Obstbäume im Herbst schneiden: Tipps, wann die beste Zeit dafür ist und wie man sie richtig beschneiden sollte

Wenn Sie das Glück haben, Apfel-, Pflaumen- und Birnbäume in Ihrem Garten zu haben, haben Sie wahrscheinlich schon viele der köstlichen Früchte gepflückt und gegessen. Jetzt, da die Fülle des Sommers vorbei ist, beginnen Ihre Bäume mit der Einlagerung von Nahrung für den Winter, in dem sie im Wesentlichen „ruhen“ werden. Um den während der Fotosynthese in den Blättern produzierten Zucker zu den Wurzeln zu leiten, muss die Pflanze ihre Blätter abwerfen. Sollte man dann die Obstbäume im Herbst schneiden?

Nachdem die Blätter abgefallen sind, ist es wichtig, die Bäume zusätzlich zu pflegen, um sie auf die Winterruhe vorzubereiten, damit sie im April wieder in voller Blüte stehen. Wann und wie Sie Obstbäume schneiden sollten, entdecken Sie im Folgenden!

Wann sollte man Obstbäume beschneiden?

Die Ruhezeit ist die beste Zeit, um Obstbäume zu beschneiden. Wenn die Bäume noch Früchte oder Blätter tragen, ist es zu früh für einen Schnitt. Wenn möglich, sollten Sie den Schnitt verschieben, bis Sie eine kalte Jahreszeit erlebt haben. Wenn die Bäume jetzt in den Winterschlaf gehen, können sie den Winter besser überstehen, ohne einen schnellen Wachstumsschub zu erleben.

Ein rechtzeitiger Schnitt ermöglicht eine Kontrolle des Wachstums. Wann Sie Obstbäume beschneiden sollten, hängt von der jeweiligen Baumart ab. Wenn Sie Ihre Obstbäume im Herbst oder Winter beschneiden, fördern Sie einen gesunden Neuaustrieb im Frühjahr. Kräftige Apfel-, Birnen- und Quittenbäume schneidet man sowohl im Herbst als auch im Spätwinter, wenn das schwächere Wachstum die Blütenbildung fördert.

Da Steinobst (Kirsche, Pflaume, Aprikose) anfälliger für Holzkrankheiten ist als Kernobst (Apfel, Birne, Quitte), wird es am besten im Sommer, direkt nach der Ernte, beschnitten. Beim Austrieb im Frühjahr sollten nur Pfirsiche beschnitten werden.

Warum genau werden Obstbäume geschnitten?

Die häufigsten Gründe für den Rückschnitt von Obstbäumen sind:

• Beibehaltung einer überschaubaren Baumgröße
• kleinere Bäume erleichtern die Ernte der Früchte
• das Beschneiden erhöht die Obstproduktion
• um die Bäume in einer Form zu erhalten, die uns gefällt
• um herabhängende Äste zu entfernen
• zur besseren Belüftung (und damit zur Verringerung des Risikos von Pilzkrankheiten)
• um den Baum zu kräftigen

Wie Obstbäume im Herbst schneiden? Tipps

Bei dem Zurückschneiden von Obstbäumen gibt es keine allgemeine Anleitung, die für alle Obstsorten gilt. In erster Linie sollten Sie Ihre Obstbäume auslichten. Zu diesem Zweck sollten Sie die folgenden Ratschläge beachten:

• Wassertriebe sollten an Stämmen und Ästen komplett abgeschnitten werden.
• Ein- und mehrjährige Triebe sollten eingekürzt werden: Achten Sie dabei auf die sogenannte Saftwaage. Damit Sie alle Äste gleichmäßig mit Nährstoffen und Saft versorgen, schneiden Sie die Spitzen der Leitäste bis auf die Knospen (auf eine Höhe!) zurück.
• Schneiden Sie alle Triebe zurück, die zu tief oder zu hoch in der Baumkrone wachsen. So gelangen mehr Luft und Sonnenlicht zu den Blättern und Zweigen.
• Fruchtmumien sollten entfernt werden, weil sie Krankheiten verbreiten.
• Abgestorbene Äste müssen mit einer Säge abgeschnitten werden.

Größere Äste entfernen

Es wird empfohlen, größere Äste in mehreren Schritten zu entfernen. Der Versuch, einen großen Ast mit einem einzigen Schnitt zu entfernen, kann zu Schäden am Baum oder zum Abreißen der Rinde führen. Die natürlichen Abwehrkräfte des Baumes gegen Krankheiten und Wunden werden dadurch beeinträchtigt.

Größere Äste sollten 30 – 40 cm oberhalb des gewünschten Endschnitts entfernt werden. Dadurch wird der Druck auf den Ast vermindert und die Säge lässt sich besser kontrollieren. Achten Sie beim endgültigen Schnitt genau auf die Details. Halten Sie das schwere Reststück fest (eventuell ist ein Helfer erforderlich, der es festhält, während Sie es mit der Säge lösen). Es empfiehlt sich, die Unterseite des Astes teilweise zu durchtrennen, bevor Sie größere Schnitte mit einer Säge oder Kettensäge vornehmen. Wenn der Ast fällt, bleibt die Rinde intakt.

Form der Obstbäume

Ziel eines Erhaltungsschnitts ist es, das Fruchtbarkeitspotenzial zu erhalten und gleichzeitig die Fruchtqualität zu erhöhen. Alle anderen Konkurrenztriebe sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Dabei handelt es sich um Zweige, die die Spitze der Leitäste und des Mitteltriebs zu überwuchern droht. Danach sollten Sie alle fast vertikal wachsenden Triebe, die auch als Wasserschosse bezeichnet werden, zurückschneiden. Um den Obstbaum zu verjüngen, werden alle überhängenden Zweige entfernt.

Verschiedenen Arten des Beschneidens

Das Alter bringt auch bei Bäumen Veränderungen mit sich. Wenn sie bereits stark verzweigt sind, müssen die Äste von Obstbäumen so bald wie möglich nach der Pflanzung zurückgeschnitten werden. Wenn die Bäume ein bestimmtes Alter erreicht haben, ist eine andere Form des Schnittes erforderlich. Die Herbstsaison ist aber nicht der beste Zeitpunkt, um alles zu erledigen.

Warten Sie, bis der Jungbaum gesunde Wurzeln gebildet und die entsprechende Höhe erreicht hat, bevor Sie ihn schneiden. In späteren Jahren beginnen Sie erst dann mit einem maßvollen Schnitt, wenn die Pflanze größere, neue Triebe gebildet hat.

Ein Erziehungsschnitt kann im Herbst oder am Ende des Winters durchgeführt werden.

Das Ergebnis des richtigen Erhaltungsschnitts ist eine Krone, die sowohl tragfähig als auch luftdurchlässig ist. Die Früchte wachsen in einer Höhe, in der sie bequem gepflückt werden können.

Ein Verjüngungsschnitt ist unerlässlich, um abgestorbene oder kranke Triebe zu entfernen. Wenn Sie die Pflanze im Herbst beschneiden, kann es im folgenden Frühjahr zu einem kräftigen Neuaustrieb kommen. Wird der Schnitt im Sommer durchgeführt, wird die Entwicklung gehemmt.

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