Garten im Juni: 5 Gestaltungsregeln, die Sie getrost brechen können (und eine, die Sie niemals ignorieren sollten)

Von Rasenfläche bis hin zur Beetgestaltung und Gartendeko: Welche Faustregeln kann man bei der Gartengestaltung brechen?

von Olga Schneider

Lange Zeit wurde vermutet, dass für ein gutes Ergebnis bestimmte Regeln bei der Gestaltung eines Gartens beachtet werden sollten. Immer mehr Gartenexperte entscheiden sich allerdings gegen feste Regeln – und stellen stattdessen großen Wert auf Begutachtung des Grundstücks und richtige Planung. Wir haben die Meinungen von mehreren englischen Profi-Gärtnern zusammengestellt und listen mehrere „Faustregeln“ für den Garten im Juni, die sie getrost brechen können!

1. Rasenfläche: Kein Muss für Familien mit Kindern!

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Für viele Familien mit Kleinkindern ist die Rasenfläche das Herzstück des Außenbereichs. Sehr häufig wird zuerst einen Rasen angelegt und erst dann den Rest des Gartens geplant. Der Londoner Landschaftsarchitekt Tim Massay ist allerdings der Meinung, dass dies nicht die einzige Möglichkeit bei der Gestaltung eines kinderfreundlichen Gartens ist.

„Wir haben Gärten geplant, in denen im Zentrum des Grundstücks ein großes Blumenbeet gestaltet wurde. Auch eine schöne Variante ist ein Regengarten. Beide Varianten sind umweltfreundlich und bieten zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kinder“.

(Ein Regengarten ist eine Vertiefung im Boden, wo sich Regenwasser ansammelt. Dort setzt man auf Pflanzen, die gerne im Wasser stehen und die das Regenwasser aufnehmen können.)

Auch Camelia Tylor, eine Gartenexpertin aus Kent, stimmt zu: „Viele Menshen glauben, dass eine Familie einfach eine große Rasenfläche braucht, wo die Kinder spielen können. Aber die meisten Kinder wollen einfach einen Ort, wo sie sich verstecken können, wo sie im Boden graben oder klettern können. Ich empfehle daher immer eine Blumenwiese mit kleinen Pfaden – es ist pflegeleichter und spannender für die Kinder.“

Eine Blumenwiese mit heimischen Pflanzen tut der Umwelt gut, fördert die Biodiversität und spart Ressourcen wie Gießwasser.

2. Hohe Pflanzen werden hinten ins Beet gepflanzt

Garten möglichst schlicht halten einfache Gestaltung mit großer Wirkung

Sie haben sicherlich mehrmals gelesen, dass hohe Pflanzen den perfekten Hintergrund im Beet bilden. Auf dem Papier gehören Exemplare über 1 m nach hinten – wer sich allerdings nicht daran hält, kann spannende Akzente setzen. Unterschiedlich hohe Pflanzen am Beetrand verleihen dem Ensemble mehr Tiefe und Spannung.

Der Gartenexperte aus Sussex John Parry erklärt: „Die Kombination aus hohen und niedrigen Pflanzen kann beeindruckende Blickfänge schaffen“ Besonders gut sehen hohe Ziergräser aus, deren Halme leise im Wind wiegen und rascheln. Diese Gestaltung hat noch einen entscheidenden Vorteil – sie sieht natürlich aus.

3. Pflanzen aus einer Art gruppieren

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Jahrelang wurde behauptet, dass die Gruppen von drei oder fünf Pflanzen besonders natürlich aussehen. Von wegen, meint Gartenexperte Darian Moore. „Viel besser ist es, den Pflanzen Freiraum zu lassen, sodass sie mit der Zeit natürliche Ensembles bilden. Es ist viel besser, als Stauden und Sträucher aus einer Art zu gruppieren. Wenn aus irgendwelchem Grund alle Exemplare aus einer Gruppe eingehen, werden sich an ihrem Platz schnell invasive Arten breitmachen.“

Kombinieren Sie Blumen, Stauden und Gräser intuitiv und lassen Sie ihnen Platz und Zeit, um zu wachsen. So entstehen nach und nach ausdrauernde, pflegeleichte und gesunde Ensembles.

4. Die Terrasse sollte unbedingt am Haus liegen

Terrasse im Garten und nicht vor dem Haus gestalten

Viele Bauherren sehen die Terrasse als eine Erweiterung des Wohnbereichs. Nicht immer die beste Entscheidung – denn wo die Terrasse liegt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Himmelsrichtung, Sonnenstunden
  • Abstand zu den Nachbarn bzw. Sichtschutz
  • nahe wachsende Bäume oder hohe Sträucher
  • Die Funktion, die die Terrasse erfüllen wird

Der Profi-Gärtner Richard Miers rät dazu, sich an den Sonnenstunden zu orientieren: „Sie möchten im Sommer im Schatten und im Winter – in der Sonne sitzen“. 

Anstatt die Terrasse direkt am Haus zu bauen, entscheiden sich immer mehr Bauherren, Stauden, Gräser und niedrige Sträucher direkt vor dem Haus zu pflanzen und die Terrasse inmitten des Grundstücks anzulegen. So entsteht ein ganz privater Sitzplatz, wo man sich entspannen kann. Gleichzeitig ist auch die Aussicht vom Fenster das ganze Jahr über schön.

5. Im Herzen jeden Gartens steht eine Gartenskulptur

Es stimmt, dass die passende Gartendeko den Außenbereich gemütlicher, einladender und stimmungsvoller macht. Allerdings ist die Gartendeko kein Muss. In diesem Fall sind alle Experten einig – der Außenbereich muss nicht unbedingt dekoriert werden. Mit den passenden Pflanzen kann man im Juni den Wow-Effekt erzielen. Und Pflanzen haben den Vorteil, dass sie sich ständig verändern und von einer neuen Seite zeigen.

6. Diese Regel sollten Sie nie ignorieren: Weniger ist mehr

Viele Hobby-Gärtner begehen den gleichen Fehler: Sie versuchen, möglichst viele Gartenelemente zu kombinieren. Laut den Gartenexperten ist es aber besser, die Gestaltung möglichst schlicht zu halten. Der Garten sollte nicht alle Geheimnisse auf einmal offenbaren – viel besser ist es, dass die einzelnen Bereiche zum Erkundigen einladen.

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.