Mögliche Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs und wie Sie sie bekämpfen können

Der Spindelstrauch ist eine beliebte Pflanze für Hecken, aber auch als Solitärstrauch und ersetzt immer mehr den einst beliebten Buchsbaum. Denn im Gegensatz zu ihm leidet Ersterer äußerst selten unter Krankheiten oder Schädlingsbefall.

von Anne Seidel
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Für gewöhnlich sind es ungünstige Standorte, die Erkrankungen begünstigen, nicht aber, dass der Strauch in irgendeiner Weise empfindlich ist, was man vom Buchsbaum heutzutage leider nicht mehr behaupten kann. Einige typische Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs (Euonymus japonicus) und was Sie gegen sie unternehmen können, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.

Folgende Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs sind möglich

Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs - Echter Mehltau ist die häufigste
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Achten Sie auf Veränderungen an Blättern und Trieben, um die Erkrankung zu identifizieren und gegebenenfalls richtig handeln zu können.

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau führt zwar nicht immer zum Absterben der Pflanze, ist aber dennoch die wahrscheinlich häufigste Erkrankung. Man erkennt sie an den schimmelgrauen Flecken, die vor allem an den Oberseiten der Blätter entstehen. Die befallenen Blätter verfärben sich manchmal gelb und fallen eventuell ab, bei jungen Blättern sind auch Verformungen üblich. Die Symptome sind aber nicht so stark, dass man sich vor einer kompletten Verkahlung fürchten muss.

Echten Mehltau kann man einfach bekämpfen und vorbeugen

Was ist die Ursache?

Mangelnde Durchlüftung, durch die sich Feuchtigkeit rund um und innerhalb der Pflanze staut, ist der Auslöser für den Echten Mehltau. Um in Zukunft die Schimmelbildung zu verhindern, sollten Sie darauf achten, dass der Japanische Spindelstrauch ausreichend Sonne abbekommt. Falls Sie dies nicht durch das Entfernen umliegender, schattenwerfender Pflanzen garantieren können, müssen Sie gegebenenfalls den Strauch selbst umpflanzen.

Wichtig ist also, ausreichend große Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen einzuhalten. Das ist vor allem von Bedeutung, wenn Sie eine Hecke pflanzen. Das richtige Auslichten fördert die Durchlüftung innerhalb des Strauchs. Versuchen Sie außerdem, möglichst fußnahe zu gießen, also die Blätter der Pflanze möglichst nicht zu befeuchten.

Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs - Mehltau entsteht bei falschem Standort
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Was können Sie bei einem Befall tun?

Als Erstes gilt es, die befallenen Pflanzenteile zu entfernen und im Hausmüll zu entsorgen (nicht auf dem Kompost, denn dann können Sie andere Pflanzen anstecken). Des Weiteren überprüfen Sie den Standort und versuchen, die oben beschriebenen Probleme zu lösen, die Ursache sein können. Sie können chemische Mittel (Fungizide) zur Bekämpfung einsetzen, jedoch empfehlen wir umweltfreundlichere Varianten wie diese. Hausmittel sollten sich als ausreichend effektiv erweisen, wenn Sie gleichzeitig auch die Auslöser für die Krankheit eliminieren.

Wurzelkropf erkennen, behandeln und vorbeugen

Verursacht wird diese Erkrankung durch das Bakterium Agrobacterium tumefaciens, das im Boden lebt. Wird die Pflanze verletzt, kann es sie infizieren. Das Bakterium verursacht Wucherungen an den Trieben des Strauchs, die bei älteren Pflanzen für gewöhnlich keine problematischen Auswirkungen auf das Wachstum haben. Bei Jungpflanzen wird das Immunsystem stärker geschwächt. Wird nichts gegen die Infektion unternommen, können die Triebspitzen nicht mehr ausreichend versorgt werden, was nicht nur das Wachstum verlangsamt, sondern auch zu Verfärbungen der Blätter bis hin zum Absterben von ganzen Zweigen führt.

Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs - Der Wurzelkropf bildet Tumore and dem Trieben

Wie handelt man bei dieser Krankheit?

Heilen kann man diese Krankheit nicht. Stattdessen können Sie bei jungen Pflanzen die Teile mit den Wucherungen entfernen. Setzen Sie den Schnitt hierfür unterhalb dieser. Die abgetrennten Pflanzenteile werden vernichtet. Sträucher, die stark betroffen sind, entfernen Sie am besten ganz. Eine erneute Infektion bei anderen Exemplaren können Sie nur vermeiden, wenn die Pflanze nicht verletzt wird, denn die Bakterien leben bis zu 2 Jahre im Boden. In diesen Zeitraum sollten Sie also bodennahe Schnitte vermeiden. Sehr wichtig ist auch das Desinfizieren der Gartenwerkzeuge nach jeder Pflanze, um die Krankheit nicht auf andere Pflanzen zu übertragen. Pflanzen Sie vorerst keine neuen Pflanzen in diesem Boden.

