Pilzbefall bei Hortensien: Was tun gegen die 4 häufigsten Krankheiten?
Leider bleiben auch unsere geliebten Hortensien nicht immer von Krankheiten verschont und eine der häufigsten Verursacher sind Pilze. Haben Sie einen Pilzbefall bei den Hortensien festgestellt oder sind Sie sich noch nicht sicher und würden das gerne herausfinden?
Es gibt einige Pilzkrankheiten, die besonders typisch für den Blühstrauch sind und behandelt werden sollten, um die Pflanze zu retten. Wichtig ist auch, dass Sie einer erneuten Erkrankung möglichst vorbeugen. Also, wie sieht Pilzbefall bei Hortensien aus?
Inhaltsverzeichnis
Wenn sich auf Hortensien ein weißer Pilz gebildet hat: Echter Mehltau
Echter Mehltau wird vom Pilz Oidium hortensiae verursacht. Er macht sich durch einen weißen Belag bemerkbar, der sich auf den Blättern und sogar den Blüten bildet und ausbreitet und ein wenig an Mehl erinnert. Die weiße Farbe kann sich aber auch verändern und in Richtung Graubraun gehen.
Interessant ist, dass er sich zwar bei für Pilzen typischen Wetterbedingungen bildet (feucht und warm tagsüber, beziehungsweise kühl nachts), aber auch vor trockenem Wetter nicht Halt macht, solange es warm bleibt. Im Endeffekt kräuseln sich die Blätter, vertrocknen und fallen irgendwann ab.
Pilzbefall bei Hortensien: Was hilft gegen Mehltau?
- Erste Maßnahme
Alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und entsorgen (keinesfalls auf dem Kompost, sondern im Hausmüll).
- In der Anfangsphase
Setzen Sie ein Schwefelpräparat ein, das Sie im Handel erwerben können. Halten Sie sich dabei an die Anweisungen des Herstellers.
- Bei einem leichten Pilzbefall bei Hortensien
Haben Sie das Problem rechtzeitig erkannt, bevor sich der Pilz stark ausbreiten konnte, können Sie es erst einmal mit einfachen Hausmitteln probieren:
Sehr wirksam soll eine Milchlösung sein, für die Sie Kuhmilch mit Wasser im Verhältnis 1:8 mischen und dann als Spritzmittel auf die gesamte Pflanze und vor allem auf die betroffenen Stellen sprühen. Wenden Sie das Mittel täglich und über mehrere Tage hinweg an.
Ein weiteres Hausmittel ist eine Mischung aus 10 ml Rapsöl, 10 g Backpulver und einem Tropfen Spülmittel: Lösen Sie das Ganze in einem Liter Wasser auf und besprühen Sie die Pflanze großzügig damit. Nach 10 Tagen wiederholen Sie den Vorgang.
Falscher Mehltau mit grauem Belag
Auch der Falsche Mehltau ist ein häufig anzutreffender Pilz auf der Hortensie, der aber, im Gegensatz zum Echten, nicht direkt Wärme benötigt, um sich zu entwickeln. Es sind eher ständige Schwankungen in der Temperatur, die ihn begünstigen, wenn auch noch ausreichend Feuchte dazukommt.
Es verfärben sich beide Blattseiten, aber in unterschiedlichen Farben: Der Belag unten ist für gewöhnlich weiß, grau oder aber grauviolett ist. Oben entstehen gelbe bis braune Flecken, die an ein Mosaikmuster erinnern. Die Blätter sterben nach einiger Zeit ab.
Was kann man gegen den Falschen Mehltau tun?
Clematis Krankheiten: Schadbilder und Tipps zur Bekämpfung von Pilzbefall
Erfahren Sie alles über die häufigsten Clematis Krankheiten. Entdecken Sie Bilder von Pilzbefall und welken Blättern und erhalten Sie Tipps zur Bekämpfung
- Erste Maßnahmen
Alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und entsorgen (keinesfalls auf dem Kompost, sondern im Hausmüll). Düngen Sie Ihren Strauch außerdem mit einem kaliumbetonten Mittel, um ihn kräftiger und resistenter zu machen.
