Ihre Tomaten brechen um und der Rasen hat Löcher? Die Maulwurfsgrille könnte schuld sein!
Zerfressene Pflanzen, seltsame Löcher im Rasen, tote Jungpflanzen? Erfahren Sie, wie Sie die Maulwurfsgrille im Garten sicher identifizieren.
Welche typischen Schäden verursacht die Maulwurfsgrille im Garten? Wie sehen ihre Löcher aus – und woran erkennt man, dass sie wirklich der Übeltäter ist? Welche Pflanzen sind besonders betroffen? Und was unterscheidet ihren Befall von anderen? Dieser Artikel zeigt Ihnen die 5 häufigsten Warnzeichen ganz konkret.
Plötzlich tauchen kleine Löcher im Gemüsebeet auf, junge Tomatenpflanzen brechen einfach ab, und der Salat welkt – doch niemand weiß warum. Sind es Schnecken? Wühlmäuse? Manchmal ist der Übeltäter viel unscheinbarer, aber nicht weniger zerstörerisch: die Maulwurfsgrille. In diesem Artikel erfahren Sie, welche 5 typischen Gartenprobleme auf sie hindeuten und wie Sie diese sicher erkennen.
Was ist eigentlich eine Maulwurfsgrille?

Die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa), auch „Werre“ oder „Erdgrille“ genannt, ist ein braunes Insekt, etwa fünf Zentimeter lang. Mit ihren kräftigen, schaufelartigen Vorderbeinen gräbt sie sich mühelos durch die Erde. Sie lebt in unterirdischen Gängen, ist meist nachts aktiv und sehr scheu. Darum merkt man oft gar nicht, dass sie im Garten unterwegs ist – obwohl sie durchaus Schäden anrichten kann.
Laut Dr. Lukas Pfiffner vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz gehört die Maulwurfsgrille zu den typischen Schädlingen im Gemüsegarten – besonders bei feuchten Böden. Er empfiehlt den Einsatz von Nematoden, also winzigen Fadenwürmern, die die Grille im Boden gezielt bekämpfen können – ganz ohne Chemie.
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1. Tomaten, Gurken oder Paprika brechen plötzlich ab – typisch für die Maulwurfsgrille

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Sie haben gerade Ihre Tomaten, Gurken oder Paprika ins Gemüsebeet gepflanzt. Alles sieht gesund aus – doch plötzlich kippt eine Pflanze um. Beim Herausziehen folgt die böse Überraschung: Die Wurzeln sind weg, der Trieb wurde einfach unten durchtrennt. Genau dieses Schadbild ist typisch für die Maulwurfsgrille!
Die Grille gräbt sich nachts durch die Erde, frisst junge Wurzeln oder trennt sie beim Graben ab. Besonders oft betroffen sind:
- Tomaten
- Paprika
- Gurken
- Zucchini
- Auch Blumen wie Tagetes oder Kapuzinerkresse sind häufig betroffen.
So erkennen Sie das Schadbild:
- Jungpflanzen kippen plötzlich um.
- Der Boden neben der Pflanze ist leicht aufgewühlt.
- Keine Fraßspuren an den Blättern, nur an der Basis der Pflanze.
Tipp: Wenn mehrere Setzlinge nacheinander betroffen sind und es aussieht, als hätte jemand mit einer winzigen Schere die Pflanzen durchtrennt, dann ist die Maulwurfsgrille sehr wahrscheinlich der Verursacher.
2. Unerklärliche kahle Stellen im Rasen mit kleinen Löchern – aber kein Maulwurfshügel weit und breit

Wenn der Rasen plötzlich fleckig wird, einzelne Stellen welk oder gelblich aussehen und man beim genaueren Hinsehen kleine, runde Löcher entdeckt, liegt der Verdacht oft zuerst auf Maulwürfen oder Wühlmäusen. Doch wenn keine typischen Erdhügel sichtbar sind, könnte die Ursache eine andere sein.
Die Maulwurfsgrille gräbt ihre Tunnel direkt unter der Erdoberfläche. Dabei entstehen runde Löcher mit einem Durchmesser von etwa 1 bis 2 Zentimetern, die als Einstieg dienen. Gartenexperte Andreas Schulte von Pflanzen-Kölle rät, bei solchen Löchern auch immer an Maulwurfsgrillen zu denken – vor allem, wenn gleichzeitig junge Pflanzen umkippen oder plötzlich eingehen. Er betont, dass lockerer Boden und feuchte Stellen im Garten besonders anfällig sind.
Typische Anzeichen:
- Gras rund um die Löcher welkt oder wird gelb.
- Der Boden wirkt locker und teilweise leicht eingesunken.
- Beim Umgraben oder Hacken trifft man auf flache, gerade verlaufende Gänge.
Diese oberflächlichen Tunnel destabilisieren den Rasen und können dazu führen, dass die Graswurzel nicht mehr genug Halt und Feuchtigkeit bekommt. Das Ergebnis sind kahle oder braune Stellen im Rasen, die oft zuerst rätselhaft wirken.
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3. Die Kartoffeln sind angefressen – und zwar von innen!

