Tomaten ausgeizen (Anleitung mit Bildern): Überschüssige Blätter und Blüten entfernen und den Ertrag steigern!
Muss ich meine Tomaten ausgeizen und kann diese Pflege-Maßnahme die Erträge erhöhen? Wir erklären, in welchen Fällen Sie Blätter und Blüten entfernen müssen, um eine reiche Ernte zu sichern.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten ausgeizen: Ja oder nein?
Wenn der Standort sonnig und der Boden – nährstoffreich ist, dann treiben Tomaten kräftig aus. Dabei bildet die Nutzpflanze oft so viele Triebe und blüht so üppig, dass sie ihre ganze Energie darin steckt. Im Endeffekt trägt sie viele, dafür aber klene und langsam reifende Früchte. Der Stress schwächt die Pflanzen ab und sie fallen oft Opfer von Schädlingen oder Krankheiten.
Deswegen ist das Entfernen von Blättern und Blüten sinnvoll
Das regelmäßige Entfernen von überschüssigen Blüten, Geiztrieben und Blättern hält die Pflanzen stark und gesund. Sie tragen weniger, dafür aber aromatischer und schnell reifende Früchte, die richtig groß werden. Deswegen empfiehlt es sich, die Tomaten auszugeizen.
Zudem kann das Auslichten des Blattwerks die Luftzirkulation verbessern – so trocknen die restlichen Blätter schneller aus und werden seltener von Pilzen und Bakterien befallen.
Tomaten ausgeizen: Ab wann kann man damit beginnen?
Tomaten richtig gießen: Welche Gießfehler vermeiden und wie oft den Pflanzen Wasser geben?
Richtiges Gießen ist für kräftige Tomatenpflanzen unerlässlich. Wie Sie Tomaten richtig gießen und welche Gießfehler Sie vermeiden sollten, erfahren Sie hier.
Haben sich die ersten Blüten der Tomatenpflanze gezeigt, dann kann man mit dem Ausgeizen beginnen. In Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn die Pflanze zu dichten Wuchs hat, kann man auch früher damit anfangen.
In der Regel wird zuerst die Königsblüte entfernt, dann müssen die Pflanzen alle 10 Tage ausgegeizt werden. Hören Sie damit eine bis zwei Wochen vor dem Anfang der Erntezeit auf. So haben die Pflanzen ausreichend Zeit, Blätter über die Früchte zu bilden, um sie vor den starken Sonnenstrahlen und Regen zu schützen.
Es lohnt sich übrigens bei gutem Wetter mit dem Ausgeizen bereits im Mai anzufangen. Dann lassen sich die jüngen und kurzen Geiztriebe besonders schnell erkennen. Im Juni kann man sie von den Fruchttrieben nicht mehr unterscheiden.
Im Mai kann man übrigens die Geiztriebe als Stecklinge verwenden und so die Tomatenpflanzen vermehren. So haben die Jungpflanzen ausreichend Zeit, während des Sommers anzuwachsen und ihr Wurzelwerk auszubilden.
Cherry- und Cocktailtomaten ausgeizen
Cherry- und Cocktailtomaten haben einen breiten Wuchs. Damit sie nicht ihre ganze Energie in den Seitentrieben stecken, sollte man sie ausgeizen. So kann man die Qualität der Früchte erhöhen – sie schmecken besser und haben ein kräftiges Aroma.
Stabtomaten: Unbedingt die Geiztriebe abschneiden
Stabtomaten haben einen aufrechten Wuchs und brauchen daher Stütze. Sie müssen ausgegeizt werden, damit ihre Blätter nicht zu dicht aneinander stehen und die Pflanze Früchte tragen kann.
Busch- und Strauchtomaten nicht ausgeizen
Busch- und Strauchtomaten sind eine Ausnahme: Die beiden Tomatenarten wurden extra so gezüchtet, dass sie mehr in die Breite, als in die Länge wachsen. Sie haben keine Geiztriebe und brauchen kein Auslichten. Alle Triebe bekommen Sonnenlicht und können gesunde Früchte problemlos tragen.
Anleitung mit Bildern: Diese Blätter und Blüten muss man entfernen!
Gießen Sie am Vortag die Pflanzen ausgiebig – so lassen sich die Triebe und Blätter dann problemlos abknipsen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Geiztriebe entfernen
1.) Zuerst die Geiztriebe entfernen. Sie wachsen an den Blattachsen zwischen dem Haupttrieb und den fruchttragenden Seitentrieben. Knipsen Sie sie einfach mit den Fingern ab.
Überflüssige Blätter und Blüten abschneiden
2) Hat die Pflanze bereits einen dichten Wuchs gebildet, können Sie einzelne Triebe (am besten die Triebe unten, die am wenigstens Sonnenstrahlen abbekommen) abschneiden. Am besten direkt den Trieb mit den Blättern entfernen.
Kränkelnde Triebe und Blätter abknipsen
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3) Prüfen Sie die Pflanze auf gelben, welken und gerollten Triebe und schneiden Sie diese ab. Meistens sind die Blätter unten, die direkt über dem Boden liegen, vergilbt und trocken. Schneiden Sie sie ab und entsorgen Sie sie mit dem Hausmüll.
Bodentriebe entfernen
4) Triebe, die am Boden wachsen, sind eine Eintrittsstelle für Pilze und Viren. Sie bekommen fast kein Sonnenlicht ab und tragen keine Früchte. Daher können Sie diese regelmäßig entfernen.
Am Ende der Gartensaison den Haupttrieb kürzen
5) Zum Ende der Gartensaison, wenn es immer noch grüne Früchte an der Pflanze gibt, können Sie die Spitze des Haupttriebs abschneiden. So werden die Tomaten ihre ganze Energie in die Fruchtbildung stecken und die Früchte reifen schneller als sonst.
Damit die Tomatenpflanzen gesund wachsen und viele Früchte tragen, müssen sie regelmäßig ausgegeizt werden. Dabei entfernt man kränkelnde und welken Pflanzenteile, sowie schneiden überschüssige Blüten und Blätter ab. Eine Ausnahme stellen die Busch- und Strauchtomaten, die einen spezifischen Wuchs haben und besonders viele gesunde Früchte tragen.