- In jeder Phase, aber möglichst bald
können Sie bei diesem Pilz verschiedene Hausmittel einsetzen. Hierfür bereiten Sie Sud zu, für den sich unterschiedliche Pflanzen eignen, wie Ackerschachtelhalm, Knoblauch oder Rainfarn.
Wie Sie Rainfarnsud kochen, können Sie hier nachlesen.
Braune Flecken auf den Blättern bei der Blattfleckenkrankheit
Diese Krankheit kann von unterschiedlichen Pilzen verursacht werden (Alternaria, Cercospora oder Septoria) und greift das Gewebe der Blätter an. Wie der Name schon verrät, erkennt man sie daran, dass Flecken entstehen, die meist braun sind und einen gelben Rand haben. Auch schwarz können sie werden. Je stärker sich die Krankheit ausbreitet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Blatt an eben diesen Stellen reißt. Auch wird das Wachstum dadurch stark gehemmt.
Was hilft bei dieser Hortensien-Krankheit?
Blattfleckenkrankheit bei der Hortensie erkennen, richtig behandeln & vorbeugen
Wie genau erkennt man die Blattfleckenkrankheit bei der Hortensie und was kann man gegen die Krankheit tun? Welche Hausmittel sind effektiv?
- Erste Maßnahmen
Alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen. Düngen Sie die Pflanze mit einem Hortensiendünger.
- Nach dem Entfernen der kranken Pflanzenteile
… können Sie nichts weiter tun, als eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Befeuchten Sie die Blätter nicht und schaffen Sie eine gute Luftzirkulation (siehe Absatz zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten).
Mehr über die Blattfleckenkrankheit können Sie hier nachlesen.
Pilzbefall bei Hortensien: Grauschimmel
Ist auf Blättern und Blüten ein grauer, pudriger Belag zu sehen, kann es sich um Grauschimmel handeln, der durch den Pilz Botrytis cinerea verursacht wird. Auf Dauer entsteht ein grauer Flaum. Betroffene Pflanzenteile verfärben sich im Laufe der Zeit braun und fallen irgendwann ab.
Wie behandelt man diese Krankheit?
- Erste Maßnahmen
Alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen. Vermeiden Sie es außerdem, die optimalen Bedingungen für Pilzbildung zu schaffen (siehe Absatz unten).
- Bei stärkerem Befall
… müssen Sie eventuell auf ein Mittel gegen Pilze zurückgreifen. Versuchen Sie hierbei ein Fungizid zu wählen, das unschädlich für die Umwelt ist.
Pilzen bei Pflanzen im Garten vorbeugen und behandeln
Pilzerkrankungen entstehen oft, wenn die Bedingungen für eine Ausbreitung der Sporen optimal sind. Üblicherweise bedeutet das Wärme in Kombination mit Feuchtigkeit. Solche Standortbedingungen sollten Sie vermeiden. Falls der Strauch nicht umgepflanzt werden kann, versuchen Sie:
- für eine gute Durchlüftung zu sorgen. Das erreichen Sie, indem Sie den Hortensienstrauch regelmäßig schneiden und auslichten. Dann kann die Luft nämlich auch im Inneren und bis zum Hauptstamm gut zirkulieren.
- sparsamer zu gießen, damit die Erde Zeit hat, zu trocknen. Vor allem der Bereich rund um den Stamm (der noch dazu durch die Zweige drumherum feucht gehalten wird), sollte trockener gehalten werden.
- beim Gießen nicht die Blätter zu befeuchten. Stattdessen bewässern Sie nahe dem Stamm.
- immer morgens zu wässern. Dann bleibt im Laufe des Tages genug Zeit, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann und sich in der Nacht nicht staut.
- umliegende, störende Pflanzen zu entfernen. Erhalten Gartenpflanzen nicht ausreichend Abstand zueinander, staut sich Luft und die darin enthaltene Luftfeuchtigkeit, was Pilze begünstigt.
Titelbild: Foto: Ombee Ly/ Shutterstock