Brennfleckenkrankheit beim immergrünen Strauch

Die Brennfleckenkrankheit (Anthraknose) ist eine Pilzerkrankung, die Sie daran erkennen, dass sich auf Blättern und Zweigen kleine, braune Flecken bilden, die in der Mitte hell sind. Es kann auch zu Rissen in den Blättern kommen. Die Krankheit ist ernst zu nehmen, denn sie kann zu einem großen Blattverlust führen. Begünstigt wird die Ausbreitung des Pilzes durch die Witterung im Frühling und nicht etwa von einer falschen Pflege Ihrerseits: Ist das Frühjahr dauerhaft nass und dabei auch noch kühl, fühlt sich der Pilz wohl und treibt sein Unwesen.

Was wird unternommen?

Alles, was infiziert ist, wird sofort entfernt und vernichtet. Das gilt nicht nur für die Pflanzenteile, die sich noch am Strauch befinden, sondern auch für solche, die bereits abgefallen sind. Befindet sich die Infektion noch im Anfangsstadium, können Sie sie mit etwas Glück vielleicht noch retten. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Sie nichts mehr tun können, da für die Krankheit wirksame Mittel in Deutschland nicht zulässig sind. Daher ist es das Beste, wenn Sie die Pflanze komplett entsorgen. Auch dann gilt, dass wirklich kein einziger Pflanzenteil im Beet zurückbleibt.

Brennfleckenkrankheit erkennen und wie Sie die Pilzinfektion behandeln
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Die Merkmale der Cercospora-Blattflecken

Der Name verrät bereits, dass diese Krankheit vom Pilz Cercospora destructiva verursacht wird, aber manchmal auch vom Cercospora euonymi. So oder so erkennt man den Befall anhand der braunen Flecken auf den Blättern, die eine unregelmäßige Form haben. Die Flecken können unterschiedlich groß sein und fließen im Laufe der Zeit ineinander über, bis das komplette Blatt braun wird. Ihre Mitte ist graunbraun und die Oberfläche leicht rau, da sich dort sogenannte Fruchtkörper bilden.

Welche Bekämpfungsmethoden gibt es?

Was erst einmal ein wenig erschreckend klingt, ist eigentlich gar nicht so fatal für die Pflanze. Befallene Pflanzenteile entsorgen Sie so schnell wie möglich (auch bereits abgefallene), was meist die Ausbreitung stoppt und die Pflanze rettet. Ist der Pilzbefall bereits stärker ausgeprägt, hilft womöglich nur das Entsorgen der Pflanze, da geeignete Fungizide entweder nicht erlaubt sind oder kaum noch Wirkung zeigen, da die Pilze Resistenzen entwickelt haben.

Schorf behandeln

Verursacht wird die Krankheit durch den Pilz Elsinoe euonymi-japonici, der für braune bis helle Flecken auf Blättern und Zweigen sorgt. Die Ränder sind außerdem rostbraun verfärbt und meist etwas gewölbt. Mit fortschreitender Infektion gehen die Flecken ineinander über. Die Pilze stören die Photosynthese und schädigen die Pflanzenzellen.

Braune Flecken können durch Cercospora-Blattflecken oder andere Pilze entstehen

Bekämpfen Sie den Pilz richtig:

Generell gehen Sie bei dieser Pikzinfektion genauso vor, wie bei der oben erwähnten Blattfleckenkrankheit: Entfernen Sie kranke Pflanzenteile an der Pflanze und vom Boden und vernichten Sie sie. Ist die Pflanze schon stärker infiziert, können Sie Fungizide einsetzen, wobei Sie unbedingt darauf achten, dass diese auch für die Verwendung im Garten genehmigt sind. Zuvor können Sie es mit einem kupferhaltigen Mittel probieren, das üblicherweise schon genügend Wirkung zeigt.

Welche Alternativen zum Buchsbaum es noch gibt, erfahren Sie hier.

Fazit: Robust und pflegeleicht trotz möglicher Krankheiten

Wir möchten noch einmal betonen, dass die oben erwähnten Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs zwar möglich, aber relativ selten sind und Sie sich daher nicht davon abschrecken lassen sollten. Generell ist der Strauch sehr robust und widerstandsfähig und stellt daher die perfekte Alternative zu manch anderen, empfindlicheren Exemplaren dar. Die wahrscheinlichste Erkrankung ist, wenn überhaupt, der Echte Mehltau, der sich aber für gewöhnlich einfach behandeln und vorbeugen lässt.

Krankheiten des Japanischen Spindelstrauchs sind eher selten vorhanden

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.