Wann sollte man das Geißblatt schneiden? Ist im Herbst, Winter oder Frühling der richtige Zeitpunkt?
Schmückt die Lonicera Ihren Garten, fragen Sie sich womöglich, welche Pflegemaßnahmen jetzt im Herbst auf Sie warten. Wann sollte man das Geißblatt schneiden? Welche Jahreszeit ist für welche Schnittmaßnahmen optimal?
Obwohl es schon fast normal erscheint, dass im Herbst Gehölze gestutzt werden, gibt es auch empfindlichere Pflanzen, bei denen man besser bis zum Frühling wartet. Und dann gibt es aber auch den Fall des Sommerschnitts. Kein Wunder, dass man sich bei seinen Gartenpflanzen irgendwann nicht mehr sicher ist.
Inhaltsverzeichnis
Wie Sie das Geißblatt schneiden, hängt von der Art ab
Lonicera ist eine schnellwachsende Pflanze, die je nach Art und Sorte klettert oder aber als Strauch oder Bodendecker wächst. Aus diesem Grund kommen Sie um Form- und Rückschnitte nicht drum herum. Doch keine Sorge, Sie müsssen nicht ständig mit der Gartenschere in der Hand auf der Lauer stehen. Doch einmal jährlich sollte ein Schnitt eingeplant werden. Die Frage ist nur, wann genau man das Geißblatt schneiden sollte. Das hängt von den Geißblatt-Sorten ab.
Wann ist der richtige Zeitpunkt und was wird geschnitten?
Hinweis: Da das immergrünes Geißblatt giftig ist, sollten Sie Handschuhe tragen, wenn Sie es schneiden.
Geißblatt als Strauch schneiden
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Es gibt aufrecht und recht hoch wachsende Geißblätter, die Sie sowohl als Solitärpflanzen als auch als Heckenpflanzen kultivieren können. In beiden Fällen dient der Schnitt nicht dem Formen, sondern fördert auch die Blütenbildung und ein dichtes Wachstum. Nachdem das Geißblatt mit der Blüte abgeschlossen hat, können Sie die Schere ansetzen. Das ist üblicherweise im Sommer, nach Juni. Auch ein regelmäßiger Verjüngungsschnitt ist zur Kräftigung empfehlenswert.
- Im Sommer, sobald die Blüte vorüber ist, schneiden Sie alle Triebe um etwa ein Drittel ihrer Gesamtlänge zurück.
- Im Winter ist der richtige Zeitpunkt für einen Verjüngungsschnitt (nicht jeden Winter notwendig). Auch schneiden Sie ein Drittel der Triebe ab, wobei Sie diesmal aber nur die alten Triebe kürzen.
Sollte Ihnen der Strauch nach den Schnittmaßnahmen sehr kahl erscheinen, muss Ihnen das keine Sorgen bereiten. Die Pflanze ist zum Glück sehr schnittverträglich und wird im Frühjahr auch definitiv wieder fleißig austreiben.
Zu diesen Arten gehören beispielsweise:
- Gemeine Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Tatarische Heckenkirsche (Lonicera tatarica)
Falls Sie Bodendecker gepflanzt haben
Kurz vor dem Frühling schneiden Sie bodendeckende Arten. Hierbei handelt es sich um Sträucher, die aber aufgrund ihrer Wuchsform gerne als Bodendecker eingesetzt werden. Auch sie sind sehr schnittverträglich, sodass Sie eigentlich nichts falsch machen können. Es ist sogar so, dass Sie ruhig sehr mutig sein können, denn so stimulieren Sie ein besonders dichtes Wachstum.
- Anfang März führen Sie kräftige Rückschnitte durch.
- Altes Holz darf hierbei ebenfalls geschnitten werden.
Diese Art wird als Bodendecker eingesetzt:
- Heckenmyrte (Lonicera nitida)
Geißblatt schneiden: So sieht es bei Kletterpflanzen aus
Als immergrüne Kletterpflanze, die zudem winterhart ist, kommt die Lonicera ebenfalls sehr häufig zum Einsatz. Bei diesen Arten ist es wichtig, den Schnitt in keinem Jahr ausfallen zu lassen, da sonst radikalere Rückschnitte notwendig sein würden, von denen sich die Pflanzen schwieriger erholen.
- Im Spätherbst schneiden Sie Ranksorten zurück.
- Kürzen Sie möglichst nur grüne Triebe. Das fördert einen kräftigen Wuchs, um eine dichte Pflanze zu erreichen.
- Altes Holz treibt eher sparsam aus.
Beliebte Rankpflanze ist:
- Immergrüne Geißschlinge/Geißblatt (Lonicera henryi)
Weitere Besonderheiten, die Sie für die Schnitte beachten sollten
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- Auslichtungsschnitte im Sommer durchführen
Ein dichter Wuchs ist zwar erwünscht, doch wenn irgendwann gar kein Licht mehr ins Innere der Pflanze gelangt, verkahlt sie stattdessen. Außerdem wird dadurch die Durchlüftung gestört, was Pilzkrankheiten durch die erhöhte Feuchtigkeit begünstigt.
Beginnen Sie damit, kranke oder tote Zweige zu entfernen. Dann werfen Sie einen Blick auf die Pflanze, um die folgenden Schnitte einschätzen zu können. Es gilt, dass Triebe, die sich überschneiden und gegenseitig stören, gestutzt oder ganz entfernt werden. Gibt es den ein oder anderen Trieb, der nicht nach Ihren Wünschen wächst und stört? Schneiden Sie ihn ohne Sorge ab!
- Verkahlte Pflanzen im späten Winter oder Spätherbst zurückschneiden
Im Frühjahr treiben Pflanzen neu aus und das können Sie ausnutzen, wenn Ihre Pflanze verkahlt ist, was vor allem im Alter häufig vorkommt. Mit einem radikaleren Rückschnitt können Sie diese nämlich verjüngen und so neue Triebe dort fördern, wo die Pflanze Ihnen zuvor zu kahl war. Übrigens verkahlen Geißblätter auch, wenn ihr Standort nicht ausreichend hell und sonnig ist.
Weg kann alles was trocken und alt ist, aber gehen Sie ab den mittleren Trieben sparsamer vor. Gerade bei den dickeren Zweigen kann das Durchtrennen mitunter schwierig sein. Versuchen dennoch in jedem Fall zu vermeiden, dass Sie die Triebe quetschen. Ist die Pflanze schon recht alt und aus diesem Grund verkahlt, lohnt sich ein wirklich radikaler Rückschnitt, damit sie sozusagen von vorne beginnen kann. Das bedeutet, dass Sie das Holz bis auf gerade einmal 50 cm kürzen können.
Aber: Bedenken Sie, dass alte Pflanzen nicht immer auch zuverlässig austreiben, wenn sie einmal radikal zurückgeschnitten wurden. Manchmal stirbt die Pflanze sogar ab.
Cooler Tipp: Nutzen Sie die abgeschnittenen Zweige doch, um neue Geißblätter zu erhalten. Sie lassen sich nämlich wunderbar als Stecklinge einsetzen.
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