Kinder und Fernsehen – Psychische Auswirkungen eher auf die Eltern?

von Charlie Meier
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Es gibt nach neuen Forschungsergebnissen schlechte Nachrichten für Eltern, die Kinder und Fernsehen häufig kombinieren, um sich eine Pause zu gönnen. So eine Taktik könnte tatsächlich oft dazu führen, dass Mütter und Väter gestresster sind, da sich ihre Kleinen zu viele Werbespots ansehen. Die Ergebnisse stammen aus einer von der Universität von Arizona durchgeführten Studie, die alle möglichen Auswirkungen der Gewohnheiten von Kindern auf das Stressniveau ihrer Eltern untersucht.

Warum sich Kinder und Fernsehen schlecht kombinieren lassen

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Je mehr Kinder fernsehen, desto mehr sind sie Werbebotschaften ausgesetzt. Dank der vielen Werbungen ist es also wahrscheinlicher, dass sie darauf bestehen, mehr Artikel zu kaufen. Wenn die Kleinen mit ihren Eltern in den Laden gehen wird es sogar noch schwieriger, so einen von der Werbung bedingten Kaufwunsch abzuschlagen. All dies, so die Forscher, könnte also weit über einen einzigen Einkaufsbummel hinaus zum allgemeinen Stress der Eltern im Alltag, vor allem während der Weihnachtszeit, beitragen. Was die Forscher vorher noch nicht untersucht haben, ist die mögliche Auswirkung auf die Eltern. Sie wussten, dass Kinder nach Dingen fragen und dies oft zu Konflikten führt. Sie wollten aber dann die nächste Frage stellen: Könnte dies so einen allgemeinen Stress in der Familie verschlimmern?

familie mit kind beim einkaufen mit einkaufstüten wegen werbung und einkaufsbummel

Die Studie legt nahe, dass die Antwort auf diese Frage “Ja” lauten kann. Es gibt einige Dinge, die Eltern tun können, von denen das offensichtlichste die Begrenzung der Bildschirmzeit ist. Kommerzielle Inhalte gibt es aus gutem Grund, und zwar um eben so einen Kaufwunsch hervorzurufen. Wenn dies also zu einem Problem wird, sollten Eltern möglicherweise den Fernseher ausschalten. Das ist natürlich leichter gesagt, als getan. Es gibt eine andere Sache, die Eltern ausprobieren können, insbesondere wenn die Werbung für Kinder in den Ferien zunimmt. Sie können sich laut den Studienautoren überlegen, wie sie mit ihren Kindern über Konsum sprechen. Die Forscher untersuchten daher die Wirksamkeit von drei Arten der damit bezogenen Eltern-Kind-Kommunikation.

Studienergebnisse

kinder und fernsehen könnte zu psychischen auswirkungen führen

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Der erste Aspekt der Untersuchung war die kollaborative Kommunikation. Dies tritt dann auf, wenn ein Elternteil so einen Beitrag von Kindern zu Kaufentscheidungen in der Familie sucht. Weiterhin ging es um Interaktionen im Zusammenhang mit dem Verbrauch von Kindern, den die Eltern normal zu erklären versuchen. Der dritte Aspekt war also die eigentliche Werbekommunikation, wenn Eltern mit ihren Kindern über Werbebotschaften sprechen. Sie fanden heraus, dass kollaborative Kommunikation im Allgemeinen mit weniger Stress für die Eltern verbunden ist. Die Schutzwirkung der kollaborativen Kommunikation nimmt jedoch ab, wenn die Kaufinitiierung von Kindern und Zwangsverhalten wie Streiten, Jammern oder Wutanfälle zunehmen. Sowohl Kontrollkommunikation als auch Werbekommunikation sind mit mehr Kaufinitiationen und Zwangsverhalten von Kindern verbunden, so die Forscher. Dies deutet darauf hin, dass eine geringere Beteiligung an diesen Kommunikationsstilen von Vorteil sein könnte.

überraschtes kleines kind erwartet geschenk von seinem vater

Wenn Kinder jedoch einer höheren Fernsehbelastung ausgesetzt sind, nimmt die Schutzwirkung von so einer geringeren Werbekommunikation ab. Im Allgemeinen bedeutet also mehr Fernsehpräsenz auch mehr Exposition gegenüber kommerzialisierten Inhalten. Selbst wenn Menschen den gewünschten Inhalt streamen und mehr davon sehen, werden sie wahrscheinlich auch ein stärker integriertes Branding online sehen. Werbung für Kinder, die oft viele leuchtende Farben, fröhliche Musik und auffällige Charaktere enthält, kann besonders überzeugend sein. Dies liegt daran, dass Kinder entwicklungsbedingt nicht in der Lage sind, die Absicht der Werbung zu verstehen. Wenn es also um Kinder und Fernsehen geht, haben die Kleinen nicht die kognitiven und emotionalen Ressourcen, sich zurückzuhalten. Laut der Autoren dieser Studie kann dies zu einem besonderen Problem werden.

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Charlie hat viel um die Welt gereist und mehrere Kulturen kennengelernt. Er hat sein Bachelor Abschluss in Kommunikationswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen absolviert und beschreibt sich als leidenschaftlichen Musikfan.