Sie freuen sich schon auf die Ernte, graben Ihre ersten Kartoffeln aus – und dann das: Die Knollen sind voller Fraßlöcher. Sieht fast aus wie von einer Maus, aber es fehlen die typischen Tunnel oder Haufen? Die Maulwurfsgrille liebt unterirdische Gemüsearten!
Ganz oben auf ihrer Speisekarte stehen:
- Kartoffeln
- Möhren
- Sellerie
- Pastinaken
- Rote Bete
- Zwiebeln
Sie frisst sich dabei direkt in die Knollen hinein, manchmal sind es kleine Einbuchtungen, manchmal sieht es aus, als wäre ein Stück herausgebrochen.
Tipp: Besonders bei Frühkartoffeln in lockerer, feuchter Erde lohnt sich ein genauer Blick. Wenn die Schäden punktuell und unregelmäßig auftreten – Maulwurfsgrille im Verdacht behalten!
4. Blumenzwiebeln verschwinden spurlos

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Sie haben im Herbst liebevoll Tulpen, Narzissen oder Krokusse gesetzt – aber im Frühling kommt einfach nichts? Oder nur Blätter, aber keine Blüten? Auch hier kann die Maulwurfsgrille schuld sein. Sie knabbert sich gern durch:
- Tulpen- und Narzissenzwiebeln
- Dahlienknollen
- Lilien
- Hyazinthen
Oft werden die Zwiebeln direkt unter der Erde ausgehöhlt oder durchtrennt, ohne dass man es an der Oberfläche bemerkt – bis es zu spät ist. Laut Michael Schrandt vom Verband der Gartenfreunde Berlin taucht dieses Problem besonders häufig in Kompostnähe oder an Beeträndern auf – dort, wo die Erde locker und feucht ist. Ein gutes Versteck für die Grille!
5. Erde aufgewühlt, Pflanzen aus dem Boden gedrückt – und das alles über Nacht

Ein Tag war noch alles in Ordnung – am nächsten Morgen stehen Salat, Radieschen oder Kohlrabi schief oder sind komplett aus der Erde gedrückt? Das typische Schadbild der nachtaktiven Maulwurfsgrille! Sie gräbt sich durch die feuchten Beete auf Nahrungssuche und zerstört dabei die Wurzeln von Keimlingen oder frisch gesetzten Pflanzen.
Typisch:
- Die Erde ist wie von unten „hochgedrückt“
- Keine Schleimspuren (also keine Schnecken)
- Schäden treten über Nacht auf
- Besonders gefährdet: zarte Gemüsesorten wie Salat, Spinat, Radieschen
So sind Sie sich sicher: Maulwurfsgrille oder doch ein anderer Schädling?

Die Maulwurfsgrille hinterlässt einige ganz charakteristische Spuren:
- Kleine, runde Löcher ohne große Erdhaufen
- Aufgewühlte, aber flache Gänge direkt unter der Erdoberfläche
- Pflanzen mit durchtrennten oder angefressenen Wurzeln
- Keine Schleimspuren wie bei Schnecken
- Keine großen Erdhaufen wie bei Maulwürfen
- Nicht direkt sichtbar, aber hörbar: In stillen Sommernächten kann man ein tieffrequentes Zirpen oder Rascheln aus dem Boden hören – besonders in feuchten Gartenbereichen.
Wenn Sie beim vorsichtigen Aufgraben in der Nähe der Löcher ein braunes Insekt mit kräftigen, schaufelförmigen Vorderbeinen entdecken, ist das der eindeutige Beweis.
Wie wäre es, wenn Sie eine Falle für Maulwurfsgrillen bauen?