Epilepsie bei Kindern – Medizinisches Cannabis zur Behandlung führt zu verfrühter Pubertät
Seit geraumer Zeit werden manche Arten von Epilepsie bei Kindern mit medizinischem Cannabis behandelt. Ärzte warnen nun aber davor, dass sich so eine Behandlung auf den Hormonhaushalt der Kinder auswirken kann. Und zwar erhöht sich der Testosteronspiegel – eine verfrühte Pubertät ist die Folge. Die Warnung sprachen die Ärzte in der Zeitschrift BMJ Case Reports aus, nachdem sie medizinisches Cannabis für die Behandlung eines 2-jährigen Patienten verwendet hatten. Bereits zuvor haben Studien Hinweise darauf gegeben, dass der Konsum von Cannabis mit einem erhöhten Testosteronspiegel in Verbindung steht.
Epilepsie bei Kindern – Wie sich Cannabis auf einen 2-Jährigen auswirkte
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Der 2-Jährige Patient leide seit seiner Geburt an epileptischen Anfällen – über 20 pro Tag, wie die Mutter des Jungen erklärt. Die Behandlung mit medizinischem Cannabisöl zeigte schnell Wirkung und reduzierte die Anfälle auf 5 täglich. Doch bereits nach einem Monat der Verwendung bemerkte die Mutter weitere Veränderungen. Ihr Sohn zeigte körperliche Veränderungen, die für die Pubertät typisch sind. Zu ihnen gehörten auch Genitalvergrößerung und Wachstum von Körperhaaren. Nach einigen Tests stellten die Ärzte fest, dass der Testosteronspiegel des Jungen ungewöhnlich hoch war. Die Ärzte behandelten den Jungen anschließend mit Medikamenten, die die Wirkung dieser männlichen Fortpflanzungshormone dämpfen. Ist medizinisches Cannabis also doch kein geeignetes Mittel gegen Epilepsie bei Kindern?
Medizinisches Cannabisöl doch nicht für Kinder geeignet?
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Die Ärzte, die den Bericht schrieben, stellten fest, dass die Forschung zur Wirksamkeit von Cannabisöl zur Verringerung der Anfallshäufigkeit bei Epilepsie hauptsächlich im Labor und nicht an Menschen durchgeführt wurde. “Weitere Untersuchungen zu den Auswirkungen des Cannabiskonsums auf menschliche Hormonmarker und klinische Ergebnisse sind erforderlich und werden erwartet, da Cannabis in immer mehr Ländern weiterhin legalisiert wird”, sagen sie. Sie betonen außerdem, dass es sich im Falle des 2-jährigen Jungen um einen Fallbericht handele und es bisher keine Meldungen über frühere Fälle einer frühen Pubertät im Zusammenhang mit dem Cannabinoid-Konsum gebe.
Dennoch sollten Ärzte sich der möglichen hormonellen Folgen des Cannabiskonsums bewusst sein, um dies besser beobachten und kontrollieren zu können. “Bis eine robustere Evidenzbasis geschaffen ist, sollten Ärzte mit den hormonellen Folgen von Cannabisprodukten vorsichtig sein, insbesondere da Kinder mit Gehirnanomalien anfälliger für diese Effekte sind”.