Misteln entfernen von Bäumen und Mistelbefall verhindern, um die Gesundheit der Bäume zu bewahren
An die Mistel denkt man normalerweise erst, wenn sie als Feiertagsdekoration verwendet wird. Diese seltsame Pflanze hat eine lange Tradition in Bezug auf Romantik, Fruchtbarkeit, Magie und sogar diplomatische Zwecke. Aber für Bäume ist diese Pflanze ein Dieb, der sie verunstaltet und möglicherweise tötet. Wie Sie Misteln entfernen und einen Mistelbefall verhindern, lesen Sie weiter!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Mistel und wie verbreitet sie sich?
Die Mistel wird in der Regel erst bemerkt, wenn die Laubbäume ihre Blätter für den Winter verlieren. Zu dieser Zeit fällt die Pflanze auf, da sie der grünste Teil der Baumkronen ist. Sie ist hemiparasitisch, weil sie nicht wie ein echter Parasit für ihren gesamten Lebensunterhalt vollständig vom Baum abhängig ist.
Die Mistel ist eine Pflanze und wird wie jede andere Pflanze durch Samen verbreitet. Die Frucht ist eine weiße Beere, die beim Aufbrechen sehr klebrig ist. Durch diese Klebrigkeit kann der Samen leicht an Vögeln, Eichhörnchen und Bäumen haften bleiben.
Welche Schäden die hemiparasitische Pflanze verursacht?
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Die Mistel wächst am besten auf gestressten und geschwächten Bäumen. Unsere bebaute Umwelt (Städte, Vororte usw.) stresst die Bäume und macht sie anfällig für den Befall mit Misteln. Zu den häufigen Belastungen, denen Bäume ausgesetzt sind, gehören Bodenverdichtung, flacher Boden, felsiger Boden, schlechte Drainage, geringe Fruchtbarkeit und sogar Wurzelverlust durch Ausgraben.
Das anfängliche Wachstum der Mistel bei einem neuen Befall ist langsam und schadet dem Baum kaum. Später – in der Regel nach Jahren – erreicht die Mistel eine Größe, die dem Baum so viel abverlangt, dass Äste jenseits des Befalls wegen Wassermangels abzusterben beginnen. Oft reagiert der Baum auf die Pflanze, als wäre sie eine Krankheit oder ein Insekt. Der Baum verschließt den geschädigten Teil, um das Problem einzudämmen, was zu weiteren abgestorbenen Ästen führt.
Ganze Bäume sterben selten an der Mistel, sondern eher an vielen Problemen zusammen, wobei die Mistel nur eines davon ist. Je mehr der Baum von der Pflanze befallen ist, desto mehr wird er gestresst, sodass sich weitere Probleme entwickeln können. Häufige Sekundärprobleme im Zusammenhang mit der Mistel sind Krankheiten und Schädlinge, die den gestressten Baum ausnutzen. Hypoxylon-Krebs und Ambrosia-Käfer sind gute Beispiele dafür.
Wie Sie Misteln entfernen von Bäumen?
Je früher Sie die Mistel entfernen von Obstbäumen, desto größer sind die Chancen, dass der Baum nicht verunstaltet wird oder gar abstirbt. Die Entscheidung über die Bekämpfung der Mistel richtet sich nach ihrer Menge im Baum, der Dauer des Befalls und dem Stress, den der Baum zeigt.
Verbesserung der Baumgesundheit
Wie kann man einen Mistelbefall verhindern? Je gesünder Ihr Baum ist, desto besser kann er sich gegen einen Mistelbefall wehren oder die bereits vorhandene Mistel bekämpfen. Eine gute Baumpflege beginnt immer mit der Schaffung möglichst stressfreier Bedingungen für das Baumwachstum – guter, nicht verdichteter Boden mit einem angemessenen Gehalt an Mineralien, organischen Stoffen und Wasser.
Das Mulchen von Bäumen trägt dazu bei, viele dieser wünschenswerten Bedingungen zu minimalen Kosten zu erreichen und gleichzeitig die Gesundheit des Baumes zu fördern. Tragen Sie den Mulch in einer 5 cm dicken Schicht auf einer möglichst großen Fläche auf. Beginnen Sie damit, den Bereich unter der Tropflinie des Baumes vollständig zu mulchen. Stapeln Sie den Mulch nicht gegen den Stamm, da dies andere Probleme begünstigen würde.
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Mistel Beschneiden
Schneiden Sie die Mistel bis zum Astkragen oder bis zu einem Nebenast zurück, damit sich der Baum erholen kann. Hat sich die Pflanze bereits in einem Baum angesiedelt, ist die häufigste Bekämpfungsmaßnahme das Herausschneiden der Pflanze. Bei kleinen Bäumen oder bodennahem Befall kann jeder die Misteln entfernen, indem man sie einfach vom Baum abschneidet. Da sich die Haustorien aber immer noch im Baum befinden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Mistel wieder nachwächst. Eine vollständige Bekämpfung ist nur dann möglich, wenn man die gesamte Pflanze, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Baumes, entfernt.
Wie Sie Misteln entfernen, aber vollständig? Schneiden Sie die Zweige mindestens 15 cm unterhalb der Stelle zurück, an der die Pflanze wächst. Schneiden Sie beim Entfernen von Zweigen bis zum Kragen oder zu einem Nebenzweig zurück, damit sich der Baum von der Entfernung erholen kann.
Es ist auch wichtig, dass Sie Ihren Baum nicht zu stark beschneiden. Die gängigste Empfehlung lautet, nicht mehr als 20 bis 30 Prozent der Baumkrone eines jungen, gesunden Baumes in einem Jahr zu entfernen. Bei älteren oder ungesunden Bäumen sollten Sie nicht mehr als 10 % der Baumkrone in einem Jahr entfernen. Die Mistelentfernung muss man unter Umständen über mehrere Jahre verteilen, damit sich Ihr Baum gut erholt.
Entfernen ganzer Bäume
Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Baum so stark von Misteln befallen ist, dass eine vollständige Entfernung die beste Lösung ist. Es gibt keine klare Richtlinie dafür, ob Sie die Mistel bekämpfen oder den Baum entfernen sollten. Die folgenden Kriterien können Ihnen bei der Entscheidung helfen:
Wie stark ist der Baum mit Misteln bewachsen?
Ein Baum, dessen Äste zu 30 bis 50 Prozent mit Misteln bedeckt sind, muss man stark zurückschneiden, auch über mehrere Jahre hinweg. Ohne große Teile der Baumkrone kann der Baum nicht mehr so viel Energie erzeugen, was zu einem langsamen Wundverschluss führt, der wiederum zu Fäulnis im Inneren des Baumes führt und eine offene Einladung für Krankheiten und Schädlinge darstellt.
Wie gesund und kräftig ist der Baum?
Ein älterer Baum oder ein Baum in schlechtem Gesundheitszustand kann nur einen geringen Rückschnitt vertragen. Ein starker Befall lässt sich bestenfalls über viele Jahre hinweg bekämpfen. Wenn der Baum in schlechtem Gesundheitszustand ist, kann er außerdem bereits unter anderen Problemen leiden, die durch die Mistelbekämpfung noch verschlimmert würden. Bei ungesunden und älteren Bäumen mit starkem Befall (mehr als 30 Prozent der Äste) ist die Entfernung die bessere Option, es sei denn, die Kosten für mehrjährige Kontrollen und Behandlungen zur Erhaltung der Baumgesundheit lassen sich rechtfertigen.