst, dann können Sie im August die ausgewachsenen Zikaden mit einem Spritzmittel mit Neemöl bekämpfen. Verwenden Sie nur zugelassene Mittel aus dem Handel, selbstgemachte Spritzmittel sind europaweit verboten. Das Neemöl ist umweltfreundlich und hat eine breite Wirkung:

  • es vertreibt die Schädlinge
  • es führt zu Häutungsstörungen bei den Larven
  • es verhindert die Eiablage
  • es hat eine schnelle Wirkung
  • Das Neemöl dringt in die Blütenblätter ein und die Zikaden nehmen es mit dem Pflanzensaft auf
  • Für Bienen und andere nützliche Insekten ist das Neemöl nicht gefährlich

Besprühen Sie die ganze Pflanze von allen Seite, am besten am Nachmittag oder früh morgens.

Die Rhododendronzikade bekämpfen: Sie hat folgende natürliche Feinde

Eine dritte Variante, die Rhododendronzikade umweltfreundlich zu bekämpfen, ist es, die natürlichen Feinde der Insekten in den Garten anzulocken. Dazu gehören unter anderem:

  • Springspinne
  • Igel
  • verschiedene Gartenvögel
  • Ameisen
  • Schlupfwespen

Um die natürlichen Feinde in den Garten anzulocken, können Sie Insektenhotels, Vogelhäuser und Vögeltränke selber bauen.

Die Rhododendronzikade ist keine heimische Insektenart. Sie gilt als Schädling, obwohl sie eigentlich keine großen Schäden anrichtet. Ein Pilz aber, der die Gehölze befällt, wird von der Zikade übertragen. Sie können gegen die Pilzkrankheit keine Maßnahmen außer des Abschneidens der Blütenknospen ergreifen. Die Zikade selbst lässt sich mit Neemöl und Essig bekämpfen und hat zahlreiche natürliche Feinde.

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